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Unternehmensmeldungen

Die GHV wird zur digitalen Versicherungsmanufaktur

Die GHV Versicherung stellt sich komplett neu auf: Künftig trägt das Unternehmen die Markenbezeichnung „Manufaktur“ im Namen und setzt auf digitale Kanäle, um Tierhalter zu erreichen. Um die Digitalisierung des Tiergesundheitswesens voranzutreiben, beteiligt sich die GHV an der Tiergesundheitsplattform Tiegoo. 

Deutschlands ältester Tierversicherer, die GHV Versicherung, setzt auf Digitalisierung und stellt sich entsprechend neu auf. Künftig führt das Unternehmen die Markenbezeichnung „Manufaktur“ im Namen. Im gewerblichen Bereich kommen die Kunden aus der Land- und Forstwirtschaft sowie dem Gartenbau. Für die grünen Berufe entwickelt die GHV individuelle Lösungen und beschreitet mit innovativen Produkten neue Wege. Das Unternehmen mit Sitz in Darmstadt sieht sich auch deshalb als „Manufaktur“, weil es sich beim Geschäft eines Nischenversicherers um ein beratungsintensives Feld handelt.

Kunden auf digitalen Kanälen erreichen

Wo es sinnvoll und möglich ist, will die GHV die Möglichkeiten der Digitalisierung durch Standardisierung nutzen. „Für uns stellt sich bei der Digitalisierung nicht die Frage, ob wir sie im traditionellen Versicherungsgeschäft für notwendig halten, sondern wie schnell wir sie in allen Bereichen des Unternehmens umsetzen können“, betont Hans-Gerd Coenen, Vorstandsvorsitzender der GHV Versicherung. Auch bei den Kunden seien digitale Prozesse nicht mehr wegzudenken. Insbesondere Hunde-, Katzen- und Pferdehalter seien digital unterwegs und aktive Social-Media-Nutzer. „Ein Drittel der über 34 Millionen deutschen Heimtierhalter ist unter 40 Jahre alt. Das birgt ein großes Potenzial, das wir mit unseren Produkten am einfachsten über digitale Kanäle erreichen“, erklärt Coenen. Haustiere werden schnell und einfach online versichert.

GHV beteiligt sich an Tiergesundheitsplattform Tiegoo 

Zugleich investiert die GHV in die Digitalisierung des Tiergesundheitswesens und beteiligt sich am hessischen Start-up Tiegoo. Das Unternehmen bietet eine digitale Tiergesundheitsplattform, die Tierhalter, Versicherer, Tierärzte und -therapeuten vernetzen will. Im Mittelpunkt steht die elektronische Tiergesundheitskarte TiegooCard, auf der sich alle Gesundheits- und Versicherungsdaten des eigenen Tieres speichern lassen. Über die TiegooApp können Tierbesitzer auf die Akte zugreifen und sie ergänzen. Im Notfall können die Daten schnell an den Tierarzt übermittelt werden. Eine Assistance mit Hotline bietet weitere Services wie etwa das Einholen ärztlicher Zweitmeinungen.

Tiergesundheit soll einfacher werden

„Wir sehen in Tiegoo eine ausgezeichnete Ergänzung zu unseren Versicherungsprodukten für Hunde- und Pferdehalter sowie Katzenbesitzer. Krankheiten und Unfälle können Tierbesitzer nicht immer voraussehen, aber wir können dafür sorgen, dass sie in so einem Fall bestens abgesichert sind und einer gezielten Behandlung nichts mehr im Wege steht“, so Coenen. Erste gemeinsame Projekte seien bereits in Planung mit dem Ziel, den Tiergesundheitsmarkt zu digitalisieren und Tierbesitzern das Leben einfacher zu machen. (tk)

Bild: © Drazen – stock.adobe.com

 

Marsh eröffnet neues Büro in Ulm

Jochen Wörz, der über langjährige Erfahrung in der Industrieversicherung verfügt, wird Leiter des neuen Büros von Marsh in Ulm. Neben diesem neuen Standort ist Marsh in Süddeutschland noch in München, Stuttgart und Baden-Baden vertreten.

