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Franke & Bornberg Research GmbH

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Kfz-Versicherung: Das sind die besten Tarife 2020

Mit einem neu justierten Rating hat das Analysehaus Franke und Bornberg 117 am Markt befindliche Kfz-Tarife einer genauen Prüfung unterzogen. Die neue Höchstbewertung FFF+ erhalten 13 Policen. Auch die Absicherung von Kfz-Cyberrisiken und Hybrid- oder E-Fahrzeugen spielt eine Rolle.

Die Zahl der Verkehrsunfälle ist als eine der Folgen des im ersten Halbjahr 2020 um 18,3% gesunken. Das wird die Schaden-/Kostenquote in der Kfz-Versicherung für das Gesamtjahr 2020 laut Experten voraussichtlich von 98 auf 91% drücken. Die steigenden Erträge, die die Corona-Pandemie der Kfz-Sparte auf diese Weise in die Kassen spült, werden den ohnehin schon intensiven Wettstreit um Marktanteile zusätzlich befeuern, prognostiziert Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer des Analysehauses Franke und Bornberg. Damit die Qualität nicht unter die Räder kommt, wenn der Wettbewerb nur über den Preis ausgetragen wird, zieht das aktuelle Kfz-Rating von Franke und Bornberg ausschließlich qualitative Aspekte zur Untersuchung der Tarife heran. In diesem Jahr wurde die Hürde für Höchstbewertungen neu justiert. Franke erläutert die Beweggründe: „Gute Kfz-Tarife leisten mehr als je zuvor. Mittlerweile bieten alle Top-Tarife eine Neupreisentschädigung für mindestens 24 Monate. Eigenschäden sind ebenfalls versichert. Wir stellen fest, dass unsere Ratinganforderungen von vielen Versicherern bei der Produktentwicklung berücksichtigt werden.“ Die Leistungsspirale zeige weiter nach oben. Erste Gesellschaften verlängerten die Neuwertenschädigung ihrer Top-Tarife auf 48 oder sogar 60 Monate. Eigenschäden seien immer öfter versichert, und der Schutz beim Zusammenstoß mit Haarwild müsse immer öfter dem weiter gefassten „Zusammenstoß mit Tieren“ weichen.

Neue Höchstbewertungsstufe „hervorragend“ (FFF+)

Franke und Bornberg folgt daher der Marktentwicklung und baut die Ratingskala um die Top-Note FFF+ (hervorragend) aus. Es gibt nun also insgesamt sieben Ratingklassen von FFF+ („hervorragend“) bis F- („ungenügend“). Eine ergänzende Schulnote mit einer Nachkommastelle erlaubt die weitere Differenzierung innerhalb einer Ratingstufe. Insgesamt wurden 177 Tarife nach 65 Kriterien untersucht. Die Bewertungskriterien und deren Gewichtung wurden überarbeitet und an aktuelle Entwicklungen angepasst. Als Quellen dienten ausschließlich die Versicherungsbedingungen sowie gegebenenfalls verbindliche Verbraucherinformationen, Antragsformulare, der Versicherungsschein und Geschäftsberichte. Geschäftsplanmäßige oder sonstige Erklärungen/Auslegungen der Versicherer, Selbstauskünfte sowie werbliche Veröffentlichungen wurden nicht berücksichtigt. Aber erstmals sind nun auch Erweiterungen des Leistungsumfangs für Elektro- und Hybridfahrzeuge im Kriterienkatalog vertreten. Und auch die Absicherung von Kfz-Cyberrisiken sei ebenfalls mehr als ein kurzlebiger Trend, so Christian Monke, Fachlicher Leiter Analyse bei Franke und Bornberg. Bislang hätten sich aber noch keine Cyberstandards im Markt etabliert. Anhand der im Bewertungsverfahren erhaltenen Gesamtpunktzahl wurden die Tarife in die entsprechende Ratingklasse eingeordnet.

13 Tarife an der Spitze

Im aktuellen Kfz-Versicherungsrating erreichen 13 Tarife die Top-Klasse FFF+, wobei Bausteine nur berücksichtigt wurden, wenn sie zu einer Verbesserung der Ratingnoten führen. Bei den 13 Tarifen handelt es sich um die ADAC Autoversicherung Premium, Zusatzleistung Elektro-/ Hybridfahrzeug, den Tarif Allianz Premium, Basler All-in, Generali Optimal, HUK Classic inkl. KaskoPlus, HUK24 Classic inkl. KaskoPlus, Itzehoer Top Drive, Kravag Logistik KfzPolice plus, KRAVAG KfzPolice, R+V KfzPolice-Plus, VRK Classic inkl. KaskoPlus, Württembergische Premium inkl. Wertausgleich und WWK KFZ plus inkl. Kasko XtraSchutz.

