Dennoch hat sich der Verband für seine diesjährige Veranstaltung einige Neuigkeiten einfallen lassen: So spricht man nicht mehr von Fonds und auch nicht mehr von Initiatoren oder Emissionshäusern. Vielmehr verstecken sich die (kaum vorhandenen) neuen Produkte hinter dem selbst erfundenen Terminus technicus OGAS, der in der BSI-Sprech für „Organismen für gemeinsame Anlagen in Sachwerte“ steht. Böse Zungen interpretieren das Kürzel als „ordentlich getunte Anbieter-Statistik“, doch sollte über aller Verwirrung um Zahlen, neue und alte Rubriken und Produkte nicht vergessen werden, dass die Branche, wie immer sie sich nun auch nennen mag, außer mit Regulierungsthemen auch mit verunsicherten Anlegern und frustrierten Vertrieben fertig zu werden hat – und in diesem Dreifrontenkrieg nicht immer die souveränste Figur abgeben kann.
Rückgang als zweischneidiges Schwert
Weiterhin hat die Assetknappheit in den bevorzugten Segmenten Immobilien und Erneuerbare Energien das Ihre dazu beigetragen, dass im Jahr 2013 in das, was früher einmal „Geschlossener Fonds“ hieß, nur noch 4,22 Mrd. Euro investiert wurden – ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 6%. Dieser Effekt kann auch positiv gesehen werden: Knappe –Assets führten zu knapperem Angebot, d.h. die Zeiten der Platzierung um jeden Preis sind vorbei. Anbieter und Vertriebe achten auf Qualität.
Deutlich zulegen konnte die Platzierung bei institutionellen Anlegern. Sie steuerten 1,91 Mrd. Euro Eigenkapital bei, der Absatz bei Privaten brach jedoch um 26% ein und betrug nur noch 2,31 Mrd. Euro. Nur konsequent, dass Verbands-Hauptgeschäftsführer Eric Romba seine Präsentation zur Eröffnung der (auch für ihn) überraschend gut besuchten Veranstaltung vor Publikum, das wie in den Vorjahren um die Sitzplätze konkurrieren musste, nicht mit Zahlen zum Neugeschäft, sondern zum verwalteten Bestand: Knapp 200 Mrd. Euro sind under Management, davon knapp 100 Mrd. Euro Eigenkapital.
Jetzt zählt‘s
Beherrschendes Thema, auch in den Panels, sind jedoch nicht ausschließlich die Platzierungszahlen, sondern mit zunehmender Dringlichkeit die Anforderungen der Regulierung gem. KAGB. Übereinstimmend berichten die Verantwortlichen, dass die Komplexität auf breiter Front unterschätzt worden war. Das Eis ist allerdings gebrochen, die ersten KVGs sind zugelassen und auch das erste regulierte Produkt ist am Start. Jetzt muss sich beweisen, wer Sachwertinvestments verantwortlich konzipieren und vertreiben kann.
(Stephanie v. Keudell)
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