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Assekuranz bAV allgemein

Equal Pension: „Die Rentenlücke ist immer noch viel zu groß“

Aufgrund unterbrochener Erwerbsbiografien und oftmals niedrigerer Gehälter steht Frauen im Alter durchschnittlich weniger Geld zur Verfügung als Männern. Diese Rentenlücke wird noch wenig diskutiert. Das will die Allianz ändern und setzt nach außen und innen Impulse für „Equal Pension“.

Interview mit Dr. Heinke Conrads, im Vorstand der Allianz Leben verantwortlich für das Firmenressort und Human Resources
Frau Dr. Conrads, es gibt eine geschlechterspezifische Renten­lücke in der Altersvorsorge. Wie sehr fällt diese zuungunsten der Frauen aus?

Bei der OECD-Statistik von vor vier Jahren betrug diese Renten­lücke noch über 40%. Deutschland war damit das Schlusslicht. Wir betrachten dabei die Differenz zwischen der durchschnittlichen Rente von Frauen und der durchschnittlichen Rente von Männern bezogen auf die drei Säulen der Alterssicherung, also die gesetzliche Rente, die betriebliche Altersversorgung und die private Vorsorge. Es sieht im Moment so aus, als hätte sie sich schon etwas verringert – aber die Lücke ist immer noch viel zu groß und verschwindet nicht einfach so. Als Allianz Leben haben wir deshalb schon vor mehr als zwei Jahren die Initiative „Equal Pension“ ins Leben gerufen.

Worin liegen die Gründe?

Das Gender Pension Gap hat mehrere Ursachen. Ein wichtiger Grund ist sicher das Gender Pay Gap. Es gibt einen Unterschied im durchschnittlichen Einkommen von Männern und Frauen, und das übersetzt sich dann natürlich auch auf die Rente. Das erklärt jedoch nur einen Teil des Unterschieds im Alterseinkommen zwischen Männern und Frauen. Frauen haben zudem häufiger eine unterbrochene Erwerbsbiografie, etwa aufgrund von Familienzeiten. Und damit nicht genug: Nach der Elternzeit arbeiten sie eher in Teilzeit als Männer. Und da sowohl die Beiträge zur gesetz­lichen als auch in der Regel zur betrieblichen Altersversorgung von der Höhe des Gehalts abhängen, wird die Lücke immer größer.

Und neben der Sorge für die Kinder übernehmen Frauen auch häufiger die Pflegearbeit in der Familie, z. B. für ältere Familienmitglieder. Dies führt wiederum zu längeren Auszeiten, wodurch sich das Pension Gap im Laufe der Zeit weiter aufbaut.

Ist das Bewusstsein dafür ausreichend vorhanden?

Ich glaube, als Gesellschaft liegt da noch ein weiter Weg vor uns. Wir wollen Aufmerksamkeit auf das Thema lenken, auch im Rahmen der Initiative „Equal Pension“. Wir haben festgestellt: Das Allerwichtigste ist zunächst Bewusstsein für das Thema zu schaffen. Dies sagen auch Frauen selbst. In einer unserer Umfragen haben wir über 1.000 Frauen gefragt, ob sie sich des Pension Gaps bewusst sind. Den meisten war nicht klar, dass es diese Lücke gibt. Und wenn sie darauf aufmerksam gemacht wurden, haben sie die Höhe komplett unterschätzt.

Nur wer sich des Themas überhaupt bewusst ist, macht sich Gedanken darüber, wie die Lücke geschlossen werden kann. Die Konsequenzen dieser Lücke sind durchaus beträchtlich, insbesondere da Frauen im Schnitt eine längere Lebenserwartung haben und somit eine längere Zeit im Alter mit einem deutlich niedrigeren Renteneinkommen auskommen müssen.

Wie kann man denn wirksam was dagegen tun?

Es gibt Zeitpunkte im Leben, da ist es besonders wichtig, sich auch die finanziellen Folgen bewusst zu machen. Dazu gehört der Beginn der Elternzeit, die Phasen der Teilzeittätigkeit und jeder weiteren Care-Tätigkeit.

An diesen Wendepunkten im Leben sollte sich jede und jeder überlegen, ob dadurch nicht nur Einkommen, sondern auch Vorsorge, wegfällt und wie dies kompensiert werden kann. Eine Möglichkeit ist, sich auch in der Familie zusammenzusetzen und zu überlegen, wie man aus dem Familieneinkommen Teile der individuellen Altersvorsorge der Frau zuführen kann.

Fällt die Entscheidung für zusätzliche Altersvorsorge, geht es um die Wahl des passenden Produkts. Und das muss nicht für jede bzw. jeden die gleiche Lösung sein. Vielmehr kommt es auf die jeweilige individuelle Familien- und Lebenssituation an. Viele sind sich zum Beispiel gar nicht bewusst, welche Möglichkeiten es gibt, privat oder auch mit dem Arbeitgeber vorzusorgen.

Wie können Arbeitgeber selbst hier aktiv werden?

