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Assekuranz Sach allgemein

„Wir stehen für ein positives Erlebnis bei unseren Maklern“

Der Einstieg des BGV Badische Versicherungen in die Gewerbeversicherung und die Intensivierung des Maklervertriebs sind geglückt. Nun geht es dem Versicherer darum, diesen Kurs beizubehalten. 2024 soll es dann weitere Produktneuerungen geben.

Ein Interview mit Stefan Hedrich, Leiter Maklervertrieb des BGV Badische Versicherungen
Herr Hedrich, der BGV feiert den 100. Geburtstag. Die Zusammenarbeit mit Maklern verstärken Sie erst seit jüngerer Zeit. Wofür steht der BGV im Maklervertrieb?

Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Maklervertriebs sind mächtig stolz, zu unserem 100. Geburtstag und der Erfolgsgeschichte unseres BGV einen mittlerweile beträchtlichen Anteil beizusteuern. Die Zusammenarbeit mit Maklern startete 2008 mit vier Maklerbetreuern und basierte auf dem bestehenden Produktportfolio mit Schwerpunkt Kfz.

Heute steht der Maklervertrieb des BGV mit 25 Kollegen und Kolleginnen als etablierter Partner sowohl den mittelständischen Maklern als auch allen Intermediären wie Maklergenossenschaften oder Pools zur Seite. Wir stehen für ein positives Erlebnis bei unseren Maklern, das beinhaltet schnelle und zuverlässige Erreichbarkeit, schnelle abschließende Entscheidungen und eine inhaltsstarke, flexible Produktwelt.

Relativ neu sind auch die Angebote in der Gewerbeversicherung. Wie ist der Einstieg verlaufen?

Aus meiner Sicht sensationell. Wir haben unser gesamtes Produktportfolio Gewerbe überarbeitet und außergewöhnliche Ergebnisse erzielt. Dies schlägt sich in einer fast dreistelligen Steigerung des Neugeschäftes nieder und wird durch unabhängige Ratings bis hin zum Deutschen Versicherungs-Award untermauert.

Unser Bekanntheitsgrad – als regional verwurzeltes Unternehmen – steigt bundesweit, wie die Eindeckungen aus dem gesamten Bundesgebiet beweisen. Hierbei unterstützt uns die Zusammenarbeit mit renommierten Multiplikatoren wie beispielsweise der VEMA mit ausgeklügelten Klauselbögen.

Und wo wollen Sie hin?

Wir wollen eine feste Größe als bundesweiter Player in der Absicherung von Gewerberisiken werden. Der BGV hat als Versicherer mit kommunalen Wurzeln ein hohes Maß an Sicherheit.

Diese Grundlage, gepaart mit Innovationskraft, Sachverstand und Flexibilität ermöglicht uns, den Wachstumskurs auch unter Ertragsgesichtspunkten weiter zu beschleunigen.

Neben Produkten ist in der Zusammenarbeit mit Maklern der Service eines Versicherers entscheidend. Kann der BGV hier auch im Konzert der großen Wettbewerber bestehen?

Das klingt jetzt fast vermessen, aber in puncto Service setzen wir die Maßstäbe. Unser Makler Service Center hat eine exzellente Erreichbarkeit und vor allem hervorragend ausgebildete und motivierte Mitarbeiter, die schnelle und fallabschließende Entscheidungen treffen.

Im Außendienst werden unsere Vertriebspartner durch erfahrene und mit hohem Kompetenzrahmen versehene Maklerbetreuer und Underwriter unterstützt.

Planen Sie für das zweite Halbjahr weitere Neuerungen?

Wir arbeiten derzeit an einer komplett neuen Produktgeneration in den Privatsparten – kein Facelift, sondern absolute Neuentwicklungen. Die Umsetzung erfolgt dann ab 2024.

Unsere Priorität für das zweite Halbjahr ist, klar auf Kurs zu bleiben und die beschriebenen Zielsetzungen langfristig und nachhaltig zu erreichen.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 06/2023, S. 30, und in unserem ePaper.

© tadamichi – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Stefan Hedrich

Alte Leipziger integriert Diebstahlschutz für Wärmepumpen

Diebe haben es immer öfter auf Wärmepumpen abgesehen. Darauf reagiert nun auch die Alte Leipziger und erweitert den Versicherungsschutz von Wärmepumpen, aber auch von fest installierten Balkon-Solaranlagen im Bereich Privatschutz.

