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Assekuranz Sach allgemein

Wirksamkeit von Gütesiegeln und Online-Kundenbewertungen

Eine Studie von Sirius Campus liefert Einblicke in die Verhaltensweisen von Versicherungskunden. Die Marktuntersuchung hat sich mit der „Wirkung von Gütesiegeln und Online-Kundenbewertungen“ befasst. Bei günstigen Angeboten kann ein Gütesiegel die Kaufentscheidung z. B. um über 50% steigern.

Eine kürzlich durchgeführte Marktuntersuchung des Forschungs- und Beratungsinstituts Sirius Campus in Köln hat Erkenntnisse zur Wirksamkeit von Gütesiegeln und Online-Kundenbewertungen im Versicherungsmarkt zutage gebracht.

Gütesiegel vs. Premium-Pricing: Überraschende Ergebnisse

Die Studie ergab: Wenn es sich um ein preiswertes Angebot im Vergleich zu mittel- und hochpreisigen Konkurrenzangeboten handelt, steigert ein Gütesiegel die Kaufbereitschaft um über 50%. Bei mittelpreisigen Angeboten beträgt der Anstieg rund 20%. Interessanterweise verlieren hochpreisige Premiumangebote aber durch ein Gütesiegel leicht an Gunst der Käufer. Dies wurde am Beispiel einer privaten Haftpflichtversicherung von drei verschiedenen, aber nicht namentlich benannten Versicherern getestet.

Hälfte der Versicherungskunden hat bereits Kundenbewertungsportal genutzt

Obwohl Online-Kundenbewertungen nach wie vor weit verbreitet sind, zeigt die Studie, dass das Vertrauen leicht gesunken ist. Im Jahr 2016 lag das Vertrauen bei 43%, während es aktuell 41% beträgt. Dennoch haben bereits 51% der Versicherungskunden ein Kundenbewertungsportal im Internet zur Information genutzt. Besonders jüngere Kunden bis 30 Jahre (75%) und online-affine Zielgruppen (z. B. Optimierer (72%) und Eigenständige (64%) der Sirius-Campus-Select-Typen) nutzen oft Kundenbewertungen. Die am häufigsten genutzten Plattformen dafür sind Check24, Google, Trustpilot und Trusted Shops.

Bildgestützte Bekanntheit von Siegeln

Vertrauen in ein Gütesiegel hängt stark von dessen Bekanntheit ab. Im Vergleich zu 2016 haben Trustpilot (+40 Prozentpunkte), Öko-Test (+12 PP), Deutschland Test (+10 PP), eKomi (+9 PP) und Check24 (+7 PP) ihre bildgestützte Bekanntheit gesteigert. Finanztest führt nach wie vor mit 63% bei der bildgestützten Bekanntheit, gefolgt von Öko-Test (59%). Trustpilot (44%) und Trusted Shops (43%) haben sich auf die Plätze 3 und 4 vorgearbeitet.

Aktive Suche nach Testergebnissen nimmt zu

Der Anteil der Privatkunden, die aktiv nach einem Testergebnis suchen, erhöhte sich auf 30% – in der Gen Z ist er mit 42% am höchsten. 18% der Kunden mit Kontakt zu Testergebnissen haben aufgrund dieser Informationen bereits eine Versicherung abgeschlossen, 3% haben einen Vertrag gekündigt. Dennoch ist die Zahl derer, die sich nicht nach Testergebnissen richten, leicht auf 40% gestiegen.

Über die Studie

Der Sirius Campus Marktuntersuchung „Wirkung von Gütesiegeln und Online-Kundenbewertungen“ als Schwerpunktthema im Kundenmonitor Assekuranz liegen 2.000 repräsentative Online-Interviews mit 18- bis 69-Jährigen im Juni 2023 zugrunde. Es wurden 38 Gütesiegel untersucht. (lg)

Bild: © LALAKA – stock.adobe.com

 

STC Gruppe übernimmt Thomä & Geiss Versicherungsmakler

Mit Wirkung zum 01.01.2023 hat die Thomä & Geiss Versicherungsmakler GmbH den Schritt in die STC Gruppe vollzogen. Thomä & Geiss ist spezialisiert auf die Betreuung von Privat- und gewerblichen Kunden sowie Hausverwaltungen. Der Schwerpunkt liegt auf der Absicherung von Eigentum und Sachwerten.

Die Thomä & Geiss Versicherungsmakler GmbH ist mit Wirkung zum 01.01.2023 Teil der STC Gruppe geworden. Von dieser strategischen Integration sollen sowohl die rund 5.000 Kunden in der Marburg/Biedenkopf-Region als auch die zusätzlichen 500 Kunden der Pro!Vers GmbH aus Bad Marienberg, die in Thomä & Geiss GmbH aufgegangen ist, profitieren.

Absicherung mit eigens entwickelten Versicherungskonzepten

Die Thomä & Geiss Versicherungsmakler GmbH konzentriert sich auf die Betreuung von Privatkunden, gewerblichen Kunden und Hausverwaltungen. Gegründet wurde sie von Gründer Peter Thomä und Ulrich Geiss. Ein besonderer Fokus liegt auf der Absicherung von Eigentum und Sachwerten mit eigens entwickelten Versicherungskonzepten.

„Lebenswerk in neues Zeitalter überführen“

„Mit Thomä & Geiss Versicherungsmakler GmbH begrüßen wir einen der größten und etabliertesten, unabhängigen Versicherungsexperten in Hessen. Wir freuen uns darauf, das seit Generationen aufgebaute Lebenswerk gemeinsam mit den erfahrenen und vor Ort aktiven Mitarbeitern in ein neues Zeitalter zu überführen,“ so Dennis Sturm, Geschäftsführer der STC Gruppe. Begleitet wurde die Transaktion von dem auf Unternehmensnachfolge spezialisierten Unternehmens- und Nachfolgeberater Dr. Peter Schmidt. (lg)

Bild: © Andrew Brown – stock.adobe.com

 

Photovoltaikversicherung: Die Favoriten der VEMA-Makler

Für die nachhaltige Energieerzeugung ist Photovoltaik von großer Bedeutung. Um die Anlagen entsprechend abzusichern, kommt es auf den passenden Versicherungsschutz an. Die VEMA hat bei ihren Partnern im Rahmen einer Umfrage nachgehakt, auf welche Anbieter sie setzen.