Viele Arbeitgeber bieten eine betriebliche Altersversorgung an, weil sie damit Fachkräfte an sich binden. Sie unterstützen diese Form der Vorsorge aktiv, indem sie sich zum Beispiel an der Finanzierung beteiligen. Damit schaffen Arbeit­geber einen wichtigen Mehrwert für ihre Belegschaft. So sehr vielen Arbeitgebern bewusst ist, wie wichtig es ist, den Mehrwert ihres bAV-Angebots der eigenen Belegschaft gut zu kommunizieren, so wenig sind sie sich bewusst, dass Frauen hier eine noch zielgerichtetere Ansprache benötigen, weil sie meist weniger mit dem Arbeitgeber vorsorgen.

Um einen möglichen Unterschied zwischen der Vorsorge von Frauen und Männern in der Belegschaft erkennen zu können, hat die Allianz den sogenannten Equal Pension Check entwickelt. Das ist ein Tool, in dem Arbeitgeber auf einen Blick sehen können: Wie viele Männer und wie viele Frauen sorgen fürs Alter mit einer Betriebsrente vor? Und wie hoch sind die entsprechenden Beiträge im Durchschnitt? Und dann sieht man schon sehr schnell: In vielen Fällen zahlen die Frauen im Schnitt deutlich weniger ein als die Männer. Und wenn Arbeitgeber das wissen, können sie auch überlegen, wie sie dem entgegenwirken, und somit ihre Position als guter Arbeitgeber stärken – auch im Sinne der sozialen Verantwortung.

Aber wie sieht es denn generell mit der Sparfähigkeit aus?

Natürlich gibt es Menschen mit niedrigerem Einkommen, bei denen die Sparfähigkeit generell ein Problem ist. Das betrifft auch Männer, das darf man nicht unterschätzen. Hier gilt es, die besonderen staatlichen Förderungsmöglichkeiten zu nutzen.

Darüber hinaus gibt es viele Haushalte, die das Budget hätten, für beide Partner vorzusorgen. Das Einkommen ist jedoch ungleich verteilt und wird oft überproportional für die Vorsorge eines der Partner eingesetzt. Das führt in vielen Konstellationen dazu, dass am Ende weniger Einkommen im Alter da ist als gedacht, zum Beispiel, wenn der Partner frühzeitig verstirbt.

Was motiviert die Allianz? Eine Zielgruppe weiter auszubauen?

Die Rentenlücke ist ein gesellschaftliches Thema und natürlich auch ein geschäftspolitisches. Die Allianz sieht hier ihre Verantwortung – auch intern. Angefangen bei Equal Pay bis hin zu Equal Pension. Wir wollen natürlich auch mehr Frauen als Kundinnen gewinnen. Zukunftsvorsorge ist schließlich der Kern unseres Geschäftsmodells.

Wie kommt das Thema denn intern an?

Ich bin sehr beeindruckt und begeistert von dem Team, das sich um dieses Thema kümmert. Dieses hat sich vor über zwei Jahren formiert und hier entstanden unglaublich viele Ideen. Und diese wollen wir auch nach außen tragen: Wir freuen uns, wenn jeder über Equal Pension spricht. Da haben wir kein Copyright drauf.

Intern hat dies bei der Allianz auch bereits einiges bewirkt und wichtige Prozesse werden gerade angepasst. Wenn zum Beispiel eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter in Elternzeit bei uns Teilzeit arbeitet, wird die Beitragszahlung für die betriebliche Altersversorgung nicht mehr automatisch ausgesetzt. Ebenso müssen sie nach Rückkehr nicht mehr selbst aktiv werden. Wir drehen das um: Die Zahlung der fehlenden Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge wird automatisch begonnen und die Mitarbeitenden können es abwählen.

Wie sieht es mit Equal Pay bei der Allianz aus?

Wir bezahlen Frauen und Männer nach den gleichen Kriterien. Equal Pay ist bei der Allianz also kein Thema, an dieser Stelle gibt es kaum Differenzen. Bei der Vorsorge unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gibt es jedoch Unterschiede, weil auch bei uns Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten. Eben deshalb richtet sich das Equal-Pension-Projektteam nicht nur an die Öffentlichkeit, sondern auch an unsere eigene Belegschaft.

Sehen Sie die Allianz in einer Vorreiterrolle?

Die Allianz nimmt diese Themen sehr ernst. Ob wir Vorreiter sind, dürfen andere beurteilen. Wir legen großen Wert auf Gleichberechtigung und Fairness. Wir sind auch entsprechend zertifiziert – mit der Edge-Zertifizierung. Die Allianz verfolgt das global sehr strukturiert. Es ist für ein Unternehmen abseits rechtlicher Bestrebungen einfach gut, divers aufgestellt zu sein.

Wie sehen denn Ihre konkreten Pläne für die nächste Zeit aus?

Wir werden an dem Thema auf jeden Fall dranbleiben. Wir informieren auf unserer Homepage und unterstützen auch Berater und Vermittler mit Materialien, damit sie Kunden auf das Thema aufmerksam machen können – sowohl die Privatkunden als auch die Firmenkunden. Den Equal Pension Check für Firmen hatte ich schon angesprochen. Aber auch der Rentenkompass ist ein gutes Beispiel.

