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Wie KI-Suche Online-Sichtbarkeit der Branche verändert

Künstliche Intelligenz verändert das Online-Suchverhalten von Nutzern. Welche Auswirkungen dies auf die digitale Sichtbarkeit der Versicherungswirtschaft hat, zeigt eine Analyse der ERGO. Die klassische Stichwortsuche wird immer mehr von gesprächsbasierten Ansätzen via KI abgelöst.

„Von SEO zu KI-Suchoptimierung: Wie große Sprachmodelle digitale Sichtbarkeit neu definieren“ lautet der Titel eines neuen Whitepapers. Veröffentlicht hat es das ERGO Innovation Lab, ein Inkubator für neue Ideen und Spin-ins der ERGO Group AG, zusammen mit dem auf künstliche Intelligenz spezialisierten Unternehmen ECODYNAMICS. In der Publikation geht es darum, wie grundlegend Large-Language-Modelle (LLMs) das Online-Suchverhalten von Nutzern verändern und welche Folgen dies auch für die Sichtbarkeit im Netz der Assekuranz hat.

Online-Suche im Wandel

„Die Online-Suche befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation: KI-basierte Systeme liefern nicht mehr nur Informationen, sondern begleiten Nutzerinnen und Nutzer zunehmend durch ganze Entscheidungsprozesse. Wer heute und morgen noch digital sichtbar sein will, muss verstehen, wie diese Systeme funktionieren und sie aktiv mitgestalten, um die eigenen relevanten Zielgruppen auch weiterhin zu erreichen“, erklärt Luisa Schmolke, Innovation Manager im ERGO Innovation Lab.

„Unsere Untersuchung mit den ermittelten Kriterien verdeutlicht Führungskräften, Marketingverantwortlichen und Digitalteams, welchen Einfluss generative KI und agentische Systeme auf die Regeln digitaler Sichtbarkeit haben. Wer diese Logik versteht und sie frühzeitig strategisch aufgreift, kann auch im Zeitalter der KI-Suche dauerhaft relevant bleiben und Kunden wirksam erreichen“, erklärt Hamidreza Hosseini, CEO von ECODYNAMICS.

Für das Whitepaper wurden über 33.000 Suchergebnisse aus klassischen Suchmaschinen und KI-basierten Systemen ausgewertet. Daraus wurde eine relevante Auswahl von über 600 Websites aus dem Versicherungsmarkt analysiert – darunter Webauftritte von Erstversicherern, Versicherungsvermittlern und digitalen Vergleichsplattformen sowie Websites mit frei verfügbaren, redaktionellen Inhalten mit Fokus auf Versicherungs- und Finanzthemen. Ziel der Analyse war es, strukturelle und inhaltliche Erfolgsfaktoren für die Sichtbarkeit in LLM-basierten Suchsystemen zu identifizieren.

Stichwortsuche als Auslaufmodell?

Wie es in dem Whitepaper heißt, wird Stichwortsuche zunehmend von fortschrittlicheren, gesprächsbasierten Ansätzen abgelöst. Dafür sorgen große auf KI-basierte Sprachmodelle. Was heißt das konkret? Die Systeme liefern nicht einfach Listen mit Links. Sie erkennen die Absicht hinter einer Frage, geben präzise und verständliche Antworten und verfeinern ihre Ergebnisse mit aktuellen Daten, so die Experten von ERGO und ECODYNAMICS.

Neue Herausforderungen für Versicherer

Mit dem Wandel des Suchverhaltens hin zu KI-generierten Antworten gilt es für Akteure der Versicherungsbranche, Inhalte für klassische Suchmaschinen und zugleich für Anfragen in sprachmodellbasierten Systemen zu optimieren, um sichtbar zu bleiben. Wie ERGO betont, sei das besonders wichtig für Branchen wie der Assekuranz, in denen Kunden schnelle, präzise und personalisierte Informationen erwarten.

Inhalte nach Logik KI-gestützter Systeme ausrichten

Damit Versicherer online sichtbar bleiben, müssen sie ihre digitalen Inhalte kompatibel mit der Logik KI-gestützter Systeme gestalten. Nur dann würden sie zuverlässig erkannt, verarbeitet und in Antworten eingebunden. Interessanterweise heißt es im Whitepaper, dass andernfalls andere Anbieter an Sichtbarkeit gewinnen, deren Inhalte klar strukturiert, maschinell lesbar und gut vernetzt sind. Hier offenbart sich ein Hebel für Makler.

KI-Agenten mischen die Karten neu

Dem Whitepaper zufolge wird diese Entwicklung durch den zunehmenden Einsatz agentischer Systeme vorangetrieben. Nutzer stellen ihre Fragen direkt in einem System, bekommen personalisierte Antworten, vergleichen Angebote und treffen Entscheidungen im Dialog. Ganze Recherchen, Produktvergleiche und Vertragsabschlüsse finden laut ERGO in einer durchgehenden Gesprächssituation statt. Klassische Webseiten würden dabei in den Hintergrund treten. Wer mit seinen Inhalten in diesen neuen Abläufen nicht vorkomme, verliere den Zugang zu Kunden.

Klassische Suchmaschinenoptimierung weiter wichtig

Klassische Suchmaschinenoptimierung bleibt nach wie vor aber unverzichtbar. Denn Systeme, die auf großen Sprachmodellen beruhen, sind auf etablierte Suchsysteme wie Google angewiesen, um Webseiten zu durchsuchen und zu indexieren. Werden technische und strukturelle SEO-Standards nicht eingehalten, können Inhalte möglicherweise überhaupt nicht gefunden werden.

Eines der Ergebnisse des Whitepapers lautet, dass Inhalte nicht nur auf inhaltliche Richtigkeit geprüft werden müssen, sondern auch auf ihre Interpretierbarkeit durch KI-Systeme. Strukturierte Auszeichnungen, institutionelle Vertrauenssignale und faktische Klarheit verringern das Risiko von Fehlinformationen und wirken sich positiv auf das Vertrauen auf – sowohl bei den Nutzern, als auch bei den Systemen, die auf die Inhalte zugreifen.