Der vermehrte Einbau von Wärmepumpen ruft auch Diebe auf den Plan. Immer häufiger wird von Diebstählen berichtet, was für ein böses Erwachen bei den Besitzern sorgt. Derartige Anlagen sind nicht automatisch in der Wohngebäudeversicherung mit eingeschlossen. Auf diese Entwicklung reagiert nun die Alte Leipziger Versicherung und erweitert den Versicherungsschutz von Wärmepumpen sowie fest installierten Solaranlagen auf Balkon oder Terrasse im Bereich Privatschutz.

Demnach sind in der „Tarifvariante comfort“ der Gebäude- und Immobilienschutzversicherung Wärmepumpen ab 01.07.2023 bis 30.000 Euro gegen Diebstahl versichert. Ebenfalls ab Juli sind Balkonkraftwerke in der Hausratversicherung bis 2.500 Euro gegen Diebstähle abgesichert (Comfort-Schutz).

Der Versicherer betont, dass der Versicherungsschutz bereits heute für Wärmepumpen und Balkon-Solaranlagen Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel und Elementargefahren einschließt. Weil das im Wortlaut bisher nicht klar herausgestellt ist, macht die Alte Leipziger diesen Sachverhalt nun in den Versicherungsbedingungen deutlich. Zudem profitieren nicht nur Neukunden von den Verbesserungen, sondern dank Innovationsklausel auch Bestandskunden. (bh)

Bild: © Hermann – stock.adobe.com

 

Naturgefahrenbilanz 2022: Wo Versicherer am meisten zahlten

Die deutschen Versicherer haben im vergangenen Jahr rund 4 Mrd. Euro für Unwetterschäden geleistet. Damit war 2022 für die Branche ein unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr. Die höchsten Schäden gab es in NRW und Bayern. Am häufigsten betroffen war der Norden.

Die deutschen Versicherer haben 2022 deutlich weniger für versicherte Unwetterschäden geleistet als im Jahr zuvor. Rund 4 Mrd. Euro (versicherte) Schäden wurden im letzten Jahr durch Sturm, Hagel, Blitz und weitere Naturgefahren wie Starkregen und Überschwemmungen verursacht. Das geht aus der regionalen Naturgefahrenbilanz hervor, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) veröffentlicht hat.

Damit war das Jahr 2022 für die deutsche Versicherungswirtschaft ein unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr „Im Vergleich 2021 mit der Flutkatastrophe im Ahrtal und Nordrhein-Westfalen haben wir im letzten Jahr nur etwa ein Drittel der Schadensumme verzeichnet“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Insgesamt entfielen auf die Sachversicherer, beispielsweise in der Wohngebäude- und Hausratversicherung, Schäden in Höhe von 3,1 Mrd. Euro. Die restlichen 900 Mio. Euro leisteten die Kfz-Versicherer.

Im Norden die meisten Schadenmeldungen, in NRW die teuersten Schäden

Die häufigsten Schadenmeldungen kamen aus dem Norden. Demnach meldeten Versicherungsnehmer in Niedersachsen 66,8 Sturm- oder Hagelschäden pro 1.000 Verträgen in der Wohngebäude- oder Hausratversicherung. An zweiter Stelle folgt Hamburg mit 57,9 Meldungen pro 1.000 Verträgen, dann Schleswig-Holstein mit 55,1 und Mecklenburg-Vorpommern mit 54,5.

Betrachtet man allerdings, in welchen Bundesländern die Versicherer am meisten ausgezahlt haben, ergibt sich ein anderes Bild: Hier liegt Nordrhein-Westfalen vorne, mit einer Schadensumme in Höhe von 793 Mio. Euro, gefolgt von Bayern (696 Mio. Euro), Niedersachsen (539 Mio. Euro) und Rheinland-Pfalz (481 Mio. Euro). Die GDV-Naturgefahrenbilanz erfasst versicherte Schäden an Häusern und Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben sowie Kraftfahrzeugen.

Winterstürme Ylenia, Zeynep und Antonia als Kostentreiber

Am teuersten waren dabei die Orkane Ylenia, Zeynep und Antonia im Februar. Die Schäden, die die Sturmserie verursachte, schlugen mit insgesamt 1,4 Mrd. Euro zu Buche – damit liegt sie laut GDV auf Platz drei der schwersten Winterstürme seit dem Jahr 2002. Davon entfielen 1,25 Mrd. Euro auf Schäden an Häusern, Hausrat und Betrieben. 125 Mio. Euro zahlten die Kraftfahrtversicherer.