Das ist ein Tool der Allianz, mit dem sich auch für Nicht-Kunden ausrechnen lässt, wie hoch das Einkommen im Alter voraussichtlich ist und wie nah man der eigenen Wunschrente schon ist. Mittlerweile nutzen 600.000 Menschen dieses Tool. Auch hier haben wir Equal Pension im Blick. Wir arbeiten gerade daran, den Rentenkompass so weiterzuentwickeln, dass wir die finanziellen Folgen von Teilzeit besser aufzeigen können.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 02/2023, S. 90 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Dr. Heinke Conrads, Allianz Leben bzw. © Djomas – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Dr. Heinke Conrads

Wie junge Leute zu Versicherungen stehen

Der Kundenmonitor Assekuranz 2022 von Sirius Campus und Aeiforia untersucht, welche Einstellungen vor allem junge Menschen zu Versicherungen haben. Auch Frauen und Familien bilden Zielgruppen, für die Vermittler und Versicherer einiges tun können. Der Wunsch nach Beratung ist insgesamt groß.

Der Schwerpunktbericht „Zielgruppenkonzepte“ des Kundenmonitors Assekuranz 2022 hat untersucht, welche Einstellungen „Entscheider und Mitentscheider“ in Versicherungsangelegenheiten zu Versicherungen sowie zur Akzeptanz einzelner zielgruppenspezifischer Produkt- und Zusatzleistungen haben. Befragt wurden im September und Oktober 2022 rund 2.000 Menschen zwischen 18 und 69 Jahren. Die Untersuchung wurde von der Sirius Campus GmbH in Kooperation mit der Aeiforia GmbH erstellt.

Junge Leute offen für verschiedene Beratungsangebote

Wenn Versicherer junge Kunden möglichst früh für sich gewinnen können, sind diese oft über mehrere Jahrzehnte bei ihnen Kunden. Wer jung ist, ist außerdem noch keineswegs von Vornherein auf Online-Abschlüsse festgelegt, so Sirius Campus. Eine gute individuelle und zielgruppengerechte Beratung für junge Menschen, die noch offen für viele verschiedene Vertriebs- und Betreuungswege sind, sollte daher sehr wichtig sein.

Wunsch nach regelmäßiger Beratung hoch

Der Wunsch nach regelmäßiger Beratung hat sich sogar im Vergleich zur Zeit vor Corona 2019 signifikant erhöht, so ein Ergebnis der aktuellen Studie. 56% der 18– bis 30-Jährigen sehen dies nun als wichtig an. Vorher lag der Anteil bei 40%. In der Gesamtgruppe der 18– bis 69-Jährigen klettert die Relevanz der Beratung von 50% (2019) auf 58% (2022).

Online-Beratung durch einen Vermittler erwünscht – besonders bei jungen Menschen

Was die Online-Beratung durch einen Vermittler – etwa in Form eines Videocalls – angeht, so ist auch hier der Wunsch danach gestiegen. Im Gesamtmarkt stellt Sirius Campus hier eine Steigerung von 32% (2019) auf 46% (2022) fest. 18- bis 30-Jährige wünschen sich sogar mit 71% eine Online-Beratung durch ihren Vermittler.

Wie finden junge Kunden ihren Vermittler?

51% aller bis 25-jährigen Befragten sind auf ihren aktuellen Versicherungsvermittler durch Empfehlungen aus dem persönlichen Umfeld gestoßen. Viele halten sich bis zu diesem Alter wohl an das Vorbild ihrer Eltern. Rund ein Viertel (27%) hat seinen Vermittler via Internet gefunden.

Jüngere haben mehr Vertrauen in Versicherer

Eine weitere Erkenntnis: Mit zunehmendem Alter ändert sich das Vertrauen in Versicherungsgesellschaften. Während es bei Befragten bis zum Alter von 25 Jahren hoch ist und etwa jeder Zweite der Aussage zustimmt, dass man Versicherungsgesellschaften im Großen und Ganzen vertrauen kann, sind unter den 26- bis 30-Jährigen 39% bzw. den 31- bis 35-Jährigen 42% dieser Meinung. Sirius Campus führt die Wahrnehmungsänderung auch darauf zurück, dass zwischen 26 und 35 Jahren vielfach erste konkretere Erfahrungen mit Versicherungsgesellschaften gesammelt werden. Anlässe für die Beschäftigung mit Versicherungsgesellschaften seien dann nicht mehr vorwiegend der Umzug oder Auszug von den Eltern oder der Berufseinstieg, sondern auch der Bau oder Kauf einer Immobilie, der Wechsel eines Arbeitgebers oder die Geburt eines Kindes. Mit den konkreten Erfahrungen wachse bei einigen jungen Leuten tendenziell auch die Skepsis über Versicherungsgesellschaften.

Selbstwirksamkeit bei junger Generation seit Corona angeschlagen

Für das Verhalten junger Leute sind laut Sirius Campus die psychologischen Faktoren „Zukunftswahrnehmung“, „Selbstwirksamkeit“ und „Kontrollüberzeugung“ besonders relevant. Nun hatte die Corona-Krise starken Einfluss auf die junge Generation, besonders ihre Selbstwirksamkeit, also die Erwartung, Handlungen aufgrund eigener Kompetenz selbst erfolgreich ausführen zu können, so Sirius Campus. 79% der jungen Befragten und 70% bis 25 Jahre glauben derzeit, die meisten Probleme aus eigener Kraft gut meistern zu können. Vor der Pandemie waren es noch 87% der jungen Leute, die diese Angabe machten. Trotz aller Herausforderungen blicken aber 70% weiterhin positiv in die Zukunft.

Wann ist Kündigung einer Versicherung für junge Generation kein Tabubruch mehr?

