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4. Dezember 2025
map-report PKV: Beiträge steigen so stark wie nie
map-report PKV: Beiträge steigen so stark wie nie

map-report PKV: Beiträge steigen so stark wie nie

Franke und Bornberg hat mit dem aktuellen map-report sein aktuelles PKV-Rating veröffentlicht – und die Zahlen sprechen wohl für sich. Der Report zeigt die kräftigsten Beitragsanpassungen seit einem Vierteljahrhundert. Weiterhin erreichen nur zwei Versicherer die Höchstwertung „mmm+“, während die Branche mit „explodierenden Schadenaufwendungen“ kämpft.

Der Markt für private Krankenversicherung bleibt für Vermittler wie Kunden schwer durchschaubar, schreibt Franke und Bornberg in seiner Mitteilung zum aktuellen map-report PKV. Die Intransparenz der Tarife erhöhe das Risiko von Fehlentscheidungen mit langfristigen Folgen für den Geldbeutel und die eigene Gesundheit.

Datenbasis und Methodik für das PKV-Rating

Das Rating untersucht Anbieter von Krankheitskostenvollversicherungen in den Bereichen Bilanz, Service und Vertrag. Elf Gesellschaften mit rund 42% Marktanteil lieferten die erforderlichen Daten, bei 19 Unternehmen greift der map-report auf öffentlich zugängliche Quellen zurück.

Das Bewertungsgerüst umfasst zwölf Bilanzkennzahlen, fünf Servicequoten sowie umfangreiche Analysen des Gesundheitsmanagements, der Transparenz und der Beitragsentwicklung. Die Serviceleistungen wurden in diesem Jahr höher gewichtet: Das Gesundheitsmanagement erreicht mit bis zu 200 Punkten nun 18,2% der Gesamtpunktzahl und damit doppelt so viel wie bisher.

LVM behauptet sich an der Spitze

Die LVM Krankenversicherungs-AG sichert sich erneut den 1. Platz im PKV-Rating. Mit 90,32% erhält das Unternehmen die Höchstbewertung „mmm+“, für die mindestens 85,0% erforderlich sind.

Ebenfalls hervorragend schneidet die SIGNAL IDUNA ab: Rang 4 in der Bilanzwertung, Platz 6 im Service und Gold bei den Vertragsdaten ergeben 88,18% und den 2. Platz. Die Debeka verpasst hingegen erstmals die höchste Bewertungsklasse, führt aber mit „mmm“ das Feld der sehr guten Versicherer an. Seit 2021 liefern sich diese drei Unternehmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Sehr gute Bewertungen erreichten zudem Allianz (82,45%), Alte Oldenburger (81,36%), R+V (81,04%), SDK (77,86%) und VGH Provinzial (75,85%).

Die HanseMerkur führt mit 70,18% das Feld der guten Bewertungen an, hat aber erneut Potenzial für eine bessere Bewertung verschenkt. Fehlende Daten zur Prozessquote und BaFin-Nachweisung 230 kosten erheblich Punkte, so Franke und Bornberg.

Rekordbeitragsanpassungen zum Jahreswechsel

Die elf Teilnehmer des PKV-Ratings, die alle Daten zur Verfügung stellen, haben zum Jahresbeginn 2025 deutlich stärker an der Beitragsschraube gedreht als je zuvor. In der Beispielrechnung für Angestellte stieg der Beitrag im Schnitt um 10,6% – nach 4,8% im Vorjahr die kräftigste Anpassung im gesamten 25-Jahresvergleich. Die Spanne: Zwei Versicherer verzichteten auf Anpassungen, andere erhöhten um bis zu 20%.

 

map-report PKV: Beiträge steigen so stark wie nie

 

Bei Beamten kletterten die Beiträge durchschnittlich um 7,8% (Vorjahr: 5,9%), mit einer Bandbreite von 2,0% bis 31,2%.

Ein anderes Bild zeigt die stationäre Zusatzversicherung: Über 25 Jahre stiegen die Beiträge im Schnitt nur 0,01%. Zum Jahresauftakt 2025 sanken sie sogar um durchschnittlich 1,8%.

Kostentreiber Systemversagen

„Deutschland gehört zu den Ländern mit den höchsten Arzneimittelausgaben pro Kopf. Hersteller nutzen ihre Marktmacht oft aus – Krebsmedikamente kommen zu Preisen auf den Markt, die pro Patient über 100.000 Euro im Jahr erreichen“, erklärt Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg sowie Herausgeber des map-report. „Seit Jahren wird über manipulierte Diagnosen, mehrfach abgerechnete Leistungen und nie erbrachte Personalstunden berichtet. Der Schaden geht in die Milliarden – Geld, das in der Versorgung fehlt und die Beiträge hochtreibt.“

Debeka dominiert im Service

Im Servicebereich, der Beschwerden, Prozesse, Storno, Transparenz und Gesundheitsmanagement umfasst, hat sich bei den Teilnehmern einiges getan. Besonders Allianz, LVM, Debeka, HanseMerkur und SDK bauten ihre Angebote im Gesundheitsmanagement aus. Die Debeka sichert sich wie in den Vorjahren die Serviceführerschaft mit 388 von 400 möglichen Punkten.

Ausblick: PKV-Branche unter Druck

Die privaten Krankenversicherer stehen vor erheblichen Herausforderungen. In den vergangenen fünf Jahren sind die Leistungsausgaben der Branche um 30% auf 39,8 Mrd. Euro gestiegen. Psychische Erkrankungen, Krebs, Diabetes, Allergien und Herzleiden sind weiter auf dem Vormarsch, verstärkt durch den ungesunden Lebensstil vieler Menschen, der oft bereits im Kindesalter beginnt, so Franke und Bornberg.

Die steigenden Gesundheitskosten entwickeln sich zum erheblichen Risiko für die Beitragsstabilität. Die Versicherer müssen laut dem Rating-Haus ihre Ausgaben wirksam kontrollieren und zugleich ein hochwertiges Leistungsniveau sichern. (mki)

Über den map-report

Der map-report liefert seit 1990 Kennzahlenratings und gilt als Pionier auf diesem Gebiet. Sein Portfolio umfasst – je nach Heft und Thema – Unternehmensratings sowie Bilanz- und Solvabilitätsanalysen von Lebens- und Krankenversicherungsunternehmen. Die verschiedenen Kennzahlen werden zusammengeführt. Sie zeigen die Stärken und Schwächen der betrachteten Unternehmen transparent im Marktvergleich auf. Seit 2019 erscheint der map-report in der Verantwortung von Franke und Bornberg.

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