45% der Produkte sind obere Mittelklasse (FF+)

Weitere 23 Produkte erreichen die Note FFF (sehr gut). Damit machen die beiden obersten Bewertungsstufen rund ein Fünftel aller Bewertungen aus. Die obere Mittelklasse FF+ ist mit fast der Hälfte aller Bewertungen (45%) vertreten. Dahinter folgen 23 Tarife mit der Bewertung FF und 35 mit FF+. Am unteren Ende der Skala reicht es für vier Tarife nur zu einem F (mangelhaft). F- (ungenügend), die schlechteste Note, mussten die Analysten nicht vergeben. (ad)

Die neuen Bewertungsgrundlagen für das Kfz-Rating 2020 sowie sämtliche untersuchten Kfz-Tarife gibt es hier.

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Zahlen und Fakten zur BU-Regulierung

Was sind die Hauptgründe für Berufsunfähigkeit? Leisten Versicherer lieber, wenn die zu erwartende Rente eher niedrig ausfällt? Und wie steht es mit der Bearbeitungsdauer? Diese und weitere Fragen beantwortete Christian Monke von Franke und Bornberg bei der DKM digital.persönlich.

Im Kongress AKS bei der DKM digital.persönlich gab Christian Monke von der Franke und Bornberg Research GmbH am Dienstagnachmittag in seinem gleichnamigen Vortrag einen umfassenden Überblick über die Zahlen und Fakten rund um die BU-Leistungsregulierung. Grundlage seiner Betrachtung waren das Jahr 2018 und die breite Datenbasis der Franke und Bornberg Research GmbH, die seit 2014 regelmäßig Studien zur Leistungsregulierung im Markt herausgibt.

Drei Viertel der Anträge mit positivem Ausgang

Was Anerkennungen und Ablehnungen angeht, lag die Anerkennungsquote im Jahr 2018 laut Monke zwischen 76 und fast 80%, ungefähr drei Viertel aller Anträge wurden also positiv beschieden. Allerdings sei hier genaues Hinschauen notwendig: Fast 40% der Anträge mit „negativem“ Ausgang seien keine Ablehnungen, sondern Nichtleistungen. Hier sei bereits der Bearbeitungsprozess wieder abgebrochen worden. Etwa, weil der jeweilige Versicherte dann doch nur leicht erkrankt sei, aber trotzdem vorsorglich einen BU-Leistungsantrag gestellt habe.

Ablehnung: Medizinische Gründe und vorvertragliche Anzeigepflichtverletzungen

Wurden zu Ende bearbeitete Anträge letztendlich doch abgelehnt, so geschah dies 2018 in 80% der Fälle aus medizinischen Gründen und wegen vorvertraglicher Anzeigepflichtverletzungen. Monke räumte in diesem Zusammenhang mit dem Gerücht auf, dass Rentenhöhe und Anerkennungsquote in irgendeinem Zusammenhang stünden. Die F&B-Daten ließen nicht erkennen, dass die Anerkennungsquote bei geringerer Rente höher sei und umgekehrt. Allerdings sei die Ablehnungsquote bei jüngeren Antragstellern etwas höher, so Monke, was unter anderem damit zusammenhänge, dass der BU-Grund vieler junger Kunden die Psyche sei. Im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen gab es im Jahr 2018 allgemein nur ca. 70% Anerkennungen.

Hauptgrund psychische Erkrankungen

Bei der Verteilung der die Berufsunfähigkeit auslösenden Erkrankungen oder Unfälle machten Erkrankungen der Psyche im betrachteten Jahr 2018 gut 26%, Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems gut 24% und bösartige Neubildungen gut 20% aus. Bei Letzteren wurden mit 95,39% die meisten Fälle anerkannt. Vermutlich da Krebserkrankungen im Gegensatz zu psychischen Beschwerden besser diagnostizierbar sind.

