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Unternehmensmeldungen

Für Privat- und gesetzlich Versicherte wird Gesundheit teurer

Privatversicherte müssen sich laut PKV-Verband 2023 auf höhere Beiträge in der Kranken- und der Pflegeversicherung einstellen. Unterdessen hat der Bundestag die Erhöhung des GKV-Zusatzbeitrages beschlossen – und Versicherte brauchen von der Kasse darüber nicht informiert zu werden.

Für viele Privatversicherte werden 2023 die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung ansteigen. Das hat der Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. nun mitgeteilt. Ursachen sind laut Verband die sich laufend erhöhenden Behandlungskosten im Gesundheitssystem sowie die gesetzlichen Pflegereformen der vergangenen Jahre. Unterdessen hat der Bundestag das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz durchgewunken und die Erhöhung des Zusatzbeitrages für gesetzlich Versicherte um 0,3 Prozentpunkte beschlossen.

Kranken: Beitragssteigerungen in Höhe von durchschnittlich 3%

Konkret rechnet der Verband damit, dass in der PKV die Beiträge 2023 um durchschnittlich 3% klettern werden. Allerdings seien nach wie vor im Einzelfall deutliche Sprünge beim Beitrag möglich, heißt es vom Spitzenverband. Denn „die gesetzlichen Regelungen für die PKV führen dazu, dass die Prämienerhöhungen nicht kontinuierlich, sondern sprunghaft erfolgen“, wie Dr. Florian Reuther, Direktor des PKV-Verbandes, unlängst im AssCompact-Interview erklärte.

Für Privat- und gesetzlich Versicherte wird Gesundheit teurer

Sehe man sich dagegen die langfristige Beitragsentwicklung in PKV und GKV an, so seien die Beiträge in der PKV in den letzten Jahren kaum stärker angestiegen als in der GKV.

Pflege: Im Durchschnitt werden 104 Euro pro Privatversicherten fällig

Und auch in der privaten Pflegeversicherung werden die Beiträge für Angestellte und Selbstständige 2023 laut PKV-Verband auf durchschnittlich 104 Euro monatlich steigen. Hauptgrund sei die jüngste Pflegereform. So entstünden allein durch die Begrenzung des Eigenanteils für die Kosten im Pflegeheim der Branche Mehrausgaben von über 150 Mio. Euro. Reuther erläuterte dazu, dass die PKV-Beiträge allerdings den „generationengerecht kalkulierten, ehrlichen Preis der gesetzlichen Pflegereformen – ohne verdeckte Lasten“ zeigen. Zum Vergleich: Ein kinderloser Durchschnittsverdiener in der Sozialen Pflegeversicherung zahlt ab kommendem Jahr 122 Euro und damit 18 Euro mehr als der durchschnittlich Privatversicherte.

GKV: Zusatzbeitrag ab 2023 um 0,3 Prozentpunkte höher

Unterdessen hat, wie erwartet, der Bundestag das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen von SPD, Grünen und FDP verabschiedet. Es enthält unter anderem die Beitragssatzsteigerung in der GKV von 0,3 Prozentpunkten. Ziel des Gesetzes ist aber nicht eine langfristige Stabilisierung der GKV-Finanzen – wie der Name des Gesetzes womöglich vermuten lässt –, sondern lediglich eine kurzfristige Überbrückung des Defizits des kommenden Jahres 2023 in Höhe von rund 17 Mrd. Euro, um den Anstieg der Zusatzbeitragssätze zu begrenzen (AssCompact berichtete). Allerdings: Gesetzlich Versicherte sollen anders als bisher laut Vergleichsportal CHECK24 nicht mehr per Brief persönlich über die Beitragserhöhung ihrer Krankenkasse informiert werden. Konkret nämlich wird die Pflicht der Krankenkassen zur Versendung eines gesonderten Informationsschreibens bei einer Beitragserhöhung bis zum 30.06.2023 ausgesetzt. Und parallel zum Bundestagsbeschluss wird auch die Beitragsbemessungsgrenze auf 59.850 Euro (2022: 58.050 Euro) angehoben. (as)

Bild: © sewcream – stock.adobe.com

 

Maklerkonsolidierung: JDC und Partner starten Plattform

JDC hat mit Bain Capital Insurance und Canada Life Irish Holding Company Limited die Summitas Gruppe gestartet als Konsolidierungsplattform für Makler. CEO wird Michael Schliephake, bislang Leiter Maklervertrieb Sach der Allianz.