Sprachmodelle setzen auf Vertrauenssignale und Markenstruktur

Große KI-basierte Sprachmodelle priorisieren zunehmend Inhalte, die transparent, gut belegt und reputationsstark sind. Als Vertrauenssignale gelten eine klare Autorenschaft, redaktionelle Verantwortung und Verweise auf regulatorische Instanzen. Laut Whitepaper gilt es auch die Markenidentität technisch zu verankern, etwa durch konsistente Namensgebung und Messaging, den Einsatz von Metadatenstandards etc.

Fazit

Die Experten kommen unter anderem zu dem Ergebnis, dass Sichtbarkeit nicht mehr heißt, in einer Trefferliste zu erscheinen. Sichtbarkeit bedeutet, innerhalb der Logik eines Agenten handlungsfähig und interoperabel zu sein. Für Unternehmen gilt, dass Produkte, Services und Inhalte so strukturiert sein müssen, dass sie innerhalb dieser agentischen Prozesse erkannt, verwendet und weiterverarbeitet werden können. (tik)

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Digital Insurance Podcast: Wie Versicherer Start-ups integrieren

Zu Gast in der neuen Episode des Digital Insurance Podcast von Digitalexperte Jonas Piela sind Johannes Rath, Mitglied des Konzernvorstands der SIGNAL IDUNA, und Jens Lapinski, Gründer von Angel Invest. Sie sprechen über ihre erfolgreiche Zusammenarbeit und geben Einblicke in ihre Investmentstrategie.

Der Digital Insurance Podcast von Jonas Piela widmete sich in seiner neuesten Folge dem spannenden Thema der Zusammenarbeit zwischen Versicherern und Start-ups. Zu Gast sind Johannes Rath, Mitglied des Konzernvorstands der SIGNAL IDUNA, und Jens Lapinski, Gründer von Angel Invest, einem der aktivsten Super Angels Europas. Die Gesprächspartner beleuchten die verschiedenen Strategien, mit denen Versicherer die Chancen der Zusammenarbeit mit innovativen Start-ups nutzen können – von direkten Investitionen über Partnerschaften bis hin zur Integration von Start-up-Kultur.

Eine erfolgreiche Partnerschaft seit 2017

Rath und Lapinski schildern die langjährige und vielschichtige Zusammenarbeit zwischen SIGNAL IDUNA und Angel Invest, die bereits 2017 mit der Gründung des SIGNAL IDUNA Innovationshubs „Signals“ begann. Dieser Hub dient nicht nur als Coworking Space, sondern als zentrale Plattform für die Zusammenarbeit mit Start-ups. Die strategische Partnerschaft ermöglichte SIGNAL IDUNA den Zugang zu neuen Technologien und Geschäftsmodellen, während Angel Invest von der Expertise und den Ressourcen des etablierten Versicherers profitierte.

Investmentstrategien und der Fokus auf künstliche Intelligenz

Die Gesprächspartner diskutieren die Entwicklung der Investmentstrategien von SIGNAL IDUNA und Angel Invest. Während die frühen Investments in diverse Bereiche wie Transformation, Fintech und Mobilität zielten, konzentriert sich der aktuelle Angel-Fonds Nr. 3 verstärkt auf künstliche Intelligenz (KI), FinTech und Klimathemen. Die beiden Fondsmanager gaben Einblicke in ihren Prozess, wie sie passende Start-ups identifizieren und bewerten. Es wurde deutlich, dass der Fokus auf der frühen Phase von Startups liegt, um von deren Innovationen zu profitieren und wichtige Trends frühzeitig zu erkennen. Der Zugang zu jungen Unternehmen und deren Gründerpersönlichkeiten, die oft einen anderen Blick auf Probleme haben, wird als besonders wertvoll hervorgehoben. Ein neu geschaffenes Technology Briefing Center bei Angel Invest unterstützt diesen Prozess durch die Erstellung von Marktübersichten zu relevanten Technologiesparten.

Zukunft der Versicherung: KI, Sprachtechnologie und digitale Transformation

Rath verweist auf Projekte der SIGNAL IDUNA im Bereich der Dokumentenverarbeitung (Doc AI) und beschrieb die transformative Wirkung von KI-gestützten Sprachportalen. Er prognostiziert einen enormen Sprung durch die Weiterentwicklung von Sprachtechnologie, die weit über die heutigen Chatbots hinausgeht und in interaktive, transaktionale Anwendungen mündet. Der Podcast beleuchtete, wie wichtig die schnelle Adaption neuer Technologien für Versicherer ist, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Fazit: Partnerschaft und Offenheit sind der Schlüssel zum Erfolg

Das Gespräch unterstreicht, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Versicherern und Start-ups auf gegenseitigem Vertrauen, offenem Dialog und dem Willen zur Anpassung an schnell wechselnde Marktbedingungen beruht. Die Bedeutung von frühzeitigem Engagement und dem Aufbau eines Netzwerkes aus innovativen Unternehmen wurde als Schlüssel zum Erfolg der digitalen Transformation in der Versicherungswirtschaft herausgestellt.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast.

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Vertrieb und digitale Prozesse: Wie Spezialmakler effizienter arbeiten

In der Versicherungsbranche unterliegen die Standards für Beratungen seit einigen Jahren einem beständigen Wandel. Die kundenseitigen Ansprüche an Makler steigen, ebenso der Arbeitsaufwand. Doch es gibt Wege, diesen Anforderungen im Sinne einer erfolgreichen Unternehmensführung gerecht zu werden.

Ein Artikel von Armin Christofori, CEO und Gründer der SDV Servicepartner der Versicherungsmakler AG

Versicherungskunden gehen mittlerweile mit einer klaren Anspruchshaltung in die Beratung: Sie wünschen sich bestmögliche Absicherung zum günstigsten Preis. Getrieben wird diese Entwicklung durch die bekannten Vergleichsportale. Oft erfolgte dort vorab bereits eine selbstständige Recherche zum gewünschten Produkt. Makler werden vor dem Gespräch häufig mit diesen Ergebnissen konfrontiert, eine Benchmark seitens des Kunden ist gesetzt. Doch bei komplexen Produkten wie Lebensversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen oder privaten Krankenversicherungen können und wollen Kunden nicht auf fachkundige Beratung verzichten. Sie erkennen bei der Eigenrecherche, dass es einiges zu beachten gilt, um passgenauen und zuverlässigen Versicherungsschutz zu erhalten.

