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21. August 2025
Viele Selbstständige zweifeln an eigener Altersvorsorge
Viele Selbstständige zweifeln an eigener Altersvorsorge

Viele Selbstständige zweifeln an eigener Altersvorsorge

Viele Selbstständige sind unsicher, ob ihre Altersvorsorge genügt, um den eigenen Lebensstandard im Rentenalter zu halten. Doch es zeigt sich auch: Wer mehrere Altersvorsorgeoptionen kombiniert, fühlt sich eher ausreichend abgesichert.

Besonders für Selbstständige ist es wichtig, frühzeitig an die eigene Altersvorsorge zu denken, damit sich auch im Alter ihr Lebenswerk finanziell widerspiegelt und sie den Ruhestand genießen können. Doch laut einer Befragung des ifo Instituts sind sich viele Selbstständige gar nicht so sicher, dass ihre Altersvorsorge den aktuellen Lebensstandard auch im Rentenalter sichern kann. Demnach gehen 46% der Soloselbstständigen und Kleinstunternehmenden davon aus, dass ihre Vorsorge ausreichend ist. 32% jedoch, also fast ein Drittel, meinen, die eigene Altersvorsorge sei nicht ausreichend. Weitere 22% zeigen sich unsicher.

Wie wichtig eine gezielte Altersvorsorgestrategie ist

Katrin Demmelhuber, ifo-Fachexpertin sagt: „Die Antworten unterstreichen die Bedeutung einer gezielten Altersvorsorgestrategie bei Selbstständigen, auch wenn viele Selbstständige umfangreich und eigenverantwortlich vorsorgen.“

Je breiter die Vorsorge, desto sicherer das Gefühl

Trotzdem ist aus den Ergebnissen der Befragung abzulesen, dass Selbstständige in vielen Fällen breit und intensiv vorsorgen. So verfügen etwa 97% der Befragten über mindestens eine Altersvorsorgeoption, z. B. kapitalbasierte Anlagen wie Investmentfonds, Wertpapiere oder Immobilien oder versicherungsbasierte Produkte wie private Renten- oder Berufsunfähigkeitsversicherungen. Beide Optionen sind besonders weit verbreitet. Darüber hinaus kombinieren dem ifo Institut zufolge mehr als drei Viertel der Befragten (78%) sogar mehrere Modelle. Durch frühere Pflichtversicherungen kann zudem rund die Hälfte (47%) der Selbstständigen auch noch Ansprüche bei der gesetzlichen Rentenversicherung anmelden.

Laut ifo Institut besteht in den Ergebnisse auch ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Vielfalt der Vorsorgeoptionen und der wahrgenommenen finanziellen Sicherheit: „Selbstständige, die mehrere Vorsorgeformen kombinieren, fühlen sich häufiger ausreichend abgesichert“, erklärt Demmelhuber. Zudem weist das ifo Institut darauf hin, dass individuelle Vorsorgestrategien wie der Unternehmensverkauf auch eine Rolle spielen. Dies sei bei Selbstständigen mit Kleinstunternehmen und Männern häufiger der Fall.

Über die Befragung

Das ifo Institut hat im Juni 2025 knapp 900 Soloselbstständige und Kleinstunternehmende (mit weniger als neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern) im Rahmen der ifo Konjunkturumfragen zu ihren genutzten Altersvorsorgeoptionen und ihren Einschätzungen zur eigenen Absicherung im Alter befragt. Sie stammen aus allen Sektoren, der Schwerpunkt lag jedoch auf dem Dienstleistungssektor. (lg)

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