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8. März 2019
Zweitmarkt für Lebensversicherungen stabilisiert sich weiter

Zweitmarkt für Lebensversicherungen stabilisiert sich weiter

Das Ankaufsvolumen auf dem Zweitmarkt für Lebensversicherungen ist 2018 gegenüber dem Vorjahr gestiegen und damit wieder auf dem Niveau von 2016. Der BVZL sieht darin zwar eine Stabilisierung, allerdings übersteigt die Nachfrage weiter das Angebot aufgrund mangelnder Bekanntheit des Zweitmarktes.

Auf dem deutschen Zweitmarkt für Lebensversicherungen wurden wieder mehr Policen angekauft. Wie der Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen (BVZL) e. V. mitteilt, liegt das Ankaufsvolumen 2018 mit 275 Mio. Euro um 10 Mio. Euro über dem Wert des Vorjahres und erreicht somit wieder das Niveau von 2016. „Dieses Volumen entspricht zwar noch immer nicht den Erwartungen unserer Verbandsmitglieder, doch es zeigt eine Stabilisierung des Marktes“, erklärt Ingo Wichelhaus, BVZL Vorstand National. Die im BVZL zusammengeschlossenen Unternehmen und Dienstleister engagieren sich weltweit in Lebensversicherungszweitmärkten.

Mangelnde Bekanntheit des Zweitmarkts

Als große Herausforderung bezeichnet es Wichelhaus nach wie vor, Versicherte, die über eine vorzeitige Aufgabe ihrer Lebensversicherung nachdenken, über die Möglichkeiten auf dem Zweitmarkt zu informieren. Eine aktuelle Umfrage eines BVZL-Mitglieds habe erst kürzlich gezeigt, dass nur rund 50% der Lebensversicherten die Alternative des Verkaufs kennen. Nach wie vor würden die BVZL-Mitgliedsunternehmen wesentlich mehr Policen ankaufen. Allerdings übersteigt die Nachfrage wegen der weiterhin nicht zufriedenstellenden Bekanntheit des Zweitmarktes das Angebot. Wie BVZL betont, würden Versicherte, die ihre Policen beim Versicherer stornieren anstatt sie auf dem Zweitmarkt zu verkaufen, 3 bis 5% ihres Rückkaufswertes verlieren, den sie im Falle eines Verkaufes erhalten können.

Storno von LV-Policen im zweistelligen Milliardenbereich

Wie dringend Aufklärungsarbeit nach Auffassung des BVZL ist, zeige auch die Tatsache, dass immer noch Policen mit einem Volumen im zweistelligen Milliardenbereich vorzeitig beendet werden. Gründe für eine vorzeitige Aufgabe der Lebensversicherung sind die gesunkene Rendite (31%), der Wunsch nach einer besseren Geldanlage (30%) und das Tilgen von Schulden (28%).

BVZL begrüßt stabile Überschussdeklarationen

Die Rating Agentur Assekurata sieht 2019 erstmals wieder auf breiter Linie stabile Überschussdeklarationen. Für den BVZL ist dies ein Signal für das sich abzeichnende Ende der Zinstalfahrt bei Lebensversicherungen. Zugleich betrachtet es der Verband als „starkes Zeichen“, dass die Lebensversicherung auch in schlechten Zeiten noch gute Ergebnisse liefern könnten und auch für Investoren ein interessantes Asset seien, wie Wichelhaus betont. (tk)