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4. Februar 2021
Herausforderung Ferienhausversicherung

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Herausforderung Ferienhausversicherung

Der Run auf das eigene Ferienhaus oder die eigene Ferienwohnung hält an – auch aufgrund der Corona-Pandemie. Doch das Feriendomizil zu versichern, ist eine besondere Herausforderung. Von Maren Lenzen, freie Autorin für die GEV Grundeigentümer-Versicherung VVaG.

Deutschland stand im Jahr 2020 als Reiseziel im Fokus der Deutschen – besonders der Urlaub in einer gemieteten oder der eigenen Ferienimmobilie. Bereits im Vorjahr gab es einen Trend nach oben. Laut Statistik-Portal Statista wurden in Deutschland im vergangenen Jahr fast 50 Millionen gewerb­liche Übernachtungen in Ferien­immobilien getätigt – rund 13% mehr als im Jahr zuvor – private Übernachtungen nicht mitgezählt. Dieser Trend hat sich 2020 fortgesetzt. Laut Statistischem Bundesamt waren in diesem Jahr insgesamt 11.328 gewerbliche Ferienhäuser und -wohnungen in Deutschland geöffnet.

Was bedeutet das für die Versicherungsbranche? Zum einen sind vorhandene Ferienhäuser und -wohnungen besser ausgelastet. Zum anderen steigt auch die Zahl der neu erworbenen Urlaubsimmobilien. Und mit jedem frisch angeschafften Ferienhaus stellt sich die Frage nach der adäquaten Absicherung von Wohngebäude, Hausrat und weiteren für den Immobilientyp spezifischen Risiken.

Risiko bei Urlaubsimmobilien anders als bei ständig bewohnten Objekten

Das Nutzungsverhalten bei Ferienhäusern ist anders als bei ständig bewohnten Immobilien. Dies wiederum hat Auswirkungen auf das Risikoprofil eines Wohnobjekts. Je mehr Leerstand, desto höher das Risiko, dass Schäden längere Zeit unbemerkt bleiben, statt schnell behoben zu werden. Immerhin werden ständig bewohnte Einfamilienhäuser zu einem überwiegenden Teil vom Eigentümer selbst genutzt. Ferienimmobilien als Renditeobjekte werden hingegen oft und kurzfristig vermietet.

Nur eins von vielen Schreckensszenarien: Ein Wasserrohrbruch tritt in Abwesenheit der Eigentümer auf. Über Wochen kann Wasser auslaufen und Wände, Fußböden und Möbel stark schädigen oder sogar zerstören. Oder ein Sturm beschädigt das Dach und Regenwasser dringt in der Folge ungehindert ein. Aus einem kleinen Schaden kann so schnell ein Totalschaden werden.

In den allermeisten Fällen ist dann der Eigentümer vor Ort gefragt – er muss ungeplant anreisen. Auch das kostet Geld. Ist ein Mieter vor Ort, kommen Kosten für die Unterbringung des Mieters in einer anderen Unterkunft hinzu. Folgegästen muss der Vermieter absagen, es kommt zum Mietausfall. Das sind unvorhergesehene Mehrkosten, die durch normale Wohngebäude- und Hausratver­sicherungen nicht abgedeckt sind. Auch unbekannte und schnell wechselnde Mieter in Ferienhäusern stellen ein Risiko dar. So kann es schneller zu Schäden oder gar Vandalismus kommen.

Kurz: Bei einem Wohngebäude, das öfter leer steht und für kurze Zeiträume vermietet wird, ist das Risiko für weitreichende – weil spät bemerkte – Schäden viel höher.

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Ein Artikel von
Maren Lenzen