„Die Einschätzung der eigenen Kompetenz und die persönliche Zukunftswahrnehmung beeinflussen das Verhalten in Krisenzeiten und werden gleichzeitig durch Krisen geprägt“, sagt Martin Gattung, Gründer und Geschäftsführer der Aeiforia GmbH. „Das Wissen um diese Wechselwirkung macht es leichter, Kündigungs-, Einspar- und Vorsorgebereitschaft als Folge einer Krise zu verstehen.“ So gehen Gattung zufolge ein Rückgang an Optimismus und positiver Selbstwirksamkeit bei jungen Leuten damit einher, dass die Kündigung einer Versicherung in der Regel keinen Tabubruch für diese Zielgruppe darstellt.

Zielgruppenspezifische Beratung für Frauen gewünscht

Auch eine weitere Zielgruppe, nämlich 59% der weiblichen Entscheider und Mitentscheider in Versicherungsangelegenheiten, wünscht sich der Studie nach eine speziell auf die Anforderungen von Frauen abgestimmte Versicherungsberatung. Dies gilt beispielsweise beim Thema „Altersvorsorge“. Vor drei Jahren lag dieser Wert bei 47%. Eine Standardberatung, die spezifische Anforderungen weiblicher Biografien nicht berücksichtigt, kritisieren vor allem die 31- bis 55-jährigen Frauen und wollen weg davon.

Kinder absichern hat sehr hohen Stellenwert

Und auch die Absicherung der eigenen Familie wird von vielen als äußerst wichtig angesehen. Dies betrifft eine weitere Zielgruppe: Familien mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren. Mehr als 85% der Väter und Mütter sagen demnach, dass ihnen die Absicherung der Familie im Ganzen sowie der Kinder im Besonderen wichtig sei. Die Absicherung der Kinder ist den Eltern der Studie zufolge sogar noch etwas wichtiger als die der Familie insgesamt. 29% der Väter würden z. B. für einen günstigen Einschluss von Kindern in die Unfallversicherung, auch einen höheren Beitrag bezahlen.

Zielgruppe Familie noch wenig im Fokus

„Junge Familien stehen noch immer zu wenig im Fokus der Assekuranz“, so Christoph Müller, Untersuchungsleiter und Mitbegründer der Sirius Campus GmbH. „Dabei ist der Wunsch nach Absicherung in den Familien hoch und die bislang fehlende Auseinandersetzung mit dem Thema eröffnet der Assekuranz viele Ansatzpunkte. Spezielle kostengünstige Familienversicherungspakete, die den Basisbedarf einer Familie absichern, stoßen vielfach auf hohe Akzeptanz bei Müttern und Vätern.“ (lg)

Bild: © LIGHTFIELD STUDIOS – stock.adobe.com

 

KlinikRente mit steigenden Zinsen im Jahr 2023

Das KlinikRente Versorgungswerk bietet seit über 20 Jahren betriebliche Altersversorgung und Einkommenssicherung für Beschäftigte im Gesundheitswesen. 2023 profitieren Vorsorgesparer zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder von steigenden Zinsen.

Das KlinikRente Versorgungswerk wurde im Jahr 2002 auf Initiative des Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken e.V. (BDPK) gegründet, um Beschäftigten im Gesundheitswesen Lösungen bei der betrieblichen Altersversorgung und Einkommenssicherung zu bieten. Das Versorgungswerk setzt hierbei auf konsortiale Lösungen mit den Trägern Allianz, Deutsche Ärzteversicherung, Condor, R+V und Swiss Life.

2023 können sich Vorsorgesparer nun erstmals seit vielen Jahren wieder über steigende Zinsen freuen. So liegt die Gesamtverzinsung des Sicherungsvermögens für 2023 in der Direktversicherung bei 3,15% und in der Unterstützungskasse in den Tarifen Perspektive und Chance bei 3,20%.

Mehr Fokus auf kapitalmarktorientierte Lösungen

Bereits seit einigen Jahren fokussiert sich die Versorgungskasse auch auf kapitalmarktorientierte Lösungen in der Altersvorsorge. Ab 2023 wird in Kooperation mit dem Branchenversorgungswerk MetallRente ein kapitalmarktnaher Tarif auch im Durchführungsweg Unterstützungskasse angeboten. Hierzu wird ein Teil der Beiträge in das MetallRente Fonds Portfolio investiert. Durch dieses zusätzliche Angebot werde man den unterschiedlichen Bedürfnissen der Beschäftigten nach Sicherheit und Rendite gerecht, so das Versorgungswerk.

Erweiterter Zugang zur Einkommenssicherung

Bereits im letzten Jahr hat das KlinikRente Versorgungswerk seine Zugangsvoraussetzungen für die Einkommenssicherung erweitert. So können Berufs- und Grundfähigkeitsabsicherung als Privatvertrag in der dritten Schicht oder in der zweiten Schicht über die betriebliche Altersversorgung genutzt werden. Kann eine sogenannten Dienstobliegenheitserklärung abgegeben werden, entfällt hier eine umfangreiche Gesundheitsprüfung. Mehr als 34.000 Beschäftigte haben bereits Verträge zur Einkommenssicherung.

