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Franke & Bornberg Research GmbH

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Franke und Bornberg: „Vorsorgeretter“ begleiten Vermittler durch die Krise

Um ihre Kunden vor unbedachten Versicherungskündigungen in Zeiten der Krise zu bewahren, brauchen Vermittler jetzt Verantwortungsbewusstsein und die richtigen Argumente. Franke und Bornberg hat zur Unterstützung die fbVorsorgeretter-Profile zur Altersvorsorge (AV) und Arbeitskraftsicherung (AKS) entwickelt.

Lockdown, Kurzarbeit, Betriebsschließungen – neben der Sorge um die Gesundheit wächst in der Bevölkerung zusehends die Angst um die wirtschaftliche Existenz. Wer jetzt Geld einsparen will oder muss, kommt schnell auf die Idee, seine Versicherungen zu kündigen. Das wäre ohne Zweifel ein fataler Fehler – insbesondere, wenn es um Vorsorge geht. Verantwortungsbewusste Berater klären jetzt Kunden auf, wie sie ihre Vorsorge retten können, statt gleich zu kündigen. Aufgrund der von Versicherer zu Versicherer und Tarif zu Tarif unterschiedlichen Regelungen ist die Beratung allerdings oft mühsam und verlangt viel Detailwissen.

fbVorsorgeretter-Profile zur Altersvorsorge (AV) und Arbeitskraftsicherung (AKS)

Franke und Bornberg steht Vermittlern auch in dieser schwierigen Phase zur Seite und setzt dafür auf digitale Lösungen. Aus ihrem riesigen Fundus von Vergleichskriterien haben die Tarifexperten die fbVorsorgeretter-Profile zur Altersvorsorge (AV) und Arbeitskraftsicherung (AKS) entwickelt. Ausgesuchte Kriterien betrachten das Aussetzen der Dynamik (AV und AKS), Zahlungsschwierigkeiten (AV und AKS), Teilauszahlungen (AV) und Infektionsklausel (AKS). Die Vorsorgeretter-Profile stehen ab sofort in fb-xpert und fbvertragscheck bereit. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt ein kurzes Video, das mit Klick auf diesen Link aufgerufen wird: https://youtu.be/BAcrze3APLg. Beim Klick auf den Link werden Vermittler zu einem externen Anbieter weitergeleitet, dabei werden Daten übermittelt.

Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg, erläutert: „Unser Vorsorgeretter unterstützt Vermittler und Versicherer digital, schlank und effektiv. Darüber hinaus sichert er den Bestand und schützt vor Provisionsstorno. In einem Online-Gespräch können Berater die verschiedenen Optionen zum Vertragserhalt schnell und unkompliziert direkt am Bildschirm aufzeigen.“

Argumente gegen unbedachte Kündigungen

Zusätzlich hat Franke und Bornberg einige Argumente zusammengestellt, mit denen Vermittler ihre Kunden jetzt vor unbedachten Kündigungen bewahren können:

  • Auf keinen Fall alte hochverzinste Tarife kündigen. Gerade in Zeiten der Krise ist die höhere Überschussbeteiligung Gold wert.
  • Gleiches gilt für fondsgebundene Versicherungen: Reale Verluste gibt es erst dann, wenn man sie realisiert! Daher bei Geldbedarf eher zu einem Darlehen greifen.
  • Berufsunfähigkeitsversicherung und Arbeitskraftsicherung erhalten: 1. Wer kündigt, hat keine Gewissheit, je wieder einen neuen Vertrag zu bekommen. Denn ein Neuabschluss bringt bekanntlich eine neue Gesundheitsprüfung mit sich. 2. Eine Infektionsklausel greift in den meisten Fällen nur, wenn ein Berufsverbot sechs Monate bestand oder voraussichtlich sechs Monate bestehen wird. Die Infektionsklausel wird so wie es zurzeit aussieht im Falle des Coronavirus nicht leisten. Menschen werden zwar nach Infektionsschutzgesetz (IfSG) unter Quarantäne gestellt, gelten nach wenigen Wochen aber wieder als geheilt. (ad)

Bild: © Coloures-Pic – stock.adobe.com

 

Swiss Life setzt auf Angebots- und Vergleichssoftware fb>xpert

Die Vertriebe der Swiss-Life-Gruppe und das Analysehaus Franke und Bornberg haben die Angebots- und Vergleichsplattform fb>xpert erfolgreich in die Swiss-Life-Beratungsumgebung implementiert. Dies bedeutet den Software-Umstieg für über 4.000 lizenzierte Berater der Swiss Life-Vertriebe.

Zum Jahresbeginn haben die Projektteams der Finanzberatungen von Swiss Life Deutschland und Franke und Bornberg die Einbindung der Angebots- und Vergleichsplattform fb>xpert in die Swiss-Life-Beratungsumgebung erfolgreich abgeschlossen. Die Implementierung der Software aus dem Hause Franke und Bornberg bei den Swiss-Life-Vertrieben ging planmäßig Anfang Januar in den Live-Betrieb. Das 2017 gestartete Projekt steht für den Umstieg von über 4.000 lizenzierten Beratern der Swiss-Life-Vertriebe auf die Vergleichs- und Tarifierungssoftware fb>xpert.

Echte Dunkelverarbeitung

Im Jahr 2017 hatte sich Swiss Life Deutschland dazu entschieden, die Finanzberatungen Swiss Life Select, tecis, HORBACH und ProVentus sowie SwissCompare mit der Angebots- und Vergleichssoftware fb>xpert von Franke und Bornberg auszustatten. Dr. Matthias Wald, Leiter Vertrieb von Swiss Life Deutschland und Mitglied der Geschäftsleitung, erklärt: „Mit fb>xpert haben wir uns für eine unabhängige und technisch sowie fachlich marktführende Angebots- und Vergleichssoftware im Versicherungsbereich entschieden und diese in einem intensiven Projekt gemeinsam mit Franke und Bornberg weiterentwickelt.“ Das Programm liefere einen effizienten Workflow und biete echte Dunkelverarbeitung. „fb>xpert stellt aktuell die Benchmark für TAA-Prozesse, also Tarifierung, Angebot und Abschluss von Versicherungen“, unterstreicht Wald. Nach dem Umstieg vom bisherigen Dienstleister seien viele relevante Produktgeber bereits über Webservices angebunden.