Bei der Energiewende ist Solarstrom ein entscheidender Faktor. Die Bundesregierung setzt sich für den Ausbau von Solaranlagen ein. Mit etlichen Maßnahmen soll der Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen entbürokratisiert und der Zubau von Photovoltaik beschleunigt werden. Ob auf dem Dach eines Einfamilienhauses oder als ganzer Solarpark – immer mehr Photovoltaik kommt zum Einsatz. Im Zuge der Anschaffung bzw. Investition in die kostspielige Technik ergeben sich auch Fragen nach dem Versicherungsschutz und dem passenden Anbieter.

Im Rahmen einer Umfrage wollte die Maklergenossenschaft VEMA von ihren Partnerbetrieben wissen, welche Photovoltaikversicherer sie favorisieren. Die Makler wurden gebeten, die drei meistgenutzten Anbieter zu nennen.

Die relevantesten Versicherer im Neugeschäft

Wie die Umfrage zeigt, landet die Photovoltaikversicherung der Helvetia (VEMA-Deckungskonzept) im Neugeschäft mit Abstand vorne mit 32,69% von insgesamt 832 Stimmen. Auf Platz 2 rangiert die Gothaer (VEMA-Deckungskonzept) mit 11,9% vor der VHV mit 7,69% der Nennungen auf Rang 3. Auf den ersten drei Plätzen hat sich im Vergleich zur Vorgängerstudie von August 2021 somit nichts geändert. Auf dem 4. Rang findet sich die Württembergische mit 5,65% der genannten Stimmen vor der Waldenburger auf Platz 5 mit 4,93%.

Die Gesellschaften mit den besten Werten

In der Umfrage hat die VEMA die Makler außerdem befragt, welche Versicherer in der Sparte Photovoltaikversicherung in den Kategorien Produktqualität, Antragsbearbeitung, Schadenbearbeitung sowie Erreichbarkeit überzeugen können. Die Makler konnten Schulnoten von 1 bis 6 vergeben, daraus wurde Mittelwert errechnet. Den besten Mittelwert erzielt die INTER mit 1,62. Es folgt die Helvetia mit einem Mittelwert von 1,75 vor der Waldenburger, die auf 1, 84 kommt. Knapp dahinter rangiert die Allianz mit einem Mittelwert von 1,85 vor der Oberösterreichischen mit 1,91. (tk)

Bild: © tl6781 – stock.adobe.com

 

„Den Unternehmen droht nun eine weitere Prämienanpassungswelle“

Die Versicherungseinkäufer der deutschen Wirtschaft wollen Prämiensteigerungen und vermehrte Ausschlüsse in der Industrieversicherung nicht mehr akzeptieren, so der GVNW-Geschäftsführer Stefan Rosenowski im Vorfeld des GVNW-Symposiums in München. AssCompact hat nachgefragt.

Interview mit Stefan Rosenowski, Geschäftsführer Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) e.V.
Herr Rosenowski, vom 06. bis 08.09.2023 findet das GVNW-Symposium statt. Spiegeln die Themen des Symposiums die allgemeine schwierige wirtschaftliche Lage wider?

Ich denke schon. Die Themen spiegeln die aktuellen Herausforderungen der versicherungsnehmenden Industrie, insbesondere im Bereich des Risikotransfers wider, die in Teilen auch Folge der schwierigen wirtschaftlichen Lage sind. Die Probleme des Industrieversicherungsmarktes sind sinkende Kapazitäten, der immer weiter eingeschränkte Versicherungsschutz bei gleichzeitig steigenden Prämien und Kosten. Die Rekordteilnehmerzahlen, die nochmals höher sind als im Vorjahr, sind ein weiteres Indiz dafür, dass wir mit dem Programm die aktuellen Themen getroffen haben.

Verlangt die aktuelle Situation mehr Versicherungsschutz oder sparen die Industrieunternehmen, z. B. auch, weil sie weniger investieren?

Ganz klar: mehr, denn Investitionen sind nicht der alleinige Treiber. Alleine die Inflation treibt die Versicherungswerte von Gebäuden, Anlagen und Lagerbeständen in die Höhe. Da hilft es wenig, wenn auf der einen Seite zwar die Versicherungssummen inflationsbedingt angepasst werden, die vertraglichen Höchstentschädigungen jedoch nicht. Das ist dann eine ausschließliche Verteuerung des Versicherungsschutzes bei gleichzeitig geringerem materiellen Versicherungsschutz, obwohl in diesem Fall das Risiko ansonsten unverändert bleibt.

Auch der Bedarf an Cyberversicherungen ist gegeben, aber unsere Mitgliedsunternehmen schauen genau hin, ob eine Versicherung unter kaufmännischen Gesichtspunkten überhaupt sinnvoll ist. Unsere diesjährige Umfrage bei unseren Delegierten und großen Mitgliedsunternehmen ergab, dass wieder ca. ein Drittel keine Cyberversicherung abgeschlossen hat. Neben Unternehmen, die überhaupt kein Angebot erhalten haben, sind auch Unternehmen, die sich ganz bewusst gegen eine Cyberversicherung entschieden haben. Bei Letzteren werden entweder die benötigten Kapazitäten nicht zur Verfügung gestellt und/oder nur zu wirtschaftlich nicht sinnvollen Konditionen.

Seit Längerem wird der harte Markt in der Industrieversicherung beklagt. Unternehmen, Makler und Versicherer – Erst- und Rückversicherer – wollten sich zusammenraufen. So recht scheint man damit nicht voranzukommen?

Das stimmt und das frustriert uns als Verband, der die Interessen der versicherungsnehmenden Wirtschaft vertritt. Zuallererst sind da die seit Jahren bestehenden Preisanpassungen mit neuen, meistens nicht individuellen Begründungen. Den Unternehmen droht nun eine weitere Prämienanpassungswelle, die sich durch die Erhöhung der Rückversicherungspreise begründet. Eine Weitergabe dieser an die Versicherungsnehmer wollen wir nicht akzeptieren.

Bei allem Verständnis dafür, dass jeder Versicherer das Recht und die Notwendigkeit hat, Gewinne zu erzielen, verlieren wir dieses aber direkt, wenn gleichzeitig Rekordergebnisse der Erst-Versicherer publiziert werden und der Eindruck entsteht, die Industrieversicherung finanziert diese. Die Industrie hat mit vielen Herausforderungen zu kämpfen und die Industrieversicherer stehen dann nicht immer als Partner zur Seite.