Versorgungswerk verzeichnet stetiges Wachstum

Insgesamt waren zum Ende des Jahres 2022 125.000 Mitarbeitende im Gesundheitswesen über die KlinikRente abgesichert. Die Zahl der Unternehmen, die sich für die Vorsorgelösung der KlinikRente entschieden haben, wuchs im letzten Jahr um 400 auf insgesamt rund 5.600 Mitgliedsunternehmen. (js)

Bild: © ASDF – stock.adobe.com

 

bAV-Versicherte wünschen sich mehr Informationen

Unter bAV-Versicherten gibt es ein ausgeprägtes Bedürfnis, eine gute Gesamtsicht auf die eigene Rente zu erhalten. Das ist das Ergebnis einer Studie der Frankfurt School of Finance & Management. Doch welche Informationen wünschen sich die Versicherten besonders?

bAV-Versicherte erhalten in der Regel jährlich eine Standmitteilung ihres bAV-Versicherers mit den Angaben über die Höhe der bis dato garantierten Rentenzahlung sowie ihrer modellhaften Entwicklung bis zum voraussichtlichen Rentenbeginn. Doch vielen bAV-Versicherten genügt diese einmal jährliche Mitteilung seitens der Anbieter nicht. Sie wünschen sich stattdessen mehr Kundennähe von den bAV-Versicherern. Das belegt eine aktuelle Studie, die an der Frankfurt School of Finance & Management unter 1.000 bAV-Versicherten in Zusammenarbeit mit der Pensionskasse Rundfunk VVaG (PKR) durchgeführt worden ist.

Informationsbedürfnis und Informationsverfügbarkeit liegen auseinander

In der Studie wird deutlich, dass knapp die Hälfte der Befragten (45%) sich zwar nur ein- bis zweimal pro Jahr über den Stand der Dinge bei ihrer Altersvorsorge informiert. Und diese Frequenz entspricht auch der gängigen Praxis in der Altersvorsorge, die jährlich einmal Standmitteilungen versendet. Gleichzeitig besteht aber bei der Mehrheit der Studienteilnehmer (rund 90%) ein starkes Bedürfnis, regelmäßig Informationen zum bisher erreichten Altersvorsorgevermögen und daraus resultierenden Rentenansprüchen zu erhalten. „Informationsbedürfnis und Informationsverfügbarkeit klaffen also auseinander“, lautet ein Zwischenfazit der Studie.

bAV-Versicherte wünschen mehr Informationen über Steuerthemen

Doch welche Informationsdefizite verspüren die befragten bAV-Versicherten konkret? Und hierbei liegt den Befragten das Thema „Inflation“ besonders am Herzen. So ist mehr als 90% der Befragten ein Inflationsschutz der künftig zu erwartenden Rente „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“. Das Thema „Steuern“ ist ebenso vielen Befragten (95%) „eher wichtig“ oder „sehr wichtig“ (bei mehr als 95 %). Diesem Informationswunsch sollte eine Altersvorsorgeeinrichtung demnach ebenfalls Rechnung tragen, meinen die Studienautoren. „Zwar ist hierbei keine individuelle Steuerberatung notwendig – und auch nicht zulässig –, doch allgemeine Informationen zum Thema Steuern in der Altersvorsorge würden dem Informationsbedürfnis entgegenkommen“, heißt es in der Studie. Neben diesen beiden Themen wünschen sich die befragten bAV-Versicherten auch Szenario-Analysen bei den Berechnungen. Die Befragten interessiert dabei insbesondere der Einfluss ungünstiger wirtschaftlicher Entwicklungen oder einer eintretenden Arbeitsunfähigkeit auf die künftige Rentenhöhe.

Information rangiert vor Beratung

Außerdem gewinnt unter den Befragten die Regelmäßigkeit der Informationen an Bedeutung. So möchten laut Studie rund 90% regelmäßig Informationen zum bisher erreichten Altersvorsorgevermögen und den daraus resultierenden Rentenansprüchen erhalten. Aus Sicht der Befragten könnte für eine deutliche Mehrheit das Angebot einer App eine Lösung sein. Eine digitale App-Lösung würde die Informationsbedürfnisse nach einer Rentenübersicht unter Berücksichtigung von Inflations- und Steuerthemen erfüllen. Knapp 50% der Befragten äußerten in der Studie, dass sie ein solches Angebot „auf jeden Fall“ nutzen würden. Das Bedürfnis nach regelmäßiger Beratung über die individuelle Rentensituation besteht allerdings nur bei gut 20% der Befragten. (as)

Bild: © golubovy – stock.adobe.com

 

Aon und Metzler arbeiten bei bAV zusammen

Aon und Metzler haben ihre Zusammenarbeit bei der Ausgestaltung und Finanzierung von betrieblicher Altersversorgung bekanntgegeben. Beide Unternehmen bringen diverses Know-how und Erfahrungen in die Kooperation ein.

Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Aon und die Metzler Pension Management GmbH bündeln ihre Kräfte bei der Ausgestaltung und Finanzierung von betrieblicher Altersversorgung (bAV) und der laufenden Betreuung. Darunter fallen unter anderem die Bewertung der Verpflichtungen, die Bereitstellung von Finanzierungsinstrumenten, das Risikomanagement und die Kapitalanlage sowie die Administration.