Alle Anwender profitieren von Neuerungen

Von der Weiterentwicklung der Software profitieren nicht nur die Swiss-Life-Vertriebe, sondern alle Anwender. Zu den Neuerungen zählen unter anderem die individuelle Tarifverwaltung und Administrierung durch das Vertriebsbackoffice. Beim Qualitätsvergleich über Zielgruppenprofile gilt: Es zählt nicht der Preis, sondern die Eignung nach objektivierbaren Kriterien.

Weitere Informationen finden sich unter folgendem Link: https://www.franke-bornberg.de/fb-beraterwelt/fb-xpert (tk)

Bild: © WrightStudio – stock.adobe.com

 

BU-Stabilitätsrating: So solide sind die BU-Versicherer aufgestellt

Gemeinsam haben die Experten von map-report und von der Franke und Bornberg GmbH im Rahmen eines Stabilitätsratings BU-Versicherer unter die Lupe genommen. Dabei wurde nicht allein die Leistungsfähigkeit der Anbieter aus Verbrauchersicht beleuchtet, sondern es wurden Parameter für einen möglichst soliden Geschäftsverlauf analysiert. Von 35 Gesellschaften, die eine Gesamtbewertung erhielten, erreichte jede fünfte einen Platz in der Spitzengruppe.

Schwindet die Arbeitskraft, schützt eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) vor den finanziellen Folgen. Aber der starke Wettbewerb um Preise und Bedingungswerke hat bei den Versicherern Spuren hinterlassen. Die anhaltende Niedrigzinspolitik schmälert die Marge und erhöht den Druck zusätzlich. Wie stabil sind die BU-Versicherer also heute noch? Das erste BU-Stabilitätsrating von map-report wurde in Kooperation mit der Franke und Bornberg GmbH erstellt und basiert auf deren BU-Stabilitätsanalysen. Im Gegensatz zu bisherigen Ratings wird nicht allein die Leistungsfähigkeit der Anbieter aus Verbrauchersicht beleuchtet, sondern es werden im Rahmen einer ganzheitlicheren Betrachtung Parameter für einen möglichst soliden Geschäftsverlauf der Versicherer analysiert. 35 Gesellschaften erhielten eine Gesamtbewertung. Davon erreichte jede fünfte einen Platz in der Spitzengruppe.

Fokus zu stark auf Preis

Im Zusammenhang mit dem BU-Stabilitätsrating stellten die Experten von Franke und Bornberg und vom map-report fest, dass der Fokus beim Abschluss einer BU immer noch zu stark auf dem Preis als ausschlaggebendem Kriterium liegt. Daher soll mit dem Stabilitätsrating ein Gegengewicht zum Preiswettbewerb etabliert werden. Es beleuchtet die Lage der Versicherer aus verschiedenen Blickwinkeln: Untersucht wird nicht nur den Status quo, sondern es werden auch Merkmale mit Wirkung auf die Zukunft näher betrachtet. Neben einer Prüfung der Kundenorientierung sowie der Arbeitsprozesse vor Ort stehen Stabilität und Nachhaltigkeit der Geschäftsentwicklung im Blickpunkt der Untersuchung.

Drei Untersuchungskriterien: Beitrag, Stabilität, Finanzstärke

Die verschiedenen Untersuchungskriterien sind „Beitrag“ (Kalkulation/Scoring/Antragsfragen). Die Beitragskalkulation der BU-Versicherer wurde für das Jahr 2019 in verschiedenen Berufsgruppen untersucht. Die Bandbreite ist hier nach wie vor enorm, beim Brutto- wie auch beim Zahlbeitrag. Als Benchmark dient das jeweilige Beitragsmittel aller verfügbaren Prämien der BU-Versicherer. Davon weichen die Beiträge in der Spitze um 50% (brutto) bzw. 30% (netto) ab. Ein Status quo, der von Michael Franke kritisch sieht: Am Markt werde sehr aggressiv kalkuliert, es gebe Versicherer, die nur die Hälfte der marktüblichen Durchschnittsprämie aufriefen. Ein solches Pricing sei nicht allein mit einer strengen Risikoselektion zu rechtfertigen, es zeige deutliche Tendenzen zu einer Unterkalkulation und gefährde auf diese Weise die Stabilität, mahnt Franke.

Ein weiteres Untersuchungskriterium ist daher auch die „Stabilität“ (Konstanz der Überschüsse/geprüfte BU-Kompetenz) und die „Finanzstärke“ (Durchschnittliche Unternehmenskennzahlen von 2016 bis2018). Bei letztgenanntem Kriterium „Finanzstärke“ konnten acht Gesellschaften mindestens 75% erreichen, weitere sieben mindestens 70%. Die Bilanzwertung konnte die Allianz für sich entscheiden. Dabei muss die Finanzstärke den Ratingautoren zufolge aber nicht per se größenabhängig sein: Die Silbermedaille geht an InterRisk und LV 1871, die nach verdienten Bruttobeiträgen 2018 auf den Plätzen 67 und 32 rangieren und auf Marktanteile von 0,10 bzw. 0,71% kommen.

Swiss Life als „Stabilitätssieger“

Das Rating ermittelt für jedes Wertungskriterium eine Kennzahl im Bereich zwischen 0 und 100 (100 = Maximalerfüllung) als Maßstab für die Fähigkeit eines Unternehmens, sein BU-Geschäft langfristig stabil betreiben zu können. Der Stabilitätsindex zeigt für jeden Teilbereich sowie für die Gesamtwertung das Verhältnis von erreichter Punktesumme zu möglicher Punktesumme. Die Ergebnisse der Teilbereiche werden gewichtet und zu einem Gesamtindex zusammengeführt. Dieser Index stellt also einen wichtigen Indikator für langfristige Stabilität im Geschäftsfeld Berufsunfähigkeit dar. „Stabilitätssieger“ ist laut aktuellem Rating die Swiss Life mit einer Zielerfüllung von 83,6%, dahinter folgen Allianz (83,3%), AachenMünchener (82,6%), LV 1871 (80,8%), ERGO Vorsorge (78,1%9, Nürnberger (75,4%) und Stuttgarter (75,4%). Alle erhielten ein „mmm“ für hervorragende Leistungen.