In der Industrieversicherung befinden wir uns in einem Oligopol und entsprechend sind die Marktverhältnisse so, wie sie sind. Das wollen wir aber so nicht akzeptieren und appellieren auch an die makroökonomische Verantwortung eines jeden Versicherers. Neue und/oder erweiterte Ausschlüsse wie in der Vergangenheit die Territorialausschlüsse Ukraine (!), Russland und Belarus, erweiterte Sanktionsklauseln und nun neu die Diskussionen rund um die PFAS-Problematik tun ihr Übriges dazu bei. Wenn bei den Versicherungsnehmern immer das Gefühl des Diktates vom Vertragspartner entsteht, kann es nicht zu einer besseren Zusammenarbeit kommen.

Kann man die Versicherer so über einen Kamm scheren?

Nein, das sicher nicht. Wir nehmen schon einzelne Häuser wahr, die die Partnerschaft mit ihrem Versicherungsnehmer und die Langfristigkeit der Vertragsbeziehung in den Vordergrund stellen. Im Prinzip hängt es davon ab, ob eine Zeichnung vor Ort beim Kunden entschieden werden kann oder nicht. Und das unterscheidet sich dann sogar bei ein und demselben Versicherer.

Wird denn auch ein gutes Risiko- und Präventionsmanagement der Industrieunternehmen nicht belohnt?

In der Cyberversicherung ist die Belohnung sogar die, überhaupt ein Angebot zu erhalten. Generell vertreten wir die Auffassung, dass sich jedes Unternehmen mit einem gutem Risiko- und Präventionsmanagement zunächst einmal selbst belohnt, denn jedes Unternehmen sollte sein Interesse danach auslegen – unabhängig ob Versicherungsschutz besteht oder nicht –, keinen Schaden zu erleiden. Die Versicherung übernimmt dann am Ende die Schadenrechnung.

Aber für jedes Unternehmen ergibt sich daraus die Möglichkeit, nach größerer Unabhängigkeit von Versicherungsunternehmen zu streben. Gut aufgestellte Unternehmen können sich verstärkt mit einer Eigentragung auseinandersetzen. Daher motivieren wir jedes Industrieunternehmen, sich darauf zu fokussieren. Mehr Eigentragung kann je nach Unternehmensgröße mit deutlich höheren Selbstbeteiligungen beginnen und in den Überlegungen einer Captive enden.

Letzteres ist inzwischen nicht mehr nur ein Instrument für die ganz großen Konzerne. Ein Beispiel wird im Rahmen des Symposiums durch ein Mitgliedsunternehmen vorgestellt. Wenn diese strategischen Entscheidungen im Unternehmen getroffen werden, fallen diese langfristig aus und werden einen Einfluss auf die Relevanz der Industrieversicherung in der Zukunft haben. Weil Captives eine immer größere Bedeutung bei den Überlegungen spielen, ist uns als Verband sehr daran gelegen, den Standort Deutschland für Captives attraktiver zu gestalten. Auch diese erste Diskussion wird auf dem Symposium geführt.

 

„Den Unternehmen droht nun eine weitere Prämienanpassungswelle“

 

Die Prüfung zur Einrichtung von Captives geht also weiter. Gibt es denn weitere Neugründungen?

Dem Vernehmen nach gab es in den letzten Jahren global, auch abhängig vom Domizil, eine steigende Anzahl von Captives. Die entsprechenden Statistiken haben einen gewissen Nachlauf. So basiert das anbieterunabhängige „World Domicile Update 2022“ der Publikation Captive Review auf Zahlen des Jahres 2020. Verschiedene einzelne Veröffentlichungen (siehe Grafik) berichten jedoch von einer Reihe von Neugründungen. Unzweifelhaft ist, dass auch im deutschen Markt deutlich mehr Unternehmen im Rahmen von Machbarkeitsstudien die Gründung einer Captive prüfen lassen. Erfahrungsgemäß kann es aber von einem positiven Studienergebnis bis zur Gründung einige Zeit dauern.

Sind Virtual Captives eine Lösung und wie beschreibt man diese am besten?

Virtual Captives können den Einstieg in die Captive-Welt erleichtern, da ihr „Gründungsaufwand“ deutlich geringer ist als bei der Formation einer rechtlich selbstständigen und eigenständig regulierten Versicherungsgesellschaft.

Wie die Bezeichnung bereits nahelegt, kommt es bei einer virtuellen Captive nicht zur Gründung einer eigenständigen Versicherungsgesellschaft. Vielmehr wird durch Abschluss eines Versicherungsvertrages mit einem Versicherer die ökonomische Wirkungsweise eine Captive „simuliert“. Auch wenn es im Rahmen eines solchen Versicherungsvertrages zu einem gewissen Risikotransfer auf den kommerziellen Versicherer kommt, hat der überwiegende Teil des Vertrages – wie bei einer traditionellen Captive – das Ziel, mittels Prämienzahlung das Risiko des versicherungsnehmenden Unternehmens über einen mehrjährigen Vertragszeitraum weitestgehend selbst zu finanzieren. Das Unternehmen „spart“ sich den finanziellen und administrativen Gründungsaufwand und „leiht“ sich quasi die Bilanz des kommerziellen Versicherers.

Eine virtuelle Captive wird häufig als Einstieg in die Captive-Welt gesehen oder als Lösung für kleinere und mittlere Unternehmen, deren Prämienvolumen nicht ausreichend ist oder die den Aufwand einer Captive-Gründung scheuen.

Bild, Grafik: © GVNW

 
Ein Interview mit
Stefan Rosenowski

Siemens Blitzatlas: Wo es 2022 am häufigsten blitzte

Im Jahr 2022 registrierte der Blitz-Informationsdienst von Siemens rund 242.000 Blitzeinschläge in Deutschland. Das sind 49% des Vorjahreswerts. Die Blitzhochburg Deutschlands ist Kempten im Allgäu. Das blitzreichste Bundesland ist Bayern. Und im Juni blitzte es 2022 von allen Monaten am meisten.

