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Assekuranz Sach allgemein

Wie niedrig dotierte Produkte für Makler interessant werden

Lange haben Makler abgewunken, wenn Kunden nach einer Absicherung von Gadgets, Hörgeräten oder Instrumenten gefragt haben. Zu viel Aufwand, zu wenig Ertrag. Hier setzt die digitale Vergleichsplattform Covomo an und bietet Maklern Nischentarife zum digitalen Abschluss an.

Interview mit Athanasios Almbanis, Head of Sales bei der Covomo Versicherungsvergleich GmbH
Smartwatches, E-Bikes und Ta­blets sind über Ihr Vergleichsportal versicherbar oder sollen es in Kürze sein. Welche Trendobjekte machen Sie denn noch aus?

Im Covomo-Vergleichsrechner steht ein Portfolio von rund 1.200 Nischen- und Spezialtarifen von über 100 Versicherern zur Verfügung. Von Reise über Mobilität und Tier bis hin zu Elektronik – so auch Tablets, Smartphones, Smartwatches, Hörgeräte und vieles mehr. Als Marktführer im Dienste der Makler und Pools beobachten wir den Markt laufend, um neue und innovative Produkttrends zu identifizieren und unser Produktportfolio stetig zu erweitern. Damit verschaffen wir den Maklerpools und ihren kooperierenden Maklern ein breites Produkt- und Dienstleistungsportfolio. In Zeiten von Corona & Co. boomt nun mal nicht nur der Online-Handel, sondern auch die digitale Vermittlung von Finanzdienstleistungen. Ob Versicherer, Vergleichsplattformen oder andere digitale Player, alle bewerben ihre Dienstleistungen zum Teil zu besten Sendezeiten im TV. Gegen diesen starken Wettbewerb muss ein Makler konkurrieren und seine Kundenschnittstelle sichern. Für viele Makler keine einfache Situation.

Um welche konkreten Bereiche oder Trends geht es aber dabei?

In der Tat zeichnen sich Trends ab. So hat sich das Urlaubs- und Freizeitverhalten seit Beginn der Pandemie spürbar verändert. Der Kauf von Fahrrädern und E-Bikes hat sowohl den Herstellern und Fachhändlern als auch der Versicherungsbranche einen Umsatzzuwachs beschert. Das geliebte und zum Teil teure (E-)Bike muss ja abgesichert werden. Während Flug- und Pauschalreisen wie Blei „in den Regalen liegen“ haben die Anbieter von Wohnmobilen, Campern und neuerdings auch Tiny-Häusern zweistellige Wachstumsraten zu verzeichnen. Das spiegelt sich auch im Bedarf der Absicherung dieser Fahrzeuge wider.

Auch Tierversicherungen stehen hoch im Kurs – als Folge des Lockdowns wurden Vierbeiner zu einem noch wichtigeren Freund des Menschen. Auch die Anzahl verkaufter und damit zu versichernder neuer Smartphones und Tablets ist enorm gestiegen. Ein Markt, der noch viel Versicherungspotenzial vorhält und dem wir mit weiteren Produkterweiterungen auch gerecht werden.

Was ist mit teuren Fitnessgeräten wie dem Peloton?

Teure Sport- und Fitnessgeräte wie das Peloton sind nach unserer Einschätzung kein Massentrend. Dabei liegt die Betonung aber auf teure Fitnessgeräte. Man muss unterscheiden zwischen mechanisch unterstützten Fitnessgeräten und nicht mechanischen Sportgeräten. Geräte wie das Peloton sind eine Kombination von beiden Welten und unterliegen durch den Gebrauch auch einem Verschleiß, womit Versicherer teilweise ihre Probleme haben. Die Nachfrage nach einem Versicherungsschutz für diese Geräte hält sich in Grenzen. Aktuell stehen wir aber diesbezüglich mit Versicherern im Gespräch, um auch diese Geräte absichern zu können.

Ski oder Instrumente lassen sich bei Ihnen ebenfalls versichern. Was macht es aus, sich auf Spezialversicherungen für Lieblingssachen oder auch Erlebniswerte zu konzentrieren?

Noch vor wenigen Jahren wurden die Kunden bei Anfragen zu nicht alltäglichen und vor allem niedrig dotierten Versicherungsprodukten wie zum Beispiel Ski- oder Instrumentenversicherungen von ihren Maklern aus Unkenntnis und vielleicht auch aus monetären Gründen an das Internet verwiesen. Recherchen und Angebote erstellen, und das für ein paar Euro Courtage, war für Makler nicht gerade ein motivierendes Geschäft. Die eigenen Kunden wurden aber damit in die Arme der damals noch kleinen, heute jedoch marktdominanten Online-Vermittler getrieben. Aus heutiger Sicht ein fataler Fehler, der bei vielen Maklern nun spürbar ist.

Begünstigt wurde das Ganze aber auch damit, dass dem Makler eine Vielzahl von Vergleichsrechnern für Kfz und Komposit sowie für gewerbliche und biometrische Risiken zur Verfügung stand, aber keiner für Nischen- und Produktversicherungen. Doch Kundenbindung, auch in diesen Produktbereichen, ist die zukünftige Herausforderung. An diesem Punkt hat Covomo angesetzt. Die Makler können aus einem sehr breiten und stetig wachsenden Produkt- und Dienstleistungsportfolio innerhalb weniger Minuten das jeweilige Produkt für ihre Kunden digital und damit papier- und unterschriftslos beantragen.

Sie sind ein Vergleichsportal, aber auch Technologieanbieter. Wo geht die Entwicklung Ihres Unternehmens hin?

In der Tat ist Covomo mittlerweile nicht mehr nur ein Makler-Vergleichsportal, sondern auch ein Technologieanbieter für Versicherer, Banken, Retailer und weitere Marktteilnehmer. So unterstützt die Covomo-Technologie beispielsweise Versicherer bei der Erstellung von Policen. Innerhalb weniger Sekunden nach Antragstellung erhält der Kunde die Police digital zur Verfügung gestellt. Für manche Versicherer ist das ein Quantensprung.

Mit unserem Digitalen Safe bieten wir darüber hinaus Banken und anderen Finanzdienstleistern eine Whitelabel-Lösung mit kundenspezifischem On-Demand-Ver­sicher­­ungs­angebot für „Wertsachen“. Alle Produkte sind volldigital abschließbar. Die Policierung, die Zahlungsabwicklung, das Inkasso, der Kundenservice und das Schadenmanagement erfolgen über Covomo. Darüber hinaus sind wir mit unserer Insurance-as-a-Service-Lösung in mehreren Bike-Apps zu finden und fokussieren aktuell den weiteren Ausbau dieses Geschäftsbereichs. Unsere Branche verändert sich stetig.

Es gibt wohl auch keinen Marktteilnehmer mehr, der sich nicht mit der digitalen Transformation beschäftigt.

Das Stichwort „Digitalisierung“ ist zwar in aller Munde, doch für den einen ist das noch ein Lippenbekenntnis und für den anderen steckt das Thema noch in den Kinderschuhen, auch wenn es nach außen anders kommuniziert wird. Doch die Uhr wird sich bei diesen Themen immer schneller drehen. Wer da nicht schnell ist und mithalten kann, wird künftig einen starken Wettbewerbsnachteil erfahren. Um diesen zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, beleuchten und beobachten wir alle Zusammenhänge unserer Branche und entwickeln unsere Vertriebs- und Technologiedienstleistungen stetig weiter. Für Stillstand ist keine Zeit, denn Stillstand bedeutet Rückstand.