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Wohin geht die Privathaftpflicht?

Das Angebot an Haftpflichtprodukten auf dem Markt ist vielfältig. Konkurrenz bekommen die etablierten Versicherer zunehmend auch von jungen Marktteilnehmern. Doch kommt der rege Wettbewerb auch der Qualität der Tarife zugute? Eine Standortbestimmung von Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH.

Kompositversicherungen unterliegen einem stetigen Wandel. Dieser wird nicht zuletzt durch die Anbieter selbst, aber ebenso durch Versicherungsvermittler vorangetrieben. Klassische Anbieter laufen aktuell zudem Gefahr, insbesondere jüngere Kunden an volldigitale Wettbewerber zu verlieren. Start-ups aus der InsurTech-Szene locken mit passgenauen Angeboten und technischen Services für digital affine Verbraucher. Ihrer Zielgruppe bieten sie auf den ersten Blick deutliche Mehrwerte und erfreuen sich deshalb steigender Beliebtheit. Die Konkurrenz zwischen etablierten Anbietern und neuen Playern spiegelt sich auch in der Qualität der Privathaftpflichtprodukte wider. Eine Standortbestimmung gibt Aufschluss.

Qualitätswettbewerb – Die Leistungsspirale dreht sich

Nicht ohne Grund gilt die Privathaftpflichtversicherung (PHV) als eine der wichtigsten, wenn nicht als die wichtigste Versicherung für Verbraucher. Das Angebot an Privathaftpflichtversicherungen ist vielfältig. Wer nun glaubt, dass sich das Qualitätsniveau von Privathaftpflichtversicherungen in den letzten Jahren angenähert hat, wird schnell enttäuscht. Der Auswahl des passenden Vertrags kommt große Bedeutung zu. Nicht jedes Produkt ist gleich, sondern mit unterschiedlichen Optionen, Klauseln und Deckungssummen versehen, und es zeigt sich eine Qualitätsspreizung der Produktlandschaft. Als Qualitätsgrad für Privathaftpflichtversicherungen hat Franke und Bornberg anhand von Ratingkriterien 2019 einen durchschnittlichen Indexwert von 72 von 100% ermittelt. Dabei stehen 100% für das Erreichen der maximalen Punktzahl. Das ist ein guter Wert, keine Frage. Aber noch immer sind viele Produkte am Markt, die sich am unteren Ende der Qualitätsskala bewegen. Häufig handelt es sich dabei um die Basisproduktlinie der jeweiligen Versicherer. Diese Tarife beschränken sich auf die wesentlichen Leistungen einer Privathaftpflichtversicherung und können daher mit einer günstigen Prämie angeboten werden. Die Ausgestaltung der einzelnen Tariflinien ist jedoch sehr unterschiedlich. Nahezu alle Gesellschaften bieten zwei oder drei verschiedene Qualitätslevel. Diese variieren von Anbieter zu Anbieter allerdings stark – mit der Konsequenz, dass das Basisprodukt der einen Gesellschaft einen höheren Qualitätsindex aufweisen kann als das beste Produkt einer anderen Gesellschaft.

 

Wohin geht die Privathaftpflicht?

 

Die gute Nachricht: Grundsätzlich zeigt sich ein erfreulicher Trend zu mehr Qualität. Leistungen, die früher höchstens dem Top-Produkt eines Unternehmens vorbehalten waren, finden immer häufiger den Weg in das Basisprodukt, wie der historische Vergleich in der Grafik zeigt. Ratings erweisen sich hier als Qualitätstreiber in für Kunden wichtigen Leistungsmerkmalen. Wie man erkennen kann, hat es aber auch ohne Ratings einen Leistungswettbewerb gegeben. Zu beobachten ist auch ein Trend zu Mehrleistungen, deren Nutzen zumindest fraglich ist.

Die PHV als „Social Insurance“

Ein Trend, der schon aus anderen Sparten bekannt ist, greift nun auch in der PHV-Versicherung um sich: das Add-on-Prinzip. Immer neue und kreative Leistungsmerkmale werden einem Produkt beigefügt mit dem Ziel, es für vermeintlich schwer erreichbare Kunden attraktiver zu gestalten.

Die Privathaftpflichtversicherung entwickelt sich mehr und mehr zur neuen „Social Insurance“. Der Versicherungsschutz umfasst zunehmend Leistungen, die über den ursprünglichen Schadensersatzanspruch aufgrund gesetzlicher Haftpflichtansprüche privatrechtlichen Inhalts (§ 823 BGB) weit hinausreichen. Leistungen für Schäden durch Gefälligkeitshandlungen oder deliktunfähige Mitversicherte verfolgen nicht länger das Ziel, Versicherte von Schadensersatzansprüchen freizustellen. Sie erbringen eine freiwillige Leistung, um das Sozialgefüge zwischen Schadenverursacher und Geschädigtem zu bewahren.

Einem vergleichbaren Zweck dienen Entschädigungen zum Neuwert oder der Rabattausgleich bei Kraftfahrzeugen. Während die ersten beiden Leistungen bereits eine große Marktdurchdringung erreicht haben – ca. zwei Drittel aller Tarife leisten für deliktunfähige Kinder und Gefälligkeitshandlungen –, sind Neuwertentschädigung und Rabattausgleich bislang (noch) vor allem in Toptarifen zu finden.

Zur Verbesserung der Ratingnoten tragen die neuen Leistungsbausteine nur teilweise bei. Treiber dieser Leistungsspirale sind vor allem Versicherungsvermittler. Schließlich bieten ihnen neue Optionen und Produkte einen Anlass, ihre Kunden auf die Neuerungen anzusprechen und deren Produktportfolio zu optimieren. Im Kontext des Megatrends Individualisierung erscheint mehr Vielfalt von Versicherungsprodukten durchaus zielführend. Trotzdem sollten die negativen Folgen der Vielfalt ebenfalls bedacht werden. Weniger Transparenz und steigende Komplexität der Produktlandschaft sind nur zwei Begleiterscheinungen häufiger Optimierungen. Höhere Preise oder Druck auf die Margen stehen auf der anderen Seite der Bilanz.