Der Industrieversicherungsmakler Marsh ist jetzt auch am Standort Ulm vertreten. Das neue Büro ist zentral in der Ulmer Innenstadt gelegen und wird von Jochen Wörz geleitet, der auch Mitglied der Geschäftsleitung von Marsh Deutschland wird. In Süddeutschland ist Marsh bereits seit vielen Jahren mit Büros in München und Stuttgart sowie seit 2016 in Baden-Baden vertreten.

Jochen Wörz, der über langjährige Erfahrung in der Industrieversicherung verfügt, war zuvor 13 Jahre bei einem internationalen Industrieversicherungsmakler in verschiedenen Führungspositionen tätig. Er war zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung unter anderem zuständig für die Betreuung von nationalen und internationalen Industriekunden. (ad)

Bild: © Marsh

 

Ecclesia Gruppe übernimmt SCHUNCK GROUP

Die Ecclesia Gruppe wird Mehrheitsgesellschafterin der SCHUNCK GROUP GmbH & Co. KG, des europaweit tätigen Spezialmaklers für die Logistikindustrie. Albert K. O. Schunck wird als geschäftsführender Gesellschafter die SCHUNCK GROUP weiterhin leiten und bleibt am Unternehmen beteiligt.

Die Detmolder Ecclesia Gruppe setzt ihren Expansionskurs fort und übernimmt die Mehrheit an der SCHUNCK GROUP GmbH & Co. KG, dem bislang inhabergeführten Spezialmakler für die Logistikindustrie. „In unseren vertrauensvollen Gesprächen hat sich schnell herauskristallisiert, dass die Werte und Kulturen beider Unternehmen ideal zusammenpassen. Ein kongeniales Duo für die Zukunft“, unterstreicht Jochen Körner, Holdinggeschäftsführer der Ecclesia Gruppe. Die Marke SCHUNCK habe einen exzellenten Ruf in der Branche und eine mehr als 100-jährige Firmentradition, so Körner weiter. Gemeinsam soll die Marktposition der SCHUNCK GROUP in Deutschland und Europa weiter ausgebaut werden.

Die SCHUNCK GROUP beschäftigt rund 330 Mitarbeiter. Neben dem Hauptsitz in München hat das Unternehmen neun weitere Niederlassungen in Deutschland und ist auch in Österreich, Spanien und Ungarn vertreten.

Albert K. O. Schunck führt Unternehmen weiter

Wie die Unternehmen weiter mitteilten, wird Albert K. O. Schunck als geschäftsführender Gesellschafter zusammen mit den Mitgliedern der Geschäftsführung das Unternehmen weiterhin leiten. Außerdem bleibt er an der SCHUNCK GROUP beteiligt.

„Mit der Ecclesia Gruppe haben wir einen Partner gefunden, mit dem wir uns auf Augenhöhe begegnen und der die traditionsreiche Marke SCHUNCK auch nach meiner beruflichen Tätigkeit fortführt. Gleichzeitig wollen wir die SCHUNCK GROUP noch besser für die Zukunft aufstellen und gemeinsam in unseren Zielkundensegmenten weiterwachsen“, erklärt Albert K. O. Schunck.

Die ebenfalls zur Ecclesia Gruppe gehörende Lutz Gruppe soll in ihrem speziellen Kundensegment weiterhin eigenständig tätig sein.

Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch das Bundeskartellamt.