Sie haben es schon erwähnt, aber wie genau läuft die Zusammen­arbeit mit Maklern?

Covomo tut sehr viel, um Makler in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Angefangen bei der Einfachheit des Vergleichs- und Abschlussprozesses bis hin zu den umfangreichen und vor allem kostenfreien Kundenansprache-Tools. Zum Beispiel der Versand von Kundenlinks, sodass der Kunde das Produkt selbst auswählt und abschließt. Oder auch die Möglichkeit, mit nur zwei Mausklicks den Covomo-Rechner in die eigene Website zu integrieren, bis hin zur direkten Kundenansprache mit hochprofessionell aufgebauten Produktkampagnen. So geht Nischengeschäft heute. Denn Kundenbindung wird zukünf­tig für manche Makler zur existenziellen Herausforderung – und diese fängt bereits „im Kleinen“ an.

Covomo ist inzwischen in fast 80% aller Maklerpools integriert. An den fehlenden 20% arbeiten wir noch, wohl wissend, dass wir r nicht alle gewinnen können. Leider hat nicht jeder Pool-Entscheider die Erkenntnis, dass Covomo ein messbares Plus in der eigenen Dienstleistungspalette gegenüber den eigenen Poolpartnern bietet und so auch die Maklerbindung zum Pool gefestigt wird. Und obwohl wir bei Makler-Kooperationsanfragen generell auf unsere vielen Poolpartner verweisen, haben sich bereits etwa 8.000 Makler für eine Covomo-Direktanbindung entschieden. Alleine im ersten Quartal dieses Jahres waren es ungefähr 1.500 Makler, die sich neu bei Covomo registriert haben. In den nächsten Monaten rechnen wir mit 10.000 direkten Anbindungen, und das ohne eine Bewerbung seitens Covomo. Ein deutliches Signal, das für sich spricht.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 42 f., und in unserem ePaper.

Bild: © damrong – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Athanasios Almbanis

Wer Klimaschutz für einen Trend hält, versteht Bedeutung nicht

Nachhaltigkeit zieht auch in die Sachversicherungen ein. Versicherungsmakler Volkmar H. Haegele rät dazu, bei dem Thema kritisch zu bleiben. Er hat sich der nachhaltigen Beratung verschrieben, gehört zum Netzwerk „Grüner Makler“ und hat den nachhaltigen Assekuradeur agencio mitgegründet.

Herr Haegele, anders als bei der Altersvorsorge denkt man bei Haftpflicht- oder Hausratversicherung weniger an Nachhaltigkeit. Gibt es schon ein entsprechendes Bewusstsein bei Sachversicherungen?

Ja, nachhaltige Komposit-Versicherungen werden zunehmend nachgefragt. Das sind meist junge Menschen und Familien, denen die Zukunft am Herzen liegt und die gerne wissen möchten, was mit ihren Prämien passiert. Doch die Anforderungen an Versicherer im Sinne der ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen gehen weit darüber hinaus.

Sie haben sich einer „grünen Beratung“ verschrieben. Wie darf man sich das vorstellen?

Die Marke „grün vorsorgen“ entstand 2017, als es darum ging, die ethischen und ökologischen Finanzkonzepte stärker in den Fokus zu rücken. Mit Umweltthemen beschäftige ich mich bereits seit über 20 Jahren. Vieles, was heute Trend sein soll, ist ja schon seit den 80ern bekannt. Daher berücksichtige ich in der Beratung nicht nur individuelle Faktoren, sondern auch die Umwelt und ethische Werte. Diese „Hin-zu-Dienstleistung“ soll allen Generationen weltweit erlauben, anständig zu leben – heute wie zukünftig.

Die, die sich bewusst für eine grüne Versicherung entscheiden, sind erfahrungsgemäß internetaffin, loyal und verursachen weniger Schäden. Und dass nachhaltige Finanzberatung honoriert wird, zeigte sich auch, als „grün vorsorgen“ im Februar zum „Local Hero“ der nachhaltigen 222+ Unternehmen gekürt wurde.

Zunächst denkt man daran, was Versicherer mit der Prämie machen – also an die Kapitalanlage. Hinsichtlich des EU-Aktionsplans für ein nachhaltiges Finanzwesen ist dies ein aktuelles Thema. Worauf achten Sie da?

Zunächst vertraue ich nicht auf die Aussagen der Versicherer. Wer Klimaschutz oder Nachhaltigkeit für einen (Mega-)Trend hält, hat die existenzielle Bedeutung für unsere Zukunft noch nicht verstanden.

Wir befinden uns in einem globalen Transformationsprozess, sprich einem umfassenden Umbruch der Technik, Ökonomie und Gesellschaft. Dieser Wandel stellt schon heute Anforderungen an jeden von uns. Wir können jedoch mit jedem Euro, den wir ausgeben, die Richtung mitbestimmen. Müssen Flüge von Nürnberg nach Frankfurt sein? Müssen Plastik-Gadgets an Makler verschickt werden?

Dabei könnten uns die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bei nachhaltigen Finanzprodukten helfen. Ich prüfe grundsätzlich die Positiv- und Negativkriterien und die nicht-finanziellen Berichte, die größere Versicherer im Rahmen ihrer unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung (CSR) publizieren müssen. Leider stelle ich dann beim Blick in die Datenbank des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) oft fest, dass es mit Transparenz und Vergleichbarkeit nicht so einfach ist. Liest man die Analysen von Urgewalt oder Facing Finance, versteht jeder, warum Kritik angebracht ist.

Bei Sachversicherungen könnte man auch noch auf andere Dinge sehen, zum Beispiel auf die Art der Reparaturen. Was gibt es denn in dem Bereich schon?

Ja, da gibt schon ein paar „green Gadgets“, für die Sie extra bezahlen dürfen: Die einen Anbieter übernehmen höhere Kosten bei Erstattung und Reparatur über nachhaltige Unternehmen – Kunden sollten das aber vorher anfragen. Um die Wirkung zu erhöhen, zahlen andere noch Mehrkosten für baubiologische Beratung und Produkte sowie das Beachten von bestimmten Öko-Siegeln. Wer mehr möchte, entscheidet sich dann für einen Tarif, der für den Neuvertrag – einmalig – einen Baum pflanzt oder in ein Klimaschutzprojekt zur CO2-Kompensation im Schadenfall spendet. Ob jedoch die marktübliche Digitalisierung oder die Übernahme von Betankungsschäden in eine Nachhaltigkeitsklausel gehören, sehe ich kritisch.

Reichen Ihnen denn generell die bisherigen Angebote am Markt aus?

Nein. Aktuell gibt es nur einen „dunkelgrünen“ Anbieter. Deshalb beschlossen Holger Koppius und ich, den nachhaltigen Assekuradeur agencio zu gründen. Mit dem Versicherungsverein GVO, der verstärkt auf Nachhaltigkeit setzt, haben wir schon einen wertvollen Partner an unserer Seite. Parallel entsteht mit Wissenschaftlerinnen die Genossenschaft climaverde eG, die ihre Klimakompetenz beisteuern wird. Gemeinsam wollen wir ab Sommer 2021 mit „Klimaschutz im Versicherungsmantel“ innovative Komposittarife zu marktgerechten Prämien anbieten, die eine wirkungsorientierte Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen.

Wo ist noch Luft nach oben?

