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21. März 2023
ALH Gruppe bestätigt Wachstumskurs und nimmt Stellung

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ALH Gruppe bestätigt Wachstumskurs und nimmt Stellung

Sowohl die Alte Leipziger Leben als auch die Hallesche Kranken trugen 2022 zum Wachstum der ALH Gruppe bei. Am Dienstag bestätigte der Vorstand die vorläufigen Zahlen vom Jahresanfang. Auch zu Regulierung und Gesetzesvorhaben nahm der Vorstand Stellung.

Für die Lebensversicherung war 2022 aufgrund der Kaufzurückhaltung der Verbraucher ein schwieriges Jahr. Die Alte Leipziger Lebensversicherung jedoch konnte sich diesen negativen Vorzeichen entziehen und wuchs beispielsweise im laufenden gebuchten Beitrag fünfmal so stark wie der Markt. Bei der Bilanzpressekonferenz der ALH Gruppe am Dienstag bezeichnete Christoph Bohn diese Entwicklung als ein Highlight im Geschäftsjahr. Das Wachstum lag bei 5,1%, der Markt wiederum ist nur um 0,9% gestiegen. Im Gegensatz zu Einmalbeiträgen liefern die laufenden Einnahmen Stabilität und Sicherheit, so Bohn.

Die gebuchten Bruttobeiträge in der Lebensversicherung gesamt sind um 2,2% auf 2,97 Mrd. Euro gestiegen. „Ein moderates Wachstum, wie man meinen möchte“, kommentiert Bohn. Im Vergleich zu einer „schrumpfenden Branche“ sei dies allerdings ein guter Wert. Fondspolicen und Biometrieprodukte machten im Neugeschäft den Hauptanteil aus. Auch aus dem Bestand heraus konnte der Leben-Bereich wachsen. Bohn betonte folglich, dass der Vorstand angesichts der allgemeinen Rahmenbedingungen mit dem Ergebnis sehr zufrieden sei.

Ebenfalls im Plus lagen die Beitragseinnahmen der Sachversicherung, die um 6,2% auf 417,3 Mio. Euro gestiegen sind. Auch hier zeigt sich der Vorstand zufrieden. Zuwächse gab es vor allem in der Gewerbe- und Transportversicherung. Allerdings erhöhten sich auch die Schadenaufwendungen, wie dies in der Branche überall zu beobachten ist.

Hallesche Kranken mit starkem Plus

Wie schon den im Januar veröffentlichten Zahlen zu entnehmen war, hat die Hallesche Krankenversicherung das zweitbeste Neugeschäftsergebnis ihrer Firmengeschichte erzielt mit einem Plus von 50%, davon plus 75% in der Vollversicherung. Die bKV der Halleschen wächst zudem weiter stark mit plus 21% im Monats-Soll-Beitrag.

Dass sich die Entwicklung in der Vollversicherung noch nicht in den Geschäftskennzahlen widerspiegelt, erklärt der Versicherer damit, dass die Neuverträge erst mit Jahresstart 2023 beginnen. Weitere Ursachen liegen zudem in buchhalterischen Effekten und Stichtagsbetrachtungen. Insofern ist der Brutto-Überschuss geringer als im Vorjahr. Allerdings sind auch die Aufwendungen angestiegen, vor allem getrieben von Mehrleistungen in der Pflegeversicherung.

„Im vergangenen Jahr wechselten mehr Menschen von der GKV in die PKV als umgekehrt. Bei der Hallesche liegt das einerseits an dem sehr attraktiven Vollversicherungsprodukt und andererseits an der sinkenden Attraktivität der GKV“, erklärt Kranken-Vorständin Wiltrud Pekarek zur Entwicklung in der Vollversicherung. Die PKV bleibe attraktiv und sei per se nachhaltig, so Pekarek weiter.

Forderung nach Erleichterungen für Kapitalanlagen in Erneuerbare Energien

Im Rahmen des Pressegesprächs formulierte der Vorstand weitere Statements zu bestehender Regulierung und zu Gesetzesvorhaben.

Vorstandsmitglied Martin Rohm etwa kritisiert den hohen Aufwand, den Versicherer bei nachhaltigen Investments in Infrastrukturanlagen betreiben müssen. Windparks würden beispielsweise nicht per se als nachhaltig eingestuft, obwohl sie bereits im Genehmigungsverfahren eine Umweltunverträglichkeitsprüfung durchlaufen müssen, so Rohm. Versicherer müssten sich noch einmal die Nachhaltigkeitsdaten bei den Betreibern beschaffen, was Zeit und Geld koste und letztlich dem Ziel, nachhaltige Investments zu fördern, entgegenlaufe. Hier brauche es dringend Erleichterungen, so Rohm.

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