Prävention statt Pflichtversicherung

Der Verband nutzte die Gelegenheit, seine Position zur Pflichtversicherung gegen Elementarschäden zu bekräftigen. Eine Versicherungspflicht lehnt der GDV nämlich grundsätzlich ab. Stattdessen setzt der Verband auf ein holistisches Konzept aus Prävention, Klimafolgenanpassung und Versicherung (AssCompact berichtete: Elementarschaden: GDV bevorzugt Gesamtkonzept statt Pflicht). Zudem möchte der GDV grundsätzlich keine Neubauten mehr in hochgefährdeten Überschwemmungsgebieten sehen (AssCompact berichtete: GDV: Keine Neubauten mehr in Überschwemmungsgebieten). (js)

Lesen Sie auch: Aktuare: Elementar-Pflicht ist keine Universallösung

Bild: © pierluigipalazzi – stock.adobe.com

 

Studie: Viele schließen Versicherungen online ab

Ob Kfz-, Haftpflicht- oder Auslandskrankenversicherung – eine Versicherung hat laut einer Bitkom-Studie die Mehrheit der Deutschen schon einmal online abgeschlossen. Auch gibt es Online-Abschlüsse in allen Generationen, trotzdem zeigen sich in den Altersgruppen noch Unterschiede.

In einer repräsentativen Umfrage wollte Bitkom herausfinden, wie viele der Befragten schon einmal eine Versicherung online abgeschlossen haben. Das Ergebnis könnte den ein oder anderen überraschen: Die große Mehrheit der Befragten, nämlich fast acht von zehn Deutschen (79%), haben dies der Studie zufolge schon einmal via Internet erledigt.

Kunden zum richtigen Zeitpunkt erreichen

„Für Versicherungen ist der Online-Vertrieb von zentraler Bedeutung. Der digitale Versicherungsabschluss bietet auch die Chance, die Kundinnen und Kunden zum richtigen Zeitpunkt dort zu erreichen, wo sie eine Police brauchen – etwa bei der Reisebuchung im Internet oder beim Einkauf im Online-Shop“, kommentiert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder dieses Ergebnis.

Online-Abschluss in allen Generationen präsent

Mit 94% liegt der Anteil bei den 16– bis 29-Jährigen und den 30– bis 49-Jährigen besonders hoch. Und auch bei den 50– bis 64-Jährigen geben laut Studie 89% an, bereits einen Online-Abschluss genutzt zu haben. In der Generation im Alter ab 65 sind es mit 50% auch immerhin die Hälfte.

Häufig über Vergleichsplattform wie Check24 oder Verivox

 

Studie: Viele schließen Versicherungen online ab

 

Beim Online-Abschluss wird am häufigsten der Weg über eine Vergleichsplattform wie Check24 oder Verivox gewählt (49%), gefolgt von direkt bei einem Versicherungsunternehmen mit 42%. Bei einem Versicherungsvertreter oder Makler waren es 36%, direkt im Online-Shop 30% und online bei einer Bank 16%.

Unterschiede zwischen Jung und Alt

Die Älteren ab 65 Jahren entscheiden sich am häufigsten für den Online-Abschluss direkt bei einem Versicherungsunternehmen (44%). Die junge Generation ist in diesem Zusammenhang vor allem auf Vergleichsplattformen unterwegs (65%).

Über die Studie

Die repräsentative Umfrage wurde von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt. 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren wurden dazu telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. (lg)

Bild: © fizkes – stock.adobe.com; Grafik: © Bitkom

 

GDV-Branchenprognose: Beiträge steigen an

Der GDV hat erstmals eine detaillierte Branchenprognose für das laufende Jahr veröffentlicht. Die größten Beitragsanpassungen sieht der Verband in der Wohngebäudeversicherung. Auch anderswo in der Schaden- und Unfallversicherung ist mit einem Beitragsplus zu rechnen.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat erstmals eine ausführliche Branchenprognose für das laufende Jahr vorgelegt. Demnach rechnen die deutschen Versicherer mit einem Plus von 16% bei den Gesamtbeiträgen in der Wohngebäudeversicherung.