Im Rahmen der Zusammenarbeit bieten die Unternehmen Lösungen für die Finanzierung von Versorgungsmodellen oder die Ausfinanzierung bestehender Pensionsverpflichtungen. Von Metzler kommen dabei etwa Pensionsfonds und andere Vehikel zur Ausfinanzierung wie der Metzler Trust e.V. Bei versicherungsmathematischem und rechtlichem Know-how und der Administration von Versorgungssystemen wird Aon seine Erfahrung einbringen. An der Projektbegleitung beteiligen sich die Partner gleichermaßen. (lg)

Bild: © Nastudio – stock.adobe.com

 

Neues Benefit-Start-up :pxtra mit MLP-Beteiligung

Die MLP Finanzberatung SE beteiligt sich mehrheitlich an der :pxtra GmbH. Diese bietet eine Plattform und App für die Auswahl und Verwaltung von Zusatzleistungen des Arbeitgebers für seine Belegschaft an. Nutzbar ist die Plattform für Kunden ab April.

Die MLP Finanzberatung SE beteiligt sich mehrheitlich, und zwar mit 78,5%, an der :pxtra GmbH, deren Hauptgeschäftsfeld Mitarbeiter-Benefits sind. Die Beteiligung erfolgt im Zuge der Firmenkundenstrategie von MLP, die neben der Beratung von Familienkunden ein weiteres Standbein der MLP Gruppe ist. Das Start-up :pxtra mit derzeit zehn Mitarbeitern wurde in Rostock gegründet.

Angebot: Plattform und App rund um Mitarbeiter-Benefits

:pxtra bietet Arbeitgebern und -nehmern eine digitale Plattform und eine App, über die sich alle Dienstleistungen und Prozesse rund um Mitarbeiter-Benefits abwickeln lassen. Auch individualisierte Angebote, die an die tatsächlichen Bedürfnisse der Belegschaft angepasst sind, werden möglich sein. Die über das Tool verfügbaren Mitarbeiter-Benefits sollen für Gewinnung sowie Bindung von Mitarbeitenden sorgen.

Nutzbar ab April 2023

MLP wird z. B. bei der Kundenansprache in den Betrieb der Plattform involviert sein. Auch das zur MLP Gruppe gehörige TPC mit Teilen seines Leistungsspektrums vertreten sein, besonders im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung und der betrieblichen Krankenversicherung. Von Kunden genutzt werden kann die Plattform ab April 2023. (lg)

Bild: © leowolfert – stock.adobe.com

 

die Bayerische digitalisiert bAV mit Xempus

Das Münchner InsurTech Xempus und die Versicherungsgruppe die Bayerische erweitern ihre Zusammenarbeit in der betrieblichen Altersversorgung (bAV). Die Bayerische setzt nun auch in der Bestandsverwaltung auf die Funktionalitäten der Xempus-Plattform.

<p>Die Versicherungsgruppe die Bayerische setzt bereits seit einigen Jahren auf den XEMPUS advisor für die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerberatung in der bAV. Nun ist auch die Bestandsverwaltung über die Xempus-Plattform möglich. Ab sofort können Vermittler somit nicht nur die bAV-Tarife der Bayerischen digital beraten, sondern auch die Verträge und Kundendaten online verwalten. Auf der Xempus-Plattform sind Vertragsdaten für Vermittler und deren Arbeitgeberkunden direkt sichtbar. Geschäftsvorfälle lassen sich vollständig digital verwalten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, alle Verträge per E-Signatur online und rechtskonform zu unterschreiben und zu übermitteln.</p><p>„Die Bedeutung der betrieblichen Altersversorgung wird immer weiter steigen, denn gerade junge Menschen setzen keine großen Hoffnungen mehr in die gesetzliche Rente. Vor dem Hintergrund des Arbeitskräftemangels ist es für Unternehmen im Sinne einer starken Arbeitgebermarke deshalb unerlässlich, überzeugende bAV-Angebote zu machen. Die Leistungsfähigkeit von Xempus erleichtert die Arbeit von Vermittlern und Arbeitgebern deshalb enorm,“ erklärt Ute Thoma, Leiterin des Geschäftsfeldes Unternehmensvorsorgewelt bei der Bayerischen. Der Versicherer will Prozesse so ressourcenschonend wie möglich gestalten. Die vollständige Digitalisierung der bAV mit Xempus sei daher ein logischer nächster Schritt, so Thoma weiter.</p><p>„Mit unserer Xempus-Plattform möchten wir betriebliche Vorsorge einfach, transparent und so effizient wie möglich machen. Wir freuen uns sehr, dass die Bayerische über uns jetzt vollständig die digitale bAV anbietet“, unterstreicht Malte Dummel, COO & CFO bei Xempus. „Die Versicherungsgruppe setzt bereits seit einigen Jahren auf den XEMPUS advisor für die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerberatung. Mit der Bestandsverwaltung wird die bAV nun komplett digital.“ (tk)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © everythingpossible – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/C2CCA44C-2219-4D7E-B8BD-2DA9F781BCC1"></div>

 

Interesse an betrieblicher Altersversorgung steigt

61% der Beschäftigten befürchten aktuell Einbußen bei ihrer Altersversorgung – nicht zuletzt aufgrund der Entwicklungen in der Ukraine. Das hat die jährliche Deloitte-Studie zur bAV ergeben. Wichtiges weiteres Ergebnis der Befragung: Das Interesse an betrieblicher Altersversorgung nimmt zu.

Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer halten ihre Altersvorsorge aufgrund der Entwicklungen um den Ukraine-Krieg für wichtiger als zuvor. Das zeigt die sechste Ausgabe der Deloitte-Studie zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) aus Arbeitnehmersicht. Aufgrund von akuten Krisen rückt die langfristige Vorsorge somit anscheinend nicht in den Hintergrund.

61% befürchten Einbußen

Der Einfluss des Ukraine-Krieges wirkt sich sogar negativer auf die Stimmung der Befragten aus als die Pandemie der vergangenen Jahre. 61% befürchten Einbußen bei ihrer Altersversorgung. Bei der Befragung des Vorjahres waren es 39%.

Interesse an bAV wächst

Ein wichtiges Ergebnis der Deloitte-Befragung: Das Interesse an betrieblicher Altersversorgung steigt. Viele haben sich innerhalb des letzten Jahres mit dem Thema beschäftigt, nämlich 42%. Im Vorjahr konnten nur 29% dies von sich behaupten. Auch interessant: Die bAV hat laut Umfrage andere zusätzliche Maßnahmen zur Sicherung der eigenen Rente als häufigste zusätzliche Sparmaßnahme verdrängt, darunter das Sparbuch, Immobilien und die Riesterrente. Während sie in den Vorjahren noch zurückging, erreicht die bAV nun einen neuen Höchststand von 50%.

Viel Potenzial ungenutzt

Andererseits bleibt Deloitte zufolge aber auch noch Luft nach oben. Denn die andere Hälfte der Befragten erhält weiterhin keine Unterstützung ihres Arbeitgebers. Somit bleibe auch viel Potenzial ungenutzt. Dabei kann solch ein Benefit ausschlaggebend bei der Wahl des neuen Arbeitgebers sein, wie Peter Devlin, Partner und Leiter des Fachbereichs Benefits & Compensation bei Deloitte, weiß: „Der Stellenwert der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland hat im Vergleich zum Vorjahr – aber auch im Langzeittrend – substanziell zugenommen. Mehr als die Hälfte unserer Befragten nannten sie als wichtiges Kriterium für einen Jobwechsel. Unternehmen können auf diese Entwicklung reagieren und in Zeiten des Fachkräftemangels mit ihrem bAV-Angebot punkten.“

Welchen Einfluss hat das Betriebsrentenstärkungsgesetz?

47% der Befragten in der Studie gaben an, eigene Beiträge aus ihrem Bruttoeinkommen in eine bAV einzuzahlen. 2019 betrug dieser Wert lediglich 22%. Somit zahlen nun mehr als doppelt so viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie vor drei Jahren ein. Die selbst finanzierte betriebliche Altersversorgung (Entgeltumwandlung) nimmt also zu. Dazu beigetragen haben könnte Deloitte nach auch das 2019 in Kraft getretene Betriebsrentenstärkungsgesetz. Die Studie zeige, „dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit betrieblicher Altersversorgung, auch finanziert durch Entgeltumwandlung, wächst“, so Dr. Klaus Friedrich, Director bei Deloitte und Mitglied der Deloitte Pension Experts.

Ein Zusammenhang der Zunahme mit den verbesserten Rahmenbedingungen des Betriebsrentenstärkungsgesetzes sei naheliegend, so Deloitte. Denn auch belegt werden kann: Der Zuschuss des Arbeitgebers wirkt seit Jahren motivierend auf Mitarbeitende. Die Bezuschussung war laut Studie sogar für 42% das ausschlaggebende Argument, an der Entgeltumwandlung teilzunehmen.

„Die diesjährige Bestätigung des Aufwärtstrends in der Entgeltumwandlung spricht sehr für den Erfolg des Betriebsrentenstärkungsgesetzes. Eine bemerkenswerte Entwicklung in der Kürze der Zeit und gleichzeitig ein Zeichen in den bAV-Markt: Attraktive Angebote werden auch genutzt“, so Jens Denfeld, Senior Manager im Bereich Human Capital und Mitglied der Deloitte Pension Experts.

Problemfelder im Rahmen der bAV

Allerdings nehmen besonders viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus unterdurchschnittlichen Einkommensklassen, und zwar 70%, nicht an der Entgeltumwandlung teil. Insgesamt sind es rund die Hälfte.

Weiterhin gibt es auch noch andere Problemfelder, z. B., dass bei vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern kein Angebot ihres Arbeitgebers zur Entgeltumwandlung ankommt. Manchmal liegt es daran, dass es gar keines gibt oder auch, dass das vorhandene Angebot nicht ausreichend kommuniziert wird.

Wissen zu gesetzlichen Versorgungsleistungen reicht oft nicht

Darüber hinaus kennen viele ihre künftigen Leistungen aus dem Rentenbescheid nicht. Dies trifft etwa auf 28% der unter 30-Jährigen zu. Bei den über 50-Jährigen herrscht bei gut einem Drittel eine genaue Vorstellung von ihrer gesetzlichen Rente. Somit gibt es also auch bezüglich der gesetzlichen Versorgungsleistungen einiges an Unwissenheit.

Fast drei Viertel der Befragten gehen davon aus, dass die Leistungen aus der gesetzlichen Rente für ihr Alterseinkommen nicht ausreichen werden. Mit 60% derjenigen, die angeben, sie hätten eine Vorstellung von der Leistung, liegt der Anteil dort noch darunter. Von denjenigen wiederum, die angeben, kein Wissen über die Leistung aus der gesetzlichen Rentenversicherung zu haben, vermuten 88%, im Ruhestand nicht ausreichend versorgt zu sein.