<p>Siemens hat im Rahmen des Blitzatlas Deutschland 2022 Daten aus allen 402 Stadt- und Landkreisen der Republik präsentiert. Mit einer Blitzdichte von 2,4 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer führt Kempten die Rangliste an, gefolgt vom benachbarten Kreis Ostallgäu und Garmisch-Partenkirchen. Insgesamt verzeichnete der Blitz-Informationsdienst von Siemens (BLIDS) im vergangenen Jahr 242.000 Erdblitze in ganz Deutschland. Das sind weniger als die Hälfte des Vorjahreswertes – da waren es 491.000. </p><h5>In Brandenburg, Hof und Oldenburg blitzt es am wenigsten</h5><p>Die geringste Blitzdichte weisen die Städte Brandenburg an der Havel mit 0,04 Blitzereignissen pro Quadratkilometer, das oberfränkischen Hof mit 0,07 Blitzereignissen pro Quadratkilometer und Oldenburg mit einer Blitzdichte von 0,14 auf. </p><p>Unter den Landeshauptstädten rangiert München erneut vorne. Auf Rang 2 landet Potsdam vor Stuttgart auf Rang 3. Die höchste Blitzdichte unter den Bundesländern mit knapp 1,0 verzeichnet Baden-Württemberg, die meisten Erdblitze im Jahr 2022 gab es laut BLIDS in Bayern. Auf Bayern entfielen mit knapp 60.000 Einschlägen ein Viertel aller gemessenen Ereignisse. </p><p>„Das Jahr 2022 verzeichnete die niedrigsten Blitzereignisse der letzten 30 Jahre (seit Messung). Im Sommer, vor allem im Juni und August, herrschte teilweise extreme Dürre bei hohen Temperaturen über 35 Grad. Diese Zeit ist üblicherweise die beste Zeit für Gewitter. Doch die Niederschlagsmenge lag deutlich unter dem Sollwert. Für Gewitter braucht es aber beides – Feuchtigkeit und heiße Temperaturen“, erklärt Stephan Thern, Leiter des Blitz-Informationsdienstes von Siemens. Dass auch dieses Jahr die südlichen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg die Rangliste wieder anführten, liegt laut Thern an der Nähe zur alpinen Vorgebirgslandschaft.</p><h5>Im Juni blitzte es 2022 am häufigsten</h5><p>Der gewitterreichste in ganz Deutschland war 2022 der Juni, in dem mit 66.000 Blitzen mehr als ein Viertel aller Einschläge des Jahres niedergingen. Auf Platz 2 folgt der August mit über 51.000. Blitzreichster Tag war der 26. August mit rund 26.000 Erdblitzen. (tk)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Andreas – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/A9E5D593-45C4-4374-B303-44B038D2930B"></div>

 

Wie Versicherungen und Vermittler die Gen Z erreichen

Die Generation Z gibt vielen noch Rätsel auf – auch in der Versicherungswelt. Was wollen die jungen Leute? Wie kann man sie erreichen und etwa von einem Versicherungsprodukt überzeugen? Und sind sie überhaupt auf Absicherung bedacht? Eine Sirius-Campus-Studie gibt spannende Einblicke und hält einige Tipps bereit.

Die junge Generation, der Gen Z, gilt bei einigen als sprunghaft und unmotiviert. Ob das wirklich alles so stimmt, wird immer fraglicher. Mithilfe von Studien kann das Bild der Generation Z immer genauer gezeichnet werden. Die Sirius Campus Marktuntersuchung „Versicherung der Zukunft – Erwartungen der Gen Z“ hat nun etwa untersucht, welche Erwartungen die jungen Leute an Versicherungen du auch Makler stellen.

Versicherungen wichtig und gut

Dabei stellt sich heraus: Die Generation Z ist viel sicherheitsorientierter als oft angenommen. Das Sicherheitsbedürfnis hat sich aufgrund der zahlreichen Krisen auf dem Planeten, z. B. Klimawandel und russischer Angriffskrieg, weiter erhöht. Für die Gen Z wird der Wunsch nach Sicherheit vor allem durch finanzielle Unabhängigkeit und einen sicheren Arbeitsplatz erfüllt. Versicherungen werden mehrheitlich als wichtig und gut angesehen. Sie geben den jungen Menschen „das Gefühl, sich für den Ernstfall keine Sorgen machen zu müssen“, heißt es von Sirius Campus.

Erlebnisorientierung und selbstbezogene Lebensgestaltung

Auch hat sich in der Studie gezeigt, dass die Gen Z eine ausgeprägte Erlebnisorientierung hat: Freizeitaktivitäten, Sport und Reisen bzw. Gap Year werden regelmäßig und in engen Beziehungen mit Freunden gepflegt. Wichtig dabei: die spontane Nutzung von Gelegenheiten zur Freizeitgestaltung und für berufliche Erfahrungen – Sirius Campus spricht von einer sehr selbstbezogenen Lebensgestaltung. Aus dieser heraus schaue die junge Generation für sich selbst mit einem positiven Blick in die Zukunft – trotz aller Krisen.

Zwischen Spontanität, Sicherheitsbedürfnis und dynamischen Weltentwicklungen

Aus diesen Werten entsteht ein Spannungsfeld zwischen Spontanität, Sicherheitsbedürfnis und dynamischen Weltentwicklungen. Hier findet die Gen Z der Studie zufolge einen eigenen Lebensansatz: Mit einem starken Fokus auf sich selbst versuche sie, anpassungsbereit und flexibel zu bleiben, um die Chancen des Lebens spontan und unbefangen nutzen zu können.

Erwartungen der Gen Z an Versicherungsprodukte

Der ausgeprägte Flexibilitätswunsch hat dann auch Auswirkungen auf die Erwartungen der Gen Z an Versicherer und ihre Produktangebote: Sie wird von langfristigen und starren Verbindlichkeiten abgeschreckt und sucht daher nach Versicherungen mit relevanten Anpassungsoptionen während der Vertragslaufzeit. Der ausgeprägte Sicherheitswunsch ist aber auch mit einem gehobenen Absicherungswillen und damit verbundener Preisbereitschaft verknüpft.

Soziale Medien sind Alltag

Eine weit bekannte Annahme über die Gen Z bestätigt sich noch in der Studie: Soziale Medien sind fester Bestandteil ihres Alltags. Besonders beliebt zur Entspannung: Instagram und TikTok. Sie werden von fast allen bzw. rund der Hälfte täglich genutzt. Doch die jungen Leute wissen: Soziale Medien haben hohes Suchtpotenzial. Daher versuchen sie, dieses mit Selbstmanagement zu kontrollieren, darunter Aktivierung des Flugmodus, Zeitbegrenzungen mit Timer oder Selbstbeschränkung auf nachmittags und abends.

So sollte Werbung für Versicherungen sein

Zudem wird Werbung in den Sozialen Medien als unweigerlich wahrgenommen – jedoch auch skeptisch beäugt, vor allem dann, wenn sie aggressiv und aufdringlich gestaltet ist. Der Wunsch der Gen Z an Versicherungswerbung lautet: Bitte mit seriösem Auftritt und informativen Botschaften. Daher suchen viele auch aktiv nach Erfahrungsberichten, Produktvergleichen oder Informationsvideos im Internet.

