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7. August 2019
Verdienst allein kann Mathematiker nicht für Versicherer begeistern

Verdienst allein kann Mathematiker nicht für Versicherer begeistern

Der Versicherungsbranche fehlt der Nachwuchs. Dies wirkt sich jedoch nicht nur bei den Vermittlern aus. Gerade Mathematiker sind in der Versicherungsbranche sehr gefragt, aber nur wenige Hochschulabgänger streben eine Karriere als Aktuar an.

Die Automobilbranche bleibt die deutsche Schlüsselindustrie. Dies macht auch die Beliebtheit der Branche bei Hochschulabgängern deutlich. Die Versicherungsbranche hingegen führt ein Schattendasein und wird lediglich von der Medien- und Werbebranche übertroffen, wenn es um die unbeliebteste Tätigkeitsbranche geht. Dies geht aus dem „Young Professionals Barometer“ der Trendence Institut GmbH hervor.

Kaum Nachwuchs in der Branche

Dies schlägt sich auch bei dem Altersdurchschnitt der Mitarbeiter nieder. Laut dem Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen (AGV) ist nur etwa jeder achte Mitarbeiter im Innen- und Außendienst der Versicherer 30 Jahre oder jünger. Dies bestätigt das beträchtliche Nachwuchsproblem, welches in der Branche herrscht.

Entlohnung ist überdurchschnittlich

An der Bezahlung kann es jedoch nicht liegen. Die Branche belegt laut einer Erhebung der Jobbörse Stepstone den sechsten Platz, bei der Bezahlung ihres Fach- und Führungspersonals. Akademiker können sogar mit einem Jahresgehalt von 67.962 Euro rechnen.

Mit einem monatlichen Bruttoverdienst von 5.203 Euro in der Versicherungsbranche, verdient man hier 17% mehr als der durchschnittliche, vollzeitarbeitende Deutsche.

Gerade Mathematiker, Informatiker und Wirtschaftsinformatiker können in der Versicherungsbranche mit 71.308 Euro im Durchschnitt sehr hohe Jahreseinkommen erzielen.

Auch für Mathematiker sind Zahlen nicht alles

Mathematiker und noch mehr Wirtschaftsmathematiker sind in der Branche besonders beliebt. Jedoch hat die Branche ein Imageproblem. So machen das hohe Maß an Leistungsdruck, die unregelmäßigen langen Arbeitszeiten und die ungewisse Zukunftsperspektive des Berufs es schwer, Hochschulabgänger für eine Tätigkeit in der Versicherungsbranche zu begeistern.

Einzig die Allianz Gruppe stemmt sich laut dem „Young Professionals Barometer“ gegen den Trend. Der größte Versicherungskonzern Deutschlands, beschäftigt einerseits bereits 800 von insgesamt 4700 in Deutschland berufstätigen Mathematikern und konnte andererseits mit Platz 27 als einziger Versicherer unter die Top 100 der beliebtesten Arbeitgeber kommen. (tku)

Bild: © Elnur – stock.adobe.com