Der vom Verband veröffentlichte Anpassungsfaktor in der Wohngebäudeversicherung hatte sich für 2023 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 15% erhöht. Damit steige neben der Prämie auch die Versicherungssumme – auch zum Schutz der Versicherten, um einer Unterversicherung vorzubeugen, heißt es vonseiten des GDV. Der Anpassungsfaktor richtet sich nach Daten vom Statistischen Bundesamt zur Entwicklung von Bau- und Lohnkosten. Der Anstieg in diesem Bereich sowie Nachholeffekte wegen zuvor nicht realisierter Bauprojekte dürften Beiträge in die Höhe steigen lassen. Im Bausektor liegt die Teuerungsrate deutlich über dem Niveau der allgemeinen Verbraucherpreisinflation.

Prognose für Kfz-Versicherung leicht gesunken

Für die allgemeine Haftpflichtversicherung erwartet der GDV ein Beitragsplus von 4%, in der Hausratversicherung um 6%. Dafür sind sogenannte Summenanpassungen verantwortlich – die Inflation lässt auch den Wert des eigenen Hausrats steigen. Zudem rechnen Versicherer mit einem moderaten Neugeschäft in der Hausratversicherung.

In der Kfz-Versicherung korrigierte der Verband die Prognose von vorher 55 auf nun 3% nach unten, da die Zahlen von Neuzulassungen und Besitzumschreibungen sich weiterhin nicht auf dem Niveau vor der Pandemie bewegen. „Die Schäden in der Kraftfahrtversicherung verteuern sich weiter stark, auch weil die Preise für Ersatzteile immer noch nach oben gehen. Das werden die nur leicht steigenden Beitragseinnahmen wohl nicht kompensieren können“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Plus von 5,7% in Schaden- und Unfallversicherung

Insgesamt rechnet der Verband in der Schaden- und Unfallversicherung mit einer Beitragssteigerung von 5,7%. Kürzlich hatte der GDV seine Prognose für das Beitragswachstum 2023 für die gesamte Versicherungswirtschaft von rund 3% auf 0,4% deutlich nach unten korrigiert (AssCompact berichtete: GDV prognostiziert für 2023 schwächeres Leben-Geschäft). Grund dafür ist vor allem die Lebensversicherung, in der man im laufenden Jahr von einem Beitragsrückgang um 5,5% im Vergleich zum Vorjahr ausgeht. Für die private Krankenversicherung wird ein Beitragswachstum von 3,5% prognostiziert. (js)

Zur Branchenprognose Versicherungswirtschaft 2023.

Bild: © Sutthiphong – stock.adobe.com

 

R+V Versicherung blickt nach vorn

Die R+V-Versicherung hat ein schwieriges Jahr hinter sich, zeigt sich aber mit Blick auf die nächsten Monate zuversichtlich und investiert in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Wachstum soll es vor allem im Bereich der Krankenversicherung geben.