Im Juli hatte die JDC Group mitgeteilt, mit Bain Capital und der zu Great-West Lifeco gehörenden Canada Life Irish Holding Company Limited ein Joint Venture gründen zu wollen (AssCompact berichtete). Nun ist mit der Summitas Gruppe die angekündigte Konsolidierungsplattform für den deutschen und österreichischen Versicherungsmaklermarkt an den Start gegangen.

Michael Schliephake wird CEO

Ein Geschäftsführer ist auch gefunden: Mit Wirkung zum 01.12.2022 wurde Michael Schliephake zum Chief Executive Officer von Summitas ernannt. Der 46-Jährige kommt von der Allianz Deutschland, wo er den Maklervertrieb in der Schaden- und Unfallversicherung leitete.

Marcus Nagel, der bis Anfang 2018 CEO der Zurich Deutschland war und jetzt Senior Advisor bei Bain Capital Insurance ist, wird zum Vorsitzenden des Beirats von Summitas berufen.

„Wir freuen uns, dass Michael Schliephake unsere Aktivitäten auf dem deutschen Versicherungsmaklermarkt führen wird“, erklärt Marcus Nagel. „Während seiner mehr als zwei Jahrzehnte in der Versicherungsbranche hat Michael außergewöhnliche Führungsqualitäten gezeigt und genau den innovativen Unternehmergeist bewiesen, den wir für den Aufbau einer Maklerkonsolidierungsplattform in Deutschland und Österreich gesucht haben“, so Nagel weiter.

„Die Kombination aus seinem weitreichenden Maklernetzwerk, seinen fundierten Branchenkenntnissen und seiner langjährigen Managementerfahrung bei einem führenden Versicherungskonzern machen Michael zur idealen Besetzung für diese Position“, ergänzt Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender der JDC Group und Beiratsmitglied von Summitas.

Übernahme von Maklerunternehmen

Wie JDC weiter mitteilt, wird die in München ansässige Summitas Versicherungsmakler in Deutschland und Österreich erwerben und deren langfristiges Wachstum unterstützen. Dies soll durch den Zugang zu signifikantem Kapital und weiteren Ressourcen, Branchen-Know-how und der Maklerplattform der JDC Group erfolgen.

Durch ein Partnerschaftsmodell sollen die übernommenen Maklerunternehmen die Möglichkeit erhalten, in ihrem Kerngeschäft tätig zu bleiben oder eine Nachfolgelösung für ihr Unternehmen zu finden.

Der künftige CEO von Summitas, Michael Schliephake, erklärt: „Wir sind auf der Suche nach gut etablierten Unternehmen vor allem in den Segmenten Gewerbe- und Spezialversicherungen, mit starken Teams und nachhaltigen Erträgen.“ Gemeinsam mit Summitas könnten diese Unternehmen ihr Geschäft effizient und effektiv verwalten und ausbauen. (tk)

Bild: © everythingpossible – stock.adobe.com

 

Oberösterreichische Versicherung stellt sich neu auf

Die Oberösterreichische Versicherung ist in Deutschland mit Nischenprodukten, wie etwa Versicherungen für das Dauercamping oder für Photovoltaikanlagen, vertreten. Eine neue Vertriebsstrategie bringt nun einige Veränderungen. Nischenanbieter will der Versicherer aber bleiben.

