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10. April 2020
Itzehoer Versicherungen trotz Corona-Krise zuversichtlich

Itzehoer Versicherungen trotz Corona-Krise zuversichtlich

Die Itzehoer Versicherungen fühlen sich gut gerüstet in der Corona-Krise. Aufbauen kann das Unternehmen auf ein erfolgreiches Jahr 2019. Wie das Ergebnis 2020 aussehen wird, hängt viel auch mit dem Mobilitätsverhalten der Kunden ab.

Aufgrund erfolgreicher vergangener Jahr sehen sich die Itzehoer Versicherungen in der aktuellen Corona-Krise gut gewappnet. Im vergangenen Jahr erzielte der Versicherer ein Beitragswachstum von 6,3% auf 585,6 Mio. Euro – in der Folge konnten der Jahresüberschuss von über 6 Mio. Euro dem Eigenkapital sowie weitere mehr als 20 Mio. Euro den Schwankungsrückstellungen zugeführt werden.

Weiterer Erfolg auch vom Mobilitätsverhalten der Kunden abhängig

Haupttreiber des Wachstums war 2019 erneut das Kfz-Geschäft mit einem Anstieg um mehr als 65.000 Kfz-Risiken. Seit 2020 sind erstmalig mehr als 1 Million Fahrzeuge bei der Itzehoer versichert. Den Bestand an Kfz-Versicherungen hofft der Versicherer auch durch die Corona-Krise zu bringen.

Der weitere Erfolg der Itzehoer ist dabei auch vom künftigen Mobilverhalten der Deutschen abhängig. Aktuell wird weniger gefahren und eine geringere Fahrleistung führt zu fallenden Beiträgen. Nach der Krise wird sich zeigen, wie sich das Fahrverhalten wieder verändert. Andererseits: Weniger gefahrene Kilometer bedeuten auch weniger Schäden. Zudem war auch 2019 bis auf den Münchner Hagel zu Pfingsten ein unauffälliges Schadenjahr.

Aufgebauter Puffer für schlechte Zeiten

Im Grunde sieht der Vorstandsvorsitzender Uwe Ludka deshalb die Itzehoer faktisch nur im Bereich der Bewertungsreserven von der Corona-Krise betroffen. Das Jahr 2019 hat der Versicherer mit Bewertungsreserven von 287 Mio. Euro abgeschlossen. „Derzeit sieht es – als Momentaufnahme in der gegenwärtigen Dynamik – danach aus, dass wir auf HGB-Seite mit einer Schramme davonkommen. Bei den Bewertungsreserven wird es aber eine erhebliche Reduzierung geben“, erklärte Ludka Anfang April gegenüber Journalisten. Die Itzehoer bleibe dennoch hervorragend kapitalisiert, was sich in einer aufsichtsrechtlichen Solvenzquote ohne Übergangsmaßnahmen zeige.

In einem vom Unternehmen unterstellten Szenario mit einem Dax-Stand von 6.600 und einem gegenüber der derzeitigen Situation verschlechterten Anlagemarkt (Ratingverschlechterungen) würde sich nach vorläufigen Zahlen immer noch eine Bedeckung ohne Übergangsmaßnahmen von 229% gegenüber 327% zum 31.12.2019 ergeben.

So geht die Itzehoer für 2020 bisher von einem positiven HGB-Ergebnis aus. „Reserven sind dazu da, in schwierigen Lagen zu stabilisieren, und dies tun sie auch“, sagte Uwe Ludka. Aufgrund der Wirtschaftsentwicklung geht er aber davon aus, dass der Umsatz geringer ausfallen wird als geplant. Ursprünglich hatte sich die Itzehoer 2020 vorgenommen, die Beiträge auf über 600 Mio. Euro zu steigern.

Entwicklung der Rechtsschutzversicherung

Im Bereich der Rechtsschutzversicherung erwartet Ludka mehr Nachfrage. In Krisenzeiten werde den Menschen die Notwendigkeit eines Rechtsschutzes mehr bewusst. 2019 war der Rechtsschutzbestand der Itzehoer noch deutlich geschrumpft. Dieser wurde vor geraumer Zeit von der Alte Leipziger übernommen und einige Bestände mussten noch saniert werden. Zudem dauert auch die Integration von IT-Systemen noch an, wie Ludka berichtete. Dagegen war der Schadenverlauf aber positiv.

Der Anbau geht trotz Corona weiter

Der Blick der Itzehoer richtet sich trotz Corona-Pandemie auf die Zukunft. Ein Symbol dafür sind die laufenden Bauarbeiten auf dem Gelände der Itzehoer Hauptverwaltung. Es entsteht dort ein sechsgeschossiger Anbau mit Platz für bis zu 200 Mitarbeiter. 2022 soll der neue Trakt bezugsfertig werden. (bh)

Bild: Der Vorstand der Itzehoer Versicherungen: (v.l.) Frank Diegel, Frank Thomsen, Christoph Meurer und Uwe Ludka beim Spatenstich für den Anbau. Quelle: Itzehoer Versicherungen