<p>Die R+V Versicherungsgruppe verbuchte 2022 im Vergleich zum Vorjahr ein rückläufiges Beitragsvolumen. Dieses lag mit 19,5 Mrd. Euro um 3,1% unter dem Vorjahreswert von 20,2 Mrd. Euro. Bei der Präsentation der Geschäftszahlen 2022 am Donnerstag sagte R+V-Vorstandsvorsitzender Dr. Norbert Rollinger, dass er zuversichtlich sei, dass der Versicherer 2023 die 20-Milliarden-Grenze wieder überschreiten werde. Das Geschäftsmodell sei intakt und man investiere weiter massiv in IT und Personal, um in den nächsten Jahren das „digital-persönliche Omnikanalmodell“ voranzutreiben. </p><h5>Schnelle Zinswende mit Wirkung auf Konzernergebnis</h5><p>Der R+V Konzern schloss das Geschäftsjahr 2022 mit einem Verlust (IFRS-Bilanzierung) von 258 Mio. Euro ab. Als Grund für den starken Ergebnisrückgang gegenüber dem hohen Vorjahresgewinn von 914 Mio. Euro nennt der Versicherer vor allem den starken Zinsanstieg im vergangenen Jahr. Marktbewertungseffekte führten zudem zu einem Minus des Kapitalanlageergebnisses von 3,6 Mrd. Euro. </p><p>Der Hintergrund für die hohe Volatilität der Ergebnisse der R+V liegt in der Bilanzierung: Sie bilanziert ihre Kapitalanlagen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum DZ BANK Konzern bereits nach IFRS 9 und damit zu einem relativ hohen Anteil erfolgswirksam. Dagegen konnten Marktbewertungen in der Versicherungstechnik bislang noch nicht adäquat berücksichtigt werden. Es ist kompliziert, könnte man die Situation bezeichnen. Dies soll sich jedoch ab dem Jahr 2023 mit der Einführung von IFRS 17 ändern. Die R+V erwartet dann eine Stabilisierung der Ergebnisse. </p><p>Nach HGB-Rechnungslegung beendete die R+V Versicherung AG das Jahr 2022 mit einem Ergebnis von 120 Mio. Euro vor Steuern (2021: 163 Mio. Euro). </p><h5>Was lief gut, was nicht</h5><p>Während das Geschäft in der Schaden-/Unfallversicherung und in der Krankenversicherung 2022 weiterwuchs, verzeichnete die R+V in der Lebens- und Pensionsversicherung einen Umsatzrückgang. Insbesondere aufgrund eines schwächeren Einmalbeitragsgeschäfts beliefen sich die Beiträge insgesamt auf 15,6 Mrd. Euro, was ein Minus von 3,8% darstellt. </p><p>Aufgrund des starken Bankenvertriebs sei man in dem Bereich stärker betroffen als andere Versicherer. Waren zuletzt Einmalbeiträge im Niedrigzinsumfeld eine attraktive Anlageform, würden Banken nun wieder mehr klassische Bankprodukte absetzen. Große Besorgnis bereite diese Entwicklung aber nicht, erklärt Rollinger, das Einmalbeitragsgeschäft werde sich nun wieder auf Normalniveau begeben. </p><p>Bei den gesamten laufenden Beiträgen wiederum erzielte die R+V dagegen ein Plus von 4% auf 12,3 Mrd. Euro und lag damit über dem Marktdurchschnitt. Marktanteile konnten auch im Bereich der Krankenversicherung und im Kreditgeschäft gewonnen werden. Bei Letzterem liegt der Marktanteil mittlerweile bei 26%.</p><h5>Große Pläne in der Krankenversicherung</h5><p>Ein wichtiger Wachstumstreiber war 2022 erneut das Geschäftsfeld Gesundheit. Hier erzielte die R+V im zurückliegenden Geschäftsjahr mit 13% ihre höchste Wachstumsrate. Als nächstes Ziel kündigt der Versicherer an, bis 2026 das Beitragsvolumen auf 1 Mrd. Euro steigern zu wollen. Dazu beitragen sollen gleichermaßen die private und die betriebliche Krankenversicherung sowie die Pflegeversicherung – und hier insbesondere die tarifliche Pflegezusatzversicherung der Chemiebranche. Für das erste Quartal 2023 kann die R+V Krankenversicherung bereits ein Plus von 6,6% vermelden.</p><p>Das Jahr 2023 sei gut angelaufen, Lücken würden sich verkleinern und der Wachstumspfad beschritten. Wo es noch Wachstumsentwicklungen unter dem Markt gibt, geht Rollinger davon aus, dass sich diese bis zum Jahresende schließen werden. </p><p>Für den weiteren Jahresverlauf ist die R+V zuversichtlich, Kundinnen und Kunden davon zu überzeugen, mehr für ihre private und betriebliche Altersvorsorge zu tun. „Für das Gesamtjahr 2023 gehen wir im deutschen Erstversicherungsgeschäft davon aus, beim nachhaltigen Geschäft mit laufenden Beiträgen weiterhin oberhalb der Branche zu wachsen“, sagt Rollinger. Auch im Biometriegeschäft werden weitere Impulse erwartet. (bh)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © R+V, Dr. Norbert Rollinger</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/0F81C513-626F-4AC7-8582-CB009AAB3017"></div>

 

„Im Segment der E-Lastenräder wird sich zukünftig einiges tun“

Der Versicherungsmakler KVS vermittelt neben Personen- und Sachversicherungen auch Spezialversicherungen wie die E-Bike-Versicherung. Geschäftsführer Kai Rosseborg schätzt im Interview die aktuellen Entwicklungen im Vermittlungsgeschäft für Bikes und Pedelecs ein.

Interview mit Kai Rosseborg, Geschäftsführer der KVS GmbH
Herr Rosseborg, wie entwickelt sich nach dem großen Fahrrad­hype aktuell das Vermittlungs­geschäft bei E-Bikes?