Ohne Expertise in der jeweiligen Sparte ist dies nicht möglich. Zudem vertrauen Kunden Vergleichsportalen nicht ausreichend, um deren Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen. Sie bevorzugen den Kontakt mit dem Spezialmakler. Dieser wiederum ist auf eine kompetente und zuverlässige Vertriebsunterstützung angewiesen. Ebenso benötigt er eine geeignete Tool-Landschaft, um anspruchsvolle Kunden optimal zu beraten und abzusichern. Denn kundenseitig besteht die Erwartung, dass zeitnah eine wunschgemäße Lösung vorliegt. Ein Maklerpool mit entsprechender Infrastruktur und Servicelandschaft kann ein wertvoller Partner sein, um Prozesse zu optimieren und Kunden zufriedenzustellen. So lässt sich das eigene Geschäft effizient und umsatzorientiert führen.

Weshalb auch erfahrene Spezialmakler profitieren

Spezialmakler sind Experten auf ihrem Fachgebiet. Sie kennen alle Fallstricke, die möglicherweise bei der Absicherung komplexer Risiken auftreten. Gerade in den Sparten Leben, Kranken und Berufsunfähigkeit ist viel Recherche und Detailwissen notwendig. Guter Kontakt zu den Gesellschaften und deren Fachbereichen hilft zudem, Anfragen zügig voranzubringen. In der Theorie klingt all das einfach. Doch in der Praxis fehlt oft die Zeit, um jeden Vorgang mit dem gebotenen Aufwand zu bearbeiten. An dieser Stelle kommt die Vertriebsunterstützung ins Spiel. Gute Pools verfügen über erfahrene Fachleute und helfen Vermittlern dabei, Kundenanfragen zeitnah und mit der erforderlichen Sorgfalt zu bearbeiten. Den Umfang dieser Hilfe bestimmt der Makler selbst.

So läuft die Vertriebs­unterstützung ab

Begleitet die Vertriebsunterstützung den Makler durch den gesamten Vorgang, steht sie ihm ab der Kundenanfrage zur Seite. Die Experten im Maklerpool assistieren bei der Recherche passender Tarife. So erhält der Kunde einen ersten Überblick über seine Optionen. Im weiteren Verlauf kümmern sich die Fachleute um die Beschaffung fehlender Unterlagen und eine erste Bewertung der Absicherungsmöglichkeiten. Auch die Risikovoranfrage beim Versicherer kann durch den Dienstleister erfolgen. Gleiches gilt für die komplette Abwicklung des Prozesses bis hin zur Unterschrift.

Die vertrieblichen Vorteile für den Spezialmakler liegen auf der Hand: Er bleibt für seinen Kunden der kompetente Ansprechpartner. Im Hintergrund übernimmt die Vertriebsunterstützung des Pools alle Aufgaben, die den Makler im Tagesgeschäft viel Zeit kosten würden. Das schafft mehr Freiräume für weitere Beratungsgespräche oder die Neukundengewinnung und damit für das Generieren von Umsatz. Zudem besteht eine größere Chance, auch Kunden zu versichern, die komplexe Risiken mitbringen. Denn auf Poolseite existieren in der Regel langjährige persönliche Kontakte zu den Gesellschaften, was in herausfordernden Fällen Sonderlösungen ermöglicht.

Bessere Beratung dank der passenden Tool-Landschaft

Effiziente Vertriebsunterstützung ist ein Faktor für erfolgreiche Beratungsgespräche. Ein weiterer Aspekt sind die Tools und Programme, die zum Einsatz kommen. Denn je besser ein Vermittler seine digitale Vertriebsstruktur aufstellt, desto zielgerichteter und transparenter berät er. Das Herzstück einer funktionierenden Tool-Landschaft ist das Maklerverwaltungsprogramm. Es sollte intuitiv bedienbar sein, Arbeitserleichterungen wie eine intelligente Dokumentenverwaltung mitbringen und Schnellzugriffe auf wichtige Informationen bieten. Wichtig sind zudem Schnittstellen zu den Gesellschaften sowie zu Vergleichsrechnern für verschiedene Bedarfe. Hierzu zählen beispielsweise spartenübergreifende Rechner oder gewerbespezifische Anwendungen.

Je mehr Funktionen ein Vergleichsrechner mitbringt, desto mehr profitiert der Vermittler. Denn ein Programm, das neben transparenten Tarifvergleichen auch Beratungsstrecken erstellt und den gesamten Weg bis zur Unterschrift ermöglicht, vermeidet Medienbruch: Der Makler führt seinen Kunden nachvollziehbar durch die Beratung, der Ablauf wird dokumentiert und im Maklerverwaltungsprogramm hinterlegt.

Doch eine funktionierende digitale Vertriebsstruktur lebt nicht nur von den Programmen, die dem Makler zur Verfügung stehen. Kundenseitig hilft eine App, um den Überblick über laufende Vorgänge und den Status der Absicherung zu behalten. Das erleichtert die Kommunikation. Ein Kunde, der jederzeit unkompliziert auf seine Versicherungsdaten und Vorgänge zugreifen kann, erlebt seinen Vermittler als präsent und engagiert. Handelt es sich zudem um eine personalisierbare Endkunden-App, verstärkt dies das Erlebnis positiv.

Das Zusammenspiel macht den Unterschied

Spezialmakler mit komplexen Fachgebieten profitieren mehrfach von der Kombination einer poolseitigen Vertriebsunterstützung mit einer sauber abgestimmten digitalen Beratungslandschaft. Diese Konstellation erlaubt ihnen, zeitraubende und aufwendige Tätigkeiten auszulagern. Die Vertriebsunterstützung konzentriert sich auf die relevanten To-dos und den Austausch mit den Gesellschaften. Das eliminiert Fehlerquellen im Anfrage- und Antragsprozess, der Makler hat mehr Raum für seine Kundenbetreuung.