Gehen wir zunächst in die Tiefe. Aktuell erweitern wir mit Dirk Natschke den „Mr-Money“-Vergleichsrechner. Ziel ist, die Komposittarife auf Basis von öffentlich zugänglichen CSR-Daten sowie grünen Tarifleistungen vergleichbar zu machen. Möglicherweise führt die gewünschte Transparenz dann zu mehr Impacts in zukünftigen Tarifen.

Sachversicherungen werden zunehmend digitaler, Sie haben auch schon die Digitalisierung angesprochen. Unterstützt die Digitalisierung den Nachhaltigkeitsgedanken – oder schafft sie stattdessen sogar neue Probleme?

Die Digitalisierung ist Teil des Transformationsprozesses in allen Lebensbereichen. Auf der einen Seite kann sie Zeit und Kosten sparen helfen. Man erreicht schneller neue Zielgruppen ohne Flugzeug und beschleunigt Prozesse. Und sie verändert unsere Kommunikation: Wir können uns transparenter informieren – auch in Bezug auf unseren Konsum.

Kritisch ist, dass die Technik jedoch wertvolle Rohstoffe benötigt, deren Förder- und Verwertungsprozess noch nicht ausreichend geregelt ist. Und die Digitalisierung benötigt Energie, die zwar über Ökostrom bezogen, ansonsten jedoch kompensiert werden muss.

Funktioniert Nachhaltigkeit bei Gewerbeversicherungen auch?

Ja, bestimmt, wobei manche Branchen kritisch sind, da sie Nachhaltigkeitsrisiken beinhalten. Ob Unternehmensgrün, Entrepreneuers4Future oder Gemeinwohlökonomie – die Nachfrage ist da, nur nicht das richtige Angebot. Davon ist auch Susanne Mewis vom Weltladen Bremen überzeugt und sagt: „Für uns hört faires und ökologisches Handeln nicht bei fairem Kaffee und Bio-Schokolade auf, sondern betrifft alle Lebensbereiche. Dazu zählt beispielsweise neben Ökostrom und Lieferservice per Fahrrad auch eine nachhaltige Versicherung mit ethisch-ökologischen Grundsätzen.“

Im Rahmen der climaverde-Tarifwelt beschäftigt sich hiermit aktuell Andreas Maul, ein weiterer „Grüner Makler“.

Wie sieht es aus Ihrer Sicht bei der Altersvorsorge und dem Vermögensaufbau aus?

Mit Wertpapieren und Sachwerten lässt sich schon lange nachhaltig Vermögen sowie mit Fondspolicen Altersvorsorge aufbauen. Hier sollte man jedoch darauf achten, dass auch der Deckungsstock der Anbieter und die Fonds kritisch hinterfragt werden.

Sie sind auch Spezialberater für das Heilwesen. Passt der Bereich gut zum Thema Nachhaltigkeit?

Ja, das Thema ist im Heilwesenbereich schon längst angekommen. Beispielsweise hat meine Kollegin in der Klimagenossenschaft, Roxane Rohleder, zu Nachhaltigkeitsberichten in Zahnarztpraxen geforscht. Es gibt sogar gemeinwohlbilanzierte Praxen und Apotheken – da wird auch nach Versicherungen gefragt. Auch hier haben wir schon spannende Ideen für nachhaltige Tarife.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 38 f., und in unserem ePaper.

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Ein Interview mit
Volkmar H. Haegele

HDI Global versichert Kunst- und Sammlerobjekte

Das neue art&lifestyle-Team der HDI Gruppe startet das Underwriting im Kunstversicherungsmarkt. Das Angebot umfasst Versicherungen für Kunst- und Sammlungsgegenstände für Privatkunden, Galerien und Museen. Der Markteintritt erfolgt über die HDI Global Specialty Underwriting Agency GmbH.

Im Herbst vergangenen Jahres wurde bereits angekündigt, dass HDI Global Specialty in Deutschland in die Versicherung von Kunst- und Sammlergegenständen einsteigen will (AssCompact berichtete). Nun hat das neue art&lifestyle-Team der HDI Gruppe die Gründungsphase erfolgreich abgeschlossen und nimmt das Underwriting im kontinentaleuropäischen Kunstversicherungsmarkt auf. Zum Portfolio zählen Versicherungslösungen rund um Kunst und Sammlungsgegenstände für vermögende Privatkunden, Galerien und Museen. Der Eintritt in den Kunstversicherungsmarkt wird über eine Spezialgesellschaft realisiert, die HDI Global Specialty Underwriting Agency GmbH mit Sitz in Köln. Zentraler Risikoträger ist der Versicherer HDI Global Specialty SE.

Verantwortlich für dieses Segment ist Dr. Alexander Wiebe, der Geschäftsführer der Underwriting Agency. Wie HDI mittelt, habe Wiebe in den vergangenen Wochen ein Team mit entsprechender Branchenerfahrung aufgebaut. Dazu gehören Philippe Dietz als Head of Underwriting, Christina Meyer als Senior Underwriterin und Christian Himmelberg als Head of Claims. Unterstützt werden sie von weiteren Fachkräften in Stabsfunktionen. „Wir sehen uns als Teil der Kunst-Community“, erklärt Wiebe. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Kunden und Vertriebspartnern das Unerwartete abzusichern, wertvolle Objekte mit Bedacht und Sachverstand zu versichern und so kulturelles Erbe auch langfristig zu bewahren.“

Lösungen für Privat- und Unternehmenssammlungen, Museen und Galerien

Die neuen Produkte für Kunst- und Sammlergegenstände sind ab sofort verfügbar. Bei der Lösung für Privat- und Firmensammlungen handelt es sich um eine Allgefahrendeckung für Sammlungsgegenstände jeder Art, einschließlich Medienkunst. Das Angebot für Museen ist eine Absicherung von Museumsbeständen, (Dauer-)Leihnahmen, Referenzbibliotheken, Katalogbeständen, technischem Ausstellungszubehör inklusive temporärer Aufenthalte bei Restauratoren. Für Galerien bietet HDI eine Allgefahrendeckung von Eigenbeständen, Kommissions- und Ansichtsware sowie Leihnahmen, Mitversicherung von technischem Ausstellungszubehör, Kassen- und Katalogbeständen. Hierbei erfolgt eine umfassende Kostenübernahme im Schadenfall wie etwa für Aufräum-, Transport- sowie Lagerkosten und der Transportweg ist lückenlos abgesichert.

Wertvollen Hausrat oder das Privatflugzeug absichern

Ergänzt wird das Kunstversicherungsangebot im Privatkundenbereich durch die Möglichkeit, wertvollen Hausrat und Wohngebäude mit einer Allgefahrendeckung abzusichern. Speziell für vermögende Privatkunden, sogenannte High Net Worth Individuals, kurz HNWI, bietet HDI bereits die Option, Privatflugzeuge zu versichern. Ein Ausbau des Angebots an sogenannten „Lifestyle“-Versicherungen für vermögende Privatkunden ist geplant.

art&lifestyle-Team kümmert sich auch um Valorenversicherung der HDI

Zum Angebot von HDI Deutschland zählt auch eine Valorenversicherung für wertvolle Gegenstände wie Schmuck, Bargeld, Gold sowie Safe- bzw. Tresoreinlagerungen. Laut HDI übernimmt das art&lifestyle-Team auch die Aktivitäten rund um die Valorenversicherung.

