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2. April 2020
So steht es um die PKV-Unternehmenskennzahlen

So steht es um die PKV-Unternehmenskennzahlen

Zum 20. Mal gibt das PKV-Rating des map-report Auskunft über den Stand der Dinge, was Bilanzdaten und Servicekennzahlen der PKV-Versicherer sowie die Beitragsentwicklung in der PKV betrifft. Acht Gesellschaften tun sich dabei besonders hervor. Zudem thematisiert der map-report die allgegenwärtige Corona-Krise und wie die PKV damit umgeht.

Der map-report aus dem Haus der Franke und Bornberg GmbH hat im Rahmen seines PKV-Ratings die PKV-Bilanzdaten und -Servicekennzahlen der Jahre 2014 bis 2018 sowie die Bestandsbeiträge im Zeitraum 2000 bis 2020 unter die Lupe genommen. Untersucht wurden die Anbieter von Krankenvollversicherungen (substitutive Krankenversicherung) in den Bereichen Bilanz, Service und Vertrag nach klar definierten Kriterien. Jedem Kriterium wurde dabei eine maximal erreichbare Punktzahl zugeordnet (jeweils maximal 30 Punkte pro Bereich plus maximal 10 Punkte für Flexibilität im Bereich Vertrag). Zwölf Gesellschaften mit 45% Marktanteil, was die verdienten Beiträge betrifft, lieferten in diesem Jahr die für das Rating erforderlichen Daten. Zu den weiteren 18 Gesellschaften, die keine Antworten beigesteuert haben, hat der map-report nur die öffentlich zugänglichen Bilanzkennzahlen ausgewertet.

Acht Unternehmen mit höchster Bewertung „mmm“

Und so sehen die Ergebnisse aus: Acht Unternehmen erhalten die Top-Bewertung „mmm“. Die Debeka ist mit Ausnahme des Jahres 2017 seit 2001 Serien-Sieger im map-PKV-Rating und konnte auch im Jahr 2020 ihre Top-Position wieder verteidigen. Die Gesellschaft überzeugte in allen drei Teilbereichen des Ratings. Während es bei den Bilanzkennzahlen mit 23,90 von maximal 30 Punkten zum sechsten Rang reichte, erzielte sie bei der Servicebewertung mit 27,60 von 30 Punkten ebenso wie bei den Vertragsdaten mit 36,80 von maximal 40 Punkten die Spitzenposition.

Der zweite Platz ging an die Provinzial Hannover (Gesamtergebnis: 80,26 Punkte). Die Krankenversicherer SIGNAL IDUNA (80,00), LVM (77,50), R+V (77,45), Allianz (75,00) und ALTE OLDENBURGER (75,00) haben wie im Vorjahr ihren Platz in der Spitzengruppe behauptet. Wieder in die Riege der vom map-report top-bewerteten Anbieter aufgestiegen ist die SDK mit einem Gesamtergebnis von 76,60 Punkten.

In Sachen Beitragsentwicklung meldet der map-report für dieses Jahr Entwarnung: Die untersuchten Versicherer haben zum Jahresbeginn 2020 ihre Beiträge im Durchschnitt um 3,21% angehoben, was einer ähnlichen Größenordnung entspricht wie im Vorjahr.

PKV und Corona-Krise

Was das Top-Thema Coronavirus angeht, müssen sich die PKV-Versicherten laut map-report zumindest in finanzieller Hinsicht nach jetzigem Informationsstand nicht allzu sehr sorgen. Zwar steigt die Zahl der an COVID-19 Erkrankten in Deutschland täglich an und das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland Stand Mitte März als „hoch“ ein.

Doch für unvorhersehbare Ereignisse wie die derzeitige Corona-Pandemie ist in der PKV-Kalkulation ein Sicherheitszuschlag von mindestens 5% vorhanden, der nicht bereits in anderen Rechnungsgrundlagen enthalten sein darf. Und auch im Rahmen der Solvency-II-Berichterstattung wird in verschiedenen Stresstests die finanzielle Risikotragfähigkeit infolge schwerer Pandemien einkalkuliert. Nach Aussage des PKV-Verbands wirken sich solche Epidemien nach den bisherigen Erfahrungen, etwa mit der Vogelgrippe oder mit SARS, aber auch mit großen und schweren Grippewellen früherer Jahre, kaum auf die Beiträge in der Privaten Krankenversicherung aus (AssCompact berichtete). Aktuelle Informationen zum Stand der Dinge für Privatversicherte gibt es zudem unter www.pkv.de. (ad)

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