Die Niederlassung der Oberösterreichische Versicherung in Deutschland ist umgezogen. Von Hanau ging es nach Regensburg. Die Leitung der deutschen Niederlassung hat bereits seit Jahresanfang Paul Ristock inne. Er folgt auf Dr. Peter Schmidt, der dem Unternehmen auch weiterhin als Berater zur Verfügung steht. Ristock verfügt über eine breite Branchenerfahrung insbesondere in Vertriebsfunktionen bei der Generali und zuletzt als Vertriebsdirektor bei der Süddeutschen Krankenversicherung.

Als Hauptgrund für den Umzug nach Regensburg nennt Kathrin Kühtreiber-Leitner, zuständige Vorstandsdirektorin der österreichischen Zentrale in Linz, die räumliche Nähe zu den Mitarbeitern in der deutschen Niederlassung. Zudem wolle man in einem Umkreis von 150 Kilometern rund um Regensburg in Zusammenarbeit mit den Vertriebspartnern Fuß fassen. Mit der Marke und einer eventuell höheren Bekanntheit in Bayern habe dies nichts zu tun. Allerdings sei die Frage der Markenstrategie in Deutschland auch noch nicht abschließend beantwortet.

Fokussierung auf Nischenprodukte für Trendmärkte

Bei der Produktstrategie legen sich die Verantwortlichen jedoch fest: Versicherungsmakler, Kooperationspartner und Kunden will man vor allem mit Nischenprodukten für Wochenendhäuser, Dauercamper sowie mit Lösungen für Tiny Häuser und neu auch mit KlimaPro, einer Versicherung für Photovoltaikanlagen, überzeugen. Hinter der Entscheidung für diese Sachversicherungen stecken ausführliche Markt- und Situationsanalysen, die ein umfassendes Potenzial in diesen Bereichen ergaben, erläuterten Ristock und Kühtreiber-Leitner kürzlich auf einer Pressekonferenz.

Ausbau der Vertriebswege und -systeme

Die Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern bleibt wichtiger Bestandteil der Vertriebsstrategie. Während von Regensburg aus insbesondere der bayerische Markt bearbeitet werden soll, dient eine Kooperation mit dem Maklerpool blau direkt und der Maklergenossenschaft VEMA der bundesweiten Marktdurchdringung. Hierzu baut die Oberösterreichische die IT-Unterstützung in Richtung Makler mit einfachen Online-Abschlusswegen aus. Maklerbetrieben wird dazu auch eine Abschlussstrecke zur Einbindung auf der eigenen Website zur Verfügung gestellt.

Zudem wird derzeit das Vertriebsnetz durch Netzwerk- bzw. Kooperationspartner erweitert. Mit Covomo Versicherungsvergleich wurde erst jüngst ein neuer Partner gefunden. Darüber hinaus will der Versicherer auch verstärkt mit Unternehmen aus den entsprechenden Trendmärkten zusammenarbeiten, etwa mit Campingplatzbesitzern oder Herstellern von Photovoltaikanlagen. Und nicht zuletzt soll auch der Online-Direktvertrieb Schwung aufnehmen. (bh)

Bild: Paul Ristock, Leiter Niederlassung Deutschland der Oberösterreichische Versicherung. Quelle: Oberösterreichische Versicherung

 

Versicherungskammer übernimmt VIA Vorsorge

Die Versicherungskammer übernimmt die VIA Vorsorge zu 100% und will damit ihre Schlagkraft im Bereich der betrieblichen Versorgung erhöhen. In der Geschäftsführung der VIA führt dies zu einem Abgang.