InsurTechs erhöhen die Vielfalt

Aber ist es überhaupt notwendig, den Produktkern mit neuen Leistungen zu verändern? Anscheinend nicht, denn neue Akteure wie lemonade agieren genau entgegengesetzt zu den klassischen Versicherungshäusern. Das PHV-Produkt von lemonade bietet beispielsweise ein sehr abgespecktes Leistungsspektrum. Hier fehlen viele etablierte Standards im Versicherungsschutz, darunter das Halten von Kleintieren, das Hüten von Hunden und Pferden, Mietsachschäden am Inventar der Reiseunterkunft, Vermögensschäden und Vorsorgeversicherung.

InsurTechs entwickeln Produkte nach eigener Aussage so, wie es Kunden wünschen. Smart, einfach abschließbar und verständlich, so lautet die Devise. Ein reduziertes Leistungsspektrum soll die Antragsstrecke ebenso wie die Schadenbearbeitung einfach und vor allem schneller machen. Doch ganz so einfach ist es leider nicht. Durch verständliche Sprache und schlanke Abschlussprozesse kann eine reduzierte Produktqualität schnell aus dem Blick geraten. Das schlägt sich aber in unseren Produktbewertungen nieder. Die Produkte mancher InsurTechs fallen schlichtweg in der Qualitätsprüfung durch. Zudem könnte durch geringe Limits das Kundenvertrauen in die PHV oder den Versicherungsschutz im Allgemeinen leiden. Verbraucher können den Unterschied zu dem inzwischen etablierten hohen Leistungsniveau nicht auf Anhieb erkennen. Daher setzen auch längst nicht alle neuen Anbieter auf diese Ausdünnungsstrategie. Unkomplizierte Schadenabwicklung ist sicher ein Wert für sich, aber Verbrauchern muss vorher klar sein, wenn der Preis dafür Einbußen in der Leistungserstattung sind.

Social oder Smart?

Trotz aller Kritik – die neuen Tarife treffen den Nerv ihrer Zielgruppe. InsurTechs bringen ein unerschöpfliches Potenzial für disruptive Ideen mit. Klassische Anbieter bekommen die Auswirkungen zu spüren. Denn wenn Produktentwicklung nur auf Verbesserung von Qualität und Leistung abzielt, entsteht ein Vakuum. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist die Qualität so hoch, dass ein Produkt für zu wenige Kunden erschwinglich ist – das Beispiel Berufsunfähigkeit lässt grüßen.

Der Kampf um Kunden nimmt gerade erst richtig an Fahrt auf. Lautet die entscheidende Frage Social Insurance oder Smarte Abschluss- und Leistungsprozesse? Gefragt sind jedenfalls echte Mehrwerte und spürbare Zusatznutzen, die in die Lebenswelt der Kunden passen. Aber bitte mit Transparenz der Inhalte. Wir sind gespannt auf die Entwicklung. Bis dahin beobachten wir für Sie weiterhin den Markt und die Qualität der Produkte und halten Sie auf dem Laufenden – versprochen.

Den Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 01/2020 auf Seite 42 f. und in unserem ePaper.

Lesen Sie außerdem zum Thema Haftpflicht: 

"Privathaftplicht ist nicht gleich Privathaftpflicht"

Bild: © magele-picture – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Michael Franke

Kfz-Versicherung: Bedingungswerke haben hohes Niveau erreicht

Anlässlich der Kfz-Wechselsaison, die in die heiße Phase geht, haben die Analysten von Franke und Bornberg den Markt der Kfz-Haftpflicht-, Vollkasko- und Teilkaskotarife unter die Lupe genommen und große Fortschritte in Sachen Qualität und Bedingungsniveau festgestellt. Jeder dritte der insgesamt 260 überprüften Tarife wird mit „hervorragend“ ausgezeichnet.

Die Kfz-Wechselsaison geht in die heiße Phase. Wer wechseln möchte, sollte aber nicht nur auf den Preis achten, sondern auch einen detaillierten Blick in die Versicherungsbedingungen werfen. Denn ob gezahlt wird oder nicht, entscheidet sich häufig erst im Detail.

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat daher jüngst die Bedingungswerke von 260 Kfz-Tarifen und Tarifkombinationen von 79 Versicherern unter die Lupe genommen und auf 61 Kriterien hin überprüft. Betrachtet wurden dabei Kfz-Haftpflicht, Teilkasko, Vollkasko und Zusatzbausteine. Die Ratingergebnisse hat Franke und Bornberg wie gewohnt in Bewertungsklassen eingeordnet, für die jeweils Mindeststandards gelten.

Jeder dritte Tarif ist „hervorragend“

Das Ergebnis des „Kfz-Rating 2019“ kann sich sehen lassen: Jeder dritte Tarif (insgesamt 85 Stück) erhält die Bestnote FFF („hervorragend“). Im Kfz-Rating aus dem Jahr 2016 war dies erst bei einem von acht Tarifen der Fall gewesen. „Sehr gut“ (FF+) sind im aktuellen Rating 67 Tarife, mit „gut“ (FF) werden 48 Tarife bewertet und ein FF- („befriedigend“) bekommen 56 Tarife. Jeweils zwei sind „noch befriedigend“ (F+) bzw. „ausreichend“ (F). Als „schwach“ oder „sehr schwach“ wurde keines der betrachteten Produkte eingestuft.

Als Begründung für die angestiegene Qualität der Kfz-Tarife trotz des Preiswettbewerbs verweist Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg, darauf, dass nun Leistungsmerkmale, die früher nur im Rahmen von Spitzentarifen erhältlich gewesen seien, offensichtlich in der Mitte des Marktes angekommen seien.

Fortschritte bei Absicherung von Zusammenstoß mit Tieren und Kfz-Eigenschäden

Als Beispiel nennt Franke den Zusammenstoß mit Tieren: Habe es früher explizit nur nach einem Zusammenstoß mit Haarwild Leistungen aus der Teilkaskoversicherung gegeben, so spiele heutzutage die Tierart fast keine Rolle mehr. Die Tierklausel als Nachweis für besondere Tarifqualität habe also ausgedient. Aber auch im Bereich der Kfz-Eigenschäden konstatieren die Analysten von Franke und Bornberg Fortschritte im Vergleich zur Vergangenheit: Schon mehrere Gesellschaften bieten diesen Schutz – die Übernahme von Sachschäden, die der Versicherte oder eine mitversicherte Person mit ihrem Fahrzeug an anderen auf den Versicherungsnehmer zugelassenen Fahrzeugen verursacht – in ihren „Plus-Paketen“ an. Einige Anbieter schließen dabei allerdings Schäden auf dem eigenen Grundstück aus.