Im digitalen Beratungsprozess bleibt jeder Schritt durch die eingesetzten Tools und Programme nachvollziehbar. Zeitgleich erfolgt die Dokumentation des Vorgehens. Das bringt die geforderte Rechtssicherheit, bei der überdies der Datenschutz Berücksichtigung findet. Für das Maklerunternehmen bedeutet das: mehr Effizienz, stabilere Kundenbindung und die Chance, Umsätze zu steigern.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 06/2025 und in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Armin Christofori

Digital Insurance Podcast: AI & Automation Update

Zu Gast in der neuen Episode des Digital Insurance Podcast von Digitalexperte Jonas Piela ist Thomas Fröhlich, Head of AI in Automation bei Jonas Piela Ventures. Das Gespräch dreht sich um Neues aus der Welt der Generativen KI und Konnektoren.

Der Digital Insurance Podcast, moderiert von Jonas Piela, widmet seine neueste Episode dem rasanten Fortschritt im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und Automatisierung. Zusammen mit seinem Kollegen Thomas Fröhlich, Head of AI in Automation, diskutiert Piela die jüngsten Entwicklungen der großen Technologiekonzerne wie Microsoft, Apple, Google, Anthropic und Cohere. Die Episode zeichnet ein Bild von einem intensiven Wettlauf der Unternehmen um die Marktführerschaft im KI-Bereich, der an die Geschwindigkeit der Digitalisierungswelle während der Corona-Pandemie erinnert. Besonders hervorgehoben wird die überraschend zurückhaltende Rolle von Apple, das im Gegensatz zu seinen Konkurrenten noch keine durchschlagenden Fortschritte im Bereich der KI-gestützten Sprachassistenten präsentiert hat.

Apples zurückhaltende KI-Strategie und der Fokus auf Design

Piela, selbst studierter Designer, beleuchtet die Bedeutung von User Experience und Design im Kontext der rasanten KI-Entwicklung. Er betont, dass die Implementierung von KI in bestehende Prozesse weit komplexer ist als die bloße Generierung von Texten. Die Diskussion vertieft sich in die Herausforderungen der Wiederholbarkeit und Zuverlässigkeit von KI-basierten Lösungen und der Notwendigkeit, die KI-Integration sorgfältig in die Prozesse einzubinden.

Konnektoren und die Integration von KI in bestehende Systeme

Ein weiterer Schwerpunkt der Episode liegt auf der Bedeutung von Konnektoren, die die Integration von großen Sprachmodellen (LLMs) in bestehende Unternehmenssysteme ermöglichen. Das Modell-Kontext-Protokoll (MCP) wird als Schlüsseltechnologie präsentiert, die es erlaubt, KI-Systeme mit verschiedenen Anwendungen wie E-Mail-Clients, Datenbanksystemen, Projektmanagement-Tools und weiteren zu verbinden. Beispiele wie Microsoft Copilot und Google Gemini werden diskutiert, wobei die Komplexität der Konfiguration und die damit verbundenen Herausforderungen betont werden.

Zunehmende Akzeptanz von KI und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Die Episode bezieht sich auf eine aktuelle Studie von Stanford, die die steigende Akzeptanz von KI im amerikanischen Arbeitsmarkt belegt. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Zunahme der KI-Nutzung, insbesondere bei jungen, hochqualifizierten Mitarbeitern. Die Diskussion beleuchtet die Auswirkungen auf die Produktivität und die Art der Aufgabenerfüllung, wobei eine durchschnittliche Zeitersparnis von einer Stunde pro Aufgabe festgestellt wird. Piela und Fröhlich diskutieren die Implikationen für den Arbeitsmarkt, die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und die Notwendigkeit für Weiterbildungsmaßnahmen.

Sicherheitsaspekte und zukünftige Entwicklungen

Schließlich thematisieren Piela und Fröhlich wichtige Sicherheitsaspekte der KI-Integration, insbesondere die Gefahren von Prompt-Injection-Angriffen. Die Episode schließt mit einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen und die Notwendigkeit, sich frühzeitig mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der KI auseinanderzusetzen.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast.

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KI-Agenten: Kollegen der Zukunft

Google hat ein neues AI Agent Framework herausgebracht und schließt sich damit Microsoft, Salesforce und Nvidia an. Auch in deutschen Unternehmen ist diese nächste Stufe der generativen KI nun auf dem Vormarsch. Im Bereich der Finanzdienstleistungen können KI-Agenten für enorme Effizienzgewinne sorgen.

Ein Artikel von Maximilian Vogel, Mitgründer von BIG PICTURE aus Berlin

KI-Agenten sind keine Werkzeuge – sie sind die neuen Kollegen: Anders als ChatGPT beantworten sie nicht einfach Fragen. Sie lösen komplexe Aufgaben wie zum Beispiel die Bearbeitung und Regulierung eines Schadenfalls – Schritt für Schritt und ohne menschliches Eingreifen. Im Gegensatz zu bisherigen KI-Systemen, die primär zur Assistenz dienen, übernehmen KI-Agenten damit die Rolle vollwertiger Mitarbeiter und ermöglichen tiefgreifende Effizienzgewinne in Unternehmen. Führende Köpfe wie OpenAI-Gründer Sam Altman und Nvidia-CEO Jensen Huang sehen in Agenten das dominierende KI-Modell der kommenden Jahre.

Das Beste: Agenten sind kein weiteres neues Stück Software, in das sich Mitarbeiter erst einarbeiten müssen. Die Agenten arbeiten vielmehr direkt mit bestehenden Unternehmenssystemen wie ERP, CRM, Schadenmanagement- oder Bestandsführungslösungen oder mit der Provisionsabrechnung. Sie nutzen APIs – oder interagieren, und das ist ganz neu, einfach über das Web-Frontend von SAP, Salesforce und anderen Plattformen, genau wie ein menschlicher Nutzer.

