Die Royal Bank of Scotland (RBS) wirft seine verbliebenen Anteile an dem Direktversicherer Direct Line auf den Markt. Damit reagiert die britische Großbank auf Vorgaben der Europäischen Union, wonach sie sich bis Ende 2014 komplett von ihrer Tochter trennen muss.
Die RBS will bis zu 432,2 Mio. Direct-Line-Aktien bei institutionellen Investoren platzieren. Das entspricht 28,2% des Gesamtkapitals des britischen Direktversicherers. Auf Basis des aktuellen Aktienkurses beläuft sich der Wert der Anteile auf über eine Mrd. Britische Pfund. Nach dem Verkauf hält RBS nur noch 4,2 Mio. Anteilscheine des größten Haus- und Autoversicherers in Großbritannien, dessen Tochter auch zu den größten Direktversicherern Deutschlands gehört. Die restlichen Aktien seien im Rahmen von Gehaltsvereinbarungen für das Management von Direct Line reserviert.
Hintergrund des Verkaufs ist eine Vorgabe der Europäischen Union. Diese hatte die Trennung von Direct Line als Bedingung für Staatshilfen während der Finanzkrise auferlegt. Demnach muss sich die RBS bis Ende 2014 komplett von der Tochter trennen. Großbritannien hatte das Institut 2008 mit insgesamt 45,5 Mrd. Britische Pfund vor dem Kollaps gerettet. Bereits im vergangenen Herbst hatte die RBS daher Direct Line an die Börse gebracht und damit bereits 787 Mio. Britische Pfund erlöst.
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