Cyberschutz muss im Auge behalten werden

Zum Abschluss wirft Franke und Bornberg noch einen Blick in die Zukunft der Kfz-Ratings: Weil Cyberschäden auch vor Fahrzeugen nicht haltmachen und daher auch in Sachen Kfz-Versicherung zunehmend als Bedrohung wahrgenommen werden müssen, haben den Analysten zufolge bereits erste Kfz-Versicherer reagiert und bieten schon Versicherungsschutz bei Hackerangriffen auf die Fahrzeugsoftware. Man werde diesbezüglich die Entwicklung im Auge behalten. Sollte das Angebot hier breiter werden, so könnte der Cyberschutz in künftige Ratings einfließen, sagt Christian Monke, Leiter Analyse bei Franke und Bornberg.

Über das Kfz-Rating 2019

Die oben genannten Ratingergebnisse sind eine Stichtagsbetrachtung zum 30.10.2019. Zum kompletten Rating und den Bewertungsrichtlinien geht es hier.

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Das tut sich auf dem Markt der Grundfähigkeitstarife

Das neu strukturierte Rating für Grundfähigkeitsversicherungen (GF) des Analysehauses Franke und Bornberg weist einen vereinfachten Sprachgebrauch und zahlreiche nun eingeführte Mindeststandards auf. Damit will Franke und Bornberg für mehr Klarheit auf dem bunten Markt der GF-Tarife sorgen. Neun Tarife von fünf Versicherern erhalten die Höchstnote in den Ratings „Grundfähigkeiten“ und „Grundfähigkeiten Plus“.

Die Versicherung von Grundfähigkeiten ist im Lauf der vergangenen zehn Jahre seit dem Aufkommen dieser Tarife zu einem wichtigen Baustein für die Einkommenssicherung geworden. Gleichzeitig ist eine vielfältige und bunte Produktlandschaft entstanden, was gleichzeitig aber auch einen Nachteil darstellt, so Franke und Bornberg: Denn der Wunsch nach Alleinstellungsmerkmalen bei den versicherten Grundfähigkeiten habe in den letzten Jahren zu einem „kreativen Wildwuchs“ geführt. Neue Grundfähigkeiten, wie Fahrradfahren, Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs oder Lkw und Bus fahren, seien entstanden. Sogar die Bedienung von Mobiltelefonen sei inzwischen zur Grundfähigkeit erklärt worden. Vertrieblich bleibe das Produktsegment allerdings trotzdem oder gerade deshalb noch immer deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück. Trotz steigender Erwerbstätigkeit verharre der Absatz auf niedrigem Niveau, so Franke und Bornberg.

Neue Grundfähigkeitsdefinitionen seien nicht per se kritisch zu sehen, könnten sie doch unter Umständen die Leistungswahrscheinlichkeit für den Kunden erhöhen. Problematisch werde es aber dann, wenn immer neue Leistungsauslöser mit nahezu 100%-iger Übereinstimmung zu bisherigen Definitionen erschaffen und von den Marketingabteilungen zum Alleinstellungsmerkmal mit unbedingter Relevanz für die Kundenberatung erklärt würden.

Reduzierte Komplexität der Ratings

Franke und Bornberg hat vor diesem Hintergrund jüngst die Komplexität ihrer Grundfähigkeitsversicherungsratings und deren Sprachgebrauch reduziert. So wurde zum Beispiel aus den Rating-Kategorien „Grundfähigkeitsversicherung“ und „MultiRiskTarife nach Art der Lebensversicherung“ jetzt „Grundfähigkeitsversicherungen“ und „Grundfähigkeitsversicherungen Plus“ (mit zusätzlichen Leistungsauslösern wie schweren Krankheiten). Zugleich wurden die Mindeststandards geschärft. Multi Risk Unfall-Produkte (als Sachversicherungs-Tarif kalkuliert) bleiben laut Franke und Bornberg vom neuen Ansatz zunächst unberührt.

Definition von Mindeststandards

Außerdem hat die Ratingagentur zahlreiche Mindeststandards definiert, deren Nichterreichen ein Punktabzug in der Gesamtwertung nach sich zieht. Um sicherzustellen, dass ein Top-Grundfähigkeitsprodukt alle gängigen Fähigkeiten und Bewegungseinschränkungen abdeckt, haben die Analysten von Franke und Bornberg ihren Marktüberblick genutzt und ein eigenes Grundfähigkeitenraster entwickelt. Alle Leistungsdefinitionen der Versicherer werden darin fachlich eingeordnet – völlig unabhängig davon, unter welcher Rubrik der jeweilige Versicherer die Fähigkeit führt. Denn: Was der eine Versicherer beispielsweise unter der Rubrik „Arme gebrauchen“ verbuche – nämlich das Heben eines schweren Gegenstandes von einem Tisch – sehe ein anderer Anbieter als „Heben und Tragen“ an. Dafür fehlten dann gegebenenfalls weitere Leistungsdefinitionen, die eine andere Art der Beweglichkeit der Arme voraussetzten. Das neue GF-Rating von Franke und Bornberg prüft auf dieser Grundlage für insgesamt 13 Kern-Grundfähigkeiten, ob eine entsprechende Definition in einer ausreichenden Wertigkeit im Bedingungswerk aufgeführt ist.

Allianz, Canada Life, die Bayerische, Gothaer und NÜRNBERGER punkten

Insgesamt wurden 45 Tarife und Tarifkombinationen von 17 Gesellschaften auf 71 Kriterien hin überprüft und anschließend in die bewährten Ratingklassen (von FFF+ „Hervorragend“ bis F- „ungenügend“ eingeordnet. Die Leistungsunterschiede seien beträchtlich, so Franke und Bornberg. Aktuell erreichen neun Tarife von fünf Versicherern die Höchstwertung FFF+ für eine solide Qualität bei der Absicherung der Kern-Grundfähigkeiten.