Bild: © nespix – stock.adobe.com
 

RheinLand Leben verschmilzt mit der Credit Life AG

Die BaFin hat vor kurzem ihre Genehmigung zur Verschmelzung der RheinLand Lebensversicherung AG mit der Credit Life AG - rückwirkend zum 01.01.2020 - erteilt. Die Maßnahme soll das Geschäftsmodell im Bereich Leben verschlanken und die Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Die RheinLand Lebensversicherung AG wird mit der Credit Life AG rückwirkend zum 01.01.2020 verschmolzen. Beide Gesellschaften sind Unternehmen der RheinLand Versicherungsgruppe. Ziel der Fusion ist es, im Konzernverbund der RheinLand-Gruppe alle Kompetenzen rund um die Lebensversicherung zu bündeln und dadurch die Sparte zukunftsorientiert aufzustellen.Mit dem Erlöschen der RheinLand Lebensversicherung AG gehen alle Rechte und Pflichten auf die Credit Life AG über.

Credit Life ist ein Spezialist für die Absicherung von Zahlungsverpflichtungen biometrischen Risiken. Erfolgreich ist das Unternehmen auch in den Niederlanden, wo seit 2014 eine Niederlassung in Amsterdam besteht.

Die Verschlankung des Geschäftsmodells steht in einer Reihe von strategischen Maßnahmen, mit denen die RheinLand Versicherungsgruppe ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Flankiert wird diese Entwicklung laut einer Pressemitteilung durch hohe Investitionen in die Infrastruktur der Konzernverwaltung am Standort Neuss, wo die RheinLand Versicherungsgruppe zu den größten Arbeitgebern zählt. Möglich mache dies ein guter Geschäftsverlauf 2019 und ein trotz krisenbedingter Dämpfer fortgesetzter Wachstumskurs – insbesondere mit großen Partnern wie der BMW Bank und dem niederländischen Assekuradeursverband NVGA. (bh)

Bild: © inimalGraphic – stock.adobe.com

 

Digitale bAV-Beratung: Canada Life kooperiert mit dWERK

Als neuer Kooperationspartner von dWERK ist Canada Life nun auf deren digitaler Video-Beratungsplattform zur Arbeitnehmerberatung in der betrieblichen Altersversorgung (dBAV) vertreten. dWERK ermöglicht mit dBAV eine effiziente Beratung auch größerer Kollektive.

Canada Life verstärkt die digitale Beratung zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) und kooperiert mit dWERK. Ab sofort ist der Lebensversicherer auf deren digitaler Video-Beratungsplattform zur Arbeitnehmerberatung in der betrieblichen Altersversorgung (dBAV) zu finden. Mit der Plattform ermgölicht dWERK eine effiziente Beratung auch größerer Kollektive durch weniger Organisations-, Vor- und Nachbereitungsaufwand.

Vermittler können den interaktiven dBAV-Video-Player verwenden, in dem ein virtueller Moderator vollumfänglich und rechtskonform zur bAV berät. Arbeitnehmer haben in dBAV die Möglichkeit, sich individuelle Angebote inklusive Steuer- und SV-Ersparnis berechnen zu lassen und den Vertrag online abzuschließen. Auch eine automatisierte Dokumentation wird bereitgestellt. Damit will dbAV Arbeitgeber und Personalabteilungen entlasten, da sich Beschäftigte individuell und zu Hause beraten lassen können.

„Wir freuen uns, dass wir als bAV-Anbieter bei dWERK mit an Bord sind. Die digitale Video-Beratung erleichtert Vermittlern die bAV-Beratung, besonders wenn es um größere Kollektive geht. Sie eröffnet ihnen gerade in der Corona-Pandemie neue Wege zum Kunden – physische Termine fallen derzeit doch nahezu komplett weg. Das zeigt einmal mehr, wie zukunftsweisend digitale Beratungstools sind“, unterstreicht Markus Drews, CEO Canada Life Deutschland.

