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25. August 2014
Gesetzliche Krankenversicherungen erwarten stärkeren Preiswettbewerb

Gesetzliche Krankenversicherungen erwarten stärkeren Preiswettbewerb

Im Zusammenhang mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-FQWG) hat die ergo Unternehmenskommunikation eine Umfrage durchgeführt: Wie schätzen Kommunikationsverantwortliche der gesetzlichen Krankenkassen die Situation im Hinblick auf die Kommunikation mit den Versicherten ein?

Das Gesetz zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-FQWG) wurde am 11.07.2014 vom Bundesrat beschlossen, es tritt in wesentlichen Teilen am 01.01.2015 in Kraft. Ab dann entfällt der bisher bestehende Sonderbeitrag der Versicherten in Höhe von 0,9%. Die gesetzlichen Krankenversicherungen können eventuell bestehende Finanzierungslücken, die durch diesen Wegfall auftreten, durch kassenindividuelle Zusatzbeiträge schließen.

Anstieg der Mitgliederzahlen wird nicht erwartet

Der Großteil der Umfrageteilnehmer (68%) rechnet damit, dass sich der Wettbewerb unter den gesetzlichen Krankenversicherungen deutlich verschärfen und es zum Beispiel zu offensivem Abwerben von Kunden und aggressiver Beitragspolitik kommen wird, was auch eine intensivere Kommunikation mit den Kunden zur Folge hätte. Allerdings gehen nur 11% der Befragten davon aus, dass sich auch der Wettbewerb zwischen GKV und PKV deutlich verschärfen wird. Die große Mehrheit möchte das Gesetz zur Gewinnung von Neukunden nutzen, lediglich 5% verneinen diese Frage. Dennoch rechnen nur 6% mit einem deutlichen Anstieg ihrer Mitgliederzahlen, 24% sind der Meinung, dass durch das Gesetz und den damit einsetzenden Wettbewerb unter den gesetzlichen Krankenversicherungen „gar nicht“ mit einem Anstieg der eigenen Mitgliederzahlen zu rechnen ist.

GKV bereiten sich auf hohen Kommunikationsbedarf vor

Angesprochen auf die Beiträge und Leistungen im Zuge des GKV-FQWG gaben 45% der Umfrageteilnehmer zu Protokoll, dass sie derzeit individuelle Zusatzbeiträge in Höhe von 0,1 bis 0,8 Prozentpunkten planen, was insgesamt eine Beitragssenkung für die Versicherten bedeutet. Außerdem sind der Umfrage zufolge keine Verbesserungen der Leistungen geplant. Kommunikationsbedarf und Medienaufmerksamkeit rund um das GKV-FQWG werden von allen Umfrageteilnehmern als hoch bis sehr hoch eingeschätzt. Die gesetzlichen Krankenversicherungen möchten ihre Mitglieder daher intensiv und umfassend über die Reform informieren, lediglich 12% der Befragten gab an, sich nur auf die Pflichtinformation der eigenen Mitglieder beschränken zu wollen.

Alles in allem wird hinsichtlich des GKV-FQWG vonseiten der gesetzlichen Krankenversicherer eher mit einer Differenzierung durch den Preis anstatt durch die Leistung gerechnet, keiner der Befragten rechnet mit einer deutlichen Steigerung des Leistungswettbewerbs aber 70% der Befragten geht zumindest von einem geringfügig stärkeren Preiswettbewerb aus.

Zur Studie

Die Umfrage „Welche Rolle spielt das GKV-FQWG bei Gesetzlichen Krankenversicherungen?“ wurde von der ergo Unternehmenskommunikation als Online-Umfrage generiert und per E-Mail an Kommunikationsverantwortliche in Gesetzlichen Krankenversicherungen versendet. Der Befragungszeitraum erstreckte sich vom 29.07. bis zum 08.08.2014. (ad)