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22. August 2021
„Für einen mittelständischen Versicherer ist das eine unglaublich tolle Entwicklung“

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„Für einen mittelständischen Versicherer ist das eine unglaublich tolle Entwicklung“

Sie bauen Ihr Angebot in dem Bereich aus und kooperieren zudem mit der NÜRNBERGER. Wie genau sehen die Pläne aus?

Wir möchten die Wachstumsstory der pangaea.life fortschreiben. Neben unserem Erneuerbare-Energien-Fonds (blue energy) wird es daher Ende des Jahres einen zweiten eigenen Sachwerte-Fonds geben, der in der Branche einmalig ist. Dieser wird es Kunden ermöglichen, direkt in nachhaltige Immobilien (blue living) zu investieren und mit ihrer Zukunftsvorsorge einen Beitrag für klimaneutrale Städte zu leisten. Wir freuen uns sehr, mit der NÜRNBERGER einen starken Partner gefunden zu haben, mit dem wir das Wachstum der pangaea.life weiter vorantreiben werden. Die NÜRNBERGER vertreibt die pangaea.life Investment­rente fortan als Konsortialpartner und investiert auch selbst in die Nachhaltigkeitsfonds. Die Bayerische bleibt Risikoträger und wird Konsortialführer.

Wird eine eventuelle Regierungsbeteiligung der Grünen weiteren Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung in der Assekuranz haben?

Das ist gut möglich. Allerdings halte ich noch mehr politische Regulierung für den falschen Weg. Die Branche hat das wachsende Kundeninteresse an nachhaltigen Lösungen längst erkannt und vergrößert ihr Angebot auf breiter Front. Das Umdenken ist hier in vollem Gange. Natürlich fordern Kunden gerade in diesem Bereich zu Recht Transparenz. Für Versicherer muss daher gelten: Kommen wir vor die Welle der Regulierung und lassen wir diese durch eine Transparenzoffensive ins Leere laufen.

Wie wird es dann mit Provisionen aussehen?

Wir brauchen mehr Liberalismus bei der Frage der Vergütung für Vermittlung und Beratung. Alle Vermittler sollten auf sämtliche Vergütungsformen zurückgreifen können. Natürlich immer transparent und in Abstimmung mit den Kunden. Eine pauschale gesetzliche Begrenzung von Provisionen ist Unfug und wohl auch verfassungsrechtlich kaum haltbar. Leider ist es uns als Branche bisher nicht gelungen, glaubwürdig deutlich zu machen, dass die oft zitierten „Provisionsexzesse“ entweder ein Märchen oder ein Relikt vergangener Zeiten sind. Statt politischer Regulatorik benötigen wir freiwillige Regelungen und Vorschläge unserer Branche.

Es gehört auch zu Ihren Aufgaben, die Digitalisierung in Ihrem Haus voranzutreiben. Wie geht es in der digitalen Kommunikation mit Vertriebspartnern voran?

Für eine individuelle und umfängliche digitale Beratung bieten wir unserem Vertrieb und unseren Kunden schon heute verschiedene Lösungen. Die von unserer Tochter iS2 entwickelte digitale Unterschrift InSign, unser neuer digitaler Kundenmanager oder die zusammen mit dem Start-up flexperto entwickelten Lösungen zur Online-Beratung sind nur einige Beispiele. Digitale Transformation bedeutet aber auch, alle unsere Mitarbeitenden und Vertriebspartner auf diesem Weg mitzunehmen und sie aktiv einzubinden.

 
Interview mit
Martin Gräfer