Regulierungsdauer durchschnittlich 181 Tage

Beim Thema Regulierungsdauer stellte Christian Monke im Rahmen seines DKM-Vortrags klar, dass Franke und Bornberg hier einen anderen Ansatz verfolgt als sonstige im Markt vertretene Betrachtungsweisen, die die Zeit erst ab der Anlage des konkreten Falls rechnen, wenn der Kunde bereits seinen ausgefüllten Fragebogen zurückgesandt hat. So fallen laut Monke ca. 30 bis 40 Tage aus der Betrachtung heraus. Franke und Bornberg errechnet hingegen von Beginn der BU-Meldung bis zum Bescheid in einer zusammengefassten Stichprobe einen Wert von 181 Tagen.

Nur wenige Fälle vor Gericht

Zum Abschluss seines Vortrags räumte Christian Monke auch noch ein weiteres Vorurteil aus: Die weit verbreitete Sorge, man müsse gleichzeitig mit einer BU-Versicherung bei einem anderen Versicherer eine Rechtsschutzversicherung abschließen, da die meisten Fälle vor Gericht landeten und zugunsten des Versicherers ausgingen, sei unbegründet und übertrieben. Die Prozessquote betrage ca. 3% der gesamten Leistungsfallanmeldungen. Die Fälle, die vor Gericht landeten, endeten zu ca. zwei Dritteln mit einem Vergleich, was laut Monke der Tatsache geschuldet sei, dass meist die sowieso von vornherein eher unklaren Fälle vor Gericht landen. Versicherer seien dann an Entscheidungen interessiert, nicht am gerichtlichen Streit. (ad)

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Trends in der Arbeitskraftabsicherung: Tipps rund um Klauseln und Co.

Vertiefende Kenntnisse im Bereich der Arbeitskraftsicherung und der BU-Alternativen EU und Grundfähigkeitenversicherung haben die Zuhörer von Michael Franke im Vortrag „Trends in der Arbeitskraftabsicherung bekommen. Aufgeteilt auf zwei Zeiteinheiten gab es wichtige Tipps für den Makleralltag.

Für Begeisterung unter den Zuschauern des Kongresses AKS bei der DKM digital.persönlich hat Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg Research GmbH, gesorgt. In seinem auf zwei Zeitslots aufgeteilten Vortrag „Trends in der Arbeitskraftabsicherung“ erläuterte er zunächst, worauf bei Teilzeit-, Infektions- und Umorganisationsklauseln besonders zu achten ist. Außerdem führte er seine Zuhörer im zweiten Teil seines Vortrags in die „Kunst des Leistungs- und Prämienvergleichs“ ein.

Teilzeitklausel, Infektionsklausel, Umorganisationsklausel

Im Zusammenhang mit der Teilzeitklausel in BU-Versicherungsverträgen sei es beispielsweise ratsam, so Franke, die zeitliche Komponente im Blick zu behalten: Eine Rest-Arbeitsleistung von drei Stunden am Tag ergebe, dass der Versicherte, wenn er Vollzeit (acht Stunden am Tag) beschäftigt war, dann bereits über der 50%-Grenze liege. Bei einer Teilzeitbeschäftigung von vier Stunden am Tag bedeute eine Restleistungsfähigkeit von drei Stunden allerdings, dass der Versicherte noch drei Viertel seiner Arbeitsleistung bringen könne. In der aktuellen durch Corona auch von viel Kurzarbeit geprägten Situation empfehle sich zudem, auf die Gültigkeitsdauer zu achten und darauf, ob Kurzarbeit mit abgedeckt sei und ob es spezielle Teilzeit-Regelungen für Schüler und Studenten gebe. So sei bei einer Klauselformulierung „Wenn die versicherte Person ihre berufliche Tätigkeit von Voll- auf Teilzeit reduziert, gilt in den folgenden zwölf Monaten …“ Kurzarbeit ausgeschlossen, denn diese ist ja keine freiwillige Arbeitszeitreduzierung des Versicherungsnehmers.

Im Rahmen der Infektionsklausel gingen die meisten Verträge, so Franke, von einem vollständigen Tätigkeitsverbot und meist von sechs Monaten Dauer der Arbeitsunterbrechung aus. Daher gebe es keinen großen Bezug zwischen den Infektionsklauseln und der Corona-Pandemie. Beträgt doch aktuell die Dauer des Corona-Infektionsrisikos zwischen 8 und 20 Tage, statt sechs Monate. Deshalb sollte auch im Blick behalten werden, ob die jeweilige Klausel im Vertrag ein teilweises Tätigkeitsverbot einschließt oder ob alle Berufsgruppen abgesichert sind. Nach Einschätzung von Michael Franke hat die Infektionsklausel durch die Corona-Pandemie keine weitere Bedeutung bekommen.