Zeichnungsvollmachten für spezialisierte Vertriebspartner

Wie das Unternehmen weiter mitteilt, könne die HDI Global Specialty Underwriting Agency Zeichnungsvollmachten an führende spezialisierte Vertriebspartner delegieren. (tk)

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HÄGER bietet Kaskoschutz für Fahrräder

Mit der „RadKasko“ hat HÄGER nun eine Versicherung für Fahrräder im Portfolio, die für Diebstahl, Verschleiß, Schäden nach Ablauf der Gewährleistung, Unfälle oder auch Umweltschäden aufkommt. Mit dem Produkt in seinen zwei Varianten lassen sich insbesondere hochpreisige Räder und E-Bikes absichern.

Die Bedeutung des Fahrrads in der Alltagsmobilität der Menschen nimmt seit Jahren zu. Gerade auch E-Bikes oder Pedelecs werden immer beliebter. Zugleich legen die Preise für Räder deutlich zu. Ein klassisches Fahrrad rechtfertigt die hohen Anschaffungskosten mit entsprechender Lebensdauer bzw. Laufleistung. Bei E-Bikes ist es etwas schwieriger, denn sie sind durch Akku-Technik und Faktoren wie ihr Gewicht einem höheren Verschleiß ausgesetzt. Bei einem Unfall, Diebstahl oder bei Schäden außerhalb der Gewährleistung des Herstellers kommen mitunter enorme Reparaturkosten oder sogar der Totalverlust auf die Besitzer zu.

Damit sich Fahrrad- und E-Bike-Besitzer entsprechend absichern können, hat der ostwestfälische Versicherungsverein HÄGER nun seine RadKasko präsentiert. Die Versicherung kommt sowohl für Diebstahl als auch für Verschleiß, Schäden nach Ablauf der Gewährleistung, Unfälle, Umweltschäden und andere Schadenereignisse auf. Das Produkt gibt es in zwei verschiedenenen Varianten. Vergleichbar einer Kfz-Vollkasko bietet die Lösung umfassenden Schutz, insbesondere für hochpreisige Fahrräder und E-Bikes. (tk)

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Helvetia: Mix aus traditionellen und digitalen Lösungen

Die Helvetia ist stolz auf Tradition und Werte und baut gleichzeitig die Automatisierung in den Prozessen aus. Für das laufende Jahr liegen einige neue Produkte in der Pipeline, zudem wird der Einsatz technischer Innovationen verstärkt, erklärt Volker Steck, CEO der Helvetia Versicherungen, Direktion für Deutschland.

<h5>Helvetia ist ein langjähriger Player am deutschen Markt mit einem eher traditionellen Image. Wie sehen Sie Ihre Positionierung?</h5><p>Helvetia blickt in Deutschland auf eine mehr als 150-jährige Firmen­geschichte zurück. Vertrauensvoll, zurückhaltend, präzise und bodenständig betrieb Helvetia über viele Jahrzehnte das Geschäft. Das Streben nach schierer Größe gehörte nicht dazu. Diese Werte spielen auch heute eine große Rolle. Wir pflegen Tradition und sind stolz darauf.</p><p>Unsere schweizerischen Wurzeln stehen für Vertrauenswürdigkeit und umfassende Kompetenz. Davon profitieren Makler und Kunden. Das Vertrauen des Mutterkonzerns prägt unser Handeln in Deutschland. Es ermöglicht schnelle und individuelle Entscheidungen in Form umfangreicher Entscheidungs­kompetenzen in den Regionen unter Einbindung unserer Vertriebspartner. Transparenz und Fairness liegen uns besonders am Herzen. Aktuelle Auszeichnungen und Umfragen belegen, dass Helvetia zu den fairsten Maklerversicherern zählt. Unsere Vertriebspartner bescheinigen uns ein gutes Image mit dem richtigen Mix aus traditionellen und digitalen Lösungen.</p><h5>Kommt der Markenkern bei Kunden und Partnern gleichermaßen an?</h5><p>Unser Markenclaim ist: einfach. klar. helvetia. Selbst für komplexe Absicherungsbedürfnisse bieten wir bedarfsgerechte, flexible Lösungen. Alle Vorgänge werden schnell und unkompliziert abgewickelt. Dabei ist Helvetia über den situativ gewählten Touchpoint erreichbar. Das schätzen Kunden und Vermittler gleichermaßen, Kunden erwarten heute jedoch mehr als nur die Kompensation finanzieller Schäden. Sie wünschen sich umfassendere Lösungen von der Prävention bis zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands.</p><p>Die wachsende Bedrohung durch Cyberangriffe ist ein Beispiel. Wir bieten unseren Kunden nicht nur eine Cyberversicherung an, sondern beraten, wie man sich schützen kann, und helfen, wenn Systeme befallen sind.</p><p>Auch Leitungswasserschäden verursachen jedes Jahr hohe Kosten. Hier bieten wir präventive Angebote, indem Risikotreiber in Gebäuden identifiziert werden und Wasserschäden vorgebeugt wird.</p><h5>Wann sollten Versicherungsmakler denn auf Helvetia zurückgreifen?</h5><p>Top-Service und -Produktqualität, eine hohe Qualifikation unserer Mitarbeiter sowie schnelle und transparente Prozesse sind unsere Argumente im Wettbewerb.</p><p>Unsere Privat-Tarife und Vorsorgelösungen erhielten wiederholt Top-Auszeichnungen. Im Firmengeschäft sind vor allem unsere Produktbündel für Makler erste Wahl. Sie bieten optimale Lösungen für Kleingewerbebetriebe bis hin zum Mittelständler, der die hohe Beratungs- und Service­qualität schätzt.</p><p>Versicherungsmakler, die passgenaue Produkte, digitalen und persönlichen Service sowie Entscheidungskompetenz vor Ort suchen, sind bei Helvetia richtig.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||In der Zusammenarbeit mit Maklern muss ein Versicherer heute schnell sein. Wo steht Helvetia hier?--><h5>In der Zusammenarbeit mit Maklern muss ein Versicherer heute schnell sein. Wo steht Helvetia hier?</h5><p>Im Rahmen unserer Firmen­philosophie „Helvetia Smart Factory“ optimieren wir die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Algorithmen arbeiten, wo es möglich und sinnvoll ist. Mitarbeiter unterstützen überall dort, wo Vertriebspartner und Kunden es wertschätzen. Damit schaffen wir mehr Zeit für Beratung und Betreuung. Mit Helvetia Smart Factory setzen wir auf Automatisierung und Digi­talisierung. Damit verschlanken wir Prozesse, schaffen neue Arbeitsmodelle und bieten einen technisch unterstützten Makler­service. Das führt zu Beschleunigungen zum Beispiel bei Schaden­abwicklung und Underwriting.</p><p>Daraus resultiert unser Versprechen, dass die Schadenerstbearbeitung innerhalb von 24 Stunden nach Meldung bei Helvetia erfolgt. Standard-Kleinschäden werden zunehmend digital bearbeitet.</p><p>Künstliche Intelligenz wird eingesetzt bei automatisierter De­ck­ungs­prüfung, Wetterereignissen, Betrugs­bekämpfung und Reduzierung von Leitungswasserschäden.</p><h5>Welche Verbesserungen planen Sie?</h5><p>Wir haben bereits Backoffice-­Tätigkeiten zentralisiert und viel Kom­petenz in die Fläche gebracht. Im nächsten Schritt intensivieren wir für BestPartner die Zusammenarbeit. Persönliche Ansprechpartner zum Beispiel in Underwriting, Betrieb und Schaden sollen mit hoher Kom­petenz beim ersten Kontakt möglichst alle Anliegen erledigen. Die steigenden Anforderungen hybrider Kunden und Vertriebspartner erfüllen wir durch Multikanalmanagement, das heißt die Symbiose klassischer und digitaler Vertriebswege, zum Beispiel durch Videoberatung. Alle Verbesserungen münden darin, dass bei allen technischen Innovationen der Mensch unser wichtigstes Asset bleibt und den Unterschied macht.</p><h5>Wie erfolgt die Betreuung?</h5><p>Prinzipiell tragen wir den schweizerischen föderalen Ansatz weiter und streben trotz zentraler Serviceeinheiten eine hohe Dezentralität an. Die schnelle, persönliche und fallabschließende Betreuung und Bearbeitung von Anfragen kann zentral und dezentral erfolgen. Die Entscheidung liegt bei Kunden oder Maklern. Unsere besonders geschätzten Vermittler und Kunden können sich im Sinne eines BestPartner-Konzeptes auf einen besonderen individuellen Service verlassen.</p><h5>Clustern Sie den Service nach Geschäftsbeziehung?</h5><p>Die Service-Clusterung findet bei Helvetia bereits heute statt und wird weiter professionalisiert. Für bestimmte Vermittler streben wir mit dem BestPartner-Ansatz eine Intensivierung der Geschäftsverbindung an. Über die gesamte Wertschöpfungskette von Helvetia schaffen wir Mehrwerte für unsere BestPartner. So entstehen für beide Seiten Vorteile, die wechselseitig nachhaltiges Wachstum ermöglichen.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Neben klassischen Produkten bieten Sie auch Spezialversicherungen. Wollen Sie diesen Weg ausbauen?--><h5>Neben klassischen Produkten bieten Sie auch Spezialversicherungen. Wollen Sie diesen Weg ausbauen?</h5><p>Helvetia ist seit vielen Jahren ein bedeutender Transportversicherer und erhält hierfür regelmäßig sehr gute Bewertungen in Maklerumfragen. Die Corona-Krise verdeutlicht den hohen Stellenwert eines reibungs­losen Warenverkehrs im Alltag.</p><p>Sicherlich auch coronabedingt wird die Tierkrankenversicherung verstärkt nachgefragt. Deshalb werden wir auch hier unser Angebot weiter ausbauen. Seit 2020 bieten wir beispielsweise auch telemedizinische Services an.</p><p>Unsere Unabhängigkeit bei Produktgestaltung und Underwriting nutzen wir auch zukünftig für individuelle und kundenspezifische Pro­dukte. Entscheidend für den Ausbau ist das nachhaltige Potenzial einer Versicherungslösung.</p><h5>Welche Produkte stehen zudem aktuell im Fokus?</h5><p>In den Bereichen Privatkunden, KMU und Vorsorge bieten wir eine um­fassende Produktpalette, die Helvetia weiter optimiert. Kleine und mittlere Unternehmen sind seit vielen Jahren Hauptzielgruppen von Helvetia. Neben maßgeschneiderten Zielgruppenprodukten bieten wir Vermittlern Unterstützung bei Risikobewertung und Angebotserstellung.</p><p>Aktuell im Fokus sehen wir zum Beispiel die Cyberversicherung. Im Zuge eines sprunghaften Anstiegs von mobilem Arbeiten und professionelleren Attacken besteht enormer Absicherungsbedarf. Neben der Absicherung privater hochwertiger Sachwerte, Oldtimer und Premiumfahrzeuge steht für Wohlhabende die Liquiditäts- und Vermögensplanung des eigenen Unternehmens im Fokus. Auch hierbei unterstützen wir.</p><p>Helvetia Leben bietet 2021 ein neues BU-Produkt und Produkt­erweiterungen bei Fondspolicen mit besonderem Fokus auf nachhaltige Fondsanlagen. Zur Absicherung umweltfreundlicher Technologien werden wir 2021 eine besondere Versicherungslösung für Elektrofahrzeuge in den Markt bringen.</p><p>Auch die veränderten Kundenbedürfnisse rund um Smart Home, Mobilität oder situativer Absicherung stehen bei der Produktentwicklung von Helvetia im Fokus.</p><p>Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 02/2021, Seite 26 f., und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/asscompact-02–2021/65265779" target="_blank" >ePaper</a>. </p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Sikov – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/695BF9C7-F752-4CA7-BABB-DD5B5C649F50"></div>

