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25. November 2019
Starkregenfälle sorgten bundesweit für 6,7 Mrd. Euro Schaden

Starkregenfälle sorgten bundesweit für 6,7 Mrd. Euro Schaden

Von 2002 bis 2017 haben extreme Regenfälle in Deutschland knapp 1,3 Mio. Schäden an Wohngebäuden verursacht. Am häufigsten traf es die Sachsen. Insgesamt beliefen sich die Schäden durch Starkregen hierzulande auf 6,7 Mrd. Euro. Jeder zweite Hausbesitzer ist aber nicht entsprechend versichert.

Im Zeitraum zwischen 2002 bis 2017 haben Starkregenfälle hierzulande Schäden in Höhe von 6,7 Mrd. Euro verursacht. Die Schäden an Wohngebäuden beliefen sich auf 1,3 Mio. Euro. Die Bewohner in Sachsen hat es deutschlandweit am häufigsten erwischt. Dort wiesen im Schnitt 133 von 1.000 Wohngebäude einen Schaden durch extreme Regenfälle auf. Um die Folgen zu beseitigen, entstanden den betroffenen Hausbesitzers bundesweit Kosten von durchschnittlich 5.293 Euro. Häufig betroffen war aber auch Berlin mit durchschnittlich 131 von 1.000 Wohngebäuden und Bayern mit 88 von 1.000 Wohngebäuden. Zu diesen Ergebnissen kommt ein gemeinsames vierjähriges Forschungsprojekt des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD), bei dem erstmals Starkregen- und Schadendaten systematisch beleuchtet wurden.

Diese Landkreise waren am häufigsten betroffen

Von Starkregenfällen häufig heimgesucht wurden im Zeitraum von 2002 bis 2017 auch Berlin mit durchschnittlich 131 von 1.000 Wohngebäuden und Bayern mit 88 von 1.000 Wohngebäuden. Doch auch in manchen Landkreisen sorgten heftige Niederschläge besonders oft für vollgelaufene Keller, unterspülte Fundamente und durchnässte Wände.

 

Starkregenfälle sorgten bundesweit für 6,7 Mrd. Euro Schaden

 

Zu den fünf Landkreisen, die im Zeitraum zwischen 2002 bis 2017 am häufigsten von Starkregenfällen betroffen waren, zählen die Stadt Münster, die Stadt Herne, die Stadt Passau, Steinfurt und Rottal-Inn.

Starkregen kann jeden treffen

Auch wenn solche Niederschläge die Landkreise hierzulande in den vergangenen 16 Jahren unterschiedlich heftig traf, ist laut GDV und DWD jeder Ort in Deutschland gleich stark von solchen Extremregenfällen bedroht. Andreas Becker vom DWD betont: „Gegenden, die im Untersuchungszeitraum nur wenige Schäden durch Starkregen erlebten, haben bislang schlicht Glück gehabt.“ Denn anders als bei Dauerregen (über zwölf Stunden) zeigt sich bei den kurzen, heftigen Regengüssen (bis zu neun Stunden) eine eher gleichmäßige Verteilung über ganz Deutschland.

Jeder zweite Hausbesitzer ohne Elementarschadenversicherung

Gerade die kurzen, heftigen Niederschläge sind es, die für besonders viele Schäden sorgen. Doch hierzulande haben nur 43% der Hausbesitzer eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen und sind damit vor den Folgen von Starkregen geschützt. „So gut wie jedes Haus ist gegen Sturm und Hagel abgesichert, doch den Schutz gegen extreme Regenfälle haben viele Hausbesitzer bislang vernachlässigt“, erklärt Oliver Hauner, GDV-Naturgefahrenexperte. (tk)

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Bild oben: © Romolo Tavani – stock.adobe.com