Es ist nun schon fast zwei Jahre her, da platzte der Deal zwischen dem Run-off-Spezialisten Viridium und der Zurich Gruppe, bei dem über 700.000 deutsche Lebensversicherungsverträge des Schweizer Versicherers an Viridium gegangen wären. Grund dafür waren Bedenken vonseiten der Finanzaufsicht BaFin zu dem Viridium-Mehrheitseigner Cinven. Seitdem wurde es weitgehend still um die Verkaufspläne.
Die Geschichte ist jedoch noch nicht zu Ende geschrieben. Am Donnerstag äußerte sich die Chief Financial Officer der Zurich Gruppe, die Italienerin Claudia Cordioli, gegenüber Bloomberg TV zu dem Thema.
Zurich will LV-Geschäft nach wie vor verkaufen
In ihrem Statement gegenüber Bloomberg TV erläuterte Cordioli, dass man strategisch weiterhin an einem Verkauf des deutschen Leben-Portfolios interessiert sei. Man wäge derzeit die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ab, und es gebe auch mehrere Interessenten, mit denen man im Gespräch sei.
Welche Interessenten das sind, darüber gab Cordioli keine Informationen preis. Auch ob Viridium wieder zu diesem Kreis zählt, ist nicht bekannt. Das Unternehmen wurde dieses Jahr von einem Konsortium, angeführt von der Allianz, übernommen, wodurch die BaFin die zweifelhafte Eigentümerstruktur, die 2024 noch zum Platzen des Deals geführt hatte, womöglich als beseitigt ansehen würde.
Leben-Geschäft der Zurich floriert
Ebenso diese Woche veröffentlichte die Zurich ihre Bilanzzahlen zu den ersten neun Monaten des Jahres 2025. Weitläufig konnte die Unternehmensgruppe die Erwartungen übertreffen. Laut Cordioli bleibe die Dynamik in allen Geschäftsbereichen stark, auch mit „hervorragenden Ergebnissen“ im Privatkundengeschäft und einem profitablen Prämienwachstum in der Lebensversicherung. Hier verzeichnete man Bruttoprämien in Höhe von 26,8 Mrd. US-Dollar, was einem Anstieg von 11% entspricht, und auch die Prämien aus dem Neugeschäft stiegen um 16%, in Europa sogar um 41%. (mki)
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