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14. Dezember 2023
„Mitarbeiter-Benefits sind bei uns Chefsache“

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„Mitarbeiter-Benefits sind bei uns Chefsache“

Wie wird das Benefit-Angebot der Helmsauer Gruppe von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geschätzt? Was kommt denn besonders gut an?

Der stärkste Effekt war überraschenderweise bei der Einführung der betrieblichen Krankenversicherung zu verspüren. Ich habe von einigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sogar eine E-Mail bekommen, worin sich dafür explizit bedankt wurde. Das liegt meiner Einschätzung nach daran, dass der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin durch den Budgettarif kontinuierlich einen Mehrwert erhält. Selbst heute passiert es noch, dass sich ein im Urlaub an einer Erkältung erkrankter Mitarbeiter, der sich daraufhin in den USA mit teuren Medikamenten eindecken musste, bei mir bedankt – denn die Krankenversicherung kommt dafür unkompliziert auf. Zwei Tage später war das Geld auf seinem Konto.

Umgekehrt verhält es sich bei der betrieblichen Altersvorsorge. Wenn wir jemandem bei seiner Einstellung die 200-Euro-Altersvorsorge anbieten, dann wird das zur Kenntnis genommen. Die Wirkung verpufft schnell. Man schaut einmal auf den Lohnzettel und stellt fest: Das funktioniert, und dann wird das schnell vergessen. Die monatliche Beitragszahlung in der Altersvorsorge ist also nett, aber eben Routine. Und das, obwohl es den Arbeitgeber richtig Geld kostet.

Gibt es Unterschiede bei den Bedürfnissen nach Benefits zwischen den Generationen?

Die betriebliche Krankenversicherung wird genauso wie die Berufsunfähigkeitsversicherung von allen Beschäftigten gleichermaßen genutzt. Davon profitiert auch jeder, egal, ob jung, ob alt. In der Altersvorsorge wiederum gibt es Grenzen, wo sie keinen Sinn mehr macht. Wir stellen mittlerweile ja auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, die älter als 60 Jahre sind. Dieser Personenkreis erhält von der Helmsauer Gruppe über eine Gehaltserhöhung eine Ansparleistung außerhalb der Lebensversicherung in der Höhe, dass diese Menschen denjenigen in der betrieblichen Altersvorsorge finanziell in etwa gleichgestellt sind.

Welche Benefits gewinnen weiter an Relevanz, gerade in Zeiten eines Arbeitnehmermarktes?

Ich halte die betriebliche Krankenversicherung für essenziell. Ich bin überzeugt, dass dieses Benefit in wenigen Jahren das Standardprodukt sein wird. Auch kleinere Maklerhäuser können dieses Benefit vergleichsweise einfach einführen. Generell betrachtet stelle ich aber fest, dass bei kleineren und mittelgroßen Maklerhäusern im Bereich Benefits noch Defizite bestehen. Da könnte man viel mehr tun.

Das gilt aber auch für die Beratung im Gewerbegeschäft. Die betriebliche Vorsorge wird vonseiten der Versicherungsmaklerinnen und -makler noch zu wenig beraten, wie ich beobachte. Da schlummert viel Geschäftspotenzial.

Und wie geht es hier bei der Helmsauer Gruppe in Sachen Benefits weiter?

Neben den genannten Benefits, die wir unverändert weiterlaufen lassen, planen wir demnächst über unsere neu erworbene Tochtergesellschaft, die DG-Gruppe AG – eine Spezialberatungsgesellschaft für betriebliche Altersvorsorge und betriebliche Krankenversicherung –, die Umwandlung von Gehaltsbestandteilen durch das sogenannte GehaltsExtra-Modell. Dadurch wollen wir über Zusatzprogramme wie Essensgutscheine, das Deutschland-Ticket oder ein Jobrad einen positiven Effekt beim Nettogehalt erzielen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen einfach möglichst viel netto von ihrem Bruttogehalt bekommen. Und durch die GehaltsExtra-Variante können die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne eigene Aufwendungen deutlich höhere Beiträge in die betriebliche Altersvorsorge investieren, ohne einen eigenen Netto-Aufwand leisten zu müssen.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 12/2023 und in unserem ePaper.

Bild: © Bernd Helmsauer, Helmsauer Gruppe bzw. © TenPixels – stock.adobe.com

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Ein Interview mit
Bernd Helmsauer