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23. Oktober 2019
DKM 2019: Der Wettbewerb um die ungebundenen Vermittler

DKM 2019: Der Wettbewerb um die ungebundenen Vermittler

Gestern Abend startete die DKM 2019 mit einer voll besuchten Warm-up-Veranstaltung. Die beiden nun folgenden Messetage stehen ganz im Zeichen der Finanz- und Versicherungsvermittlung und der Partnerschaft zwischen Produktgebern, Pools sowie Dienstleistern und ungebundenen Vermittlern. Die Themen sind vielfältig, die Herausforderungen groß und die Zukunft – wie immer – ungewiss.

In der Messe Dortmund läuft gerade die DKM 2019. Zum 23. Mal findet die Leitmesse der Finanz- und Versicherungswirtschaft nun statt und wartet mit mehr Ausstellern auf als in den Vorjahren. Nach unruhigen Jahren und schmerzhaften Prozessen in den Gesellschaften, dem Hype um disruptive Geschäftsideen, der Sorge um den Markteintritt internationaler Internetgiganten sowie der Frage, ob eine persönliche Beratung überhaupt noch gebraucht wird, präsentiert sich die Branche selbstbewusst: Die Butter will man sich nicht vom Brot nehmen lassen.

An der persönlichen Beratung führt kein Weg vorbei

Unbestritten bleibt die Situation aber auch herausfordernd – sowohl für Produktgeber, Dienstleister und Pools als auch für die ungebundenen Vermittler. Die nächste Regulierungsmaßnahme wartet schon an der Ecke. Digitalisierungsstrategien halten genau so lang bis die nächste technische Innovation vor der Tür steht, Geschäftsmodelle drehen sich dadurch schneller als je zuvor. Der Wettbewerb ist zudem hart, Konsolidierung die Folge. Eines scheint sich dabei in den Köpfen der Branche und der Kunden aber durchzusetzen: Die persönliche Beratung wird weiter gebraucht. Sie wird sich verändern, aber es wird sie weiterhin geben.

Der Digitalvertrieb funktioniert bisher nur bedingt. Die Zahl der Online-Abschlüsse direkt vonseiten der Verbraucher steigt nur langsam. Und betroffen sind weiterhin nur bestimmte Bereiche – in der Assekuranz sind das insbesondere Sachversicherungen. Und ob sich auf anderem Gebiet die neuen digitalen Vermögensverwaltungen durchsetzen werden, wird sich noch zeigen müssen.

Wenig Hoffnung auf Regulierungspause

Andererseits wird wohl die sehnlichst erhoffte Verschnaufpause in der Regulierung nicht kommen. Zunächst steht sowieso noch aus, was aus dem geplanten Provisionsdeckel in der Lebensversicherung wird. Eigentlich hätte es bis zur DKM schon eine Entscheidung geben sollen. Aber die politischen Akteure haben diese erst einmal wieder verschoben.

Dafür wirft die FinVermV trotz erlaubter Umsetzungsfristen schon ihren Schatten voraus. Für Vermittlerbüros, die sowohl Versicherungen als auch Finanzanlagen vermitteln, bedeutet allein dies schon eine Herausforderung. Sollte das BaFin-Aufsichtsregime für Finanzanlagenvermittler kommen, werden sich Büros komplett neu aufstellen müssen.

Partnerschaft mit den Produktgebern

Die DKM ist auch immer ein Gradmesser der Partnerschaft zwischen Produktgebern und unabhängigen Vermittlern. Dort knirscht es hie und da. Zunächst wünschen sich die Vermittler mehr Unterstützung und schnellere Prozesse. Gleichermaßen aber auch eine faire Behandlung – wem die Courtagezusage vonseiten eines Versicherers gekündigt wird, der wird dies wohl nicht so sehen. Die hohe Aussellerzahl bei der DKM 2019 zeigt aber, dass der Wettbewerb um die ungebundenen Vermittler funktioniert. Ein Zeichen eben dafür, dass die Branche weiter an die persönliche Beratung glaubt und es nun darum geht, diese so aufzustellen, dass sie für die Marktplayer auch die erhofften Früchte trägt. (bh)

Die DKM läuft noch bis Donnerstagabend. Weitere Informationen zur DKM 2019: www.die-leitmesse.de

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