 
Interview mit
Volker Steck

Continentale: Mehr Schutz für elektronische Geräte im Büro

Die Continentale hat ihre KuBuS Elektronik-Versicherung auf den aktuellsten Stand gebracht: Zwei neue Tarife punkten mit mehr Leistungen, niedrigen Selbstbehalten und günstigeren Beiträgen.

Bauleiter rufen Material über das Tablet ab. Friseure beraten Kunden durch digitale Fotomontage. Vor 20 Jahren gab es in manchen Betrieben nicht einmal Computer. Heute hat die Digitalisierung in nahezu allen Branchen Einzug gehalten. Die Continentale hat deshalb ihre KuBuS Elektronik-Versicherung den technologischen Neuerungen angepasst. Zwei neue Tarife punkten mit mehr Leistungen, niedrigen Selbstbehalten und günstigeren Beiträgen. In der XL-Variante ist die pauschale Allgefahrenversicherung für alle elektronischen Anlagen und Geräte und das Wiederherstellen von Daten und Datenträgern in Form einer Datenversicherung bis 5.000 Euro enthalten. Ebenfalls versichert: Der Schutz im Home-Office. Darüber hinaus sind im XXL-Tarif beispielsweise eine Software- und eine Mehrkostenversicherung eingeschlossen. Damit sind beispielsweise Kosten für Leihgeräte und Hilfskräfte abgedeckt.

Für die Wahl eines höheren Selbstbehalts und den Ausschluss einzelner Gefahren sind darüber hinaus Nachlässe möglich. Unternehmen mit einer Inhaltsversicherung können beispielsweise Gefahren wie Feuer, Einbruchdiebstahl, Sturm und weitere benannte Naturereignisse ausschließen. Dafür gibt es insgesamt bis zu 25% Nachlass. (ad)

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„Green Home“ auch bei der Versicherungspolice?

Wie können Wohngebäude- und Hausratversicherungen nachhaltig werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Greensurance Stiftung. Gründer und Geschäftsführer Marcus Reichenberg und Geschäftsführerin Anna Schirpke erklären, worauf es ankommt.

Sweet Home, Smart Home und jetzt Green Home? Immer mehr Kunden achten beim Neubau und bei der Sanierung auf Nachhaltigkeit. Das bedeutet konkret zwei Dinge: eine energiesparsame sowie energieeffiziente Technik und eine nachhaltige Bau­biologie. Umwelt­freundliche Bau- und Dämm­­stoffe wie Holz, Lehm und Hanf­fasern finden immer öfter Einzug in die Bauweise von Häusern. Neben der Bausubstanz spielt die Energienutzung eine wichtige Rolle, insbesondere durch effiziente Technik und den Einsatz von erneuerbaren Energien (u. a. nachwachsende Rohstoffe, Erdwärme, Solarenergie). Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt ab 2021 die Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 durch Anreize für Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien.