Was die Umorganisationsklausel angeht, ließ Franke seine Zuhörer wissen, dass seine Gesellschaft die Qualitätsveränderung dieser Klausel von 2014 bis heute unter die Lupe genommen hat und dass die Qualität in Punkten gesprochen von ca. 550 bis auf 750 von 1.000 Punkten zugelegt habe. Verbesserungen gab es laut Franke vor allem bei der Definition der zumutbaren Einkommensminderung, durch Verzicht auf Umorganisation bei Kleinbetrieben sowie bei Akademikern mit hoher kaufmännischer Tätigkeit und in Bezug auf Umorganisationshilfen.

Leistungs- und Prämienvergleich mit dem AKS-Index

Zum Leistungs- und Prämienvergleich im zweiten Teil seines Vortrags zog Michael Franke den F&B AKS-Index heran, den das Unternehmen im Jahr 2014 entwickelt hat. Hierbei besonders unter die Lupe genommen werden Produktqualität, Leistungsstatistiken, Tätigkeitsstatus und Tätigkeitsbezug. Bei der detaillierten Betrachtung von Berufsunfähigkeits-, Erwerbsunfähigkeits- und Grundfähigkeitentarifen von ausgewählten Anbietern sprach Franke von der „Welle der zusätzlichen Leistungselemente“ die von der „Welle der Bausteine“ abgelöst worden sei. Franke nannte die Erwerbsunfähigkeitsversicherung ein „unterschätztes Produkt“. So sei beispielsweise im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen die EU-Versicherung manches Mal für den Kunden interessanter, da günstiger und passender, als wenn in das BU-Grundprodukt ein Psyche-Baustein eingebaut werde.

Abgeschlossen wurde der Vortrag noch von zwei F&B-Informationsvideos. (ad)

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Kongress AKS: Digitalisierung als Schlüssel zum Erfolg

Der DKM-Kongress AKS ist von Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg Research GmbH, eröffnet worden, der im Rahmen seines Vortrags „Digitalisierung – Die Zukunft ist jetzt!“ erläuterte, wie und warum Makler auch in Corona-Zeiten zu Rekordumsätzen kommen.

Wie ist die Branche im Bezug auf die neue Realität eingestellt? Und was bedeutet Digitalisierung? Mit diesen Fragen leitete Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg Research GmbH, seinen Vortag „Digitalisierung – Die Zukunft ist jetzt!“ im Rahmen des DKM-Kongresses AKS ein.

Gemeinsam mit dem Onlinehandel oder den Anbietern von Kommunikationssoftware sei die Versicherungsbranche in der neuen Realität etwa im Vergleich zur Reise-, Automobil- oder Veranstaltungsbranche auf der Gewinnerseite, so Franke. Nicht zuletzt deshalb, weil die Menschen in Veränderungs- oder Krisensituationen aufgeschlossener seien für das Thema Sicherheit. Trotzdem bleibe man nicht von negativen Trends verschont, so zum Beispiel der ungewollten mediale Aufmerksamkeit, die rund um das Thema Betriebsschließungsversicherungen entstanden sei.

Und auch vertrieblich lasse sich Erstaunliches beobachten: Ein Teil der Vermittler erreiche dieses Jahr aufgrund der Kontaktbeschränkungen deutlich weniger Umsatz. Allerdings ließen sich am Markt auch nicht wenige Makler und Mehrfachagenten beobachten, die mit Rekordumsätzen aufwarten könnten. Die Frage, wie diese beiden Realitäten zusammenpassen, brachte Franke zum Thema Digitalisierung. Denn die Digitalisierung sei der Erfolgsschlüssel für einen Weg, der jedem offen stünde, so Franke.

Kunden sind längst digital angekommen

Die Digitalisierung, die von vielen vor der Corona-Pandemie nur als ein Wort gesehen worden sei, das die ferne Zukunft betreffe, sei jetzt Realität geworden. Nun habe sich gezeigt, dass die meisten Kunden auch bei Versicherungsthemen längst digital angekommen seien und offensichtlich auch Freude an digitaler Versicherungsberatung gefunden hätten – daher die Rekordumsätze vieler Vermittler, die bestimmt überwiegend auf dem Weg der Videoberatung zustande gekommen seien. Denn, so Franke: „Während die einen fragen, ob das so ohne persönliche Nähe funktioniert, haben es die anderen schon ausprobiert und Erfolge gesehen.“

Kreative, aufgeschlossene Vermittler gefragt

Als einen weiteren der nun vielen sichtbaren Vorteile der Versicherungsbranche in heutiger Zeit wies Michael Franke im Rahmen seines DKM-Vortrags beim Kongress AKS auch darauf hin, dass kreative Vermittler nicht, wie etwa der Einzelhandel, auf die Kunden zu warten bräuchten, sondern sie können selbst auf die Kunden zugehen. Die Aufgeschlossenheit, neue Dinge auszuprobieren, sei dabei genauso hilfreich wie die richtigen Partner zur Unterstützung an der Seite zu haben.