Damit lässt sich Aufmerksamkeit erzeugen

Dr. Oliver Gaedeke, Geschäftsführer von Sirius Campus, hat dazu folgende Empfehlungen: „Verlässlichkeit und Seriosität sind nach wie vor Hygienefaktoren in der Markenkommunikation von Versicherern. Am besten werden diese Grundtugenden einer Versicherermarke durch Tonalität und Design vermittelt. Aufmerksamkeit lässt sich am besten mit Aussagen zur Flexibilität erzeugen.“

Was hält Gen Z ab, ein Beratungsangebot von Vermittlern wahrzunehmen?

Darüber hinaus herrschen der Studie gemäß große Unkenntnisse über Versicherungen sowie Angst vor Vertriebsdruck unter den jungen Menschen. Diese in Kombination mit dem Flexibilitätswunsch halten die Gen Z davon ab, direkt ein Beratungsangebot von Vermittlern wahrzunehmen. Was wünscht sich die Gen Z hier? Eine langsame Annäherung über einen ersten Telefonkontakt oder Chat mit einem hohen Informationsfokus.

So können Vermittler vorgehen

„Eine persönliche Beratung ist bei der Gen Z aufgrund der wahrgenommenen Komplexität von Versicherungen häufig gewünscht. Vermittler sollten deswegen ihre Beratungsqualität, z. B. mit einer ausführlichen Risiko- und Vorsorgeanalyse, in den Vordergrund stellen“, so Gaedeke.

Über die Studie

Die Sirius Campus Marktuntersuchung „Versicherung der Zukunft – Erwartungen der Gen Z“ basiert auf 30 qualitativen Tiefeninterviews und zwei Kreativgruppen mit jeweils zehn Teilnehmern zwischen 16 und 29 Jahren. Durchgeführt wurde sie im Juni 2023.

Lesen Sie auch: „Mit der Generation Z ändert sich die Mentalität beim Thema Arbeit“

Bild: © Prostock-studio – stock.adobe.com

 

„Embedded Insurance definiert Kundenzugang noch mal neu“

Zurich betreibt eine erfolgreiche Kooperation mit MediaMarktSaturn. Gemeinsam bieten sie eine Garantieverlängerung für hochwertige Waren an. Embedded Insurance gehört zur Multi-Channel-Strategie des Versicherers und ist auch die Kunst der Kundenansprache im richtigen Moment.

<h5>Interview mit Sebastian Wolf, verantwortlich für Partnerbusiness bei Zurich Deutschland</h5><h5>Herr Wolf, die Zurich Versicherung engagiert sich im Geschäftsfeld Embedded Insurance bereits seit geraumer Zeit. Was sind Ihre Erwartungen dahinter?</h5><p>Embedded Insurance definiert den Kundenzugang noch mal neu. Kunden sind heute durch die zunehmende Digitalisierung mehr denn je gewohnt, Produkte schnell, einfach und zu jeder Zeit unkompliziert zu kaufen. Viele Anbieter werten ihre Produkte oder Dienstleistungen durch ergänzende Services auf, die der Kunde direkt mit erwirbt. Letztendlich geht es darum, den Kunden in der Situation abzuholen, wenn das Thema Versicherung sehr relevant ist. Und das möglichst einfach und ohne großen Aufwand wie etwa mehrfache Eingabe von Daten durch den Kunden. Integrierte Absicherungslösungen sind für uns ein Instrument, um nah am Kunden, seinem Bedarf und seinen konkreten Wünschen zu sein.</p><h5>Embedded Insurance gilt als Trend und wird durch verschiedene Faktoren und Player angetrieben. Geht da noch mehr oder wird sich das Interesse abflachen?</h5><p>Den Trend treibt hier der Kunde und nicht die Branche oder einzelne Anbieter. Das Feedback der Verbraucher zeigt eindeutig, dass Versicherungen immer dann positiv bewertet werden, wenn sie mit wenig Kom­plexität abschließbar sind und für den Kunden einen Bezug zu seiner aktuellen Situation haben. Embedded Insurance stellt genau das dar und wird daher auch zukünftig eine wesentliche Rolle in der Ansprache der Kunden spielen. Schon heute haben 80% der Verbraucher eine Versicherung digital abgeschlossen. Das Interesse der Kunden ist also da.</p><h5>Ihr Haus scheint sehr erfolgreich zu sein mit dem Angebot bei MediaMarkt und Saturn. Wie ist die Entwicklung im Neugeschäft?</h5><p>Seit dem Start der Kooperation im Mai 2019 hat sich die Partnerschaft sehr positiv entwickelt. Mit unserem gemeinsamen Angebot erreichen wir eine Vielzahl der Kunden. So hat sich beispielsweise jeder dritte Kunde, der einen Fernseher erwirbt, für eine Garantieverlängerung entschieden. Insbesondere bei hochwertigen Waren zeigt sich, dass die Kunden ein großes Interesse an der Absicherung über die Herstellergarantie hinaus haben, um die Geräte möglichst langfristig nutzen zu können.</p><h5>Was beinhaltet das Angebot?</h5><p>Mit der PlusGarantie bieten wir MediaMarktSaturn-Kunden eine Verlängerung der Herstellergarantie auf bis zu fünf Jahre an. Der PlusSchutz deckt darüber hinaus Schäden beispielsweise durch Sturz, Wasser/Feuchtigkeit und optional auch Diebstahl ab. Weiterhin kann der Kunde beim Kauf eines sperrigen Gerätes wie eines Fernsehers, den er selbst nach Hause transportiert, eine Eigenmontage- und Transportversicherung abschließen, die zum Beispiel Bruchschäden absichert.</p><p>Beim Kauf eines E-Scooters bieten wir dem Kunden die Möglichkeit, im Markt eine Haftpflichtversicherung, die für den Betrieb eines E-Scooters Voraussetzung ist, direkt abzuschließen. Der Vorteil dabei ist, dass die benötigte Plakette mit ausgehändigt wird und der E-Scooter damit sofort einsatzbereit ist. Die Nachfrage nach diesem Service ist groß und zeigt, dass Versicherungen am POS sehr erfolgreich sein können.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Wie sieht es auf der Seite von Storni und Schäden aus?--><h5>Wie sieht es auf der Seite von Storni und Schäden aus?</h5><p>Mit der Profitabilität des Portfolios sind wir sehr zufrieden. Es gibt kaum Widerrufe oder Beschwerden durch Kunden. Besonders wichtig ist dabei das genaue Monitoring aufgrund der hohen Anzahl an Verträgen und damit auch Schadenfällen. Gerade bei diesem Geschäft gilt es, Auffälligkeiten frühzeitig festzustellen und gegenzusteuern.</p><h5>Zunächst erscheint es als ein sehr kleinteiliges Geschäft. Was macht es denn lohnend – eine smarte Technologie, Daten zur Customer Journey?</h5><p>Das Potenzial der gemeinsamen Kundenansprache ist die Grundlage der erfolgreichen Partnerschaft mit unserem Partner MediaMarktSaturn. Dazu gehört, dem Kunden das richtige Produkt zum passenden Zeitpunkt anbieten zu können. Jeder, der schon einmal einen größeren TV selbst transportiert und montiert hat, weiß den Wert einer Absicherung gegen mögliche Bruch- und Sturzschäden zu schätzen. Auch der bequeme Service, sich nicht an einem Samstagnachmittag auf die Suche nach einer Plakette für seinen neuen E-Scooter machen zu müssen, sondern alles aus einer Hand zu erhalten, wird von den Kunden hochgeschätzt.</p><h5>Sprechen Sie die neuen Kunden dann auch auf weitere Versicherungen an, denn sonst dürften die Kunden nach fünf Jahren wieder weg sein?</h5><p>Die Herausforderung besteht in der richtigen Kundenansprache. Der Kunde, der beispielsweise einen Kühlschrank gekauft hat, erwartet nicht, dass er auf eine Kfz-Versicherung angesprochen wird. Andere Produkte wie eine Hausratversicherung beim Kauf eines Kühlschranks oder auch einer Unfallversicherung beim Erwerb eines E-Scooters liegen dagegen nah. Dazu haben wir einen Prozess entwickelt, zielgerichtet Angebote ausspielen zu können.</p><h5>Steht dieser Weg im Zwiespalt mit dem persönlichen Vertrieb, also dem Agentur- und Maklervertrieb?</h5><p>Dieser Weg ergänzt nach dem Prinzip des Multi-Channel-Ansatzes die weiteren Vertriebswege und hilft uns bei der Befriedigung der Kundenwünsche. Die Kunden sollen selbst entscheiden können, ob sie weitere Produkte gerne im Rahmen einer persönlichen Beratung oder lieber selbst auf digitalem Weg erwerben möchten.</p><h5>Sind weitere Kooperationen in Planung?</h5><p>Der Ausbau von Partnerschaften und Kooperationen ist eine der strategischen Initiativen der Zurich Gruppe. Gerade im B2B2C-Segment sehen wir aus den Gesprächen mit potenziellen Partnern ein großes Interesse vonseiten der Anbieter. Und aufgrund der guten bisherigen Erfahrungen wollen wir den Markt gerne weiter erschließen.</p><p>Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 08/2023 und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Sebastian Wolf, Zurich Deutschland</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/ADA9B2B3-CAA1-4ACF-84F0-687577CEF345"></div>