<p>Der Konzern Versicherungskammer hat die bislang bei der PS-Pension Solutions GmbH gehaltenen Anteile an der VIA Vorsorge GmbH übernommen. Damit ist die VIA Vorsorge seit dem 01.10.2022 eine 100%ige Tochter der Versicherungskammer. Diese hat die Transaktion am Montag dieser Woche bekanntgegeben hat. Sebastian Müller und Christian Radloff bleiben nach der Übernahme Geschäftsführer. Tobias Bailer hat die Geschäftsführung der VIA Vorsorge verlassen. Mit der Neuaufstellung der Gesellschaft will sich die Versicherungskammer bei betrieblichen Vorsorgelösungen noch stärker am Markt positionieren.</p><h5>Über die VIA Vorsorge GmbH</h5><p>Die VIA Vorsorge GmbH wurde 2008 als Gemeinschaftsunternehmen von der PS-Pension Solutions GmbH und der Versicherungskammer im Sparkassenvertrieb in Bayern und der Pfalz gegründet. Sie ist in der Beratung, Implementierung und Nachbetreuung von betrieblichen Vorsorgelösungen in deutschen Unternehmen tätig. Nach Unternehmensangaben zählen mehr als 300 mittelständische Arbeitgeber zu ihren Kunden. (bh)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © NicoElNino – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/88E501EC-E514-484C-BD17-1F5F0798D31A"></div>

 

Neuer Industrieversicherer auf dem deutschen Markt

Mit Everest Insurance hat ein Industrieversicherer seinen Markteintritt in Deutschland bekannt gegeben. Der Versicherer bietet hierzulande Risikolösungen in der industriellen Sach-, Haftpflicht- und Financial-Lines-Versicherung an und setzt auf den Maklervertrieb.

Everest Insurance, die Versicherungssparte der US-amerikanischen Everest Re Group, Ltd. (Everest) hat ihre Expansion auf den deutschen Markt bekannt gegeben. Das Unternehmen hat die erforderliche BaFin-Genehmigung erhalten und wird unter dem Namen „Everest Insurance (Ireland) DAC, Niederlassung für Deutschland“ firmieren. Unter der Leitung von Bernd Wiemann, Head of Germany, ist Düsseldorf Sitz der Niederlassung. „In einer Zeit, in der zusätzliche Kapazitäten stark nachgefragt werden, bietet Everest Insurance eine dienstleistungsorientierte, disziplinierte und finanziell solide Alternative für Kunden und Makler in diesem wichtigen Markt“, erklärte Bernd Wiemann. „Wir sind sehr gut positioniert und stolz darauf, unsere lokale Präsenz und die Möglichkeiten und Dienstleistungen, die wir unseren Kunden und Maklern anbieten können, zu erweitern.“

Spezialist für Sach-, Haftpflicht- und Financial Lines-Versicherungen

Die deutsche Niederlassung von Everest wird Risikolösungen in Schlüsselbereichen der industriellen Sach-, Haftpflicht- und Financial Lines-Versicherungen anbieten. „Mit der finanziellen Stärke, dem exzellenten Underwriting und dem starken Risiko- und Kapitalmanagement, für das Everest Insurance bekannt ist, sind wir gut aufgestellt, um einen überdurchschnittlichen Kundenservice und maßgeschneiderte Risikolösungen anzubieten, die den spezifischen Bedürfnissen des deutschen Marktes entsprechen“, erläuterte Vincent Vandendael, CEO von Everest Global Markets. Die europäische Expansion des Versicherungsgeschäfts von Everest folgt dem kürzlichen Eintritt in die lateinamerikanischen und asiatisch-pazifischen Märkte und setzt somit die internationale Expansionsstrategie des Unternehmens fort.

Über Everest Re Group, Ltd

Everest Re Group, Ltd. (Everest) ist ein globaler Anbieter von Rückversicherungen und Versicherungen, der seit fast 50 Jahren über Tochtergesellschaften in den USA, Europa, Singapur, Kanada, Bermuda und anderen Gebieten tätig ist. Everest bietet Haftpflicht-, Unfall- und Spezialprodukte über seine verschiedenen operativen Tochtergesellschaften in den wichtigsten Märkten der Welt an. Die Stammaktien von Everest (NYSE: RE) sind Bestandteil des S&P 500 Index. (as)

Bild: © Everest Insurance

 

GKV-Beiträge: Erhöhung könnte geringer ausfallen

Laut Berechnungen des Schätzkreises sind die Finanzreserven in der gesetzlichen Krankenversicherung besser als erwartet. Daher könnte die angekündigte Beitragserhöhung nun etwas geringer ausfallen. Unterdessen geht die Suche nach weiterem Einsparpotenzial weiter.

