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6. Januar 2020
CHECK24 und Stiftung Warentest sehen Sparpotenzial für GKV-Versicherte

CHECK24 und Stiftung Warentest sehen Sparpotenzial für GKV-Versicherte

Zum Jahreswechsel standen bei einigen Krankenkassen Beitragserhöhungen an. CHECK24 hat dazu errechnet, dass bestimmte GKV-Versicherte bei einem Kassenwechsel über 500 Euro Beitrag sparen könnten. Stiftung Warentest rechnet etwas konservativer.

Zum 01.01.2020 haben nach Aufstellung von CHECK24 von gut 100 gesetzlichen Krankenversicherungen 25 (davon 18 öffentlich zugänglich) ihre Zusatzbeiträge erhöht. Nach Angaben von Stiftung Warentest handele es sich dabei insbesondere um regionale Betriebskassen. Obwohl Erhöhungen bei großen Kassen mehr oder weniger ausgeblieben seien, seien insgesamt etwa 2,4 Mio. Versicherte von den Erhöhungen betroffen, so CHECK24. Dem würden Beitragssenkungen bei nur zwei Krankenkassen gegenüber stehen, von denen etwa 0,9 Mio. Versicherte profitierten.

„Durch das Milliardendefizit in der gesetzlichen Krankenversicherung aus dem Vorjahr werden spätestens 2021 weitere Kassen ihre Zusatzbeiträge erhöhen müssen“, sagt Dr. Ansgar Lamersdorf, Geschäftsführer gesetzliche Krankenversicherung bei CHECK24. Gesetzlich Versicherte hätten aber auch schon 2019 rund 4,5 Mrd. Euro an Beiträgen verschenkt. Im Schnitt hätten die Krankenkassen im vergangenen Jahr 0,99% Zusatzbeitrag verlangt. Wären alle gesetzlich Versicherten zur günstigsten bundesweit tätigen Kasse mit 0,39% Zusatzbeitrag gewechselt, hätten sie 4,5 Mrd. Euro gespart, so die Rechnung des Vergleichsportals.

Sparpotential bis zu 509 Euro

Durch die aktuellen Beitragsanpassungen kämen 2020 weitere 100 Mio. Euro Sparpotenzial dazu. Die gestiegene Beitragsbemessungsgrenze auf 56.250 Euro belaste Gutverdiener mit durchschnittlich 141 Euro pro Jahr. Bei einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,1% kämen auf Mitglieder der Krankenkassen, die den vollen Beitrag bis zur Bemessungsgrenze zahlen, zusätzliche Kosten von 282,60 Euro pro Jahr zu. Die Hälfte davon müssen sie selbst tragen, die andere Hälfte der Arbeitgeber.

CHECK24 rechnet aber noch weiter. In wettbewerbsintensiven Bundesländern wie Bayern, Hessen oder Niedersachsen erreiche – aufgrund der hohen Spreizung bei den Zusatzbeiträgen (Zusatzbeiträge von 0,39% bis 2,2%) – das Sparpotenzial der GKV-Versicherten mit einem Jahreseinkommen von 56.250 Euro bei einem Krankenkassenwechsel den Betrag von 509 Euro im Jahr.

Stiftung Warentest rechnet hier etwas konservativer: Wer monatlich 3.000 Euro brutto verdiene und von einer teuren Krankenkasse zur bundesweit günstigsten wechsele, spare knapp 200 Euro im Jahr, sehr gut verdienende Arbeitnehmer mehr als 300 Euro. Wer mit seiner Krankenkasse allerdings zufrieden ist, sollte wie die Praxis immer wieder zeigt, nicht nur auf den Beitrag schauen - eine Aussage, der auch die Tester im Rahmen ihrer Berechnungen zustimmen. (bh)

Bild: © peterschreiber.media – stock.adobe.com

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Bruno Steiner am 07. Januar 2020 - 10:56

"500 Euro Beitrag sparen " wird durch Anheben der BBG und Zusatzbeiträge wieder überwiegend zur Makulatur. Danke liebe Politiker!