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22. Oktober 2020
Steuerentlastung durch Soli-Wegfall: Hohe Bereitschaft zum Sparen

Steuerentlastung durch Soli-Wegfall: Hohe Bereitschaft zum Sparen

Obgleich in der Bevölkerung viel Unsicherheit und Unklarheit darüber herrscht, ob bzw. wie viel jeder vom baldigen Wegfall des Solidaritätszuschlags profitieren kann, besteht eine große Bereitschaft, das eventuell freiwerdende Geld zu sparen. Dies ergibt eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge. Ein wichtiges Beratungsfeld also für Makler, die ihren Kunden das Sparen für die Altersvorsorge ans Herz legen können.

Über die Hälfte der Steuerzahler, die im kommenden Jahr aufgrund des Soli-Wegfalls mit einer Entlastung rechnen können, will das zusätzliche Nettoeinkommen zum Sparen zurücklegen. Das ergab die jüngste Umfrage im Deutschland-Trend des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA), die von INSA Consulere durchgeführt worden ist.

Jüngere Befragte sind informierter und sparwilliger als ältere

Demnach gab knapp ein Viertel der Befragten an, das zusätzliche Geld zum Anlass nehmen zu wollen, um mit dem Sparen anzufangen. Gut ein Drittel will damit einen schon bestehenden Sparvertrag aufstocken. Vor allem die jüngeren Steuerzahler in der Altersgruppe der 18– bis 29-Jährigen nehmen die Entlastung zum Anlass, entweder mit dem Sparen zu beginnen oder die Einzahlungen in einen schon vorhandenen Vertrag zu erhöhen. Die jüngeren Befragten zwischen 18 und 29 und auch diejenigen zwischen 30 und 39 Jahren haben im Vergleich zu den übrigen Altersgruppen häufiger eine ungefähre Vorstellung davon, um wieviel ihr Haushaltsnettoeinkommen aufgrund des Wegfalls des Solidaritätszuschlages steigen wird. Mit zunehmendem Alter sinkt der Umfrage zufolge nicht nur die Ahnung über die Höhe der künftigen Entlastung, sondern es nimmt auch die Absicht deutlich ab, das zusätzliche Nettoeinkommen auf die hohe Kante zu legen. Über zwei Fünftel der Befragten über alle Altersgruppen hinweg wollen dem DIA zufolge hingegen eine Einkommenssteigerung nicht zum Sparen sondern eher für den direkten Konsum verwenden.

Im Westen und in Haushalten mit niedrigem Haushaltsnettoeinkommen herrscht mehr Sparbereitschaft

Aufgegliedert in Ost und West bzw. nach Höhe des Haushaltsnettoeinkommens fällt in der Umfrage auf, dass Befragte aus dem Westen etwas häufiger angeben, mit dem zusätzlichen Geld entweder mit dem Sparen zu beginnen oder es zur Aufstockung zu nutzen. Ostdeutsche Befragte geben etwas häufiger an, es nicht zum Sparen nutzen zu wollen. Und: Mit steigendem Haushaltsnettoeinkommen sinken die Anteile derer, die mit dem Sparen anfangen werden, von 64% (unter 1.000 Euro) auf 17% (4.000 Euro und mehr). Gleichzeitig erhöhen sich mit dem Haushaltsnettoeinkommen die Anteile derer, die das zusätzliche Geld zur Aufstockung eines bestehenden Sparvertrages nutzen wollen, von 15 auf 42%.

Bundesfinanzministerium: Ca. 90% der Steuerzahler werden entlastet

Die Umfrage zeigte aber auch, dass große Unsicherheit und Unklarheit über die individuelle Auswirkung der Neuregelungen beim Solidaritätszuschlag herrschen. So geht nur etwas mehr als ein Viertel der Befragten davon aus, vom Wegfall der Abgabe, die im Zuge der deutschen Wiedervereinigung eingeführt worden war, zu profitieren. Knapp zwei Fünftel hingegen nehmen das nicht an und knapp ein Drittel weiß es schlicht nicht. Nach den Angaben des Bundesfinanzministeriums sollen jedoch ca. 90% der Steuerzahler eine Entlastung erfahren.

Wichtiges Beratungsfeld für Makler

Doch ungeachtet dessen, ob die Bundesbürger wissen, ob bzw. wie viel steuerliche Entlastung sie durch den Wegfall des Solis zu erwarten haben – die Thematik bietet auf jeden Fall eine Menge Beratungsansätze für Makler und Mehrfachagenten. Denn wo eine hohe Bereitschaft zum Sparen des freiwerdenden Geldes besteht, kann bestimmt auch die Einsicht geweckt werden, in verschiedensten Formen für die individuelle Altersvorsorge zu sparen. Und wo der Fokus im Hinblick auf die Steuerentlastung eher auf dem direkten Konsum liegt, kann ein Hinweis auf eine drohende Finanzierungslücke im Alter sowieso nie schaden. (ad)

Die Ergebnisse der DIA-Umfrage gibt es hier.

Bild: © blende11.photo – stock.adobe.com