 
Ein Interview mit
Sebastian Wolf

Die Favoriten der Makler in der gewerblichen Sachversicherung

Mit einigen Veränderungen bei den Maklerfavoriten wartet die aktuelle Studie „AssCompact AWARD – Gewerbliches Schaden-/Unfallgeschäft 2023“ im Bereich der gewerblichen Sachversicherung auf. An welche Gesellschaften wird das meiste Geschäft vermittelt und mit wem sind die Versicherungsmakler am zufriedensten?

An welche Anbieter vermittelten Versicherungsmaklerinnen und -makler das meiste Geschäft in der gewerblichen Sachversicherung? In der aktuellen Studie „AssCompact AWARD – Gewerbliches Schaden-/Unfallgeschäft 2023“ wurde genau das untersucht. Ergebnis: Es hat sich einiges getan bei den Maklerfavoriten.

Vergangene Woche stellte AssCompact bereits die Maklerfavoriten in der Betriebs- und Berufshaftpflicht vor. In dieser Auswertung soll es nun um die Maklerfavoriten und Qualitätsführer unter den Anbietern in der gewerblichen Sachversicherung gehen.

VHV hält den Platz, Rest wechselt
Wer sind die Favoriten der Makler in der gewerblichen Sachversicherung?

In der gewerblichen Sachversicherung vermittelten die an der Studie teilnehmenden Maklerinnen und Makler das weitaus meiste Geschäft an die VHV – wie auch schon in der Betriebs- und Berufshaftpflicht. Damit belegt die VHV in beiden Rankings den obersten Platz. Die AXA klettert vom 4. auf den 2. Platz. Die R+V verliert einen Rang und landet auf Platz 3.

Und auch auf den weiteren Plätzen des Top-Ten-Rankings ist etwas in Bewegung gekommen. So macht etwa die Alte Leipziger einen großen Sprung: von Rang 11 in der Vorjahresstudie auf Rang 4 im aktuellen Ranking. Die Allianz befindet sich nun auf dem 5. Platz. Baloise (ehem. Basler) kann einen Rang gutmachen und belegt nun Platz 6. Nach oben – von Rang 12 auf Rang 7 – schafft Helvetia den Sprung. HDI verliert drei Ränge und belegt nun Platz 8. Die Gothaer büßt einen Rang ein (Platz 9). Rhion rutscht um vier Plätze nach unten – von Rang 6 im letzten Ranking auf nun Rang 10 – und landet damit noch in den Top Ten.

Das sind die Qualitätsführer in der gewerblichen Sachversicherung

Und einen weiteren Aspekt haben die Studienautorinnen und -autoren untersucht: die qualitative Bewertung der Produktgeber. Diese Analyse der Qualitätsführer – also der Anbieter, mit denen die Versicherungsmaklerinnen und -makler sowie Mehrfachagentinnen und -agenten besonders zufrieden sind – wird durch die Bewertung der Gesellschaften anhand von 14 Leistungskriterien ermittelt. Sie werden je nach ihrer Relevanz unterschiedlich gewichtet. Heraus kommt die sogenannte gewichtete Gesamtzufriedenheit mit den Anbietern im gewerblichen Schaden-/Unfallgeschäft. In der aktuellen Studie sind Schadenregulierung, Preis-Leistungs-Verhältnis und Produktqualität die wichtigsten Einflussgrößen im Bereich der gewerblichen Sachversicherung.

