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24. Mai 2023
Zur Lage am Investmentmarkt für Logistikimmobilien
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Zur Lage am Investmentmarkt für Logistikimmobilien

Der deutsche Investmentmarkt für Logistikimmobilien ist mit einem deutlich geringeren Transaktionsvolumen als im Vorjahresquartal ins Jahr 2023 gestartet. Dies geht aus dem aktuellen Marktbericht von LIP Invest hervor.

Im Rahmen seines quartalsweise erscheinenden Marktberichts „LIP UP TO DATE – Logistikimmobilien Deutschland“ beleuchtet der Anbieter von Immobilien-Spezialfonds LIP Invest aktuelle Entwicklungen der Asset-Klasse Logistikimmobilien. Nun liegt ein Rückblick auf das erste Quartal 2023 vor. Aufgrund planbarer Mieteinnahmen, inflationsgeschützter Mietverträge und Wertstabilität stellt Logistik ein gefragtes Investment dar. Wie LIP Invest unterstreicht, sei die Chance auf künftige Wertsteigerungen in der Asset-Klasse Logistikimmobilien nach zinsbedingten Preisrückgängen momentan so hoch wie seit vielen Jahren nicht. Auch ausländische Investoren würden wieder vermehrt in den deutschen Investmentmarkt drängen. 

Transaktionsvolumen auf niedrigem Niveau

Der Marktanalyse zufolge ist das Transaktionsvolumen im ersten Quartal 2023 dennoch auf 925 Mio. Euro gesunken. Das ist der niedrigste Stand der vergangenen fünf Jahre, nachdem das Transaktionsvolumen in den Vorjahren stets Rekordwerte aufwies. Zurückführen lässt sich dies den Experten zufolge insbesondere auf den Umstand, dass großvolumige Portfoliodeals ausblieben.

LIP Invest sieht darin aber keinen Vorboten für den weiteren Jahresverlauf. Das mittlerweile stabilere Zinsumfeld und die gegenüber anderen Asset-Klassen schnell angepasste Preislandschaft dürfte im Jahresverlauf wieder für steigendes Interesse institutioneller Anleger sorgen.

Seitwärtsbewegung bei Bruttoanfangsrendite

Die Bruttoanfangsrendite für Neubauten an Top-Standorten bewegt sich zwischen 4,85% bis 5,1% im ersten Quartal seitwärts. Zugleich verringert sich der Abstand zu Bestandsimmobilien, deren Bruttoanfangsrenditen je nach Baujahr zwischen 5,1% und bis zu über 6% liegen.

LIP wurden im ersten Quartal 2023 Objekte mit einem Volumen von rund 1 Mrd. Euro zum Kauf angeboten. Das potenzielle Investmentvolumen liegt damit knapp 18% über dem Vorquartal. Im ersten Quartal macht der Handel die Hälfte der angebotenen Logistikflächen aus. Dabei handelt es sich ausschließlich um Logistikimmobilien mit einer Größe von 30.000 m2 und mehr.

Hoher Anteil an Neubauten am Markt angeboten

Wie LIP weiter mitteilt, umfasst das Angebot am Markt zum Jahresstart mit über 80% überdurchschnittlich viele Neubauten. Damit bestätige sich die Tendenz, dass Bestandsimmobilien aktuell eher von den Eigentümern gehalten werden. Insgesamt fällt die Neubautätigkeit im ersten Quartal mit 660.000 m2 unterdurchschnittlich aus. Dennoch wird die Flächennachfrage vor allem durch Neubauten gedeckt.

Flächenumsatz liegt unter zehnjährigem Durchschnitt

Nach dem außergewöhnlich hohen Ergebnis im Vorjahresquartal bewegt sich sich der Flächenumsatz im Anfangsquartal 2023 mit 1,2 Mio. m2 leicht unterhalb des zehnjährigen Durchschnitts von 1,3 Mio. m2. Im aktuellen Marktumfeld neigen Mieter dazu, ihre Optionen für Bestandsflächen zu nutzen oder Mietvertragsverlängerungen auszuhandeln.

Kühllager heiß begehrt

Einen Trend, den der Marktbericht ausmacht, ist die hohe Nachfrage nach Kühllagern. Logistikimmobilien spielen in der Warenkette temperaturempfindlicher Güter eine wichtige Rolle. Neben der Lebensmittellogistik kommen Kühllager auch in der Pharmaindustrie zum Einsatz. Infolge der Pandemie sind die Versorgungssicherheit und eine Erhöhung der Sicherheitsbestände in den Mittelpunkt gerückt. Die erhöhte Bestandshaltung erfordert entsprechend mehr Lagerfläche. Laut LIP Invest stellen sowohl der Lebensmittelhandel als auch die Pharmaindustrie Märkte mit Wachstumspotenzial dar, die für eine steigende Nachfrage nach Kühllagern sorgen. (tk)

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