Auch in Bezug auf die Einrichtung und den allgemeinen Konsum ist ein Trend zu fairen und nachhal­tigen Produkten zu sehen. Avocado­store, ein nachhaltiger Marktplatz für „Eco Fashion und Green Lifestyle“, wurde 2016 vom FOCUS zum Wachstumschampion von 500 Unternehmen – vor Zalando und Home24 – ausgezeichnet. Eine aktuelle Studie aus dem Herbst 2020 von der Managementberatung PwC bestätigt, dass 80% der Privatkunden Nachhaltigkeit nicht nur als Modeerscheinung ansehen. Damit wächst die Zielgruppe für grüne Versicherungen.

Denn: Sollte nicht auch der Versicherungsschutz nachhaltig lebender Menschen und deren grüner Immobilien auf die Zukunft aus­gerichtet sein? Doch an welchen Stellen setzt grüner Versicherungsschutz an? Und was hat dieses Wissen mit dem EU-Aktionsplan Sustainable Finance zu tun?

Nachhaltigkeitshaltung des Versicherers im Fokus

Um ein Versicherungsprodukt im Bereich Wohngebäude und Hausrat nachhaltig ausrichten zu können, wirken die Gesamtstra­tegie und die Kapitalanlage der Ver­sicherungsgesellschaft sowie die Produktgestaltung mit einer nachhaltigen Schadenregulierung als größte Zukunftshebel. Erster Betrachtungspunkt ist dabei, ob das Versicherungsunternehmen an sich nachhaltig und zukunftsorientiert wirtschaftet. Denn nur wenn die Versicherungsgesellschaft nachhaltig agiert, kann auch das Versicherungsprodukt vollumfänglich als nachhaltig bezeichnet werden.

Damit die Assekuranz, Berater und deren Kunden einen Überblick über die Nachhaltigkeitsleistung von Versicherungsgesellschaften erhalten, widmet sich ein zweijähriges Projekt der Greensurance Stiftung in Kooperation mit der Hochschule für Technik Stuttgart (HFT) der Nachhaltigkeitsbewertung von Non-Life-Gesellschaften. Unter dem Namen „NATIVE“ wird das Projekt durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Ende 2021 können Verbraucher die Nachhaltigkeitsbewertung kostenlos nutzen. Die Assekuranz selbst und Berater erhalten weitere Informationen zur NATIVE-Bewertung über einen kostenpflichtigen Online-Zugang.

Makler, die nicht so lange warten möchten, können sich aufgrund des CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetzes bereits ein eigenes Bild machen. Große kapitalmarktorientierte Unternehmen und Finanzinstitute sind seit dem Geschäftsjahr 2017 verpflichtet, nichtfinanzielle Informationen bereitzustellen. Viele mittelständische Versicherungen, die nicht der Berichtspflicht unterliegen, stellen freiwillig Informationen über die nachhaltige Unternehmensführung zur Verfügung, zum Beispiel in einem Nachhaltigkeitsbericht.

Zur Gesamtstrategie gehört die nachhaltige Ausrichtung der Kapitalanlagen. Nur wenn mindestens das Sicherungsvermögen durch Anlagegrundsätze im Sinne der Nachhaltigkeit ausgestaltet ist, kann ein Kompositversicherungsprodukt als nachhaltig bezeichnet werden. Dazu zählt immer die vollständige Devestition aller fossilen Assets (Stichwort: „Divestment“).

Zukunftsfähiges Wording für Gebäude und Hausratsparte

Ein Versicherungsprodukt wird dann ein nachhaltiges, wenn das Wording ein zukunftsfähiges ist. Spätestens mit diesem Verständnis hat die Schadenregulierung nach gleicher Art und Güte seine Berechtigung verloren. Mit „Mehrleistungen für nachhaltigen Schadensersatz“ sollten Versicherungsprodukte zukünftig immer versehen sein. Damit steht die Reparatur vor Neuanschaffung und die Neuanschaffung immer in Bezug zur Nachhaltigkeit. Wordings sollten auf Nachhaltigkeitssiegel wie zum Beispiel den Blauen Engel, FSC-Siegel, Fairtrade oder GOTS, ausgerichtet sein. Auch können weitere sinnvolle Mehrleistungen im Sinne der Nachhaltigkeit erbracht werden.

In der Gebäudeversicherung sollte die Leistung für Energieberatung zum Regulierungsumfang gehören, um der Klimawandelproblematik gerecht zu werden und um durch Klimaanpassungsausrichtung präventiv für die Zukunft zu regulieren. Nach einem Elementarschaden sollte der Hochwasserpass des HochwasserKompetenzCentrum (HKC) zur regulierbaren Leistung gehören (https://www.hkc-online.de/de/Projekte/Hochwasserpass). Nur wenn der Versicherungsnehmer durch Risikobewusstseinsschärfung die Gefahr durch Starkregenereignisse und sonstige Überschwemmung erkennt, wird er bereit sein, für seinen Versicherungsschutz mehr zu bezahlen, und Präventionsmaßnahmen ergreifen.

Um Produkte nachhaltiger zu gestalten, bieten einige Versicherungen auch Öko-Add-Ons wie eine Spende oder eine Nachhaltigkeitsverpflichtung pro Vertrag an. In vielen Fällen eine Bereicherung, jedoch sollten sich Policen auf ein Wording mit nachhaltigem Schadensmanagement fokussieren, weil damit die Wirkung für Kunden, die Gesellschaft und die Umwelt am größten ist.

Weiterbildung für ein besseres Verständnis

Wie die Nachhaltigkeitswordings der Assekuranz zu lesen sind, welche Notwendigkeit besteht, die Versicherungsberatung auf Nachhaltigkeit auszurichten, und wie die Bringschuld einer nachhaltigen Beratung umgesetzt werden kann, dafür bietet die Greensurance Stiftung seit 2016 die Weiterbildung zum/zur ESGberater/-in, Fachberater/-in für nachhaltiges Versicherungswesen© an. Die Initiative war die erste vom BMU geförderte Maßnahme zur Weiterbildung der Versicherungsbranche zu Klimaanpassung und Nachhaltigkeit.

Das Wissen um eine nachhaltige Assekuranz und deren Produkte ist insbesondere aufgrund des EU- Aktionsplans „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ eine anzunehmende Herausforderung. Im Jahr 2021 wird es für einige Maklerinnen und Makler verpflichtend, ESG-Themen in die Beratungsleistung miteinzubeziehen und den Kunden nach seinen ESG-Präferenzen zu befragen. Auch aus diesem Grund ist es ratsam, sich im Vorfeld mit Nachhaltigkeit, nichtfinanziellen Informationen, ESG- und CSR-Themen auseinanderzusetzen.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 01/2021, Seite 44 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Man As Thep – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Anna Schirpke
Marcus Reichenberg

Herausforderung Ferienhausversicherung

Der Run auf das eigene Ferienhaus oder die eigene Ferienwohnung hält an – auch aufgrund der Corona-Pandemie. Doch das Feriendomizil zu versichern, ist eine besondere Herausforderung. Von Maren Lenzen, freie Autorin für die GEV Grundeigentümer-Versicherung VVaG.

