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20. November 2020
Leitungswasserschäden 2019 für Versicherer so teuer wie noch nie

Leitungswasserschäden 2019 für Versicherer so teuer wie noch nie

Im vergangenen Jahr mussten die Wohngebäudeversicherer zum ersten Mal mehr als 3 Mrd. Euro für Leitungswasserschäden zahlen, wie der GDV nun mitgeteilt hat. Hinzu kamen 280 Mio. Euro Schäden in der Hausratversicherung. Die Statistik zeigt ein West-Ost-Gefälle. Hochburg der Rohrbrüche war erneut Köln.

Rohrbrüche, tropfende Armaturen oder defekte Heizboiler – 2019 kamen die Leitungswasserschäden für Versicherer so teuer wie nie zuvor. Für die Wohngebäudeversicherer schlugen sie erstmals mit mehr als 3 Mrd. Euro zu Buche, wie aktuelle Zahlen des GDV zeigen. In der Hausratversicherung beliefen sich die Schäden auf 280 Mio. Euro. Deutschlandweit verzeichneten die Wohngebäudeversicherer im Jahr 2019 insgesamt rund 1,1 Millionen Leitungswasserschäden. Der Schadendurchschnitt stieg um knapp 7% auf 2.881 Euro. Als Hauptursache für Leitungswasserschäden nennt der GDV Installations- und Montagefehler. Jeder vierte Schaden wurde durch mangelhafte Rohrverbindungen und kaputte oder falsche Dichtungen verursacht.

Westen stärker betroffen als Osten

Bei der Auswertung der Schadenzahlen tritt ein deutliches West-Ost-Gefälle zu Tage. In Westdeutschland registrieren etliche Städte wie Krefeld, Karlsruhe oder Mannheim überdurchschnittlich viele Leitungswasserschäden, wohingegen die ostdeutschen Bundesländer wesentlich seltener betroffen sind. Hier finden sich alle Stadt- und Landkreise unter dem Bundesdurchschnitt von 100. „Nach der Wiedervereinigung sind in Ostdeutschland viele Gebäude saniert worden. Dies dürfte einer der Gründe sein, warum die Schäden im Westen erheblich häufiger sind als im Osten“, meint Oliver Hauner, Leiter der Abteilung Sach- und Technische Versicherung im GDV.

Köln erneut Spitzenreiter

Die meisten Leitungswasserschäden verzeichnet übrigens die rheinische Metropole Köln. Laut Statistik war der Indexwert für Leitungswasserschäden in der Kölner Innen- und Südstadt mit 204 mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt (100). Am besten schnitt der brandenburgische Landkreis Oberspreewald-Lausitz mit einem Indexwert von 40 ab.

Risiko steigt mit dem Alter des Hauses

Die Gefahr eines Leitungswasserschadens nimmt mit dem Alter des Gebäudes zu. Um vorzubeugen, sollte die Heizungs- und Sanitäranlage regelmäßig gewartet werden. „Um Leitungswasserschäden zu begrenzen, müssen Absperrventile leicht zugänglich und klar gekennzeichnet sein und vor allem im Notfall auch funktionieren“, erklärt Hauner. (tk)

Bild: © Jürgen Fälchle – stock.adobe.com