Im Rating Grundfähigkeit sind es die KörperSchutzPolice E 230 Stand 06.2019 (Allianz LV), der Premium Grundfähigkeitsschutz Stand 01.2019 (Canada Life), ExistenzPlan kreativ Stand 02.2019 und ExistenzPlan aktiv Stand 02.2019 (die Bayerische), Gothaer Fähigkeitenschutz Premium Stand 01.2019 (Gothaer) und Grundfähigkeitsversicherung Premium Stand 06.2019 (NÜRNBERGER LV). Keiner der insgesamt 26 in diesem Rating analysierten Tarife ist „ausreichend“, „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Ein Tarif erhält im Rating „Grundfähigkeit“ die Note „befriedigend“, elf sind „gut“ und acht „sehr gut“.

Im Rating Grundfähigkeit Plus, in dessen Rahmen 19 Tarife analysiert wurden, stehen die KörperSchutzPolice E 230 Stand 06.2019, Baustein schwere Krankheiten (24 Monatsrenten) der Allianz, der Premium Grundfähigkeitsschutz Stand 01.2019, Baustein Schwere Krankheit der Canada Life und die Grundfähigkeitsversicherung Premium Stand 06.2019, ErnstfallSchutz-Zusatzversicherung (NESZ2018C) der NÜRNBERGER mit der Höchstbewertung FFF+ („hervorragend“) ganz oben auf dem Treppchen. Kein Tarif wurde mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ bewertet, 1 Tarif erhält die Note „ausreichend“, acht Tarife sind „gut“ und sieben „sehr gut“. (ad)

Bild: © Diana Vyshniakova – stock.adobe.com 

 

So sieht es auf dem Markt der Gewerbehaftpflichttarife aus

Erstmals hat die Ratingagentur Franke und Bornberg das komplexe und vielschichtige Angebot an Betriebshaftpflichttarifen im deutschen Markt einer näheren Betrachtung unterzogen. Aufgeteilt in zehn verschiedene Branchen wurden 438 Tarife untersucht. Fast zwei Drittel davon erhalten mindestens die Note gut. Branchenübergreifend tun sich besonders drei Anbieter hervor.

Das Gewerbegeschäft hat für Makler kontinuierlich an Bedeutung gewonnen, aber Gewerbebetriebe zuverlässig zu beraten, erfordert fundiertes Expertenwissen. Die Vielfalt der Branchen und Betriebsarten macht die Tarifstruktur außerdem sehr komplex. So gestaltet sich der Bedingungsvergleich von Gewerbeversicherungen besonders herausfordernd.

Dieser Herausforderung hat sich die Ratingagentur Franke und Bornberg nun angenommen und erstmals ein Rating für den Teil der gewerblichen Haftpflichtversicherungen veröffentlicht. In mehr als zweieinhalbjähriger Grundlagenarbeit, heißt es vonseiten der Analysten, habe man für die Tarifanalyse ca. 350 Kriterien erarbeitet, von denen rund die Hälfte dann in das Rating eingeflossen sind. Die Gewichtung der Sachverhalte orientiert sich am Bedarf von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) bis 10 Mio. Euro Jahresumsatz mit Wirkungsschwerpunkt in Deutschland – Versicherer sprechen hier auch vom „Standardgeschäft“.

Zehn Branchen werden unter die Lupe genommen

Das Rating untersucht insgesamt 438 Tarife und Bausteinlösungen von 24 Anbietern und unterscheidet insgesamt zehn Branchen: Bau, Dienstleistung, Freie Berufe, Gastronomie und Beherbergung, Handel, Handwerk, Heil- und Heilnebenberufe, Kfz, Landwirtschaft sowie Vereine. Die Gesamtwertung erfolgt dann anhand einer Zuordnung zu einer der insgesamt sieben Ratingklassen von FFF+ (hervorragend) bis F- (ungenügend). Zudem wurden Mindeststandards festgelegt. Können diese nicht erreicht werden, führt das zu einer Herabstufung in eine niedrigere Ratingklasse.

Allianz, Basler und VHV erzielen Höchstnoten

Über alle Branchen konstatieren die Analysten von Franke und Bornberg den Betriebshaftpflichtversicherungen ein erfreulich hohes Niveau. Fast zwei Drittel aller untersuchten Tarife erreichten mindestens ein FF+ (Note Gut), lediglich zwei Tarife müssen mit F- (ungenügend) bewertet werden. Besonders gut haben laut Franke und Bornberg Haftpflichtversicherungen für das Bauhandwerk abgeschlossen: 42 von 58 analysierten erhalten hier mindestens ein FF+, obwohl die Ratingagentur in dieser Sparte zusätzlich 29 branchenspezifische Kriterien erarbeitet hat, von denen acht zu Mindeststandards erklärt wurden. Dazu zählen zum Beispiel angebotene Deckungssummen ebenso wie Mängelbeseitigung oder Tätigkeitsschäden. Die leistungsstärksten Betriebshaftpflichtversicherungen für das Baugewerbe kommen von Allianz und VHV, die jeweils ein FFF+ erzielen können. Auch im Rating für die freien Berufe, in dem insgesamt 33 Tarife näher betrachtet wurden, erhalten Allianz und VHV die Höchstbewertung.

Mit 80 Tarifen zeigen Betriebshaftpflichtversicherungen für Dienstleistungsbetriebe die größte Vielfalt im BHV-Rating, denn Werbeagenturen stehen vor anderen Haftungsrisiken als beispielsweise ein Kurierdienst oder ein IT-Dienstleister. Knapp zwei Drittel der Tarife bekommen von Franke und Bornberg ein FF+ oder besser. Die Höchstnote gibt es hier neben Allianz und VHV auch für die Basler. Die Basler erhält neben der Allianz auch in der Branche „Gastronomie und Beherbergung“ die Höchstnote „hervorragend“. Hier hat Franke und Bornberg insgesamt 35 Tarife unter die Lupe genommen. Unter den 40 im Rating für den Handel untersuchten Tarifen punkten wieder Allianz und VHV und werden mit einem FFF+ ausgezeichnet.

