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16. Januar 2024
Zahl der Zwangsversteigerungen gestiegen
Immobilien: Zahl der Zwangsversteigerungen gestiegen

Zahl der Zwangsversteigerungen gestiegen

2023 kamen wieder mehr Immobilien unter den Hammer als die Jahre zuvor. Laut Daten von Argetra hat sich die Zahl der Zwangsversteigerungen auf 12.332 leicht erhöht. Nur die Hälfte der eröffneten Verfahren landen dabei im Gerichtssaal, der Rest wird vor der Versteigerung freihändig verkauft.

Erstmals seit drei Jahren sind in Deutschland wieder mehr Immobilien zwangsversteigert worden. Zu diesem Ergebnis kommt das Ratinger Unternehmen Argetra, das regelmäßig die Daten des Zwangsversteigerungsmarktes in Deutschland erfasst und hierfür die Termine von allen fast 500 deutschen Amtsgerichten analysiert.

Demnach wurden im Jahr 2023 insgesamt 12.332 Immobilien aufgerufen. Im Jahr zuvor waren es 12.077 Einheiten. Die Anzahl der anberaumten Termine legte um 2,1% zu, nachdem sie im Vorjahreszeitraum 2022 noch um 8,3% zurückgegangen war. Der Gesamtwert der versteigerten Verkehrswerte belief sich 2023 um 15,2% auf 3,87 Mrd. Euro.

Vor allem Ein- und Zweifamilienhäuser unter dem Hammer

Wohnimmobilien waren auch im Jahr 2023 die am häufigsten versteigerte Immobilienart. Den Löwenanteil machen hier Ein- und Zweifamilienhäuser gefolgt von Eigentumswohnungen. Nur 50% der eröffneten Zwangsversteigerungsverfahren in den Gerichtssaal gelangen, die andere Hälfte wird vor der Versteigerung freihändig verkauft.

Künftig mit mehr Notverkäufen zu rechnen

Als Gründe führt Argetra die wirtschaftliche Rezession, eine stagnierende reale Kaufkraft und anhaltende geopolitische Unsicherheiten an. Aufgrund der langen Bearbeitungszeiten und der verzögerten Auswirkung der derzeitigen Wirtschaftsschwäche in Verbindung mit den Preisschocks könnte sich dies erst im laufenden Jahr in höheren Zwangsversteigerungszahlen niederschlagen, wie es im Jahresbericht dazu heißt.

„Ein anhaltend starker Arbeitsmarkt, Stundungsverfahren sowie die Tatsache, dass Eigentümer mit Zahlungsschwierigkeiten ihre Immobilien auf dem Markt offenbar veräußern, bevor Banken oder Sparkassen die Zwangsversteigerung beantragen mussten, verhinderte bislang einen kräftigeren Anstieg der Zwangsversteigerungen“, schreiben die Autoren von Argetra. Dies könnte sich aber ändern, da die hohen Inflationsraten, die reale Kaufkraft der Verbraucher untergraben, und gleichzeitig die Baukosten immer mehr steigen.

Berlin führt Städte-Rangliste an

Als bevölkerungsreichstes Land weist Nordrhein-Westfalen mit 20% den größten Anteil am Gesamtmarkt bei Zwangsversteigerungen auf. Im Ranking der vierzig Städte mit den meisten Terminen liegt Berlin vorne vor München, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Duisburg. (tk)

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