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6. Juni 2019
Jeder dritte Banker hadert mit seinem Job

Jeder dritte Banker hadert mit seinem Job

Ein Drittel der Bankangestellten mit Kundenkontakt ist mit dem derzeitigen Job unzufrieden. Fast jeder Dritte will sogar aussteigen, wie eine Umfrage im Auftrag von Swiss Life Select ergab. Kunden keine ganzheitliche Finanzplanung bereitstellen zu können, bemängelt dabei etwa ein Drittel der unzufriedenen Banker.

Fast jeder dritte Bankangestellte mit Kundenkontakt ist mit seinem derzeitigen Job nicht zufrieden. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Finanzberatungsunternehmens Swiss Life Select. Demnach plant nahezu ein Drittel sogar einen Ausstieg: 26,1% der Umfrageteilnehmer meint, in zwei Jahren nicht mehr beim aktuellen Arbeitgeber beschäftigt zu sein. In der Gruppe der unzufriedenen Befragten sind es sogar 57,7%, die ihren Job wechseln wollen. Als Gründe für einen Wechsel werden eine bessere Work-Life-Balance, eine höhere Vergütung und eine größere Arbeitsplatzsicherheit genannt.

Arbeitsbedingungen sorgen für Unmut

Sowohl die zufriedenen wie auch die unzufriedenen Banker mit Kundenkontakt klagen über ihre Arbeitsbedingungen: Sie hadern mit der Vergütung, die sich nicht an der erbrachten Leistung orientiert (54,9%), Produkt- und Absatzvorgaben (45,1%), einer schlechten Work-Life-Balance (42,3%), schlechten Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten (41,5%), fehlenden digitalen Tools (36,6%), mangelnden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten (33,8%). Fast ein Drittel (29,6%) beklagt die fehlenden Möglichkeiten, Kunden individuell zu betreuen.

Darauf legen Banker im Arbeitsalltag Wert

Die folgenden Aspekte sind für Bankern mit Kundenkontakt in ihrem Arbeitsalltag besonders von Bedeutung: selbständiges Arbeiten (74,6%), Work-Life-Balance (73,9%), Arbeitsplatzsicherheit (71,8%), leistungsorientierte Vergütung (59,2%) und die Möglichkeit, auf Kunden individuell eingehen zu können (47,9%).

Ganzheitliche Finanzplanung oft Fehlanzeige?

Laut Umfrage kritisiert jeder dritte der unzufriedenen Bankangestellten, den Kunden keine ganzheitliche Lebens- und Finanzplanung zur Verfügung stellen zu können. Nahezu jedem zweiten der unzufriedenen Befragten fehlen in seinem Institut passende Angebote für die Vorsorge und Absicherung der Kunden und vorgegebene Produkte werden bemängelt. Gerade einmal ein Drittel der Unzufriedenen gibt an, seine Kunden individuell betreuen zu können. Jeder Zweite könne den Umfrageergebnissen zufolge keine private Krankenversicherung anbieten, jeweils ein Drittel bei Bedarf weder eine Lebens- und Rentenversicherung noch eine Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung vermitteln. (tk)

Bild: © sunti – stock.adobe.com