Und auch bei der gewichteten Gesamtzufriedenheit steht eine alte Bekannte auf Platz 1: die VHV, gefolgt von Rhion auf Platz 2 und Hiscox auf dem 3. Platz. Besonders zufrieden sind die befragten Versicherungsmaklerinnen und -makler bei der VHV z. B. mit den Leistungskriterien „Angebotsrechner“ und „Produktqualität“.

Wen würden Vermittler ihren Kollegen empfehlen?

Für den Net-Promoter-Score (NPS) werden die Vermittlerinnen und Vermittler gebeten, auf einer Skala von 0 bis 10 anzugeben, wie wahrscheinlich es ist, dass sie die aufgeführten Gesellschaften einem befreundeten Kollegen oder einer Kollegin weiterempfehlen. Beim NPS steht in der gewerblichen Sachversicherung Rhion auf dem Siegertreppchen oben. Es folgen die SIGNAL IDUNA Gruppe und die VHV. (lg)

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact AWARD – Gewerbliches Schaden-/Unfallgeschäft 2023“ wurde vom 06.06.2023 bis 21.06.2023 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 217 Vermittlerinnen und Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittlerinnen und -vermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt. Die Studie kann zum Einzelpreis von 2.500 Euro zzgl. MwSt. erworben werden.

Sie können diese Studie hier kostenpflichtig bestellen.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact.de/studien zu finden.

Bild: © sdecoret – stock.adobe.com

 

hepster versichert Produkte auf notebooksbilliger.de

Das InsurTech hepster und die Elektronik-Plattform notebooksbilliger.de haben ihre Zusammenarbeit bekannt gegeben. Ab sofort können Kunden ausgewählte Produkte auch mit einer Versicherung von hepster absichern. Mit einem Klick wird sie zum jeweiligen NBB-Produkt hinzugefügt.

Das InsurTech hepster geht eine Kooperation mit der Elektronik-Plattform notebooksbilliger.de (NBB) ein. Das Rostocker Unternehmen hat sich auf Embedded Insurance spezialisiert und erweitert nun auch den Service bei NBB, indem es dort zu ausgewählten Produkten eine Versicherung anbietet. Die Zusammenarbeit mit hepster und der Vertrieb der Dienstleistungen starteten am 01.08.2023.

Weltweiter Schutz für Notebooks, Tablets und Wearables

Auf der Elektronik-Plattform können Kunden ab sofort das exklusiv für NBB entwickelte Produkt „NBB Care Plus“ zu ihren neuen Geräten erwerben. Den Versicherungsschutz gibt es für Notebooks, Tablets und Wearables wie Smartwatches und Sportuhren. Die Versicherungen können im Monatsabo dazugebucht werden – mit Raten und ohne Selbstbeteiligung und Wartezeit. Der Schutz gilt weltweit für Sturz-, Bruch-, Akkuschäden, Schäden durch Witterungseinflüsse, Diebstahl und Raub.

Versicherung per Klick hinzufügen

Kunden können die Versicherung mit einem Klick zum jeweiligen NBB-Produkt hinzufügen. Die monatliche Versicherungsrate hängt laut hepster vom Preis des jeweiligen Geräts ab. Die Zahlung der ersten Versicherungsrate erfolgt über NBB, dann wird die Versicherung bei hepster aktiviert und dort abgewickelt. Schadenfälle werden auch direkt über hepster reguliert.

Das entsprechende Zubehör direkt dazu – auch Versicherung

Das Kaufverhalten und die Bedürfnisse der Kunden hätten sich in den letzten Jahren stark gewandelt, meint Hanna Bachmann, CRO und Co-Founder von hepster. „Sie wollen nicht mehr nur ihren neuen Laptop oder eine Kamera kaufen. Sie wollen auch das entsprechende Zubehör direkt dazu – und dazu gehört mittlerweile auch eine passende Versicherung.“

Versicherungsbedarf bei Endkunden in der Elektronikbranche

Eine kürzlich von hepster in Auftrag gegebene Umfrage hat ergeben, dass 53% der Befragten bereits Zusatzversicherungen abgeschlossen haben. Ganz vorne liegen demnach Versicherungen für Smartphones und Handys. Laptops und Notebooks folgen auf Platz 2 (15%). Ab einem Kaufpreis von 500 Euro finden rund 55% eine Versicherung wichtig. 41% sehen dies laut der hepster-Befragung ab 1.000 Euro so. An der haben sich 1.792 Personen beteiligt. (lg)

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Neue Möglichkeiten für Industrie- und Gewerbeversicherung

Parametrische Versicherungen bieten neue Möglichkeiten in der Industrie- und Gewerbeversicherung. Mittels objektiver Parameter gelingt die Optimierung der zu erwartenden Schäden und Risiken, die infolge der Erwärmung des Weltklimas rasch zunehmen werden.

Ein Artikel von Mario Tucholke, Commercial Director DACH Descartes Underwriting

Bereits heute ist messbar: Die Risiken aus Extremwetterereignissen nehmen zu. Die jüngsten Schäden durch Fluten, Stürme, Waldbrände oder Dürre zeigen deutlich, dass der Klimawandel und seine Auswirkungen voll durchschlagen.

Mit Blick auf die gewerbliche und industrielle Versicherungslandschaft in Deutschland reichen bei einer Vielzahl der Risiken traditionelle Versicherungslösungen nicht mehr aus. Entweder werden sie sukzessive nicht mehr bezahlbar oder die Kapazitäten stehen erst gar nicht mehr zur Verfügung. Daher sind mehr denn je innovative Lösungen gefragt. Denn bereits heute belaufen sich die Verluste jährlich auf einen dreistelligen Milliardenbetrag. Viele Schäden und neue Risiken sind gar nicht versichert und die Tendenz ist steigend.

Der Berater ist in der Pflicht, die Resilienz der Unternehmen zu stärken

Umso wichtiger ist es, im Risikodialog mit dem Versicherungsnehmer deutlich hervorzuheben, wo die Grenzen der Versicherbarkeit von Naturgefahren-Deckungen liegen. Es muss aber ebenso über geänderte Eigentragung und die Entwicklung neuer Lösungen für unbekannte Gefahren gesprochen werden.

Descartes Underwriting verfolgt das Ziel, durch innovative Versicherungslösungen die Resilienz von Unternehmen gegenüber Elementar- und Klimarisiken zu stärken. Mit dem Angebot der parametrischen NatCat-Versicherung ist Descartes in einer Nische tätig, die durch den Klimawandel, die demografische Entwicklung und das wirtschaftliche Wachstum immer systemrelevanter wird.