Die Zusatzbeiträge für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) könnten weniger stark steigen als zuletzt erwartet. So hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) noch Ende Juni angekündigt, dass der Zusatzbeitrag angesichts der schlechten GKV-Kassenlage um 0,3 Prozentpunkte angehoben werden müsste (AssCompact berichtete). Nun allerdings könnte der Anstieg des Zusatzbeitrages für rund 73 Millionen GKV-Versicherte mit 0,2 Prozentpunkten etwas geringer ausfallen. Das geht aus den Ergebnissen des GKV-Schätzkreises hervor.

Schätzkreis kalkuliert mit höheren Reserven

Hintergrund der geringeren Erhöhung sind die leicht höheren Reserven im Gesundheitsfonds. Durch die gesetzlich vorgesehene Absenkung der Obergrenze der „Liquiditätsreserve“ und gleichzeitige Entnahme des überschießenden Betrags im nächsten Jahr könnten zusätzliche rund 2 Mrd. Euro für die Finanzierung der laufenden Ausgaben verwendet werden, heißt es dazu vom GKV-Schätzkreis. „Jeder Euro zum Schließen der Finanzierungslücke, der nicht durch steigende Zusatzbeiträge finanziert werden muss, zählt für die Menschen. Es ist richtig, die etwas höheren Rücklagen im Gesundheitsfonds, die ja ursprünglich von den Beitragszahlenden eingezahlt wurden, dafür zu nutzen, die Zusatzbelastungen für die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler abzumildern“, kommentiert Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, das Ergebnis.

Hohes Finanzierungsdefizit wird unterdessen bestätigt

Bestätigt hat der beim Bundesamt für Soziale Sicherung angesiedelte Schätzkreis hingegen die drohende Finanzierungslücke in Höhe von rund 17 Mrd. Euro im nächsten Jahr. Die Bundesregierung plant, dieses Defizit mittels eines Bündels an einnahmen- und ausgabenbezogenen Maßnahmen zu kompensieren (AssCompact berichtete) – unter anderem eben durch eine Erhöhung des Zusatzbeitrages. Allerdings werde mit dem vorliegenden Gesetzentwurf bestenfalls die Lücke im kommenden Jahr geschlossen, moniert daher der GKV-Spitzenverband. Und auch aus Sicht des AOK-Bundesverbandes wird die Reform nicht zu einer Konsolidierung der GKV-Finanzen führen. Vielmehr werde dadurch die finanzielle Stabilität der GKV fundamental gefährdet.

GKV soll weniger Beitragsmittel für Werbung verwenden

Eine zusätzliche Einsparmöglichkeit wurde unterdessen vom Petitionsausschuss des Bundestages ins Spiel gebracht. So sollen nach Auffassung des Gremiums künftig weniger Beitragsmittel für Werbung aufgewendet werden. Zwar sei Werbung um Mitglieder und für die Leistungen der Krankenkassen als Mittel des Wettbewerbs „ausdrücklich erlaubt“. Denn für potenzielle Neumitglieder müsse das Profil einer Krankenkasse und das damit zusammenhängende Leistungsspektrum erkennbar sein. Nichtsdestotrotz seien Werbemaßnahmen der Krankenkassen nur in bestimmten Grenzen zulässig. So müsse unter anderem die sachbezogene Information der Versicherten im Vordergrund stehen. Daher empfiehlt der Petitionsausschuss eine weitere Begrenzung der Verwendung von Beitragsmitteln für Werbemaßnahmen und Werbegeschenke. Wie hoch die Ersparnis dadurch ausfallen würde, ließ das Gremium jedoch offen. (as)

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Continentale aktualisiert Cyberversicherungsschutz

Die Continentale hat ihren Cyberversicherungsschutz aktualisiert. Neben Schäden durch Betriebsunterbrechungen bei externen Cloud-Dienstleistern können nun auch Sachschäden an der IT-System-Hardware abgesichert werden. Das Produkt-Update bringt außerdem Beitragsvorteile.

