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25. September 2025
Wo sich Versicherer durch KI mehr Effizienz erhoffen
Wo sich Versicherer durch KI mehr Effizienz erhoffen

Wo sich Versicherer durch KI mehr Effizienz erhoffen

Die Versicherer möchten künstliche Intelligenz verstärkt einsetzen. In welchen Bereichen die Gesellschaften der KI vor allem eine strategische Bedeutung beimessen, zeigt ein Marktüberblick der PPI AG. Aus der Analyse geht auch hervor, vor welchem Problem viele Versicherer bei der KI-Nutzung noch stehen.

Die Assekuranz verspricht sich durch den Einsatz von KI Effizienzgewinne. Potenzial sehen die Versicherer laut einer Studie der PPI AG insbesondere in der Kundenkommunikation, der Betrugserkennung, der Datenanalyse und der automatisierten Schadenregulierung. Größere Gesellschaften wollen vorrangig große Datenmengen KI-gestützt verarbeiten. Kleinere Institute legen den Fokus auf den Einsatz im Posteingangsrouting und der Betrugserkennung. Dies sind Ergebnisse eines aktuellen Marktüberblicks der PPI AG. Das Software- und Beratungshaus hat 26 Versicherer und 19 Hersteller von Systemen befragt, die den Komposit-Bereich komplett abdecken.

Systemhersteller bauen Angebot aus

Wie die Analyse zeigt, reagieren die Systemhersteller auf die Nachfrage und erweitern ihr Portfolio: 17 von 19 befragten Herstellern haben mindestens ein KI-Modul in ihrer Angebotspalette. Die häufigsten Module sind Datenanalyse und Schadenmanagement. Viele Hersteller bieten auch die Anbindung externer Drittparteien-Module an. Fast die Hälfte der Hersteller hat zusätzliche KI-Funktionalitäten im auf die Umfrage folgenden Release eingeplant.

„Institute, die KI jetzt systematisch einführen, werden in den kommenden Jahren im Vorteil sein“, sagt Tobias Kohl, Partner bei der PPI AG. Die Versicherer haben dies erkannt und gaben an, dass der EU AI Act nach DORA die relevanteste regulatorische Herausforderung für ihre IT-Strategie sei.

Veraltete IT-Systeme der Versicherer als Knackpunkt

Ein Problem setzt vielen Versicherern aber laut PPI zu: Die bestehende IT-Landschaft schränke die systematische Nutzung von KI häufig ein. „Viele Versicherungsunternehmen nutzen noch veraltete Kernsysteme auf COBOL-Basis“, erklärt Kohl. „Die Anbindung moderner Software erfolgt dabei oft über ein komplexes Netzwerk von Umsystemen. Dieser historisch gewachsene Flickenteppich stößt irgendwann an seine Grenzen; insbesondere, wenn mittelfristig der KI-Fokus von der reinen Effizienzbetrachtung zur Neugestaltung von Geschäfts- und Betriebsmodellen und -produkten wechseln muss.“

Die Ablösung ihrer Kernsysteme sei für Versicherer daher eine zentrale Herausforderung. Wie PPI weiter mitteilt, hätten alle befragten Institute die hohe Komplexität der bestehenden Systeme als herausfordernd bezeichnet. 92% sprachen von einem Mangel an internen IT-Ressourcen. (tik)

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