In diesem Zusammenhang präsentierte Franke auch einen kurzen Überblick über die Meilensteine der Firmengeschichte der Franke und Bornberg Research GmbH sowie über die für Makler und Mehrfachagenten hilfreiche Palette an Softwaretools. Außerdem gab es einen kurzen Ausblick auf zukünftig geplante Tools und Features. (ad)

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Bild: © Franke und Bornberg

 

Kfz-Versicherung: Volle Kraft voraus

Die Kfz-Versicherung ist geprägt von einem harten Wettbewerb. Nun droht neue Konkurrenz aus Kalifornien. Zugleich stehen die Versicherer vor der Herausforderung, neue Risiken infolge des technologischen Fortschritts entsprechend abzusichern. Und nicht zuletzt gilt es, die Folgen der Corona-Krise zu meistern. Eine Standortbestimmung von Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH.

Die Kraftfahrzeugversicherung bringt es in Deutschland auf stolze 28,5 Mrd. Euro Prämieneinnahmen im Jahr. Sie ist damit das unangefochtene Schwergewicht der Schaden- und Unfallversicherung. Zudem gilt „Kraft“ als die Einstiegssparte schlechthin. Wer das Auto hat, hat den Kunden, sagt eine Vertriebsregel. Niedrige Vertragsquoten je Kunde sprechen jedoch eine andere Sprache. Unter Maklern ist der Wert umstritten. Manche vermitteln Kfz-Versicherungen nur noch, wenn weitere Verträge bei ihnen platziert werden. Andernfalls lohne der Aufwand nicht, heißt es.

Mit mangelnder Profitabilität kämpfen Kfz-Versicherer schon lange. Zwischen 2008 und 2013 fuhren sie sogar Verluste ein. Seit dem Turnaround im Jahr 2014 liegt die Schaden-/Kostenquote („Combined Ratio“) der Kfz-Sparte knapp unter 100% – aber nicht bei allen Gesellschaften. Von 34 Unternehmen, die Daten für den map-report „Rating deutscher Autoversicherer“ 2019 beigesteuert hatten, mussten immerhin vier Schaden-/Kostenquoten zwischen 102 und 106,7% verbuchen (im Mittel der Jahre 2014 bis 2018).

Ein traditionell starker Wettbewerb verhindert, dass noch höhere Preise durchsetzbar sind. Vergleichsportale befeuern den Run auf die vermeintlich besten Prämien jedes Jahr aufs Neue. Wer vergleicht, spart mehr, so das Motto der aktuellen Wechselsaison. Von Leistungen ist deutlich seltener die Rede. Für Versicherte kann das im Schadenfall fatale Folgen haben.

Tops und Flops – Aktuelle Trends bei Kfz-Tarifen

Dabei gibt es aus Kundensicht durchaus erfreuliche Entwicklungen in der Autoversicherung. Denn trotz des günstigen Beitragsniveaus setzen Kfz-Versicherer zunehmend auf Qualität. Leistungsmerkmale, die früher nur Spitzentarife gekennzeichnet haben, sind in der Mitte des Marktes angekommen. Das gilt zum Beispiel für die Neupreisentschädigung für 24 Monate oder den Zusammenstoß mit Tieren anstelle der früheren Beschränkung auf Haarwild. Versicherungsbedingungen wurden in den letzten Jahren verständlicher und sind übersichtlicher aufgebaut. Eine gegenläufige Entwicklung beobachten die Analysten von Franke und Bornberg allerdings bei Online-Versicherern, die vor allem junge Kunden ins Visier nehmen. Diese werden mit vermeintlich einfachen Bedingungen und günstigen Kfz-Prämien geködert. Wer den Lockrufen folgt, spart meist am falschen Ende und muss das im schlimmsten Fall teuer bezahlen.