Über die Studie

Die Deloitte-Studie zur betrieblichen Altersvorsorge aus Arbeitnehmersicht wurde im Sommer 2022 durchgeführt. Bei der repräsentativen Umfrage werden die Kenntnisse, Erwartungen und Wünsche von 2.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten erhoben. Seit 2017 wird die Studie jährlich durchgeführt. (lg)

Bild: © Pixel-Shot – stock.adobe.com

 

Wie sehr vertraut Deutschland auf Säulen der Alterssicherung?

Die Zuversicht in die gesetzliche Rentenversicherung steigt laut DIA-Deutschland-Trend Vorsorge in Deutschland wieder. Das Vertrauen in die gesetzliche Rente liegt aktuell sogar über den Werten zur betrieblichen und privaten Altersvorsorge. Was hatte Einfluss auf dieses Umfrageergebnis?

Laut dem DIA-Deutschland-Trend Vorsorge ist das Vertrauen der Deutschen in die gesetzliche Rente wieder gewachsen. Auf der Skala, auf der „10“ der beste Wert ist, erhält die gesetzliche Rentenversicherung durchschnittlich eine 5,2 von den Befragten. Betriebliche und private Altersvorsorge werden beide mit 4,5 bewertet und liegen somit hinter der Zuversicht, die die Befragten in die gesetzliche Rente haben. Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) fragt einmal jährlich das Vertrauen und die Erwartungen zu den drei Säulen der Alterssicherung ab.

Vertrauen deutlich gestiegen

Bei der diesjährigen Umfrage fällt dem DIA zufolge besonders auf, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die gesetzliche Rentenversicherung gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen ist. Denn bei der letzten Umfrage erreichte die gesetzliche Rente durchschnittlich einen Wert von 3,7. Im Gegensatz dazu gibt es bei der Betriebsrente und der privaten Vorsorge kaum Veränderungen.

Woher kommt das erstarkte Vertrauen?

Die Rentenerhöhungen in den Jahren 2022 und 2023 fielen vergleichsweise hoch aus und dürften dem DIA gemäß ihren Beitrag zu der Einstellung der Befragten geleistet haben. Auch Lohn- und Gehaltszuwächse, die sich zeitlich verzögert ebenfalls auf die Renten auswirken, dürften kurzfristig weiter für überdurchschnittliche Rentenanpassungen sorgen, heißt es vom DIA.

Staatlich organisierte Altersvorsorge als Anker

„In Zeiten, da Inflation und Rezessionsbefürchtungen zu viel Unsicherheit unter den Bürgern führen, erweist sich das System der staatlich organisierten Altersvorsorge offenkundig als eine Art Anker in den Planungen fürs Alter“, so DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.

Über die Befragung

An der Online-Befragung nahmen 1.015 erwerbsfähige Personen aus Deutschland im Alter zwischen 18 und 64 Jahren teil. Das DIA hat die repräsentative Befragung im Dezember 2022 von INSA Consulere durchführen lassen. (lg)

Bild: © Wolfilser – stock.adobe.com

 

Authent-Gruppe legt Bilanz für 2022 vor

Die Authent-Gruppe hat 2022 ein Umsatzplus von rund 21% gemacht – das beste Ergebnis seit Beginn der Firmengeschichte. Das Unternehmen berät zu Konzepten der betrieblichen Altersvorsorge. Aus der Zusammenarbeit mit Honorarfinanz werden weitere Impulse erwartet.

Die Authent-Gruppe aus Nürnberg hat ihre Geschäftsergebnisse für das Jahr 2022 veröffentlicht. Das letzte Jahr lieferte demnach das mit Abstand beste Ergebnis der 24-jährigen Firmengeschichte. Im Vergleich zum Vorjahr gab es ein Umsatzplus von rund 21%.

bAV-Beratung in allen Bereichen

Der Schwerpunkt der Authent-Gruppe liegt auf betrieblichen Versorgungssystemen und der Einrichtung von pauschaldotierten Unterstützungskassen. Das Unternehmen erbringt Leistungen in vielfältigen Bereichen der betrieblichen Altersversorgung: Unterstützungskassenverwaltung, Rechts-, Steuer- und auch betriebswirtschaftliche Beratung. Bis Ende 2022 hat das Unternehmen nun eigenen Angaben zufolge die Marke von insgesamt 2.000 bislang eingerichteten und unter Verwaltung genommenen Versorgungswerken überstiegen.

Authent-Gruppe und Honorarfinanz kooperieren

Seit Kurzem ist die Authent-Gruppe auch eine strategische Partnerschaft mit der Honorarfinanz AG eingegangen (AssCompact berichtete). Von dieser Zusammenarbeit versprechen sich laut Authent-Gruppe beide Beratungshäuser erhebliche Wettbewerbsvorteile.

Blick auf 2023

Über bereits volle Auftragsbücher für das erste Quartal 2023 freut sich Gründer und Chef der Authent-Gruppe Manfred Baier: „Der Vorlauf für das erste Quartal 2023 liegt bereits jetzt knapp 40% über dem des Vergleichszeitraumes im Vorjahr.“ (lg)

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