Für das BHV-Rating Handwerk hat Franke und Bornberg 58 Haftpflichttarife untersucht. Als Mindeststandards hat die Ratingagentur hier die angebotene Deckungssumme, die Vergabe von Leistungen an Dritte (Subunternehmer) sowie kundenfreundliche Regelungen zu Mängelbeseitigungsnebenkosten, der Teilnahme an Arbeits- und Liefergemeinschaften und Nachhaftung. Von den 58 untersuchten Tarifen erreichten 46 die Noten gut, sehr gut oder sogar hervorragend (FF+, FFF, FFF+). An der Spitze auch hier Allianz und VHV. Gemeinsam mit der Basler, die gleich mit drei Tarifen ganz vorne vertreten ist, bekommt die VHV auch in der Branche Heil- und Heilnebenberufe die Höchstnote FFF+. Insgesamt standen 63 Tarife in dieser Branche für das Rating bereit.

Bei den 37 untersuchten Tarifen in Sachen Betriebshaftpflicht Kfz finden die Analysten von Franke und Bornberg nur ein Angebot, dem sie die Höchstbewertung hervorragend geben. Es kommt aus dem Haus der VHV. Ähnlich sieht es in der Betriebshaftpflicht für die Landwirtschaft aus: Hier wurden insgesamt lediglich 21 Tarife untersucht, einer erhält das FFF+. Er kommt von der Basler. Und last but not least: Nur 20 Tarife konnte die Ratingagentur in der Sparte der Betriebshaftpflicht für Vereine untersuchen. Zwei davon sind hervorragend. Über diese Höchstbewertung freuen können sich Allianz und Basler.

Die detaillierten Ratingergebnisse für alle zehn untersuchten Wirtschaftsbranchen sowie die Bewertungsrichtlinien gibt es hier. (ad)

Bild: © tomertu – stock.adobe.com

 

So sehen die Bilanzen der deutschen Lebensversicherer aus

Im Jahr 2018 hat sich der Bestandsabrieb bei den deutschen Lebensversicherern fortgesetzt. Positivere Nachrichten gibt es aber in Sachen Beitragseinnahmen, Bruttobeiträge, Neugeschäft und Stornoentwicklung, so der aktuelle map-report 911 „Bilanzanalyse der deutschen Lebensversicherer“.

Der aktuelle map-report 911 hat die Bilanzen der deutschen Lebensversicherer aus dem Jahr 2018 unter die Lupe genommen. Die Analysen zeigen gesteigerte Beitragseinnahmen. In der Folge seien die verdienten Bruttobeiträge 2018 insgesamt deutlich gewachsen. Mit einer Steigerungsrate von 2,6% auf 88,28 Mrd. Euro liege der Zuwachs mit 2,20 Mrd. Euro deutlich über dem schwachen Vorjahr, so die Analysten.

Bestandsabrieb setzt sich fort

Allerdings sei es den Lebensversicherern auch 2018 nicht gelungen, den Bestandsabrieb zu stoppen: Der Verlust von rund 975.000 Hauptversicherungen liegt nur unwesentlich unter dem Wert für 2017 (minus 1,06 Millionen Verträge). Im Jahr 2004 haben die Lebensversicherer mit 93,96 Millionen Verträgen ihren Zenit erreicht, seither sind ihnen laut map-report 11,40 Millionen Policen abhandengekommen.

Die kapitalbildende Lebensversicherung (KLV) hat mit 18,3 Millionen Verträgen inzwischen nur noch einen Anteil von 22,1% am Gesamtbestand. Ähnliches gilt auch bei den Kollektivversicherungen. Zum Jahresultimo ging die Zahl der Bestandspolicen hier um 0,44 Millionen auf 14,84 Millionen zurück. Insgesamt gelang es dem map-report zufolge 20 Anbietern, ihren Bestand – wenn auch teilweise nur marginal – auszubauen. Der größte Anteil entfiel mit 141.274 Verträgen auf die Allianz. Dahinter folgen SIGNAL IDUNA (25.600), ALTE LEIPZIGER (12.863) und Swiss Life (8.187).

Weiterhin rückläufig ist auch die Entwicklung der Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung (BUZ). Im vergangenen Geschäftsjahr schrumpfte der Bestand um 2,8% bzw. 344.000 Verträge. Nur zehn Anbieter konnten ihren Bestand um insgesamt 29.638 Verträge ausbauen, allen voran die AachenMünchener mit 16.913 Policen. Die Bestandsentwicklungen bei den Rentenversicherungen, Risiko-Lebensversicherungen (RLV) und sonstigen Lebensversicherungen, wie fondsgebundenen Policen, waren geringfügig positiv.

Neugeschäft erfolgreicher als 2017, Stornoentwicklungen positiv

Das Neugeschäft lief erstmals seit 2014 wieder erfolgreicher als im Vorjahr. Mit 5,10 Millionen verkauften Verträgen in der Hauptversicherung wurden 141.290 Policen mehr als im Vorjahr abgesetzt. Das entspricht einem Plus von 2,9%. Die laufenden Beitragseinnahmen lagen mit 3,38 Mrd. Euro 2,0% über dem Vorjahreswert. Das Einmalbeitragsgeschäft legte um 8,1% auf 20,68 Mrd. Euro zu. Die Kollektiv-Versicherungen hatten im Jahr 2018 mit 26,4% den höchsten, die KLV mit 7,0% den geringsten Neugeschäftsanteil.

Die Stornoentwicklungen in den einzelnen Sparten waren, wenn man von den Risiko-Lebensversicherungen absieht, durchweg positiv. In der KLV lag das Storno, berechnet auf die Anzahl der Verträge, mit 1,84% am niedrigsten und nochmals geringfügig unter dem Vorjahresniveau von 1,85%. Die höchste Stornoquote mit 3,82% verzeichneten fondsgebundene Verträge.

Wirkung der Korridormethode

Das im Oktober 2018 eingeführte Korridorverfahren reduzierte rückwirkend für das ganze Geschäftsjahr den Aufwand zur Erhöhung der Zinszusatzreserve (ZZR) und wirkte damit nachhaltig auf die Bilanzen der Lebensversicherer. Die jetzt wieder aussagekräftigere Nettoverzinsung der Kapitalanlagen gemäß GDV-Kennzahlenkatalog erreichte 2018 einen Wert von 3,6% (Vorjahr: 4,5%). Vier Lebensversicherer wiesen eine höhere Nettorendite der Kapitalanlagen aus als im Vorjahr, 73 Anbieter reduzierten die Nettoverzinsung.

