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27. Juni 2011
Aktien Erneuerbarer Energien notieren gegen den Trend

Aktien Erneuerbarer Energien notieren gegen den Trend

Die Energiewende ist in aller Munde. In den Aktienkursen von Anbietern Erneuerbarer Energien spiegelt sich das allerdings nicht wider. Das hat eine Analyse der Börsen Hamburg und Hannover ergeben.

Überall wird über die Energiewende diskutiert. In den Aktienkursen von Anbietern Erneuerbarer Energien spiegelt sich das allerdings nicht wider. Das geht aus einer Analyse der Börsen Hamburg und Hannover hervor. Ausgewertet wurde die Performance von Technologie-Anbietern für die Nutzung erneuerbarer Energien über den Zeitraum der vergangenen drei Jahre. Grundlage der Analyse waren die in den norddeutschen Börsenbarometern Haspax und Nisax sowie dem Nachhaltigkeitsindex der Börse Hannover, dem GCX, notierenden Aktien. Dabei betreiben vor allem Hamburg und Niedersachsen eine offensive Politik für den Sektor Erneuerbare Energien.

Die Aufmerksamkeit für das Thema Erneuerbare Energien ist enorm, den Kursen der 14 benannten Titel (siehe Tabelle) habe dies jedoch wenig geholfen. Die Aktien verloren im Schnitt 74,8%. Selbst nach dem Reaktorunfall in Fukushima sei der Trend nicht wieder bedeutend nach oben gegangen.

Höhenflug seit vier Jahren vorbei?

„Die Branche hat wohl ihren Höhenflug bereits vor einigen Jahren gehabt. Mehrere Aktien von Solar- oder Windkraftanlagenherstellern erlebten ihre höchsten Notierungen schon Ende 2007“, erläutert Stefan Wildner, Makler bei der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank. „Auch wenn die Energiewende politisch derzeit in aller Munde ist: Die Märkte haben sie längst eingepreist. Heute sind die Unternehmen im harten Wirtschaftsalltag mit Subventionsabbau und Billigkonkurrenz angekommen.“

Die politischen Zeichen deuten zwar auf eine Zukunft mit erneuerbaren Energien. Aber: „Was politisch Konjunktur hat, muss nicht an der Börse erfolgreich sein. Eine öffentliche Debatte führt nicht automatisch zu steigenden Kursen“, sagt Dr. Sandra Lüth, Geschäftsführerin der Börsen Hamburg und Hannover.

Klassische Industrietitel bieten Vorteile

Besser fahren, so die Empfehlung der Börsen, nachhaltig orientierte Anleger, indem sie bestimmte klassische Industrietitel einschließen. Im Nachhaltigkeitsindex GCX der Börse Hannover seien zum Beispiel viele klassische Industrietitel enthalten, die mit ihren Nachhaltigkeitskonzepten für eine positive Performance des Index von plus 5,4% über die vergangenen drei Jahre gesorgt haben.