Wie der Versicherer mitteilt, können sich an dWERK interessierte Vermittler bei Canada Life an die Direktionsbeauftragten bAV wenden. (tk)

Bild: © ipopba – stock.adobe.com

 

„Kunden sollen Versicherung bei uns komplett neu erleben“

Die Gothaer startet im Jahr ihres 200-jährigen Bestehens mit der Strategie Ambition 2025. Dazu gehört etwa, die Partnerschaft mit dem Mittelstand auszubauen, Kunden und Vertrieb zu unterstützen sowie die Produktwelt in neue Dimensionen zu überführen, wie Oliver Schoeller (l.), CEO, und Oliver Brüß (r.), Vertriebsvorstand der Gothaer Versicherungen, im Interview erläutern.

Herr Schoeller, die klassischen 100 Tage sind es noch nicht, aber wie waren denn die ersten 60 Tage als Gothaer CEO?

Oliver Schoeller: Sehr intensiv und sehr spannend. Zwei Themen standen im Fokus: zum einen die Corona-Krise. Hier hat sich gezeigt, wie schnell Risiken die Gesellschaft und Märkte verändern können. In dieser Situation hat die Gothaer einmal mehr bewiesen, wie wichtig eine solide Basis, aber vor allem auch Agilität und Unternehmertum sind, um dynamisch auf eine solche Situation zu reagieren. Zum anderen haben wir in den letzten Wochen unsere neue Strategie Ambition 2025 finalisiert und damit die Weichen für die kommenden fünf Jahre gestellt. Das waren intensive Diskussionen mit vielen kreativen Ideen, die die ersten 60 Tage stark geprägt haben.

Warum haben Sie auch das Kompositgeschäft übernommen?

Oliver Schoeller: Aktuell liegen die Verantwortung für den Konzern und den größten Risikoträger der Gothaer in der Tat in einer Hand. Diese Konstellation ist in diesen besonderen Zeiten sinnvoll. Die Gothaer Allgemeine ist einer der großen Gewerbe- und Mittelstandsversicherer in Deutschland. Unsere Kunden stehen gegenwärtig vor großen Herausforderungen. Da ist es von Vorteil, wenn die Kundenbedürfnisse an der Konzernspitze aufgehängt, verstanden und in Lösungen übersetzt werden. Wie wir uns in diesem Bereich langfristig aufstellen, entscheiden wir in den kommenden Monaten.

Nun zur neuen Strategie. In welche Richtung wird es gehen?

Oliver Schoeller: Wir setzen klar auf Wachstum. Dabei wollen wir unsere Position als Partner des Mittelstands weiter stärken und unsere Kunden in einer komplexer werdenden Welt begleiten. Wir werden dabei unsere Wertschöpfung deutlich erweitern. Kunden erwarten in der Zukunft nicht nur, dass wir Risiken decken, sondern dass wir helfen, sie zu verstehen, sie präventiv vermeiden und bei Risikoeintritt unterstützen, die Folgen zu bewältigen. Das Spektrum von Versicherungen wird damit viel größer. Hier werden wir unsere Stärken weiter ausbauen. Im gesellschaftlichen Zusammenhang geht es uns um Nachhaltigkeit und die Auswirkungen unseres Tuns auf künftige Generationen.

Herr Brüß, welche Weichenstellungen gibt es denn in der Strategie mit Blick auf den Vertrieb?

Oliver Brüß: Der Vertrieb und das gemeinsame Engagement für unsere Kunden sind Kernelemente unserer Strategie. Gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern wollen wir uns noch stärker auf die Bedürfnisse unserer Kunden im Mittelstand ausrichten und ihnen ganzheitliche Lösungen für die künftigen Herausforderungen bieten – natürlich mit entsprechender digitaler Unterstützung in der Beratung, aber auch bei der Anbindung unserer Partner.

Zwingt Sie die Covid-19-Krise nicht bereits zu Anpassungen?

Oliver Brüß: Corona hat in der Tat einiges verändert und dem Thema Digitalisierung einen echten Schub gegeben. Viele Kunden und Vermittler haben ihre Scheu vor Instrumenten wie Videoberatung verloren. Gerade bei einfacheren Themen werden sich die entsprechenden Tools jetzt etablieren, da Termine viel flexibler und mit geringerem Zeitaufwand stattfinden können. Das Gleiche gilt für Online-Schulungen und Webkonferenzen mit unseren Partnern.