Verlässlichkeit und Genauigkeit als Schlüssel

Kaum jemand würde Anfragen seiner Kunden ohne Kontrolle von einem Chatbot wie ChatGPT beantworten lassen: Denn trotz oft beeindruckender Ergebnisse sind Fehler und sogar vollständig erfundene Inhalte („Halluzinationen“) an der Tagesordnung. In kritischen Bereichen wie Finanzen und Versicherungen können solche Fehler sehr teuer werden.

Womit KI-Agenten punkten

Warum gelingt Agenten, woran andere KI-Systeme scheitern? Der Schlüssel liegt in der sicheren Verwendung von Daten, neuen Reasoning-Mechanismen und einem abgesicherten Modus. Die Agenten produzieren Aussagen allein auf Basis der geprüften Daten, die man ihnen zur Verfügung stellt – etwa Verträge, Policen oder Prozess­dokumente. Konfidenzsysteme und ein Sandbox-Modus sorgen dafür, dass nur validierte Informationen verarbeitet werden. Unsichere Fälle erkennen sie selbst und übergeben sie an menschliche Kollegen.

Zudem bearbeiten Agenten große Aufgaben in vielen kleinen Schritten. Sie speichern Zwischenstände, können Antworten abwarten und verlieren auch über Tage oder Wochen hinweg nie den Kontext. Ihre Entscheidungen dokumentieren sie und machen auch die Gründe für Außenstehende nachvollziehbar. Das ist ein großer Vorteil für die Sicherheit und für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wie des EU AI Act.

Ein Praxisbeispiel

Einige große Versicherungsunternehmen sind gerade dabei, Agentensysteme vor allem für das Schadenmanagement und den Kundenservice zu entwickeln. Besonders bekannt wurde aber der deutsche Logistikdienstleister FIEGE, der sein Schadenmanagementsystem zum Jahreswechsel auf einer AI-Konferenz präsentierte. Die Effizienzgewinne des produktiven agentenbasierten Systems sind beeindruckend: Laut Christian Meierhoff von FIEGE kann der Agent etwa 70% aller Schadenfälle vollständig automatisiert abwickeln – eine massive Entlastung für die Mitarbeiter. Der Agent muss, um Erstattungsansprüche zu bestimmen, Dokumente wie Rechnungen, eidesstattliche Erklärungen oder Schadenbilder analysieren. Er kommuniziert dabei oft über Tage und Wochen mit verschiedenen Ansprechpartnern in der Logistik und im Lager, um Vorgang und Haftungs­fragestellungen zu klären.

Umsetzung im eigenen Unternehmen

KI-Agenten basieren auf äußerst komplexen Grundbausteinen, den großen Sprachmodellen. Diese können heute aber sehr unkompliziert als Service in einer Corporate Cloud genutzt werden oder – etwas aufwendiger – auf Basis von Open-Source-Modellen im eigenen Rechenzentrum betrieben werden. Die Herausforderung liegt damit nicht in der Modellnutzung, sondern in der Implementierung der Business-Logik. Die gibt es nicht von der Stange – auch wenn einige KI-Anbieter das suggerieren. Der Auftraggeber muss die eigenen Ist- oder Zielprozesse klar definieren und für den KI-Agenten übersetzen:

  • Welche Schadenfälle sollen automatisiert werden?
  • Was sind notwendige Informationen, welche optionalen Daten können in die Fallbewertung einfließen?
  • Auf welche Kundendaten darf wie zugegriffen werden?
  • Wo wird streng nach AVB und Police reguliert, wo gelten welche Kulanzregelungen?

Auf Basis einer natürlich-sprachlichen Prozessbeschreibung, kombiniert mit Prompt Engineering und Integration in die Unternehmenssysteme, entsteht ein Agent. In der Einführungsphase läuft er vollständig unter menschlicher Aufsicht – bevor er bei Erfolg immer mehr Aufgaben eigenständig übernimmt.

Ein Verständnis für branchenspezifische Dokumente – ob Policen und AVBs auf Versichererseite oder Rechnungen und Schadendokumentationen auf Kundenseite – muss heute nicht mehr aufwendig trainiert werden: Aktuelle Systeme bringen diese Fähigkeit bereits out of the box mit.

Breite Anwendungsfelder

Agentensysteme sollten für Anwendungsfelder entwickelt werden, die eine Vielzahl von Fällen umfassen. Das könnten bei Versicherungen neben den bereits genannten Feldern die Bereiche Vertrieb, Bestandsmanagement, Underwriting, Risikomanagement, Marketing und Produktentwicklung sein. Dazu kommen noch Querschnittsbereiche wie Legal, Compliance, IT oder HR.

Agenten für sehr spezifische, seltene Fragestellungen lohnen sich oft nicht. Und es sollte kein Ziel sein, komplette Teams zu ersetzen. Die besten Agentensysteme nehmen einem größeren menschlichen Team alle Routine-Tätigkeiten ab und helfen den Kollegen, sich auf die geschäftskritischen und wirklich wertschöpfenden Tätigkeiten zu fokussieren. Sie sind oft in der Lage, 50% bis 80% der Fälle einer Abteilung sicher und vollständig automatisiert zu bearbeiten. Sie sparen Kosten und können dazu beitragen, den Fachkräftemangel zu lindern. Eine Gesellschaft, in der jährlich fast eine Million Menschen in Rente geht, aber deutlich kleinere Kohorten von den Schulen und Unis nachkommen, kann nur mithilfe von Agenten oder ähnlichen Effizienzboostern die Wirtschaftsleistung halten oder sogar steigern.

Über den Autor

Maximilian Vogel, hat digitale Plattformen, KI-Agenten und Machine-Learning-Lösungen für eine Reihe von Unternehmen wie Allianz, BASF, BMW, Commerzbank, Danone, Evonik, LVM, Mercedes, die Sparkassen­gruppe und Unicredit mit entwickelt.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 06/2025 und in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Maximilian Vogel

Maklerpool [pma:] nutzt Beratungsplattform Bridge

Der Maklerpool [pma:] setzt auf die Beratungsplattform „bridge“ des Spezialisten für Finanz-IT-Systeme Bridge ITS GmbH. Die Plattform „bridge“ bietet Maklern eine digitalisierte Beratungsstrecke von der Terminvergabe über Rechen- und Grafiktools bis hin zum elektronischen Self-Underwriting.