Das Anfragevolumen im Bereich E-Bike-Versicherungen wird sich erfahrungsgemäß saisonbedingt ab Mai/Juni erhöhen, da die prognostizierten Verkaufszahlen auch 2023 wieder vielversprechend sind, gegenüber 2022 allerdings rückläufig sein werden. Viele Kunden haben durch die Energiekrise schlichtweg andere Sorgen, als ein Rad zu kaufen.

Andererseits denken viele Menschen – Stichwort Energie oder Treibstoff sparen, Stressabbau und Fitness – über eine E-Bike- oder Fahrradanschaffung nach. Vor allem im Segment der E-Lastenräder wird sich meiner Ansicht nach zukünftig einiges tun.

Hat sich bei den Bedingungswerken der Versicherer viel verändert?

Das Leistungsniveau hat weiter zugenommen, viele Versicherer haben hier „nachgebessert“. Es entsteht der Eindruck, dass sich die Gesellschaften aneinander orientieren, sodass sich die Bedingungen und oftmals auch die Beiträge zunehmend angleichen.

Außerdem gehen die Versicherer dazu über, zwei oder auch mehr Tarife anzubieten, die sich im Leistungsniveau unterscheiden. Dadurch werden unterschiedliche Zielgruppen angesprochen. Grundsätzlich kann man festhalten, dass der Leistungsumfang einer Fahrrad-Vollkaskoversicherung bei einigen Gesellschaften einen wirklich umfassenden Schutz garantiert.

Worauf sollten Kunden und Makler achten?

Wie immer ist es wichtig, auf das „Kleingedruckte“ zu achten. Für uns sind u. a. die Themen „Schloss“ und „Anschließpflicht“ wichtig. Es gibt Versicherer, die bestimmte Anforderungen an das Schloss stellen, z. B. Kaufpreis mindestens 50 Euro, oder bei denen das Bike bei Nichtbenutzung an einen festen Gegenstand angeschlossen werden muss.

Der höchste finanzielle Schaden entsteht für den Versicherten immer durch einen Diebstahl des E-Bikes. Daher sollte bei der Wahl des „richtigen“ Tarifes dieser Aspekt unserer Meinung nach im Vordergrund stehen. Aber auch die Übernahme von Reparaturkosten bei Verschleiß- oder Unfallschäden dürfte, vor allem für Vielfahrer, eine Rolle bei der Entscheidung spielen.

Und wie sieht es bei S-Pedelecs und E-Scootern aus, für die Sie auch Versicherungslösungen anbieten?

Im ersten Augenblick denkt man beim S-Pedelec an eine Fahrradversicherung, was aber gänzlich verkehrt ist. Die sogenannten S-Pedelecs unterliegen genau wie E-Scooter einer Versicherungspflicht, der Haftpflicht, und sind im Bereich der „Mopedversicherung“ angesiedelt. Eine Vollkaskoversicherung für hochpreisige S-Pedelecs ist am Versicherungsmarkt aber quasi nicht zu finden, da es so gut wie keine Konzepte gibt.

Gibt es hier denn auch Neuigkeiten?

Ich denke, dass sich das Thema „Kennzeichen vor Ort abholen“ zunehmend erledigen wird. Immer mehr Versicherer bieten dem Makler an, das Kennzeichen für den Kunden online zu bestellen, das dann direkt an den Kunden versendet wird. Auch wir greifen auf die Angebote der Versicherer zu und binden deren Rechner auf unserer Website ein. Der Kunde bestellt das Kennzeichen dann über unsere Website direkt beim Versicherer und wir haben wenig administrativen Aufwand.

Vor genau zehn Jahren haben Sie beim Jungmakler Award den 3. Platz erreicht. Damals wurden Sie für Ihre hybride Beratung gewürdigt. Welchen Stellenwert hat das Thema Ihrer Meinung nach heute?

Ich denke, dass die „hybride Beratung“ einmal definiert werden sollte. Für uns bedeutet die hybride Beratung, den Kunden online abzuholen und ihn dann online und/oder offline zu beraten. Ich bin der Meinung – und das merken wir auch an den Reaktionen unserer Kunden –, dass man dem Kunden den digitalen Weg einfach und schlank anbieten muss, aber auch persönlich für ihn da sein sollte.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 04/2023, S. 43, und in unserem ePaper.

Bild: © Kai Rosseborg, KVS GmbH

 
Ein Interview mit
Kai Rosseborg

ConceptIF überarbeitet Haftpflichtversicherungen

Zuletzt hatte ConceptIF PRO bereits über Verbesserungen bei der Unfall- und Wohngebäudeversicherung informiert. Nun gibt der Assekuradeur auch eine Überarbeitung der privaten Haftpflichtversicherung und der Tierhalterhaftpflichtversicherung bekannt.