Was denken Sie, wie geht das Geschäftsjahr zu Ende?

Oliver Brüß: Eine genaue Prognose können wir seriös heute noch nicht abgeben. Die Pandemie wird sich sicher auf die Schadenquoten auswirken – insbesondere in der Sachversicherung im Bereich Veranstaltungsausfall- und Betriebsschließungsversicherungen haben wir umfangreiche Zahlungen an unsere Kunden geleistet. Gleichzeitig sehen wir Druck auf die Prämieneinnahmen, insbesondere die der Lebensversicherung. Kunden sind in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Gesamt­situation beim Neuabschluss verständlicherweise zurückhaltend. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir auch im Jahr unseres 200-jährigen Bestehens einmal mehr ein gutes Ergebnis erreichen werden.

Wenn wir die Strategie etwas herunterbrechen, welche Produkte und Neuerungen werden im Fokus stehen?

Oliver Brüß: Der Schwerpunkt Mittelstand spiegelt sich auch in unseren Produktneuheiten wider: Vor Kurzem haben wir in der Sachversicherung unseren modular aufgebauten Versicherungsschutz für KMU Gothaer GewerbeProtect umfangreich erweitert. Beispielsweise wurden die Grunddeckungen erweitert und mit Umsetzung der E-Unterschrift der Beratungsprozess weiter digitalisiert. Ebenso haben wir unser Angebot im Bereich bAV optimiert und beispielsweise eine 100%-ige Beitragsgarantie für alle Konstellationen eingeführt.

Aktuell stehen wir vor dem Launch eines Portals, das unsere Vertriebspartner bei der Beratung von Unternehmen zum Thema bAV und Arbeitgeber bei der Verwaltung der bAV- und bKV-Verträge ihrer Mitarbeiter unterstützt. Damit haben wir noch eine Alleinstellung im Markt. Und in der bKV führen wir gerade einen arbeitgeberfinanzierten Budget-Tarif für weniger als 10 Euro monatlich ein, der ab fünf Personen ohne Gesundheitsprüfung abgeschlossen werden kann.

Sie haben erwähnt, dass Produkte über den Versicherungsschutz hinausgehen werden.
Was wird man hier sehen?

Oliver Brüß: Die Branche ist klar im Umbruch. Über das reine Produkt ist eine Differenzierung immer schwieriger. Unser Ziel ist es, dass unsere Kunden die Kraft unserer Gemeinschaft spüren und Versicherung komplett neu erleben – durch ein hohes Maß an Einfachheit in unseren Produkten, Convenience in unseren Services und ganz klar Menschlichkeit in der Interaktion. Wir setzen auf unsere Vertriebspartner als zentralen Wert in der Kundenbeziehung. Klar ist aber, dass wir uns nicht auf den reinen Risikotransfer reduzieren können. Hier kommen Ökosysteme ins Spiel – Services mit Partnern neu vernetzen.

Aber wie können Vertriebspartner daran partizipieren?

Oliver Brüß: Über diese umfassende Hilfestellung, die Oliver Schoeller gerade beschrieben hat, können sich auch unsere Vertriebspartner noch besser als Partner ihrer Kunden positionieren und haben dadurch ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal. Und sie werden von der noch stärkeren Digitalisierung unserer Prozesse profitieren. Die Anbindung wird einfacher, Schnittstellen werden standardisiert, Prozesse beschleunigt. Hier gehen wir unseren Weg konsequent weiter, bei BiPRO sind wir ja schon länger einer der Vorreiter.

Nachhaltigkeit haben Sie als gesellschaftliches Thema angesprochen. Ist es auch ein willkommenes Thema?