Der Maklerpool [pma:] nutzt künftig die Beratungsplattform „bridge“. Die Plattform des in Dresden ansässigen Spezialisten für Finanz-IT-Systeme Bridge ITS GmbH bietet Maklern eine vollumfänglich digitalisierte Beratungsstrecke. Diese reicht von der Terminvergabe für Beratungsgespräche über interaktive Rechen- und Grafiktools sowie interaktive Sales-Stories bis hin zum elektronischen Self-Underwriting und der KI-gestützten Nachbetreuung.

Marc Engel, Digital-Vorstand bei [pma:], sieht in der Zusammenarbeit mit Bridge große Überschneidungen: „Bei beiden Partnern steht digitaler Service für Maklerinnen und Makler sowie Qualität in der Beratung an oberster Stelle. Da passt es unter anderem besonders gut, dass Bridge ebenfalls das vom Defino Institut zertifizierte Finanzanalyse-Tool zur DIN-Norm 77230 vorhält. Wir unterstützen diese Normungsprojekte nach DIN seit Jahren mit allen Kräften.“

Für den Einstieg bieten beide Partner den entsprechenden Support. Bridge-COO Oskar Hallier erklärt: „Für uns ist die enge Zusammenarbeit mit einem solch renommierten Maklerpool eine großartige Bestätigung der fortwährenden Weiterentwicklung unserer Dienstleistung.“ Bridge feilt bereits an zusätzlichen Produktfeatures mit digitalen Funktionen. (tik)

Weitere Meldungen unter anderem zu Digitalisierung, Software und Kooperationen lesen Sie in unserer Rubrik „Management & Vertrieb“.

 

Wie viele Vermittler setzen auf Kunden-Apps?

Rund 48% der Vermittler stellen ihren Kunden eine App zur Vertragsübersicht oder eine entsprechende Online-Lösung zur Verfügung. Laut AfW-Vermittlerbarometer bedeutet das einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Der AfW erwartet künftig eine deutliche Ausweitung digitaler Services.

Apps und online-gestützte Vertragsübersichten helfen bei der Kundenpflege und fördern die Kundenbindung. Solche kostenfreien Apps bieten verschiedene Vorteile: Kunden haben jederzeit Zugriff auf all ihre Versicherungsunterlagen, können Datenänderungen und Schadenmeldungen selbst eingeben und haben gegebenenfalls Zugriff auf weitere Services. Wie aus dem AfW-Vermittlerbarometer hervorgeht, sind solche Anwendungen aber noch nicht flächendeckend im Vertrieb verbreitet. So stellen 36,8% der Befragten ihren Kunden eine App zur Vertragsübersicht zur Verfügung. Weitere 10,9% bieten keine App, aber immerhin eine Online-Vertragsübersicht im Browser an. Damit gehören bei 47,7% der befragten Vermittler solche Services zum Portfolio. Dies bedeutet einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr, da waren es noch 44%.

 

Wie viele Vermittler setzen auf Kunden-Apps?

 

Künftig wohl stärkere Nutzung digitaler Services

Rund ein Viertel der Kunden nutzen diese Möglichkeit auch, teilweise sogar auch für Neuabschlüsse von Versicherungsverträgen. „Tools wie eine Kunden-App sind eine sinnvolle Unterstützung, um die tägliche Arbeit von Vermittlern zu vereinfachen und so noch mehr Zeit in eine ausführliche und zielgerichtete Beratung investieren zu können“, betont Norman Wirth, Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung e. V. „Insbesondere jüngere, technikaffine Kunden erwarten eine digitale und unkomplizierte Geschäftsbeziehung. Sie fordern Angebote wie Kunden-Apps aktiv ein“, so Wirth weiter.

Der AfW geht von einer deutlichen Ausweitung digitaler Services aus – nicht zuletzt getrieben vom Generationswechsel in den Vermittlerhäusern. Die Digitalisierung eröffne Vermittlern neue Möglichkeiten zur Kundenbindung und Effizienzsteigerung. Der AfW werde diesen Wandel konstruktiv begleiten und seine Mitglieder dabei unterstützen, digitale Chancen im Sinne ihrer Kunden zu nutzen, wie es vom Verband weiter heißt. (tik)

Lesen Sie weitere Ergebnisse vom AfW-Vermittlerbarometer: Makler schöpfen KI-Potenzial kaum aus

 

PROCHECK24 erweitert Zugang zu Kfz-Vergleich

Die PROCHECK24 GmbH baut ihren Service aus: Mit der neu gegründeten PROCHECK24 MFA GmbH erhalten nun auch Mehrfachagenten und -vertreter Zugang zum Kfz-Versicherungsvergleich. Bisher war der Vergleich nur Maklern zugänglich.

Mit der Gründung der PROCHECK24 MFA GmbH ermöglicht das Unternehmen ab sofort auch Mehrfachvertretern den einfachen Einstieg in die Vermittlung von Kfz-Versicherungen. Bislang hatten nur Makler Zugang zum Kfz-Versicherungsvergleich. Mehrfachagenten können sich über das PROCHECK24-Portal registrieren. Nach Prüfung der Zulassungsvoraussetzungen gemäß § 34d GewO wird ein Rahmenvertrag geschlossen, der es den Vermittlern erlaubt, Kfz-Versicherungen zu vertreiben. 

Bisher sind 13 Versicherer an die MFA GmbH angebunden, zwei weitere sollen zeitnah folgen, wie das Unternehmen mitteilt. Die Dokumente werden wie auch bei der Makleranbindung über Zeitsprung in das PROCHECK24-CRM-System geliefert.

Mehrfachagenten erhalten wie Einzelmakler oder Pools neben dem Zugriff auf die Versicherer auf Wunsch auch Vergleichslösungen für Bankprodukte und Energie. Zudem gibt es einen persönlichen Ansprechpartner, einen eigenen Kundenbereich sowie die Möglichkeit, den Vergleichsrechner auf die eigene Website einzubinden oder etwa eine eigene Website kostenlos anzulegen. Alle registrierten Partnern erhalten darüber hinaus einen kostenlosen Zugang zum Kampagnen-Tool DIGiDOR.

