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13. Juli 2023
Baufinanzierung: Der Anteil von KfW-Darlehen ist gestiegen
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Baufinanzierung: Der Anteil von KfW-Darlehen ist gestiegen

Infolge der gestiegenen Bauzinsen rücken Förderprogramme wieder mehr ins Bewusstsein der Kreditnehmer. Laut aktuellen Daten des Kreditvermittlers Dr. Klein machten KfW-Darlehen im Juni rund 7,5% des Baufinanzierungsvolumens aus. So hoch war der Anteil seit dem Frühjahr 2021 nicht mehr. 

Anhand des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) informiert Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, über die aktuellen Entwicklungen bei Baufinanzierungen.

Waren Förderkredite für Wohneigentum lange Zeit aufgrund günstiger Baufinanzierungszinsen kaum gefragt, hat sich dies mit dem Anstieg der Finanzierungszinsen geändert. Nun nimmt das Interesse an Förderprogrammen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wieder zu. Wie Michael Neumann erläutert, betrug der Anteil von Förderkrediten die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) am gesamten Baufinanzierungsvolumen im Juni 7,56%. Somit ist der Anteil dieser Darlehen derzeit so hoch wie seit Frühjahr 2021 nicht mehr.

Vergleichsweise wenig tut sich dagegen bei den Annuitätendarlehen. Sie liegen den dritten Monat in Folge im Bereich von 85% und pendeln sich damit auf einem hohen Niveau ein. Der Wert gibt an, wieviel Prozent der Baukredite auf diese Darlehensart entfallen.

Beleihungsauslauf klettert auf Jahreshoch

Der durchschnittliche Beleihungsauslauf ist im Juni auf 84,40% gestiegen – fast 1% über dem Wert des Vormonats (83,47%) – und erklimmt somit ein neues Jahreshoch. Der Beleihungsauslauf bezeichnet das prozentuale Verhältnis zwischen dem Beleihungswert der Immobilie und dem Kreditvolumen. Erhöht sich der Wert, heißt das, dass Darlehensnehmer prozentual weniger Eigenkapital in ihre Finanzierung einbringen.

Tilgung sinkt, Standardrate steigt

Was den Tilgungssatz angeht, zeigt sich laut Michael Neumann seit einigen Monaten folgendes Bild: Zugunsten einer geringeren monatlichen Belastung wählen die Darlehensnehmer eine niedrigere anfängliche Tilgung. Dieser Abwärtstrend setzt sich im Juni fort. Die durchschnittliche Tilgung liegt bei 1,84%. Im Mai waren es noch 1,87%, im Vorjahresmonat 2,26%. Somit tilgen Kreditnehmer aktuell so wenig wie seit elf Jahren nicht mehr.

Ein Anstieg ist dagegen bei der sogenannten Standardrate zu beobachten. Sie liegt im Juni bei 1.513 Euro – Michael Neumann zufolge ein neuer Jahrespeak. Die Berechnung basiert auf einer angenommenen Darlehenssumme von 300.000 Euro mit zehnjähriger Zinsbindung, 2% anfänglicher Tilgung und einem Beleihungsauslauf von 80%. Im Vorjahresmonat betrug die Rate 1.293 Euro. Somit hat sich der monatliche Abschlag, den Kreditnehmer an die Bank zurückzahlen, innerhalb eines Jahres um 220 Euro erhöht.

Darlehenshöhe legt zu

Ebenfalls auf einem neuen Jahreshoch bewegt sich die Darlehenssumme, die Käufer und Bauherren im Juni aufgenommen nehmen. Sie beträgt 283.000 Euro – das sind 2.000 Euro mehr als im Mai. Trotz des erneuten Anstiegs bleibt die Darlehenshöhe deutlich hinter dem Wert des Vorjahresmonats zurück: Im Juni 2022 haben sich angehende Immobilienbesitzer im Schnitt 292.000 Euro vom Kreditinstitut geliehen.

Wie Michael Neumann weiter mitteilt, steht der steigenden Darlehenshöhe eine kürzere Zinsbindung gegenüber: Nur noch knapp zwölf Jahre wählen die Kreditnehmer als Zeitraum. Das ist die geringste Zeitspanne der vergangenen neun Jahre. (tk)

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