Mit seinen Bemerkungen zum Provisionsdeckel und der Kritik an der Lobbyarbeit der Versicherer hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz kürzlich viel Staub aufgewirbelt. Seit rund zwei Wochen sei das P, nämlich Provisionen, ein Unwort in Berlin, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen bei einer digitalen Veranstaltung des Forum V-Trends am Mittwochnachmittag.
Dass gute Beratung in der Altersvorsorge Geld koste, sei eine Dauer-Erkläraufgabe. Asmussen ist überzeugt, dass Provisionen eine Diskussion sein werden, die sowohl die Wahlperiode in Berlin als auch das anstehende Review der IDD in Brüssel begleiten wird. Was Vertriebs- und Verwaltungskosten angehe, werde der Druck darauf nicht abnehmen – weder im Europäischen Parlament noch im deutschen Bundestag.
Kostensenkung durch Effizienzgewinne
Für die Versicherer gehe es deshalb um die Frage, ob über die Digitalisierung Effizienzgewinne möglich sind. Asmussen deutete an, dass aktuell noch zu wenig Datenmaterial zum hybriden Vertrieb vorliege. Klar sei aber, dass Versicherungsprodukte weiterhin verkauft und nicht gekauft werden würden, sodass ein reiner Online-Vertrieb mit Stand heute nicht möglich sei.
Europarente PEPP – Kostendeckel von 1%
Wie sehr die Politik darauf aus ist, Kosten in Versicherungsprodukten zu minimieren, zeigt sich auch beim PEPP. Bei der Europa-Rente wurde ein Kostendeckel von 1% vorgegeben. Asmussen bezeichnet die Begeisterung auf politischer Seite für diese Idee als sehr groß. Er bringt das Produkt in Zusammenhang mit der Riester-Rente und der Reform derselben. So könnte es sein, dass ein Riester-Produkt künftig gleichzeitig ein PEPP-Produkt ist – oder auch umgekehrt (bh).
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Bild: Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV, Quelle: GDV
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