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1. April 2014
Anlageexperten verzeichnen steigenden Optimismus

Anlageexperten verzeichnen steigenden Optimismus

Die Stimmung in den Unternehmen wird weltweit allmählich wieder besser. Das ist ein wesentliches Ergebnis der dritten Analystenumfrage von Fidelity Worldwide Investment. Doch nicht für alle Branchen und Regionen fällt das Fazit so positiv aus. Für Aktien sehen die Analysten insgesamt vor allem zwei Kurstreiber.

Jeder der 128 Aktien- und Anleiheanalysten, die an der Fidelity-Umfrage teilgenommen haben, führt laut der Gesellschaft regelmäßig Gespräche mit Entscheidungsträgern zahlreicher Unternehmen. Die Umfrage spiegele daher die Ansichten tausender Spitzenmanager wider. Insgesamt gaben 40% der Befragten an, dass die von ihnen analysierten Firmen heute mehr Vertrauen in die Geschäftsentwicklung der kommenden 12 bis 18 Monate haben, als vor einem Jahr. Bei 3% ist das Vertrauen sogar sehr viel höher. Dagegen berichteten nur 19% von leicht oder stark nachlassendem Vertrauen. Die restlichen 38% stellten keine Veränderung fest.

,,Insgesamt scheint es, als ob die Unternehmen endlich ein kleines Licht am Ende eines langen, zeitweise sehr dunklen Tunnels sehen“, interpretiert Henk-Jan Rikkerink, Leiter Aktienresearch von Fidelity Worldwide Investment die Ergebnisse. „Wie die Umfrage zeigt, kehrt das Vertrauen weltweit in den Unternehmen und an den Märkten zurück. Allerdings sowohl vom Umfang als auch von der Geschwindigkeit her langsamer, als manche es derzeit erhoffen. Die Stimmung lässt sich aktuell deshalb auch am besten als vorsichtig optimistisch beschreiben.“

USA und Gesundheitssektor besonders optimistisch

Am optimistischsten sind die USA, wo 57% der Analysten eine moderat gestiegene Zuversicht erkannten. 52% rechnen zudem mit höheren US-Kapitalinvestitionen, 78% mit steigenden US-Dividenden. Eine Moderat steigende Zuversicht ist der Studie zufolge auch in Europa (49%) und Japan (53%) festzustellen. Deutlich zurückhaltender fällt die Stimmung in den Emerging Markets aus. 36% der Analysten gaben an, dass das Vertrauen in die weitere Entwicklung der EMEA-Staaten (Eastern Europe, Middle East and Africa) sowie Lateinamerikas abgenommen hat. In China überwiegt aber der Optimismus. Dort stellten 40% der Analysten einen moderaten Anstieg des Optimismus fest, 10% sogar einen starken Zuwachs. Sorgen machen den Experten aber die stark steigenden Lohnkosten Chinas. Insgesamt seien die Industrienationen derzeit gegenüber den Schwellenmärkten zu favorisieren.

Bei den Branchen herrscht vor allem im Gesundheitssektor Zuversicht. 67% der Analysten erkannten dort mit einer moderaten Stimmungsverbesserung, 11% sogar eine sehr viel bessere. Auf Platz 2 rangieren zyklischer Konsumgüterkonzerne (53%). Bezüglich des Dividendenwachstums sind die Analysten für den Gesundheitssektor ebenfalls am zuversichtlichsten. 56% der Befragten erwarten hier einen Anstieg in den kommenden zwölf Monaten, gefolgt von der Finanzbranche mit einem Anteil von 52%.

Dividenden und M&A als Kurstreiber, Bilanzen als Risiken

Wesentliche Kurstreiber am Aktienmarkt werden der Studie zufolge Dividendenwachstum sowie Zusammenschlüsse und Übernahmen (M&A) sein. 40% der Befragten erwarten, dass die Firmen im kommenden Jahr die Dividenden anheben, 54% rechnen zumindest mit stabilen Ausschüttungen. Rund drei Viertel der Befragten erwarten zudem zunehmende M&A-Aktivitäten. Gut ein Viertel der Befragten verzeichnete allerdings leichte oder hohe Risiken bei den untersuchten Bilanzen. Zudem rechnet jeweils ein Drittel der befragten Analysten mit einem moderaten oder sogar signifikanten Einfluss neuer Regularien auf die jeweiligen Industrien und Sektoren. 59% der Experten gehen dabei davon aus, dass die Auswirkungen dieser verschärften Gesetzesvorgaben bislang nur zum Teil am Kapitalmarkt eingepreist sind.