Der Assekuradeur ConceptIF hat seine private Haftpflicht- und Tierhalterhaftpflichtversicherung überarbeitet. Im Zuge des Relaunches wurden Sublimits erhöht und die meisten Selbstbeteiligungen gestrichen. Unter anderem wurde auch die Forderungsausfalldeckung erweitert und die Neuwertklausel verbessert. Bei Sachschäden bis 3.000 Euro (vormals bis 500 Euro) werden auf Wunsch des Versicherungsnehmers jetzt die tatsächlichen Wiederbeschaffungskosten übernommen statt des Zeitwertes der beschädigten Gegenstände.

Aufnahme des Gewaltopferschutzes

Mit Blick auf die Privathaftpflichtversicherung hebt ConceptIF die Neuaufnahme des Gewaltopferschutz, der im Rahmen der Forderungsausfalldeckung mehr Sicherheit bietet, hervor. Wenn Opfer von Gewaltdelikten keine Entschädigung erhalten, weil der Täter keinen Versicherungsschutz über seine Privathaftpflicht hat oder zahlungsunfähig ist, erhält der Geschädigte Leistungen aus seinem ConceptIF-Vertrag. Zudem wurde die Selbstbeteiligung in der Forderungsausfalldeckung komplett gestrichen.

Neu aufgenommen wurde zudem auch die Deckung für private Mini-Blockheizkraftwerke und Kleinwindanlagen. Des Weiteren erhalten Bauherren nun Versicherungsschutz für eine Bausumme bis zu 500.000 Euro, bisher wurden lediglich 150.000 Euro gedeckt. Auch der Kreis der versicherten Personen wurde auf alle deliktunfähigen und pflegebedürftigen Personen erweitert, nicht nur Kinder.

Neuerungen auch bei der Tierhalterhaftpflichtversicherung

Im Premiumtarif („best advice“) der Tierhalterhaftpflichtversicherung sind Mietsachen und mobile Einrichtungsgegenstände bis zur vollen Deckungssumme von 50 Mio. Euro versichert, informiert der Assekuradeur weiter. Bei Hunden greift der Versicherungsschutz auch in angemieteten Hotelzimmern und Ferienwohnungen, bei Pferden in angemieteten Stallungen. Neuerdings sind Hunde auch dann versichert, wenn sie ohne Leine bzw. Maulkorb geführt werden. Darüber hinaus werden Bergungs- und Rettungskosten für das versicherte Tier erstattet. Such-, Rettungs- und Blindenhunde sowie Therapiepferde sind ebenfalls versichert. Nebenberufliche Tätigkeiten in diesem Zusammenhang sind bis zu einem Jahresumsatz von 15.000 Euro in der „best advice“-Tierhalterhaftpflichtversicherung versichert. (bh)

Bild: © Rawlstock – stock.adobe.com

 

ServiceValue: Das halten Kunden von E-Bike-Versicherungen

Die Ratingagentur ServiceValue zeigt zusammen mit FOCUS E-BIKE in ihrer Untersuchung „E-Bike-Versicherungen 2023“, mit welchen Versicherern Kunden besonders zufrieden sind. Jeweils acht Versicherer werden im Gesamturteil mit der Bestnote „sehr gut“ bzw. mit „gut“ ausgezeichnet.

Der Frühling kommt und die E-Bikes werden aus den Garagen geholt. Für möglichst sorgenfreies Radeln sichert die E-Bike-Versicherung neben einem möglichen Diebstahl auch z. B. gegen Unfall- oder Sturzschäden, Akku-Defekte oder Kurzschlüsse finanziell ab.

Mit welchen Versicherern zufrieden?

Mit welchen Versicherern sind E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer besonders zufrieden? Dieser Frage widmet sich die Kölner Rating- und Rankingagentur ServiceValue in Zusammenarbeit mit FOCUS E-BIKE für ihre Untersuchung „E-Bike-Versicherungen 2023“. Dazu wurden über 2.000 Verbraucherurteile zu 26 E-Bike-Versicherern ausgewertet. Konkrete Einzelkriterien aus vier Leistungsdimensionen wurden bewertet. Diese vier Leistungsdimensionen sind Produktangebot, Kundenservice, Kundenkommunikation und Preis-Leistungs-Verhältnis.