Oliver Brüß: Nachhaltigkeit gehört zu den existenziellen Fragen unserer Zeit. Wenn wir das Thema heute nicht angehen, werden zukünftige Generationen fragen, warum. Für die Gothaer ist die Frage nach unserem Beitrag für die Gemeinschaft Teil unserer 200-jährigen Geschichte. Wir haben in den 1990ern begonnen, Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu versichern, und sind in diesem Bereich die Nummer eins in Europa. Wir haben parallel 1 Mrd. Euro in diesem Segment investiert und haben schon 2018 damit begonnen, unsere Kapitalanlage auf ESG-Kriterien auszurichten. Zudem gehen wir als Unternehmen gerade deutliche Schritte in Richtung Klimaneutralität. Unsere Hauptverwaltung in Köln ist seit Mitte des Jahres CO2-neutral, die übrigen Standorte werden folgen. Nachhaltigkeit wird auch zu einem wichtigen Entscheidungskriterium für Kunden und für junge Talente.

Wo wird das Thema die Branche und die Gothaer hinführen?

Oliver Brüß: Wir haben beim Thema Nachhaltigkeit mehrere Hebel: als großer Kapitalanleger, als Unternehmen mit 4.800 Mitarbeitern, aber auch als Partner unserer Kunden. Erste Ansätze haben wir mit einer klimaneutralen Kfz-Versicherung und Rabatten für Elektro- und Hybridfahrzeuge gemacht, aber da gibt es noch viel Raum für größere Ideen und Konzepte.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 09/2020 und in unserem ePaper.

 

Stuttgarter strafft Konzernstruktur

Die Stuttgarter Versicherungsgruppe hat ihre Konzernstruktur vereinfacht und ihre Lebensversicherungstöchter DIREKTE LEBEN und PLUS Lebensversicherungs AG verschmolzen. Die fusionierte Gesellschaft firmiert unter dem Namen DIREKTE LEBEN Versicherung AG.

Die Stuttgarter Versicherungsgruppe verschlankt die Struktur des Konzerns: Die Unternehmenstöchter DIREKTE LEBEN Versicherung AG und PLUS Lebensversicherungs AG wurden verschmolzen. Wie der Versicherer mitteilt, ist die Eintragung im Handelsregister im August 2020 erfolgt. Die neue Firmierung des verschmolzenen Lebensversicherers lautet DIREKTE LEBEN Versicherung AG. „Für die Versicherungsnehmer der beiden ursprünglichen Gesellschaften ist die Verschmelzung ein Gewinn“, unterstreicht Frank Karsten, Vorstandsvorsitzender der Stuttgarter Versicherungsgruppe. „Durch die Verschmelzung ist einer der finanz- und eigenkapitalstärksten Lebensversicherer entstanden. Gleichzeitig profitieren unsere Kunden von den mit der Verschmelzung realisierten Effizienzgewinnen.“

DIREKTE LEBEN erweitert Produktpalette

Die DIREKTE LEBEN, Spezialist im Bereich der Sterbegeldversicherung, baut zum Januar 2021 sein Produktportfolio um ein Angebot im Bereich „Neue Klassik“ aus. Dabei handelt es sich um eine klassische Private Rentenversicherung mit reduzierten Garantien. Laut Stuttgarter zeichne sich das Produkt durch eine attraktive Überschussbeteiligung aus.

Vertrieb über Vermittler

Der Vertrieb aller Produkte der DIREKTE LEBEN erfolgt über Kooperationspartner und unabhängige Vermittler. Hierdurch verspricht sich die Gesellschaft in den nächsten Jahren ein deutliches Wachstum im Neugeschäft. (tk)

 

Die VEMA baut weiter an

Die Maklergenossenschaft VEMA erwartet keine Erlösrückgänge aufgrund von Corona. Im ersten Halbjahr blieb der Umsatz stabil. Das könnte auch auf das starke Partnerwachstum im vergangenen Jahr zurückzuführen sein. Immer mehr Makler nutzen so die Dienste der VEMA.