Deutschland stand im Jahr 2020 als Reiseziel im Fokus der Deutschen – besonders der Urlaub in einer gemieteten oder der eigenen Ferienimmobilie. Bereits im Vorjahr gab es einen Trend nach oben. Laut Statistik-Portal Statista wurden in Deutschland im vergangenen Jahr fast 50 Millionen gewerb­liche Übernachtungen in Ferien­immobilien getätigt – rund 13% mehr als im Jahr zuvor – private Übernachtungen nicht mitgezählt. Dieser Trend hat sich 2020 fortgesetzt. Laut Statistischem Bundesamt waren in diesem Jahr insgesamt 11.328 gewerbliche Ferienhäuser und -wohnungen in Deutschland geöffnet.

Was bedeutet das für die Versicherungsbranche? Zum einen sind vorhandene Ferienhäuser und -wohnungen besser ausgelastet. Zum anderen steigt auch die Zahl der neu erworbenen Urlaubsimmobilien. Und mit jedem frisch angeschafften Ferienhaus stellt sich die Frage nach der adäquaten Absicherung von Wohngebäude, Hausrat und weiteren für den Immobilientyp spezifischen Risiken.

Risiko bei Urlaubsimmobilien anders als bei ständig bewohnten Objekten

Das Nutzungsverhalten bei Ferienhäusern ist anders als bei ständig bewohnten Immobilien. Dies wiederum hat Auswirkungen auf das Risikoprofil eines Wohnobjekts. Je mehr Leerstand, desto höher das Risiko, dass Schäden längere Zeit unbemerkt bleiben, statt schnell behoben zu werden. Immerhin werden ständig bewohnte Einfamilienhäuser zu einem überwiegenden Teil vom Eigentümer selbst genutzt. Ferienimmobilien als Renditeobjekte werden hingegen oft und kurzfristig vermietet.

Nur eins von vielen Schreckensszenarien: Ein Wasserrohrbruch tritt in Abwesenheit der Eigentümer auf. Über Wochen kann Wasser auslaufen und Wände, Fußböden und Möbel stark schädigen oder sogar zerstören. Oder ein Sturm beschädigt das Dach und Regenwasser dringt in der Folge ungehindert ein. Aus einem kleinen Schaden kann so schnell ein Totalschaden werden.

In den allermeisten Fällen ist dann der Eigentümer vor Ort gefragt – er muss ungeplant anreisen. Auch das kostet Geld. Ist ein Mieter vor Ort, kommen Kosten für die Unterbringung des Mieters in einer anderen Unterkunft hinzu. Folgegästen muss der Vermieter absagen, es kommt zum Mietausfall. Das sind unvorhergesehene Mehrkosten, die durch normale Wohngebäude- und Hausratver­sicherungen nicht abgedeckt sind. Auch unbekannte und schnell wechselnde Mieter in Ferienhäusern stellen ein Risiko dar. So kann es schneller zu Schäden oder gar Vandalismus kommen.

Kurz: Bei einem Wohngebäude, das öfter leer steht und für kurze Zeiträume vermietet wird, ist das Risiko für weitreichende – weil spät bemerkte – Schäden viel höher.

Welche Versicherungen sollten Eigentümer abschließen?

Zunächst sollten Besitzer von Ferienhäusern und -wohnungen die gängigen Versicherungen für Immo­bilienbesitzer abschließen.

Basis: Wohngebäudeversicherung

Eine Wohngebäudeversicherung sichert Wohngebäude gegen elementare Grundgefahren ab. Drei Versicherungen werden dafür zur verbundenen Wohngebäudever­sicherung (VGV) zusammengefasst: die Feuerversicherung, die Leitungs­wasserversicherung und die Sturm­versicherung. Schäden durch Leitungswasser, Feuer, Hagel, Sturm und Überspannungsschäden durch Blitz deckt die VGV ab. Erweiterte Elementargefahren dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden: Je nach Lage des Gebäudes sollten Schäden durch Überschwemmungen infolge von Starkregen, Erdbeben, Erdrutsch, Schneedruck oder Schneelawinen mitversichert werden.

Hausratversicherung für Inventar

Eine Hausratversicherung ist für jeden Immobilienbesitzer sinnvoll. Sie sichert das Inventar gegen Einbruchdiebstahl, Vandalismus nach Einbruch, Leitungswasseraustritt und Feuer ab. Auch Gegenstände im Außenbereich gehören dazu. Ebenfalls versichern lassen sich Kosten wie die eines Feuerwehreinsatzes bei Fehlalarmen von Gas- und Rauchmeldern.

Ergänzungen: So individuell wie die Ferienimmobilie

Was muss bei einem Urlaubs­objekt anders versichert werden als bei ständig bewohnten Immobilien? Hier gilt: Bei der Ferienhausversicherung muss die Grenze für „nicht ständig bewohnte Tage“ möglichst hoch liegen. Meist sind bei gängigen Versicherungen nur 30, 60 oder 90 Tage vereinbart. Wird diese Grenze überschritten und dies dem Versicherer nicht mitgeteilt, liegt eine nicht mitgeteilte Gefahrenerhöhung vor – der Versicherungsschutz kann wegfallen. Mit 180 Tagen wären Ferienhausbesitzer besser bedient. Das gab es in der Vergangenheit nur in Verbindung mit hohen Risikobeiträgen.

Weiter muss ein Ferienhaus, das auch vermietet wird, gegen Mietausfall, Mehrkosten für Ersatz­unterkunft im Schadenfall oder Kostenerstattung abgesichert werden. Das Gleiche gilt für etwaige Reisekosten des Vermieters zum Versicherungsort.

Zusätzliche Erweiterungen sollten nach Bedarf möglich sein: Glasschutz für Gebäude- und Mobiliarverglasung oder Soforthilfe bei Schädlingsbekämpfung, Entfernung von Insektennestern oder die Kostenübernahme für einen Schlüsselnotdienst. Ein Einschluss der Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht und die Absicherung gegen grob fahrlässig herbeigeführte Schäden – auch diese Ergänzungen des Versicherungs­schutzes sind möglicherweise für den Kunden sinnvoll.

Eine Ferienimmobilie braucht ein modulares Versicherungskonzept

Ferienhäuser und -wohnungen unterscheiden sich oft in Größe, Lage und Ausstattung stark von­einander. Hier fehlte lange Zeit ein pass­genauer und vor allem erschwing­licher Versicherungsschutz – nicht nur für die Immo­bilie als solche, sondern auch für die wirtschaftliche Nutzung.

Einige Versicherungen haben das verstanden und beschreiten mit ihren Produkten neue, innovative Wege – wie zum Beispiel die GEV Grundeigentümer-Versicherung mit ihrem „Ferienhauskonzept“. Der Ansatz des Hamburger Spezialversicherers für Wohnimmo­bilien vereint die gewohnten Leistungen aus Wohngebäude- und Hausratversicherung und bietet zusätzlich individuell ergänzbare Module sowie eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht. Die GEV berücksich­tigt somit die Herausforderungen eines Ferienhauses durch passgenaue Spezial-Leistungen – inklusive einer Bündelrabatt-Option. Bezahlbare bedarfsgerechte Versicherungs­pakete wie das Ferien­hauskonzept anzubieten, wird für Versicherungen, ihre Vertreter und Makler ein wichtiger Schritt in die Zukunft sein.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 01/2021, Seite 46 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Lars Gieger – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Maren Lenzen

So macht Corona den Versicherungen zu schaffen

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf Versicherungen und Versicherungsnehmer? Mit dieser Frage hat sich die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa in der aktuellen Ausgabe der „Consumer Trend Reports“ beschäftigt. Vor allem Fondspolicen könnten demnach die Folgen zu spüren bekommen.