„Unser Ziel ist es, Maklern aller Größenordnungen neue Geschäftsfelder zu eröffnen und sie auf dem Weg der Digitalisierung optimal zu unterstützen,“ erklärt Daniel Hering, Geschäftsführer der PROCHECK24 GmbH. „Mit der PROCHECK24 MFA schaffen wir eine Win-win-Situation: Mehrfachagenten erhalten mehr Möglichkeiten und unsere Partnergesellschaften profitieren von einem erweiterten Vertriebskanal.“ (tik)

Lesen Sie außerdem einen Beitrag von Daniel Hering:
 

bKV und Datenschutz – blockiert Datenschutz Opting-out-Systeme?

Für die Beratungspraxis in der bKV sind schlanke Arbeits- und Beratungsprozesse erforderlich, um eine zügige und unkomplizierte Implementierung zu gewähr­leisten. Sogenannte Opting-out-Systeme sind dafür die erste Wahl. Doch sind diese Systeme datenschutzkonform? Eine Rechtsexpertin klärt auf.

Ein Artikel von Ann-Christin Schilausky, Leiterin Geschäftsbereich „Versorgungsordnungen bAV/bKV“ in der Rechtsanwaltskanzlei Guse, Kanzlei für betriebliche Versorgung

Für viele Unternehmen wird die betriebliche Krankenversicherung (bKV) immer mehr zu einem wichtigen Instrument. Als zusätzlicher Baustein stellt sie einen wertvollen Benefit dar, der einerseits Bindung und Zufriedenheit der Angestellten fördert und andererseits auch zur Gesundheitsförderung beiträgt und ggf. Kosten für die Unternehmen senken kann. Gleichzeitig bietet die bKV den Mitarbeitenden Zugang zu einem umfangreichen Versicherungsschutz, der über die Leistungen einer gesetzlichen Krankenversicherung hinausgeht. Diesen Aufwärtstrend bestätigen auch unsere kanzleiinternen Auswertungen, die zuletzt einen Zuwachs an bKV-Versorgungsordnungen von ca. 150% in den letzten 24 Monaten verzeichnet haben.

Opting-out contra Datenschutz?

Für die Beratungspraxis der VermittlerInnen sind schlanke Arbeits- und Beratungsprozesse erforderlich, um eine zügige und unkomplizierte Implementierung der betrieblichen Krankenversicherung zu gewährleisten. Sogenannte Opting-out-Systeme sind dafür die erste Wahl. Das bedeutet, alle Mitarbeitenden werden durch den Arbeitgeber unter Nennung der Stammdaten der Mitarbeitenden zur bKV angemeldet. Wer die betriebliche Krankenversicherung dann nicht möchte, kann innerhalb einer Frist widersprechen. Das Verfahren gewährleistet eine hohe Teilnahmequote, da nicht jeder Mitarbeitende seine ausdrückliche Zustimmung erteilen muss. Diese automatische Teilnahme bietet aber gleichzeitig eine datenschutzrechtliche Angriffsfläche, weil personenbezogene Daten verarbeitet werden, ohne dass zuvor eine ausdrückliche Einwilligung der Mitarbeitenden eingeholt wurde. In Gesprächen mit VermittlerInnen zeigt sich, dass vermehrt nach „wasserdichten“ und zugleich schlanken Lösungsmöglichkeiten gefragt wird – häufig weil der Datenschutzbeauftragte des Arbeitgebers kurzfristig Bedenken äußert.

Das sagt die DSGVO

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) stellt strenge Anforderungen an Datenschutz (z. B. Erhebung, Verarbeitung und Weitergabe), Datensicherheit und Transparenz. Bei Datenschutzverstößen drohen empfindliche Strafen für Unternehmen. Die Weitergabe, Speicherung und Verarbeitung von Daten durch Dritte ist grundsätzlich verboten. Eine rechtmäßige Verarbeitung ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich; diese nennt Art. 6 DSGVO. Die einfachste Lösung ist die Einwilligung (s. Art. 6 Abs. 1 Satz 1 a) der betroffenen Person. Die Einwilligung würde voraussetzen, dass die Mitarbeitenden konkret informiert wurden und freiwillig ausdrücklich eingewilligt haben. Ein passives „Schweigen“ reicht dafür nicht aus. Genau dies erfolgt aber beim Opting-out. Die Mitarbeitenden werden vorher nicht ausdrücklich nach einer Einwilligung zur Datenweitergabe oder einer Zustimmung zum Versicherungsabschluss gefragt.

Vertragliche Notwendigkeit zur Datenverarbeitung

Art. 6 Abs. 1 Satz 1 b) DSGVO kennt aber noch eine andere Lösung. Gemäß Art. 6 Abs. 1 Satz 1 b) DSGVO ist die Verarbeitung rechtmäßig, wenn die Weitergabe der Daten einer betroffenen Person für die Erfüllung eines Vertrages erforderlich ist. Wichtig ist hier die Definition der Erforderlichkeit. Es reicht dabei in der Regel nicht aus, dass lediglich eine irgendwie geartete Verbindung zu einer vertraglichen Vereinbarung besteht. Die Erforderlichkeit hängt also von den spezifischen Umständen der jeweiligen Fallkonstellation ab. Erforderlich kann die Weitergabe der Stammdaten der Mitarbeitenden durch den Arbeitgeber zum Beispiel deswegen sein, weil dieser zuvor seinen Mitarbeitenden im Rahmen einer Gesamtzusage (Versorgungsordnung) arbeitsrechtlich eine bKV versprochen hat. Diese arbeitsrechtliche Zusage kann er ohne die Weitergabe der Stammdaten seiner Mitarbeitenden nicht erfüllen. Die Weitergabe der Daten kann dann nach Art. 6 Abs. 1 Satz 1 b) DSGVO bzw. § 26 Abs. 4 BDSG gerechtfertigt sein.