Vor einiger Zeit als spannende Innovation gepriesen, ist es um Telematiktarife vergleichsweise ruhig geworden. Diese wollen vorausschauendes und situationsgerechtes Fahren mit Prämiennachlässen belohnen. Und vielleicht auch dafür sorgen, dass Versicherer die Datenhoheit beim Fahrverhalten nicht vollständig den Fahrzeugherstellern überlassen. Doch die Zahl der Telematik-Anbieter ist niedrig. Die Transparenz bleibt oft auf der Strecke, wenn wichtige Regelungen nur in separaten Sonderbedingungen zu finden sind. Autofahrer dürften zudem einigermaßen verwirrt sein, weil jeder Versicherer andere Kriterien zur Bewertung des Fahrverhaltens heranzieht. Auch die technische Infrastruktur unterscheidet sich je nach Anbieter. Vor diesem Hintergrund kann es nicht überraschen, dass Ende 2019 nur ungefähr 300.000 Versicherte einen Telematiktarif abgeschlossen hatten. In Theorie und Berichterstattung spielt Telematik offensichtlich eine weitaus größere Rolle als in der (Fahr-)Praxis.

Tesla hat bessere Karten

Der Pionier für Elektromobilität will den europäischen Automarkt aufmischen. Und nebenbei gleich die passende Kfz-Versicherung anbieten – aus dem eigenen Haus, versteht sich. Im heimatlichen Kalifornien ist Tesla bereits als Versicherer aktiv. Der hauseigene Datenschatz dürfte optimale Kalkulationsgrundlagen liefern. Inwieweit Versicherte von der unternehmensinternen Versicherungs­lösung letztendlich profitieren, wird sich erst bei einem Roll-out zeigen.

Deutsche Automobilbauer setzen bislang auf Kooperationen mit der Assekuranz. Die jüngsten Gemeinschaftsprojekte wirken allerdings eher wie Marketing-Gimmicks, zum Beispiel die neue „Schwedenkasko“ von Allianz und Volvo mit einer Deckungssumme von gerade einmal 5.000 Euro. Auch die für Käufer kostenlose (oder sogar eingepreiste?) Vollkaskoversicherung der Kooperationspartner BMW und AXA wird den Markt nicht umwälzen. Sie schützt genau einen Monat lang. Eine Gefahr aber bergen diese und andere Angebote, die über den Kfz-Handel vertrieben werden: Sie machen die Tariflandschaft noch intransparenter und erschweren Auto­fahrern den faktenbasierten Vergleich.

Cyberrisiken halten Einzug

Moderne Fahrzeuge sind bis unter die Motorhaube vollgepackt mit anspruchsvoller Technik. Ein Angriff auf die Software birgt erhebliches Bedrohungspotenzial. Versicherungsschutz für Kfz-Cyber­risiken ist deshalb mehr als ein kurzlebiger Trend. Bislang konnten sich zur Cyberdeckung aber noch keine Standards etablieren. Deutliche Qualitätsunterschiede sind die Folge. Als weniger kundenorientiert bewerten die Tarifspezialisten von Franke und Bornberg beispielsweise, wenn der Versicherungsschutz auf Hackerangriffe begrenzt wird, die sich unmittelbar gegen das Fahrzeug richten. Schließlich wären dann Attacken auf den Server des Fahrzeugherstellers nicht gedeckt.

Mitversicherung von Hacker- und Cyberangriffen

Hier ein Beispiel, wie kundenfreundliche Versicherungsbedingungen eher klingen: „Versichert sind Schäden am Fahrzeug durch einen Unfall, der durch eine Manipulation der Fahrzeugsoftware durch einen unberechtigten Dritten (Hackerangriff, Cyberangriff) verursacht wurde.” (Württembergische Versicherung AG, Stand 07.2019)

Zukunftsaussichten für die Sparte

Corona-Beschränkungen, aber auch die ungewissen Zukunftsaussichten haben die Kfz-Neuzulassungen in Deutschland ab März 2020 massiv einbrechen lassen. Im ersten Halbjahr 2020 gab es 34,5% weniger Neuzulassungen als im Vorjahreszeitraum. Auch wenn sich mittlerweile eine Erholung abzeichnet: Die Delle ist in diesem Jahr nicht mehr auszubügeln. Sie zeichnet sich auch bei den Beitragseinnahmen ab. Das wird den Kampf um Marktanteile zusätzlich befeuern und zu sinkenden Prämien im Neugeschäft führen. Der infolge Corona-bedingter Einschränkungen gesunkene Schadenaufwand hilft bei der Finanzierung. Der Wettstreit dürfte in diesem Jahr also besonders spannend sein. Er sollte nicht nur über den Preis ausgetragen werden.