Die VEMA verstärkt ihre Marktposition seit Jahren. Der weitere Ausbau des Firmensitzes im oberfränkischen Heinersreuth und das neue Schulungszentrum der VEMA-Akademie zeugen vom stetigen Wachstum. So wurden sowohl im vergangenen als auch im laufenden Jahr wieder Mitarbeiter eingestellt, um dem Anstieg der Partnerbetriebe gerecht zu werden. Die Maklergenossenschaft zählte so zum Stand Juli 150 Mitarbeiter. Verstärkt wurde aktuell auch das Außendienstteam zur Betreuung der VEMA-Makler (AssCompact berichtete). Bei der Anbindung von Partnerbetrieben geht es rasant weiter. Ende 2019 waren es knapp 3.370 Partnerbetriebe, darunter 1.032 Genossenschaftsmitglieder. Die Hochrechnung für 2020 ergibt eine Zahl von über 3.600 Betrieben.

Mehr Umsatz, mehr Gewinn

Im vergangenen Jahr entwickelte sich die wesentliche Erlösquelle – der Overhead bzw. die Anteilscourtage – von 15,4 auf 18,1 Mio. Euro. Das entspricht Provisionserlösen von rund 200 Mio. Euro, die die VEMA-Partner – anders als bei Pools – direkt von den Versicherern erhalten. Der Gewinn vor Steuern lag bei 3,8 Mio. Euro zuzüglich 5 Mio. Euro an Umsatzrückvergütung an die Genossenschaftsmitglieder.

Mit Blick auf die Corona-Pandemie bleiben die VEMA-Vorstände Hermann Hübner und Andreas Brunner gelassen. Die Umsätze seien im ersten Halbjahr stabil geblieben. Zur Balance konnte dabei wohl der starke Maklerzuwachs beigetragen haben. Vertragsstornierungen über das Normal hinaus, konnte die VEMA auch nicht feststellen. Hübner geht davon aus, dass bezogen auf den Gesamtmarkt die Prämieneinnahmen der Versicherungswirtschaft auf Vorjahresniveau bleiben werden. Für 2021 fürchtet Hübner allerdings Umsatzrückgänge.

Neue Lehrgänge auf der VEMA-Lernplattform

Zu den Kernelementen der VEMA-Angebote gehören weiterhin die Weiterbildung und die IT. Auch wenn die Corona-Pandemie die Präsenzveranstaltungen teilweise ausbremst, erwartet VEMA-Vorstand Brunner eine steigende Teilnehmerzahl. Fokussiert wird hier weiterhin auf die digitale Weiterbildung, auch wenn Präsenzveranstaltungen wieder stattfinden. Brunner rechnet für das Gesamtjahr 2020 mit rund 186.000 Teilnahmen. Mit dem „geprüften Consultant im Maklerbüro“ steht zudem der erste digitale Zertifikatslehrgang auf der neuen VEMA-Lernplattform. 2021 soll der Zertifikatslehrgang „geprüfte Beratungs- und Serviceprozesse“ folgen.

Tools für Risikoerfassung und PSD 2

Neues gab es auch im IT-Bereich. So wurde das Angebot in der Videoberatung ausgebaut und beispielsweise die digitale Unterschrift integriert. Zudem löst VEMArisk die papierenen Risikoerfassungsbögen im Gewerbegeschäft ab. Im Trend liegt auch der neue Dienst „Beitragscheck“. Hiermit können Kunden von VEMA-Partnern durch Eingabe des Online-Bankings-Zugangs die Zahlungen an Versicherer extrahieren. Basis hierfür ist die EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD 2. (bh)

Bild: © metamorworks – stock.adobe.com

 

Weiteres Geld für InsurTech ELEMENT

Drei Jahre nach der Gründung investieren neue und bestehende Aktionäre in die Entwicklung von ELEMENT – die Gesamtinvestition in das deutsche InsurTech (Seed und Series A) erhöht sich auf insgesamt 50 Mio. Euro.

