2018 hat softfair das Analysehaus Ascore Das Scoring GmbH übernommen. Ziel war schon damals ein Unternehmensrating für Lebensversicherungsunternehmen zu erstellen. Nun hat ASCORE das erste LV-Unternehmensscoring vorgestellt. Das Analysehaus hat sich bei der Verteilung der Punkte bewusst gegen ein lineares und für ein Scoring-Verfahren entschieden.
Vier Wertungsbereiche
Analog zum PKV-Unternehmensscoring baut das LV-Unternehmensscoring von ASCORE auf vier Wertungsbereiche: „Erfahrung“, „Sicherheit“, „Erfolg“ und „Bestand“. In diese fließen insgesamt 16 bewertungsrelevante Kennzahlen sowie 24 nicht-bewertungsrelevante Kennzahlen und sechs reine Info-Kennzahlen wie etwa die Ergebnisse anderer Ratinghäuser ein. Für jedes erfüllte Kriterium wird bei der Auswertung ein ganzer oder halber Punkt zugewiesen. Einen Score von 1 erhalten Unternehmen bei Überschreiten oder Erreichen der Benchmark innerhalb der einfachen Toleranz und einen Score von 0,5 Score innerhalb der doppelten Toleranz. So ergibt sich eine Gesamtpunktzahl, die auf maximal sechs Kompasse umgelegt wird.
Zehn Mal Spitzenwertung
Die Spitzenwertung „Herausragend“ bzw. sechs Kompasse erhielten insgesamt zehn von 68 Lebensversicherungsgesellschaften: Allianz Lebensversicherungs-AG, ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung a.G., Condor Lebensversicherungs-AG (p.i.), Continentale Lebensversicherung AG, EUROPA Lebensversicherung AG, Hannoversche Lebensversicherung AG, IDEAL Lebensversicherung a.G., Lebensversicherung von 1871 a.G., R+V Lebensversicherung AG und die Stuttgarter Lebensversicherung a.G. Die Übersicht aller Gesellschaften gibt es hier.
Veränderungen bei der ZZR
Die Analyse hat sich nicht nur mit den einzelnen Unternehmen, sondern auch mit einigen Spezialthemen wie etwa der Zinszusatzreserve (ZZR) beschäftigt. Aufgrund der Einführung des „Korridorverfahrens“ durch das Bundesfinanzministerium für die Berechnung des Referenzzinses hat ASCORE branchenweit einen viel niedrigeren Aufwand für die ZZR beobachtet. Die Gesellschaften mussten weniger von den Bewertungsreserven realisieren, um die ZZR finanzieren zu können. So hat sich die ZZR bei zwei Gesellschaften durch Auflösung insgesamt sogar im Vergleich zum Vorjahr reduziert.
Nettoverzinsungen sinken
Die Nettoverzinsung ist derweil laut ASCORE von 4,52% in 2017 auf 3,57% in 2018 gesunken. Die neu eingeführte modifizierte Nettoverzinsung ist zugleich von 3,31 auf 3,20% gefallen. Darüber hinaus wurde das Kapitalanlageergebnis insgesamt weniger durch die ZZR belastet. Als Folge ist die Ergebnis-Quote von 8,48% auf 9,68% gestiegen. Auch den Versicherten konnte insgesamt mehr von dem Rohüberschuss zugeführt werden. Waren es 2017 nur 81,14% gewesen, flossen ihnen 2018 im Schnitt 85,39% zu.
Mehr zur Studie
Die vollständige Ergebnisliste des ASCORE LV-Unternehmensscorings können ab sofort auch auf https://www.dasscoring.de/scorings abgerufen werden. Anwender des ASCORE Navigators können die Einzel- und Detailergebnisse direkt im Programm einsehen. Zudem werden die Unternehmenswertungen ab November in den LV-Vergleichslösungen von softfair als qualitativer Filter innerhalb der Berechnungsvorgaben nutzbar sein. (mh)
Bild: © Olivier Le Moal – stock.adobe.com
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