Insgesamt lässt sich sagen, dass das Opting-out-System in der betrieblichen Krankenversicherung unter gewissen Voraussetzungen datenschutzkonform umgesetzt werden kann. Insbesondere wenn die Verarbeitung der personenbezogenen Daten zur Abwicklung des Vertrages erforderlich ist. Es ist jedoch wichtig, dass Mitarbeitende rechtzeitig und umfassend über die Verarbeitung informiert werden.

Versicherer regeln Einwilligung direkt

Geht es dann später im Rahmen der Leistungserbringung durch den Krankenversicherer um Gesundheitsdaten der Mitarbeitenden, so fragt der Versicherer selbst noch einmal nach der ausdrücklichen Einwilligung. Hier ist dann die oben aufgezeigte Lösung über Art. 6 Abs. 1 Satz 1 b) DSGVO nicht mehr möglich, aber auch nicht notwendig, denn die Krankenversicherer haben dafür ihre eingespielten Wege der Zustimmung durch die versicherten Personen. Hier kann man auch diejenigen Mitarbeitenden beruhigen, die befürchten, dass der Arbeitgeber möglicherweise ihre Gesundheitsdaten einsehen könnte. Die eingespielten Verwaltungswege der Versicherer lassen dies nicht zu.

Lesen Sie auch: „Sagen Sie, wie ist es mit dem Datenschutz in der bAV-Beratung?“

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 05/2025 und in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Ann-Christin Schilausky

Komplexe Verträge, klare Sicht: Wie KI Versicherer unterstützt

Versicherer verwalten große Mengen an Verträgen. Tritt ein Schadenfall ein, sollte dieser unabhängig von der Komplexität des Vertrags schnellstmöglich abgewickelt werden. Der gezielte KI-Einsatz kann Abhilfe schaffen, aber auch in der Kundenbetreuung ist es von Vorteil, die Möglichkeiten von KI zu nutzen.

Ein Gastbeitrag von Gerald Martinetz, Head of PreSales beim IT-Unternehmen Mindbreeze

Die unterschiedlichen Arten von Verträgen, die in Haushalten typischerweise existieren, machen es oft schwierig, rasch alle Informationen für ein Kundengespräch vorzubereiten. Lebensversicherungen haben oft eine Vertragslaufzeit von mehreren Jahrzehnten und nur selten kommt es zu keinen Änderungen. Nachträge, Wechsel des Begünstigten oder Anpassungen der Versicherungssumme gehören zum Lebenszyklus dieser Vertragsart. Umso wichtiger ist hier ein klarer Blick auf die aktuell gültigen Eckdaten. Im Gegensatz dazu sind Kfz-Versicherungen eher kurzlebig, mit jährlich wechselnden Tarifen, großen Mengen an Kleinstverträgen, Schadenregulierungen und Bonus-Malus-Systemen.

Alles Wesentliche im Blick – auch bei unterschiedlichen Vertragsarten

Um auch in Zeiten von Personalknappheit und steigender Arbeitslast den Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden bietet sich der Einsatz von künstlicher Intelligenz an. Wiederholende Abläufe oder Basisarbeiten wie das Eintippen von Informationen in die Fachanwendung können automatisiert erfolgen. Der Mensch übernimmt dabei als letzte Instanz die Kontrolle. Ebenso unterstützt die künstliche Intelligenz als „Assistent“ bei der Vorbereitung von Beratungsterminen, indem sie die relevanten Informationen in einer Gesamtsicht (360-Grad-Sicht) bereitstellt.

 

Komplexe Verträge, klare Sicht: Wie KI Versicherer unterstützt

 

Um diese effiziente Darstellung zu erreichen, braucht es unterschiedliche Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) kombiniert mit einer Insight Engine, die sich um die Bereitstellung der relevanten Informationen aus den unterschiedlichen Unternehmensdatenquellen kümmert. Dabei ist es irrelevant, in welcher Form (strukturiert oder unstrukturiert) die Daten vorhanden sind.

Natural Language Processing

Dank Natural Language Processing (NLP) versteht die Anwendung die menschliche Sprache und ist so in der Lage, auf eine Frage wie „Welche Versicherungsverträge uns welche Vertragspartner liegen für den Kunden XY vor?“, eine entsprechende Antwort in einer 360-Grad-Sicht aufzubereiten. Die Insight Engine liefert nur Informationen als Antwort, entsprechend den Zugriffsrechten der Nutzerin oder des Nutzers, da die Berechtigungen bei jeder Abfrage direkt an der Datenquelle geprüft werden.

LLM und RAG

Ergänzend kommen LLMs zum Einsatz. Sie verstehen die natürliche Sprache und generieren neue menschenähnliche Texte. Als Basis dienen hier die Trainingsdaten des Modells, dabei sind aber auch falsche Aussagen (Halluzinationen) nicht ausgeschlossen. Um dem entgegenzuwirken, kommt im Unternehmensumfeld Retrieval Augmented Generation (RAG) zum Einsatz. Beim RAG-Modell generiert das LLM die Antworten aus den vorhandenen Unternehmensinformationen, die die Insight Engine bereitstellt, und nicht aus den Trainingsdaten. Versicherungsunternehmen können das RAG-Modell nutzen, um Zusammenfassungen oder Handlungsempfehlungen erstellen zu lassen.

Auch bei regulatorischen Anforderungen kann KI einen wertvollen Beitrag leisten, wie bei der EU-Verordnung DORA (Digital Operational Resilience Act), die die digitale Widerstandsfähigkeit von Finanzunternehmen stärkt. Ein KI-basiertes System kann die Compliance optimieren, indem es Verträge laufend auf regulatorische Konformität prüft. Automatisierte Compliance-Prüfungen erkennen frühzeitig Risiken und ermöglichen es, notwendige Anpassungen schnell und effizient vorzunehmen.

Fazit

Künstliche Intelligenz ermöglicht heute schon ein breites Spektrum an Möglichkeiten, um Verträge nicht nur effizient zu verwalten, sondern auch die Mitarbeitenden bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Zudem können sie unterstützen, regulatorische Vorgaben einzuhalten und die Servicequalität für Kunden zu verbessern.