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16. Mai 2022
Cyberangriffe sind Risiko Nummer eins für Unternehmen
Data protection and cyber security concept

Cyberangriffe sind Risiko Nummer eins für Unternehmen

Für die deutschen Unternehmen zählen Cyberangriffe mittlerweile zum Risiko Nummer eins. Zugleich sind die Investitionen in den Cyberschutz kräftig gestiegen, so das Ergebnis des aktuellen Hiscox Cyber Readiness Report 2022. Klar ist aber auch: Der Versicherungsschutz wird wohl teurer werden.

Weder Pandemie und Wirtschaftskrisen noch Fachkräftemangel können mittlerweile an die Bedeutung von Cyberangriffen als ernstzunehmendes Risiko für die deutschen Unternehmen heranreichen. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Hiscox Cyber Readiness Report 2022. Angesichts von Ereignissen wie der Kumul-Attacke durch Log4j stufen in der aktuellen Studie nun 44% der befragten Experten Cyberangriffe als die größte Bedrohung für ihr Unternehmen ein, gefolgt vom Fachkräftemangel (43%) sowie den Folgen der Pandemie bzw. Wirtschaftskrisen (je 41%). „Cyberkriminelle werden immer professioneller, sie arbeiten immer vernetzter und internationaler zusammen. Außerdem verschärfen die aktuellen politischen Rahmenbedingungen die Situation weiter. Das ist eine Entwicklung, die erst am Anfang steht und bei der wir auch als Versicherer Schritt halten müssen, kommentiert Markus Niederreiner, Managing Director von Hiscox Deutschland, die Studienergebnisse. Außerdem haben 46% der deutschen Unternehmen angegeben, bereits Opfer mindestens eines Cyberangriffes geworden zu sein; weitere 7% können nicht einmal einschätzen, ob ein solcher Angriff aus dem Netz auf sie verübt wurde.

Mittlere Cybergesamtschadenkosten sind in Deutschland am höchsten

Wie im Vorjahr verzeichneten deutsche Firmen unter allen acht befragten Ländern die höchsten mittleren Gesamtkosten durch Cyberangriffe. Im Mittel gaben die befragten Unternehmen in Deutschland an, 18.712 Euro bei einem erfolgreichen Angriff begleichen zu müssen (international: 15.255 Euro). Wohl auch angesichts dieser hohen zu erwartenden Schadenkosten sind die Investitionen in eine Absicherung bei deutschen Unternehmen 2021 nochmals stark gestiegen. So gaben die Befragten an, dass mittlerweile 24% des gesamten IT-Budgets auf Investitionen in die Cybersicherheit entfallen.

Cyberversicherungen werden selbstverständlicher

Risiko Nummer eins sowie die höchsten mittleren Schadenkosten lassen allerdings auch die Nachfrage nach Cyberpolicen anstiegen. Während im Vorjahr 28% der Befragten über eine eigenständige Cyberpolice verfügten, besitzen im aktuellen Report bereits 35% den speziellen Versicherungsschutz. Nur noch 11% der Befragten geben hingegen an, weder eine Cyberabsicherung zu haben noch planen eine abzuschließen. Cyberversicherungen werden also immer selbstverständlicher bei den deutschen Unternehmen.

Versicherungsschutz wird wohl teurer

Während des Hiscox Pressegesprächs wurde auch die künftige Entwicklung bei Cyberpolicen diskutiert. Demnach könne der Versicherer angesichts der verschärften geopolitischen Situation nicht ausschließen, dass für einen nachhaltigen Versicherungsschutz nicht nur die Deckungssummen, sondern auch die Prämien stark werden ansteigen müssen. Denn: „Gleichzeitig besteht die Aufgabe der Cyberversicherer aktuell darin, sich an die veränderte Gefahrenlage anzupassen, um Cyberrisiken versicherbar zu halten und Unternehmen langfristig Versicherungsschutz zur Verfügung stellen zu können“, erläutert Gisa Kimmerle, Head of Cyber bei Hiscox Deutschland.

Über den Report

Die Daten des Hiscox Cyber Readiness Reports 2022 basieren auf einer internationalen Umfrage unter 5.181 Unternehmen aus Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Irland, Belgien und den Niederlanden. Dabei wurden bereits zum sechsten Mal in Folge Unternehmensvertreter zu ihren Erfahrungen sowie ihrem Umgang mit Cyberattacken befragt. (as)

Bild: © sasun Bughdaryan – stock.adobe.com