AssCompact suche
Home
Assekuranz
3. Januar 2023
2022 kostet Versicherer 4,3 Mrd. Euro durch Naturgefahren

2022 kostet Versicherer 4,3 Mrd. Euro durch Naturgefahren

Mit 4,3 Mrd. Euro hat der GDV die Schäden durch Naturgefahren im Jahr 2022 bilanziert. Die schwersten Schäden verursachten Anfang des Jahres Orkane. Hauptgeschäftsführer des GDV Jörg Asmussen appelliert an die Politik und verweist dabei auf Prävention und Klimafolgenanpassung.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) hat das Schadenjahr 2022 bezüglich der Naturgefahrenbilanz bewertet. Es entstanden demnach Schäden in Höhe von 4,3 Mrd. Euro durch Sturm, Hagel und Starkregen.

Bilanz 2022: Durchschnittliches Naturgefahrenjahr

Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft, stellt dem letzten Jahr folgendes Zeugnis aus: „Nach der Hochwasserkatastrophe 2021 war das vergangene Jahr wieder ein durchschnittliches Naturgefahrenjahr: mit vielen Versicherungsfällen, allerdings ohne ein solches Extremereignis wie die Sturzflut Bernd.“ Die Schäden 2022 an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrzeugen lägen nur marginal über dem langjährigen Durchschnitt von 4,2 Mrd. Euro, so Asmussen.

Schwerste Schäden durch Orkane

Im Februar 2022 fegten die Orkane Ylenia, Zeynep, Antonia übers Land, die die schwersten Schäden im Jahr verursachten. Mit insgesamt 1,4 Mrd. Euro liege die Sturmserie laut Asmussen auf Platz 3 der schwersten Winterstürme seit 2002. Der Schaden an Häusern, Hausrat und Betrieben, den sie verursachten, betrug 1,25 Mrd. Euro. An Kraftfahrzeugen entstanden rund 65.000 Schäden in Höhe von 125 Mio. Euro.

So viel zahlten Sach- und Kfz-Versicherer 2022 aufgrund von Naturgefahren

3 Mrd. Euro für Sturm- und Hagelschäden und weitere 400 Mio. Euro für Schäden durch weitere Naturgefahren wie Überschwemmungen durch Starkregen oder Hochwasser leisteten die Sachversicherer im Jahr 2022 insgesamt. Leicht unter dem langjährigen Durchschnitt von 1 Mrd. Euro lagen im letzten Jahr die Schäden durch Naturgefahren in der Kfz-Versicherung. Die Bilanz in dieser Sparte kommt voraussichtlich auf 335.000 Schäden und 900 Mio. Euro.

Appell an Politik: Prävention und Klimafolgenanpassung

„Auch wenn im zurückliegenden Jahr die Extremregenfälle ausgeblieben sind: Prävention und Klimafolgenanpassung sind Dreh- und Angelpunkt, damit Kosten durch Naturkatastrophen und damit auch Versicherungsprämien zukünftig nicht aus dem Ruder laufen“, sagt Asmussen. „Wir Versicherer appellieren an die Politik, dies in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen zu stellen.“

Welches ist das teuerste Naturgefahrenjahr in der Versicherungsgeschichte?

Als bislang teuerstes Naturgefahrenjahr für Versicherungen ist das Jahr 2021 mit 12,6 Mrd. Euro in die Geschichte eingegangen. Eine Statistik dazu wird seit den 70er-Jahren erhoben. 2021 hatte laut GDV die Flutkatastrophe im Juli bereits Schäden von 8,5 Mrd. Euro zur Folge. (lg)

Bild: © Warakorn – stock.adobe.com