<p>Die Corona-Pandemie hat sich auf die Geschäftstätigkeit von Versicherern und Pensionseinrichtungen bisher insgesamt nicht erheblich ausgewirkt. Das geht aus dem „Consumer Trend Reports 2020“ der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (Eiopa) hervor. Der Geschäftsbetrieb der Versicherer konnte demnach trotz anfänglicher Bedenken Unternehmen weitestgehend am Laufen gehalten werden. Sowohl der Verkauf von Produkten wie auch Schadenmeldungen, Beschwerden oder die Informationssuche liefen im Großen und Ganzen weiter bzw. haben sich durch die zunehmende Digitalisierung sogar beschleunigt. </p><h5>Fondspolicen in der Kritik</h5><p>Dem Bereich der fondsgebundenen Versicherungen mache die Pandemie allerdings zu schaffen. Bereits bestehende Bedenken in Bezug auf Fondspolicen hätten sich verstärkt. So könnten strukturelle Probleme solcher Produkte wie etwa hohe und undurchsichtige Kosten oder ungewöhnliche und komplexe Risikoprofile ans Tageslicht kommen, wenn Kunden unerwartet Liquidität benötigen und frühzeitig Rückkäufe tätigen. Auch die geringen Renditen und die hohen Volatilitäten an den Finanzmärkten könnte die Probleme im Bereich der Fondspolicen verstärken und Kunden diese verstärkt zu spüren bekommen.</p><h5>Mangel an Klarheit der Versicherungsbedingungen</h5><p>Allgemein habe die Krise einen Mangel an Klarheit bei den Versicherungsbedingungen zu Tage gefördert. Das betrifft unter anderem das Thema Ausschlüsse wie etwas von Pandemien. Diese variieren der Eiopa zufolge je nach Markt, Produkt und Unternehmen stark. Problematisch sei zudem die Komplexität oder eine Mehrdeutigkeit von Verträgen. In einigen Fällen seien Gerichtsverfahren nötig geworden.</p><h5>Probleme auch bei Reiseversicherungen</h5><p>Auch bei Reiseversicherungen stellte Eiopa Probleme fest. Diese umfassen Ausschlüsse, Veränderungen im Risikoprofil oder auch das Fehlen von Abhilfemaßnahmen gegen Nachteile für die Kunden. Allerdings hätten sich auch viele Reiseversicherer kulant gezeigt und Deckungen im Sinne der Kunden ausgedehnt. </p><h5>Versicherer zeigen Nachsicht gegenüber Kunden</h5><p>Auch insgesamt hätten Aufsichtsbehörden sowie der Versicherungs- und Pensionssektor verschiedene spezifische Maßnahmen wie Kulanzen, Stundungen oder auch einen erhöhten Kundendienst ergriffen, um die Auswirkungen der Pandemie auf die Branche abzufedern. Wenn Kunden in problematische Situationen gekommen seien, hätten Versicherer sich oft nachsichtig gezeigt. (mh)</p><h5>Vollständiger Report zum Download</h5><p>Der vollständige „Consumer Trends Report 2020“ kann <a target="_blank" href="https://www.eiopa.europa.eu/sites/default/files/publications/reports/co…; target="_blank" >hier</a> als PDF heruntergeladen werden.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © natali_mis – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/08FD371B-2488-48F0-A124-61BB15899D5F"></div>

 

Verbraucher beschwerten sich 2020 wieder mehr über Versicherer

Die Finanzaufsicht BaFin hat 2020 spürbar mehr Verbraucherbeschwerden als im Vorjahr erhalten. Das gilt nicht nur für Banken, sondern auch für den Versicherungsbereich. Die Verbraucherschlichtungsstelle der BaFin verzeichnete im vergangenen Jahr ebenfalls mehr Eingaben als 2019. Gleiches gilt für den Versicherungsombudsmann.

<p>2020 haben deutlich mehr Verbraucher bei der BaFin eine Beschwerde über Versicherer eingereicht als im Vorjahr. Insgesamt verzeichnete die deutsche Finanzaufsicht im vergangenen Jahr 8.216 Beschwerden über Versicherer. 2019 waren es 7.851. Somit ist die Zahl der Beschwerden innerhalb eines Jahres um etwa 5% gestiegen. Das geht aus Zahlen der BaFin hervor, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegen. </p><h5>Darüber beschwerten sich Verbraucher</h5><p>Die meisten Beschwerden der Verbraucher über Versicherer verzeichnete die Finanzaufsicht über die Art der Schadenbearbeitung sowie über die Höhe der Versicherungsleistung. Die Corona-Pandemie spielte eine verhältnismäßig kleine Rolle. Nur rund 200 Eingaben registrierte die BaFin im Zusammenhang mit der Krise. Dabei ging es vor allem um Reiserücktritts- oder Betriebsschließungsversicherungen (BSV). </p><h5>Nicht nur Versicherer stärker betroffen</h5><p>Doch nicht nur über Versicherer beschwerten sich Verbraucher 2020 häufiger. Die Zahl der Beschwerden und Anfragen zu Kredit- und Finanzdienstleistern ist im vergangenen Jahr von 8.525 auf 9.547 gestiegen. Das entspricht einem Plus von fast 12%. Besonders oft richteten sich Verbraucher mit Anfragen zu alltäglichen Bankprodukten an die BaFin. Dazu zählen unter anderem die Kontoführung oder auch Überweisungen. Auch die umstrittenen Zinsanpassungsklauseln bei langfristigen Prämiensparverträgen spielten dabei eine Rolle, die in vielen älteren Prämiensparverträgen enthalten waren. </p><h5>Deutlich mehr Eingänge bei der Schlichtungsstelle</h5><p>Auch die Verbraucherschlichtungsstelle der BaFin verzeichnete 2020 eine deutlich erhöhte Aktivität. Bereits im Sommer hatte die Menge der Eingaben mit über 200 Eingängen den Rekord aus dem Jahr 2019 deutlich überstiegen. Mitte Dezember wurde dann sogar die Fallzahl von 300 überschritten. Insgesamt erhielt die Schlichtungsstelle 279 Eingaben sowie 32 Anfragen von Verbrauchern. Die Zahl der Eingänge summierte sich 2020 somit auf 311. Mehr als die Hälfte der Eingaben entfiel auf Banken. Versicherungsgeschäfte waren nur in 25 Fällen betroffen. </p><h5>Auch Versicherungsombudsmann erhielt mehr Beschwerden</h5><p>Neben der BaFin hat auch der Versicherungsombudsmann die Beschwerdezahlen für das Jahr 2020 veröffentlicht. Laut dem Jahresbericht 2020 gingen dort im vergangenen Jahr 17.412 Anträge auf Durchführung eines Streitbeilegungsverfahrens ein. Auch das bedeutete eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, als 3% weniger Beschwerden beim Versicherungsombudsmann eingingen. Die meisten Beschwerden gab es mit 3.904 im vergangenen Jahr zur Rechtsschutzversicherung, gefolgt von der Lebensversicherung (3.311), die im Vorjahr noch mit leichtem Vorsprung die Spitzenposition belegt hatte. Dahinter folgen bereits mit deutlichem Abstand Kfz-Kasko (1.672), sonstige Versicherungen (1.655) und Kfz-Haftpflicht (1.538). (mh)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Andreas Gruhl – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/938606D2-949E-49CB-A6C8-BEB628862C45"></div><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/938606D2-949E-49CB-A6C8-BEB628862C45"></div>