Der Markt für private Krankenversicherung bleibt für Vermittler wie Kunden schwer durchschaubar, schreibt Franke und Bornberg in seiner Mitteilung zum aktuellen map-report PKV. Die Intransparenz der Tarife erhöhe das Risiko von Fehlentscheidungen mit langfristigen Folgen für den Geldbeutel und die eigene Gesundheit.
Datenbasis und Methodik für das PKV-Rating
Das Rating untersucht Anbieter von Krankheitskostenvollversicherungen in den Bereichen Bilanz, Service und Vertrag. Elf Gesellschaften mit rund 42% Marktanteil lieferten die erforderlichen Daten, bei 19 Unternehmen greift der map-report auf öffentlich zugängliche Quellen zurück.
Das Bewertungsgerüst umfasst zwölf Bilanzkennzahlen, fünf Servicequoten sowie umfangreiche Analysen des Gesundheitsmanagements, der Transparenz und der Beitragsentwicklung. Die Serviceleistungen wurden in diesem Jahr höher gewichtet: Das Gesundheitsmanagement erreicht mit bis zu 200 Punkten nun 18,2% der Gesamtpunktzahl und damit doppelt so viel wie bisher.
LVM behauptet sich an der Spitze
Die LVM Krankenversicherungs-AG sichert sich erneut den 1. Platz im PKV-Rating. Mit 90,32% erhält das Unternehmen die Höchstbewertung „mmm+“, für die mindestens 85,0% erforderlich sind.
Ebenfalls hervorragend schneidet die SIGNAL IDUNA ab: Rang 4 in der Bilanzwertung, Platz 6 im Service und Gold bei den Vertragsdaten ergeben 88,18% und den 2. Platz. Die Debeka verpasst hingegen erstmals die höchste Bewertungsklasse, führt aber mit „mmm“ das Feld der sehr guten Versicherer an. Seit 2021 liefern sich diese drei Unternehmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Sehr gute Bewertungen erreichten zudem Allianz (82,45%), Alte Oldenburger (81,36%), R+V (81,04%), SDK (77,86%) und VGH Provinzial (75,85%).
Die HanseMerkur führt mit 70,18% das Feld der guten Bewertungen an, hat aber erneut Potenzial für eine bessere Bewertung verschenkt. Fehlende Daten zur Prozessquote und BaFin-Nachweisung 230 kosten erheblich Punkte, so Franke und Bornberg.
Rekordbeitragsanpassungen zum Jahreswechsel
Die elf Teilnehmer des PKV-Ratings, die alle Daten zur Verfügung stellen, haben zum Jahresbeginn 2025 deutlich stärker an der Beitragsschraube gedreht als je zuvor. In der Beispielrechnung für Angestellte stieg der Beitrag im Schnitt um 10,6% – nach 4,8% im Vorjahr die kräftigste Anpassung im gesamten 25-Jahresvergleich. Die Spanne: Zwei Versicherer verzichteten auf Anpassungen, andere erhöhten um bis zu 20%.
Bei Beamten kletterten die Beiträge durchschnittlich um 7,8% (Vorjahr: 5,9%), mit einer Bandbreite von 2,0% bis 31,2%.
Ein anderes Bild zeigt die stationäre Zusatzversicherung: Über 25 Jahre stiegen die Beiträge im Schnitt nur 0,01%. Zum Jahresauftakt 2025 sanken sie sogar um durchschnittlich 1,8%.
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