Es gibt Produktneuigkeiten von der Continentale. Die Sach-Sparte des Versicherers hat nämlich den Cyberschutz namens „KuBuS Cyber 2022“ um neue Leistungen erweitert. Unternehmen und Selbstständige profitieren nun von einem umfangreicheren Angebot und niedrigeren Durchschnittsbeiträgen. Außerdem können sie neben Schäden durch Betriebsunterbrechungen externer Cloud-Dienstleister jetzt auch Sachschäden an der IT-System-Hardware mit abdecken. „Immer mehr Unternehmen sichern beispielsweise ihre Daten in einer Cloud. Deshalb leisten wir jetzt auch bei Betriebsunterbrechungen, die durch Angriffe auf externe Cloud-Dienstleister ausgelöst werden“, erläutert Dr. Thomas Niemöller, Vorstand Digitalisierung und Komposit bei der Continentale.

Beitragsvorteile für viele Unternehmen und Berufsgruppen

Eine Verbesserung für Versicherte bringt die Neubewertung der Betriebsarten sowie eine Änderung der Einstufung in die Tarifgruppen mit sich. Daraus ergeben sich für viele Unternehmen und Berufsgruppen Beitragsvorteile, wie es vom Versicherer hießt. Eine Arztpraxis mit 1 Mio. Euro Umsatz pro Jahr komme so bei einer Versicherungssumme von 250.000 Euro im Basistarif auf einen Beitrag von 452,81 Euro, was einer Einsparung im Vergleich zum alten Tarif von 40% entspreche. Bei einer Kfz-Werkstatt mit 250.000 Euro Umsatz und einer Versicherungssumme von 100.000 Euro betrage die Einsparung immer noch 30%, rechnet die Continentale beispielhaft vor.

Selbstbehalt frei wählbar

Ein weiterer Vorteil der Produktaktualisierung: Versicherte können ihren Selbstbehalt nun frei wählen. Sie erhalten dafür bis zu 15% Nachlass auf ihre Beiträge. Und der Standard-Selbstbehalt liegt mit 500 Euro bereits deutlich unter dem Marktniveau. „KuBuS Cyber 2022 kommt den wachsenden Ansprüchen unserer Kunden entgegen“, resümiert Niemöller. „Unser Ziel ist es, sie gegen die Gefährdungen aus dem Netz möglichst umfassend zu schützen.“ Außerdem sei das Limit der Versicherungssumme laut Pressemitteilung auf 2 Mio. Euro gestiegen.

Ungebundene Vermittler finden speziell hier für sie aufbereitete Infos rund um die aktualisierte Cyberpolice. (as)

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GDV: Wildunfälle kosten Versicherer jeden Tag 2,6 Mio. Euro

Rein rechnerisch ereignen sich in Deutschland laut GDV pro Tag 800 Wildunfälle mit kaskoversicherten PKW. Und wegen der Teuerung bei Karosserieteilen steigen deren Reparaturkosten. Besondere Vorsicht auf den Straßen ist von Oktober bis Dezember und im Frühjahr geboten.

Wildunfälle, die sich bekanntermaßen gerne bei Einbrechen der Dunkelheit ereignen, sind für Autofahrer eine gefährliche Situation im Straßenverkehr. Und laut Mitteilung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) ist die Zahl der Autounfälle mit Rotwild, Wildschweinen und anderen Wildtieren 2021 wieder deutlich gestiegen. Insgesamt ereigneten sich laut GDV im Vorjahr rund 284.000 Wildunfälle. Noch 2020 waren es nur 272.000 Unfälle gewesen, bei allerdings deutlich geringerem Verkehrsaufkommen infolge der pandemiebedingten Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. Rein rechnerisch sind damit 2021 pro Tag fast 800 Wildtiere mit kaskoversicherten Pkw zusammengestoßen.