Den Qualitätsvergleich unterstützt das Kfz-Bedingungsrating von Franke und Bornberg. Dieses Rating ist im deutschen Markt übrigens bislang einmalig; hierzulande gibt es bis heute keine vergleichbare Untersuchung. Wir blicken daher mit großem Interesse auf diese sehr besondere Wechselsaison 2020 und bewerten die Marktentwicklungen.

Analysen zur Kfz-Sparte

Franke und Bornberg gibt Vermittlern Qualitätskriterien für die Kfz-Versicherung an die Hand. Das Bedingungsrating wird kostenlos im Internetauftritt unter www.franke-bornberg.de/ratings veröffentlicht und laufend aktualisiert. Der (kostenpflichtige) map-report 912 von Franke und Bornberg liefert weiterführende Kennzahlen auf Unternehmensebene, zum Beispiel zu Ertragssituation, Rückstellungen, Combined Ratio sowie Beschwerde- und Prozessquoten.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in der AssCompact 09/2020 und in unserem ePaper.

Lesen Sie auch:

Rund um die Tesla-Versicherungspläne

Bild oben: © bgton – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Michael Franke

Franke und Bornberg beleuchten private Rentenversicherungen

Für das Altersvorsorgerating 2020 hat das Analysehaus Franke und Bornberg insgesamt 633 Rententarife im Hinblick auf Flexibilität, Transparenz und Produktkonzept beleuchtet. Anhand von 67 Kriterien wurden Lösungen aus allen drei Schichten der Altersvorsorge untersucht. Die Analysten haben dabei einige interessante Trend ausgemacht.

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat erneut private Rentenversicherungen unter die Lupe genommen. Für das Altersvorsorgerating 2020 wurden insgesamt 633 Rententarife im Hinblick auf Flexibilität, Transparenz und Produktkonzept anhand von 67 Kriterien analysiert. Dabei haben die Analysten Lösungen aus allen drei Schichten der Altersvorsorge untersucht, also Basis-Renten (1. Schicht), Riester-Renten (2. Schicht) und private Rentenversicherungen der 3. Schicht. Um die Produkte sachgerecht vergleichen zu können, hat Franke und Bornberg alle Tarife einer von den folgenden fünf Produktkategorien bzw. „Konzepten“ zugeordnet: Klassik, Neue Klassik, fondsgebundene Rentenversicherung („Fonds“) und beitrags- („Beitragsorientierter Hybrid“) sowie garantieorientierte hybride Produkte („Garantieorientierter Hybrid“)

Für die Bewertung haben die Analysten ausschließlich die Versicherungsbedingungen sowie gegebenenfalls verbindliche Verbraucherinformationen, Antragsformulare, den Versicherungsschein und Geschäftsberichte herangezogen. Nicht eingeflossen sind geschäftsplanmäßige oder sonstige Erklärungen bzw. Auslegungen der Versicherer, Selbstauskünfte sowie werbliche Veröffentlichungen.

Qualitätssteigerung bei einigen Konzepten

Mit Stand August erreichen 19,4% aller Tarife die höchste Bewertungsstufe FFF+, also hervorragend. Laut Franke und Bornberg ergibt der Vergleich überproportional viele leistungsstarke Produkte mit den Ratingstufen FFF+ und FFF bei den Konzepten „Beitragsorientierter Hybrid“, „Garantieorientierter Hybrid“ sowie „Fonds“. Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH, spricht von einem Qualitätsschub, der darauf zurückzuführen sei, dass diese Konzepte und damit die Gestaltung der Vertragsbedingungen relativ neu seien. „Je jünger eine Tarifgeneration, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Versicherer sich um eine qualitativ wettbewerbsfähige Produktgestaltung bemühen“, erklärt Franke.

Franke und Bornberg beleuchten private Rentenversicherungen
Garantieorientierte Hybrid-Produkte und fondsgebundene Rentenversicherung im Fokus

Eine Renaissance der Klassik dürfte ausbleiben. Lediglich 42 Versicherer haben klassische Rentenversicherungen im Angebot, davon 17 in der 1. Schicht, 13 in der 2. Schicht und 37 Gesellschaften in Schicht 3. Die Versicherer richten ihr Augenmerk stattdessen zunehmend auf garantieorientierte Hybrid-Produkte oder fondsgebunden Rentenversicherungen. Wie die Analyse zeigt, sind die Produktschmieden der Versicherer bei den alternativen Garantien sehr kreativ. Derzeit geht die Tendenz hin zu laufzeitabhängigen Garantien. Versicherte beginnen mit einem garantierten Anteil ihrer Beitragssumme, der sich mit der Laufzeit des Vertrages fortwährend erhöht.