Wie funktioniert der parametrische Versicherungsansatz?

In der parametrischen Versicherung weicht das klassische Schadenmanagement einem objektiven Parameter, dessen Messwerte über den erwarteten Schaden informieren, beispielsweise die Temperatur als Parameter für Frostschäden bei Obst. Sobald durch das Eintreten des Risikos vorab definierte Schwellenwerte erreicht werden (z. B. Temperatur unter null Grad), erfolgt eine schadenadäquate Auszahlung, basierend auf dem vorab definierten Index.

Dafür sind im Vorfeld jedoch enorme Rechenleistungen, Analysen und Modellierungen notwendig. Damit wird hohe Transparenz über das Risiko hergestellt. Doch die Vorteile sind noch nicht alle gehoben, denn eigentlich steckt man datenseitig erst noch in den „Kinderschuhen“. Stetig aktualisierte Datenmengen optimieren zukünftig die Risikomodelle und somit die Prämienkalkulation nach und nach – dies zugunsten der Versicherungsnehmer.

Das Absichern der Bilanz rückt in den Fokus

Im modernen Risikomanagement geht es in vielen Fällen bei der komplexen Absicherung von Risiken schon lange nicht mehr einzig um den materiellen Schaden. Finanzielle Einbußen, z. B. durch (indirekte) Betriebsunterbrechungen, stehen ebenfalls im Fokus. Auch hier kann die „Parametrie“ sinnvolle Ergänzung zur klassischen Deckung sein, insbesondere wenn es um die Sicherung kurzfristiger Liquidität geht. Denn Verzögerungen in der Schadenermittlung werden nicht nur immer weniger geduldet, sondern es gilt heute im Rahmen eines modernen Serviceversprechens Schäden ohne Wartezeit und ohne geografische Einschränkungen weltweit und jederzeit zu erheben bzw. zu regulieren. Unternehmen sind nicht mehr gewillt, Monate oder gar Jahre auf eine Auszahlung zu warten, und überlegen sich genau, welche Risiken für ihr Geschäftsmodell tragbar sind und welche nicht.

Moderne Technologien und KI als Grundlage

Grundsätzlich wird auf Basis des Risikomodells das Versicherungsprodukt individuell für den Kunden entworfen. Beliebte Instrumente zur Messung sind Wetterstationen, lokale Sensorik sowie Satellitendaten. Deren Auflösung ist mittlerweile in einigen Bereichen so genau, dass sich bspw. verbrannte Waldflächen durch spektrale Filtereinstellungen ermitteln lassen und dadurch eine automatisierte Flächenbrandversicherung möglich wird.

Bei der Satelliten-basierten Dürreversicherung werden die kumulierten Defizite an Bodenfeuchtigkeit aufgezeichnet und ausgewertet. Basierend auf den verschiedenen Pflanzensorten erfolgen passende Auszahlungen nur wenige Tage nach Abschluss der vereinbarten Risikoperiode. Die Dürreversicherung bedient dabei mehrere Zielgruppen und ist außer für Landwirte insbesondere für die Lebensmittelindustrie attraktiv.

Das Risikomodell für parametrische Überschwemmungsdeckungen ist stark auf lokale und regionale Gegebenheiten fokussiert. In einem Berechnungsmodell aus Wetterfaktoren und Pegelmessungen wird das Risiko für ein einschlägiges Hochwasser ermittelt. Die Versicherungslösung hat dann zum Ziel, ab einem gewissen Pegelstand die erwarteten Schäden zu kompensieren. Häufig werden diese Deckungen im Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen (ZÜRS) in den Zonen 3/4 genutzt, da hier die Pegelaufzeichnungen brauchbar und relevant sind und die aktuellen ZÜRS- oder Starkregengefährdungsklassen i. d. R. keinen Exit darstellen. Das weitere Produktportfolio umfasst neben Hurricane- und Erdbebendeckungen auch Hagel- und Sturmversicherungen. Eine weitere Besonderheit sind Niedrigwasserdeckungen, mit denen sich nicht nur die Schifffahrt und die Logistikbranchen beschäftigen, sondern auch Energieerzeuger und alle Industrien, die auf Binnengewässer oder Kühlwasser angewiesen sind.

Parametrie – das neue Allheilmittel!?

Die Idee der parametrischen Risikolösung ist bereits einige Jahre alt, aber durch die wesentlich bessere Datenverfügbarkeit, größere Rechenleistungen, systematische Vernetzung (IoT) sowie konsequentes Weiterentwickeln dieses Ansatzes wächst das Modell ständig. Als eine ergänzende Alternative beim Aufbau von Versicherungsprogrammen gehören parametrische Lösungen bereits zum Standardrepertoire für viele Makler. Zielgruppen sind der klassische Mittelstand, die Landwirtschaft, Kommunen, die Energiebranche und die Industrie.

Descartes bietet eine Vielzahl an Risikomodellen/Produkten an. Überall dort, wo eine Naturgefahr einen Parameter stellt und ein (bilanzieller) Schaden droht, lohnt es sich, sich mit Parametrie zu beschäftigen. So können selbst Wetter- oder temperaturbedingte Ausfälle von Veranstaltungen oder der Stillstand einer (Groß-)Baustelle abgesichert werden. Ausfalldeckungen rund um die erneuerbaren Energien runden das aktuelle Portfolio ab – es werden aber ständig neue Produkte entwickelt.

Über Descartes

Im Oktober 2018 in Paris gegründet verwendet das Unternehmen neben IoT auch künstliche Intelligenz, Big Data sowie detailauflösende Satellitendaten, um Wetterereignisse und Naturkatastrophen parametrisch zu versichern. Weltweit zeichnen sich über 150 Mitarbeiter, darunter Aktuare, Mathematiker, Klimatologen und Ingenieure von renommierten Universitäten für die Entwicklung hauseigener, skalierbarer und globaler Risikomodelle zuständig, die als Grundlage für das Underwriting der Produkte dienen. Währenddessen baut das multinationale Business-Development-Team Kontakt zu Maklerhäusern und der Industrie auf, lanciert Innovationen und leitet den Wissensaustausch zwischen den Akteuren. Mit Dependancen in USA, Lateinamerika, UK, Frankreich, Spanien, Deutschland sowie Japan, Singapur und Australien ist Descartes auf den vielen Märkten vertreten und stellt Kapazitäten bis zu 200 Mio. US-Dollar.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 08/2023 und in unserem ePaper.

Bild: © aapsky – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Mario Tucholke