Reparaturen werden teurer

Und auch die Kosten für die Reparatur von Unfallschäden an Kfz infolge eines Wildunfalls kennen nur eine Richtung: nach oben. „Die deutschen Autoversicherer haben 2021 mehr als 940 Mio. Euro gezahlt”, sagt dazu GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Im Jahr zuvor hätten die Kfz-Versicherer noch gut 850 Mio. Euro gezahlt. Der Grund: Kfz-Reparaturen werden immer teurer. Wie die Daten des GDV zeigen, sind die Schäden nach Wildunfällen binnen eines Jahres im Schnitt um rund sechs Prozent teurer geworden: 2021 zahlten die Versicherer für einen Wildunfall mehr als 3.300 Euro (2020: 3.100 Euro). „Ein Grund für den Anstieg sind höhere Preise für Karosserieteile, die nach Wildunfällen häufig ausgetauscht werden müssen“, erläutert Asmussen.

Mehr Wildunfälle ab Oktober

Die Gefahr eines Wildunfalls ist laut GDV-Statistik über das Jahr ungleich verteilt. Besonders hoch sei das Risiko von Oktober bis Dezember und in den Monaten April und Mai. Gerade in den kommenden Monaten sollten Autofahrer also besonders vorsichtig sein, warnt der GDV.

GDV: Wildunfälle kosten Versicherer jeden Tag 2,6 Mio. Euro

Der Spitzenverband der Versicherer rät Autofahrern daher, riskante Ausweichmanöver zu vermeiden. Denn: Die Kollision mit einem anderen Auto oder einem Baum ist in der Regel gefährlicher als der Zusammenprall mit einem Wildtier, heißt es vom GDV. Warnschilder vor Wildwechsel gelte es zu beachten und die Fahrweise entsprechend anzupassen. Gerade am Rand von Wiesen, Feldern und Wäldern sollten Fahrer vor allem in der Dämmerung die Geschwindigkeit verringern. Und wenn Wild auf der Straße oder am Straßenrand auftaucht, sollten Autofahrer das Fernlicht abblenden und langsam fahren. (as)

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Allianz X übernimmt Schadenmanager Innovation Group

Der Schadenmanager Innovation Group hat einen neuen Investor. Allianz X, die Einheit der Allianz für Digital-Investments, übernimmt 100% der britischen Konzern-Holding. Im Schadenmanagement sieht Allianz X ein zukunftsträchtiges Geschäft, das viel Potenzial bietet.

Erst vor Kurzem hat Allianz X das InsurTech simplesurance übernommen (AssCompact berichtete). Nun folgt mit der Innovation Group ein weiterer Unternehmenskauf. Die Innovation Group bietet Versicherern, Fuhrparkmanagern und Automobilherstellern operative Unterstützung und Know-how im Schadenmanagement. Künftig gehört das britische Unternehmen zu 100% der Allianz X, dem Investitionsarm der Allianz, der sich auf die Unterstützung digitaler Wachstumsunternehmen spezialisiert hat. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die zuständigen Wettbewerbs- und Regulierungsbehörden. Wie es in der Pressemitteilung weiter heißt, bleibt das bisherige Management der Innovation Group an Bord.

Ausbau der Schadenmanagement-Plattform Gateway

„Die Unterstützung durch Allianz X wird die internationale Einführung unserer branchenführenden Plattform Gateway beschleunigen und uns neue Wachstumschancen eröffnen. Das macht es uns noch besser möglich, weiterhin marktführende Dienstleistungen für unsere Kunden anzubieten“, erklärt Tim Griffiths, CEO der Innovation Group. „Wir freuen uns über die Unterstützung von Allianz X beim Eintritt in die nächste Phase unserer Entwicklung“, so Griffiths weiter.

