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11. Juni 2021
Zukunftsmarkt Tierversicherung im AssCompact Digitalkongress

Zukunftsmarkt Tierversicherung im AssCompact Digitalkongress

Das neue Format „AssCompact Wissen Digitalkongress“ hat am 08.06.2021 mit dem Trendthema Tierversicherung eine gelungene Premiere erlebt. In sechs Vorträgen gab es Infos rund um Statistik, Zukunftspotenzial und Absicherungsmöglichkeiten.

Mit dem Trendthema „Tierversicherung“ ist AssCompact Wissen am 08.06.2021 in ein neues Format gestartet, die Digitalkongresse. Hier können sich unabhängige Vermittler innerhalb eines Tages jeweils zu einem Thema gezielt online weiterbilden.

Die Kongresspartner und Vortragenden in Sachen Tierversicherung waren Barmenia, Deutsche Familienversicherung, HanseMerkur, Helvetia und Uelzener. Teilnehmer aus ganz Deutschland begrüßten sich im Chat zum Einführungsvortrag „Absicherung für alle Felle. Der Megamarkt Tierversicherungen“, in dessen Rahmen der Versicherungsmakler Martin Markowsky, Geschäftsführer von DOGVERS, vielversprechende und zukunftsweisende statistische Informationen bereithielt: So sind von den ca. 36 Millionen Haustieren, die derzeit unter deutschen Dächern leben, ca. 11,2 Millionen Hunde – und ca. 9 Millionen davon sind noch nicht krankenversichert. Ein Riesenpotenzial also für Versicherungsmakler, zumal die Behandlungskosten mit 1.600 Euro für einen Kreuzbandriss oder 1.400 Euro für eine Frakturbehandlung keine Kleinigkeit sind. Und da sich die Anbieterzahl in Sachen Tierversicherungen in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt hat und im Moment mindestens drei Anbieter laut Markowsky über einen Markteinstieg nachdenken, stehen den Versicherungsmaklern auch aufseiten der Versicherungsgesellschaften mehr und mehr kompetente Partner zur Seite.

Nutztier – Haustier – Familienmitglied

Als ein Pionier und Tierversicherungsanbieter der ersten Stunde gilt im deutschen Markt die Uelzener Allgemeine Versicherungsgesellschaft a. G. Ihr Vorstandsvorsitzender, Dr. Theo Hölscher gab beim AssCompact Wissen Digitalkongress einen informativen, geschichtlichen Überblick über die Entwicklung der Tierversicherung seit den 1980-er Jahren. So hätten sich Tiere im Laufe der Zeit vom Nutztier über das Haustier bis hin zum vollwertigen Familienmitglied entwickelt. Anfänglich sei die Sparte der Tierkrankenversicherungen fast belächelt worden, die Tierversicherungen seien noch dem Bereich der landwirtschaftlichen Absicherung zugeordnet gewesen. Heute gelte eher das Motto „Das letzte Kind hat Fell“, ein Hund habe sich vom Wach- und Hütehelfer zum besten Freund des Menschen entwickelt, ein Pferd sei heute nicht mehr Arbeitsgehilfe, sondern überwiegend Freizeitpartner und die Katze habe sich vom Mäusejäger zum Schmusetiger entwickelt. Dieser im Lauf der Zeit immer stärker in den Vordergrund getretene Faktor „Emotion“ werde vom Tierhalter nicht mit Kosten belegt, so Dr. Theo Hölscher. Ein ca. 14 Jahre währendes Katzenleben koste den Katzenbesitzer rund 11.500 Euro und 79% der Katzenhalter wären bereit, für eine Steigerung der Lebensqualität ihrer Katze eine OP zu finanzieren. Für ein ca. 16 Jahre dauerndes Hundeleben muss der Besitzer laut Hölscher mit insgesamt rund 12.000 bis 17.000 Euro Gesamtkosten rechnen. Ein Viertel aller OPs bei Hunden seien Tumor-OPs, so Hölscher.

Impulse für Social Media und die richtige Absicherungsauswahl

In seinem anschließenden Vortrag „Impulse für Ihren Vertriebserfolg rund um die Tierversicherung“ stellte Arne Bröker, Vertriebsdirektor SHU der HanseMerkur Versicherungsgruppe, anschaulich dar, wie Versicherungsmakler besonders Social Media zur Kundengewinnung nutzen können, und dass die durch die Corona-Krise beschleunigte Digitalisierung und das Home-Office kein Hinderungsgrund darstellten – im Gegenteil: Auch beim Kundenkontakt via Videochat könne der „emotionale Türöffner Haustier“ optimal genutzt werden, so Böker, der auf die zahlreichen im Netz vertretenen Storys von Katzen anspielte, die sich während Videokonferenzen plötzlich auf Tastaturen ausbreiten, oder von Hunden, die ihrem Herrchen im Geschäftscall lautstark dazwischenbellen.