Jeweils acht Versicherer „sehr gut“ bzw. „gut“

Im Gesamturteil erhalten jeweils acht Versicherer die Bestnote „sehr gut“ bzw. „gut“. Ein „sehr gut“ in jeder einzelnen der vier Leistungsdimensionen gibt es für ADAC Versicherung, ARAG, hepster, SV SparkassenVersicherung und Wertgarantie.

Im Folgenden sind die ausgezeichneten Versicherer im Gesamturteil innerhalb der beiden Auszeichnungsklassen in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt:

E-Bike-Versicherer: Bewertung

  • ADAC Versicherung: sehr gut*
  • Ammerländer Versicherung: sehr gut
  • ARAG: sehr gut*
  • ERGO: sehr gut
  • FahrSicherung: sehr gut
  • Hepster: sehr gut*
  • SV SparkassenVersicherung: sehr gut*
  • Wertgarantie: sehr gut*
  • andsafe: gut
  • bikmo: gut
  • ENRA: gut
  • GVO Versicherung: gut
  • HDI: gut
  • NEODIGITAL: gut
  • Signal Iduna: gut
  • WGV: gut

*Versicherer ist „sehr gut“ in allen vier untersuchten Leistungsdimensionen

Das sorgt für Kundenbindung

Und noch etwas hat die Untersuchung herausgefunden: Für eine starke Kundenbindung sind zwei Kriterien aus der Dimension „Kundenkommunikation“ besonders relevant, und zwar Verständlichkeit der Kommunikation und angemessener Informationsumfang. Zudem spielt die Beitragsstabilität eine wichtige Rolle. Mit der Angebotsvielfalt und der Verbindlichkeit von Aussagen sind die Versicherten laut Untersuchung besonders zufrieden. Verbesserungswürdig sind dem Kundenurteil nach die Belohnung von Kundentreue und proaktiv bessere Angebote. (lg)

Bild: © Uwe – stock.adobe.com

 

AXA kündigt neue Produkte für Maklermarkt an

Die AXA bringt zum 21.04.2023 neue Sachversicherungen für Privatkunden auf den Markt. Die Produktreihe „Privat-Schutz“ wurde für den Maklermarkt konzipiert und kann vom Makler volldigital abgeschlossen werden.

Mit der neuen Produktreihe „Privat-Schutz“ geht die AXA speziell auf die Anforderung von Maklern und Maklerinnen ein. Wie der Versicherer ankündigt, werden die neuen Sachversicherungen, unter anderem Privathaftpflicht, Hausrat und Wohngebäude, zum 21.04.2023 eingeführt.

Die AXA betont die Top-Leistungen und die schlanke Struktur des Angebots. Die Produkte sind in die drei Stufen basis, kompakt und komfortabel gegliedert. Dank neuer volldigitaler Prozesse werden Tarifierung, Angebotserstellung und Abschluss vereinfacht und beschleunigt. Im Schadenfall informiert das digitale Schadentracking in Echtzeit über den aktuellen Stand der Bearbeitung. Die Überarbeitung soll auch die Positionierung in Vergleichsprogrammen erleichtern.

Kai Kuklinski, Vertriebsvorstand der AXA, weist auf die spezifischen Bedürfnisse von Vertrieben und Kunden hin und erläutert: „Mit ‚Privat-Schutz‘ richten wir uns passgenau auf die Anforderungen des Maklermarktes aus. Dabei haben wir nicht nur unser Produktkonzept vollständig überarbeitet, sondern auch auf durchgängig digitale und einfache Prozesse geachtet, um gute Beratung und Absicherung sowohl für unsere Partnerinnen und Partner als auch für unsere Kundinnen und Kunden einfacher zu machen.“ AXA-Sachversicherungsvorstand Nils Reich ergänzt, dass sich die Bedürfnisse der verschiedenen Marktsegmente und damit auch die Anforderungen unterschiedlicher Vertriebswege immer stärker differenzieren und nach immer passgenaueren Lösungen verlangen.

Relaunch des Maklerportals

Die AXA hat darüber hinaus auch ihr Online-Portal für Makler (axa-makler.de) relauncht. Vertriebspartner sollen so mit weniger Klicks und mehr Übersicht alle Informationen rund um Produkte und Kampagnen abrufen sowie Kontakt mit AXA aufnehmen können. (bh)

Bild: © Suriyo – stock.adobe.com