Die digitale Plattform Gateway soll ein weitgehend automatisiertes Schadenmanagement durch ein unabhängiges Software-as-a-Service-Angebot ermöglichen. Das Ökosystem soll allen Teilnehmern am Schadenprozess Zugriff in Echtzeit bieten und die erforderlichen Daten miteinander verbinden. Die Innovation Group spricht von Gateway als „Schlüssel für eine erfolgreiche digitale Transformation der Schadenwelt“. Die Partnerschaft mit Allianz X soll die Entwicklung der Plattform und den internationalen Roll-out beschleunigen.

Allianz X sieht im Schadenmanagent viel Potenzial

„Die digitalen Lösungen der Innovation Group bringen alle relevanten Parteien und Daten zusammen, um ein reibungsloses, effizientes und transparentes Schadenmanagement zu ermöglichen“, erklärt Dr. Nazim Cetin, CEO von Allianz X. Der Markt fordert eine Integration von der ersten Schadenmeldung bis hin zur Reparatur und Regulierung. Das ist ein zukunftsträchtiges Geschäft mit viel Potenzial, und wir wollen helfen, es zu entfalten“, so Dr. Nazim Cetin weiter. (tk)

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BVI: Neuer Vorstand und Öffnung für Immobilien-Asset-Manager

Die Mitglieder des deutschen Fondsverbands BVI haben turnusgemäß einen neuen Vorstand gewählt. Neuer Präsident ist Dirk Degenhardt. Zudem erweitert der BVI seinen Mitgliederkreis: Künftig können auch Immobilienvermögensberater und -verwalter nun Vollmitglied des BVI werden.

In der Mitgliederversammlung des deutschen Fondsverbands BVI wurde turnusgemäß der neue Vorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt. Das Gremium setzt sich zusammen aus: Sonja Albers (Union Investment), Manfred Bauer (DWS Investment), Dirk Degenhardt (Deka Vermögensmanagement), Michael Reinhard (Universal Investment), Dr. Thomas Schindler (Allianz Global Investors), Michael Schneider (Intreal) und Dr. Jörg Stotz (Hansainvest). Zum neuen Präsidenten hat der Vorstand Dirk Degenhardt gewählt.

BVI baut Mitgliederkreis aus

Darüber hinaus hat sich die Mitgliederversammlung des BVI auf eine Erweiterung des Mitgliederkreises verständigt. Ziel dieser Maßnahme ist es, den Immobilienfondsmarkt besser abzubilden. Somit können nun auch Immobilienvermögensberater und -verwalter Vollmitglied des BVI werden.

Sie beraten Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGs) bei der Auflegung und Verwaltung geschlossener und offener Immobilienpublikumsfonds oder initiieren Immobilien-Spezialfonds für institutionelle Anleger.

Vor allem Service-KVGs arbeiten regelmäßig mit Immobilien-Asset-Managern zusammen. Laut BVI entfallen allein bei offenen Immobilien-Spezialfonds, die ein Nettovermögen von 150 Mrd. Euro verwalten, inzwischen knapp 40% des Vermögens auf Kooperationen zwischen Service-KVGs und externen Beratern. Vor zehn Jahren betrug der Anteil noch lediglich rund 10%. Somit hätten die Arbeitsteilung und Spezialisierung bei Immobilienfonds ein dem Wertpapiersektor vergleichbares Maß erreicht, so der BVI weiter.

Voraussetzungen für immobilienverwaltende Unternehmen

Anders als Vermögensverwalter erbringen immobilienverwaltende Unternehmen keine Portfolioverwaltung gemäß der MiFID-Richtlinie. Um BVI-Vollmitglied werden zu können, müssen die Unternehmen gewerbsmäßig Portfoliomanagement-Dienstleistungen für Immobilien-KVGs nach dem Kapitalanlagegesetzbuch erbringen. Darüber hinaus muss eine Immobilien-KVG, die Mitglied im BVI ist, eine Empfehlung zur Aufnahme aussprechen.

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