Sieben Komponenten, worauf sie als Makler bei der Auswahl von Tierkrankenvollkosten- oder OP-Versicherungen für die Vierbeiner ihrer Kunden ganz besonders achten sollten, gab Denise Bryx, Sales Marketing Managerin bei den Barmenia Versicherungen, ihren Zuschauern beim ersten AssCompact Wissen Digitalkongress in kompetenter Zusammenfassung mit auf den Weg: So gelte es Leistungsumfang, Versicherungsinhalte, Beitragsentwicklung, Wartezeiten, etwaige Besonderheiten wie Direktabrechnung oder Gesundheitsprüfung, die Stabilität des Versicherers allgemein und auch das Vorhandensein des Bausteins „Telemedizin“ genau im Auge zu behalten.

Telemedizin: Der „Tierarzt in der Hosentasche“

Ebendiesen Trend „Telemedizin“ stellten Wolfgang Wagner, Geschäftsführer der FirstVet GmbH, und Kerstin Andersen, Vertriebsdirektorin Partnervertrieb der DFV Deutsche Familienversicherung AG, den AssCompact-Digitalkongress-Teilnehmern näher vor: Die FristVet GmbH stellt den Kunden für ihre vierbeinigen Mitbewohner per Videosprechstunde zwar keine Diagnosen, gibt aber Behandlungsempfehlungen und klärt, ob das Tier überhaupt zum Tierarzt muss. Gerade der Notdienst sei eine Paradedisziplin für die Telemedizin, so Wolfgang Wagner. Stelle sich doch heraus, dass ca. zwei Drittel aller am Wochenende auftretenden Notfälle überhaupt nicht so dringend seien, wie von den Tierbesitzern zunächst angenommen. So könne FirstVet 65% der Fälle durch Beratung in der Videosprechstunde abschließend lösen. Dank der im April 2021 gestarteten Kooperation von DFV und FirstVet können DFV-Tierkrankenversicherungskunden im Bedarfsfall kostenfrei auf den hilfreichen „Tierarzt in der Hosentasche“ zurückgreifen.

Drei Praxisbeispiele

Dass man aber auch dann keine Angst vor zu hohen Kosten haben muss, wenn einen der „Tierarzt in der Hosentasche“ mit Minka und Co. tatsächlich in die Veterinärarztpraxis schickt, erfuhren die Zuschauer im Digitalkongressvortrag von Ludwig Koch, Leiter Privat Sach bei den Helvetia Versicherungen und vom Tierarzt Dr. Wilfried Tiegs, Helvetia Petcare. Die beiden stellten an drei unterschiedlichen Praxisbeispielen dar, welche konkreten Absicherungsmöglichkeiten die Helvetia hierfür im Portfolio hat: So können der „kratzende Karl“, ein Kangal mit Hauterkrankung, der „humpelnde Harry“, ein Schäferhund mit Lahmheitssymptomen, ebenso bedarfsgerecht versichert werden, wie Border Collie Max, der einen Kreuzbandriss erlitten hat, weil er beim Toben sein Frauchen umgerannt hat, die daraufhin unglücklich auf ihn stürzte. Aber auch Frauchen, die mit gebrochenem Arm zwei Wochen im Krankenhaus bleiben muss, erhält Unterstützung, wenn sie ihren Hund in dieser Zeit weder selbst betreuen noch bei Verwandten unterbringen kann.

Mehr als 330 Teilnehmer haben sich in rund 1.500 Webinar-Teilnahmen beim ersten AssCompact Wissen Digitalkongress am 08.06.2021 über das große Potenzial informiert, das der Bereich der Tierversicherungen im Moment und in der Zukunft für Versicherungsmakler bereithält. Fragen wurden nicht nur während der Vorträge direkt im Chat geklärt, sondern auch in anschließenden Gesprächen mit den Referenten in den extra virtuell dafür eingerichteten „Breakout Rooms“.

Die Videos on demand stehen hier zur Verfügung.(ad)

Bild: © vasekrak – stock.adobe.com