ELEMENT, ein White-Label-Anbieter für Versicherungslösungen, erweitert die Series A Investment-Runde um weitere 10 Mio. Euro. Die Finanzierung kommt von SFV GB L.P., einem gemeinsamen Risikokapital-Fond von Sony Financial Ventures und dem japanischen VC Global Brain sowie bestehenden Investoren. Unter diesen befinden sich das Fintech-Ökosystem finleap, das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin sowie SBI Investment. Die Series A umfasst nun insgesamt 39 Mio. Euro, zusammen mit der Seed-Finanzierung betragen die Gesamtinvestitionen seit dem Start 2017 somit 50 Mio. Euro.

Das Technologieunternehmen entwickelt und administriert Versicherungslösungen mithilfe einer proprietären Produktplattform für Partner aus verschiedenen Branchen. Dank der Lizenzierung als Erstversicherer kann das Unternehmen ebenso die Risikoabsicherung für diese Produkte übernehmen. Zuletzt hat ELEMENT eine Kooperation mit Vodafone für privaten Cyber-Schutz für Mobilfunkkunden sowie die Ausweitung der Partnerschaft mit Volkswagen bekannt gegeben. Weitere Produkte mit bestehenden und neuen Partnerunternehmen, unter anderem aus dem Bereich Mobility, stehen kurz vor Markteinführung.

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Interview mit Timo Hertweck, Vorstandsmitglied der ELEMENT Insurance AG: Warum sich gerade der Bereich Mobilität für digitale Produktwelten eignet

Bild: © Prostock-studio – stock.adobe.com

 

Im Google-Konzern entsteht neuer Stop-Loss-Versicherer

Verily, ein Unternehmen der Google-Mutter Alphabet, hat eine Versicherungsgesellschaft gegründet. Unterstützt wird die Coefficient Insurance Company von der Swiss Re Corporate Solutions. Das neue Unternehmen soll Gesundheitstechnologie mit neuartigen Versicherungs- und Zahlungsmodellen kombinieren und Arbeitgeber entlasten.

Mit der Coefficient Insurance Company gibt es einen neuen Versicherer, der auf eine datenbasierte Stop-Loss-Versicherung für Arbeitgeber (employer stop-loss) fokussiert. Dahinter stecken Verily, ein Life-Science-Unternehmen der Google-Mutter Alphabet, und die Swiss Re Corporate Solutions.

Coefficient will mit ihrer „precision risk solution“ innovative Gesundheitstechnologie mit neuartigen Versicherungs- und Zahlungsmodellen kombinieren. Ein präzises, datengetriebenes Risikomanagement soll dabei eigenfinanzierte Unternehmen unterstützen, Kostenvolatilitäten zu kontrollieren. In den vergangenen Jahren seien die Gesundheitsausgaben immer mehr gestiegen, so Verily-CEO Andy Conrad, teilweise in unvorhersehbaren Höhen. Das neue Angebot soll Arbeitgebern hier mehr Planbarkeit und Sicherheit geben.

Die Employer Stop-Loss-Versicherung schützt Arbeitgeber vor unerwarteten und hohen Arbeitnehmeransprüchen im Rahmen von Gesundheitsleistungen, indem sie Arbeitgebern diese in definierten Höhen erstattet. Verily liefert dabei Hard- und Software sowie die Datensteuerung, Swiss Re Corporate Solutions bringt ihr Risikomanagementwissen sowie ihre Vertriebs- und Markterfahrung mit und engagiert sich in Form einer Minderheitsbeteiligung.

Langfristig gesehen soll das neue Angebot nicht nur dazu führen, dass Unternehmen finanziell entlastet werden, sondern dass diese ihren Arbeitnehmern bessere Gesundheitsprogramme anbieten können. (bh)

Bild: © Sundry Photography – stock.adobe.com