Die Erleichterungen zur Bildung der ZZR wirken sich auch auf andere Bilanzpositionen aus. Die nicht mehr zwingend zur Aufstockung der Deckungsrückstellungen gebundenen Mittel können, auch im Interesse der Kunden, der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) zugeführt werden. So stieg die RfB-Quote durchschnittlich von 7,38 auf 9,17%. In absoluten Werten wurden die RfB-Aufwendungen von 6,35 auf 8,10 Mrd. Euro aufgestockt.

Mehr Informationen zum map-report 911 „Bilanzanalyse deutscher Lebensversicherer“ gibt es hier.

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Franke und Bornberg unterstützt Dunkelverarbeitung im TAA-Prozess

Mit der Angebots- und Vergleichsplattform fb>xpert digitalisiert Franke und Bornberg nun den gesamten Prozess für Tarifierung, Angebot und Antrag („TAA-Prozess“). 29 Versicherer sind bereits angebunden. Somit wird die Dunkelverarbeitung im TAA-Prozess spartenübergreifend auf eine breite Basis gestellt. 

Mit der digitalen Angebots- und Vergleichsplattform fb>xpert hat das Analysehaus Franke und Bornberg neben Vergleichs- und Berechnungsfunktionen eine Tarifdatenbank mit gut 90.000 Tarifen für den deutschen Markt im Portfolio. Nun digitalisiert Franke und Bornberg mit fb>xpert den gesamten Prozess für Tarifierung, Angebot und Antrag („TAA-Prozess“). Wie das Unternehmen mitteilt, sind bereits 29 Versicherungsgesellschaften angebunden, aufgeteilt in die Sparten Komposit, Kfz und Leben. Weitere Anbindungen sind in Vorbereitung. Damit wird die Dunkelverarbeitung im TAA-Prozess erstmals spartenübergreifend auf eine breite Basis gestellt.

TAA-Prozess mit Dunkelverarbeitung

Auf fb>xpert wählen Vermittler und Kunde das geeignete Produkt aus. Den Antrag stellt der Versicherer per Webservice bereit. Alle Daten aus fb>xpert werden übernommen. Alle weiteren für den Tarif relevanten Daten werden von einem automatisierten Dialog plausibilisiert erfragt. Eine elektronische Unterschrift des Kunden ist möglich und vervollständigt den papierlosen Antragsprozess. Somit entfällt Nachbearbeitung und zeitaufwändige Korrespondenz zwischen Versicherer und Vermittler, denn alle Daten sind bereits validiert, wenn der Antrag das System des Versicherers erreicht.

BiPRO-Normen regeln die TAA-Services

Beim TAA-Prozess setzt Franke und Bornberg auf BiPRO. Die spartenübergreifenden Grundlagen für den TAA-Prozess definiert die BiPRO-Norm 420 und schafft die Voraussetzung für spartenspezifische Services. Die BiPRO-Norm 421 regelt TAA-Services für die Sparten Sach, Unfall und Haftpflicht und BiPRO-Norm 422 für Lebensversicherungen.

Anbindung an Versicherer-Webservices anspruchsvoll

Wie Michael Franke betont, gestalte sich trotz BiPRO-Standards die Anbindung an die Webservices der Versicherer anspruchsvoll und aufwändig. „Unsere Spezialisten verbinden über Webservices die IT-Systeme der Gesellschaften mit unserer Technologie. Das setzt auf beiden Seiten Präzision, technisches sowie Produkt-Know-how und leistungsfähige Systeme voraus. Nicht alle Unternehmen sind schon heute dazu in der Lage oder halten sich schlicht nicht an die BiPRO-Normen.“

Mitunter „Etikettenschwindel“ bei digitalen Prozessen

Digitale Prozesse würden nicht immer das halten, was sie versprechen, betont Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg. „Gerade beim Antragsprozess beobachten wir manche bewusste Begriffsverzerrung. Gerne ist von Dunkelverarbeitung die Rede, obwohl Antragsdaten nicht per Webservice zum Versicherer gelangen, sondern als PDF-Dokument, das via E-Mail versandt wird.“ So würden im Bereich Komposit häufig lediglich Teilprozesse mit Webservices unterstützt. Kosteneffekte würden sich nicht ergeben, da eine manuelle Antragsprüfung mangels Plausibilisierung nach wie vor erforderlich sei, wie Franke erklärt. „Das nenne ich Etikettenschwindel unter dem Deckmantel der Digitalisierung.“

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meinMVP integriert Gewerbevergleichsrechner

Das Maklerverwaltungsprogramm meinMVP beinhaltet nun auch einen Vergleichsrechner für Gewerbeversicherungen. Bisher konnten über das MVP nur private Versicherungen verglichen werden. Partner für die Gewerbeversicherung ist Thinksurance.

Das Maklerverwaltungsprogramm meinMVP hat jetzt einen Gewerbevergleichsrechner integriert. Neben dem Tarifvergleichsrechner von Franke und Bornberg für private Versicherungen haben die Nutzer von meinMVP nun auch Zugriff auf Thinksurance, aktuell noch besser bekannt unter dem Namen Gewerbeversicherung24. Somit laufen Tarifvergleich, Angebots- und Antragserstellung bei Gewerbeversicherungen in einem System. Die Beratungsdokumentation wird dabei direkt in meinMVP zusammen mit Thinksurance erstellt und beim jeweiligen Kunden abgelegt.

Von der Bedarfsanalyse bis zur Ausschreibungsplattform

Die Nutzung des Gewerbevergleichers sei sowohl für Einsteiger ins Gewerbegeschäft als auch für „Gewerbeprofis“ gedacht, heißt es vonseiten der Macher von meinMVP. Versicherungsmakler können damit die Bedarfsanalyse durchführen, spezifische Risiken erfassen sowie Beratungsprotokoll und Deckungsauftrag erstellen und weiterleiten. Gleichermaßen steht eine Ausschreibungsplattform zur Verfügung. (bh)

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