3. Schicht prägt das Gesamtbild

Mit 363 Tarifen entfällt über die Hälft der insgesamt 633 analysierten Produkte auf die 3. Schicht. Hier wären die Gestaltungsmöglichkeiten besonders groß und davon würden viele Versicherer Gebrauch machen. „Unser Altersvorsorgerating zeigt: Je weniger gesetzliche Vorgaben bei der Produktgestaltung, umso größer ist die Chance auf leistungsstarke Tarife“, so Michael Franke.

Franke und Bornberg beleuchten private Rentenversicherungen

Doch welche Tarife sind bei garantieorientierten Hybrid-Produkten oder fondsgebunden Rentenversicherungen, auf die Versicherer zunehmend den Fokus legen, am besten geratet?

Die besten garantieorientierten Hybrid-Produkte in der 3. Schicht

Zum Konzept „Garantieorientierter Hybrid“, also den garantieorientierten hybriden Rentenversicherungen, rechnet Franke und Bornberg Tarife, bei denen der Versicherer ein Garantieniveau zusagt, das durch Umschichten des Vertragsguthabens zwischen Sicherungsvermögen und fondsorientierter Anlage über die Vertragslaufzeit sichergestellt ist. Der Anteil am Vertragsguthaben, der nicht zur Garantiedeckung erforderlich ist, kann renditeorientiert angelegt werden. In diese Kategorie fallen unter anderem sogenannte dynamische 3-Topf-Hybride mit Sicherungsfonds. Die Übersicht zeigt die Anbieter mit Tarifen, die mit Höchstwertung (FFF+) gelistet sind, in alphabetischer Reihenfolge:

  • Allianz mit „PrivatRente InvestFlex mit Garantie Tarif RF1GD (E194)“ sowie „PrivatRente KomfortDynamik Tarif RFKU1 (E270)“ (Stand jeweils 06/2020)
  • Basler mit „Basler Invest Garant Tarif FRG“ (Stand 04/2020)
  • Continentale mit „Rente Invest Garant Tarif RIG“ (Stand 06/2020)
  • Provinzial Rheinland mit „FlexGarant Tarif 93“ (Stand 10/2018)
  • SIGNAL IDUNA mit „SI Global Garant Invest Flexible Rente mit Leistungsabsicherung“ und „SI Global Garant Invest Flexible Rente mit Leistungsabsicherung fondsgebundene Verrentung SI Global Garant Invest Flexible Rente mit Leistungsabsicherung“ (Stand jeweils 12/2020)
  • uniVersa mit „topinvest RENTEgarant (individuelle Fondsanlage) Tarif 7358“ und „topinvest RENTEgarant (Strategiedepot) Tarif 7358“ (Stand jeweils 01/2017)
  • WWK mit „WWK Premium FondsRente protect Tarif FVG09 (Ablaufmanagement: performanceorientiert)“ sowie „WWK Premium FondsRente protect Tarif FVG09 (Ablaufmanagement: periodisch)“ (Stand jeweils 07/2020)
  • Württembergische mit „FRV Genius (Hybrid mit SF) Tarif FRH“ (Stand 08/2020)
Die Top-Fondspolicen in der 3. Schicht

In der Kategorie „Fonds“ führen die Analysten insgesamt 137 fondsgebundene Rentenversicherungen im Rating, bei denen die Anlage der Sparbeiträge ausschließlich in Investmentfonds erfolgt. Hier sind 18 Tarife von 13 Gesellschaften mit Bestnote gelistet:

  • Allianz mit „PrivatRente InvestFlex Tarif RF1 (E195)“ (Stand 06/2020)
  • ALTE LEIPZIGER mit „ALfonds Tarif FR10“ (Stand 01/2019)
  • Basler mit „Basler Invest Vario (Fonds) Tarif FRN“ (Stand 04/2020)
  • Continentale mit „ConceptInvest Tarif CI“ und „EasyRente Invest Tarif ERI“ sowie „Rente Invest Tarif RI“ (Stand jeweils 06/2019)
  • HanseMerkur mit „Vario Care Invest Tarif R“ (Stand 01/2018)
  • LV 1871 mit „MeinPlan Tarif FRV Mindesttodesfallsumme MeinPlan Tarif FRV“ (Stand 10/2019)
  • neue leben mit „Aktivplan Tarif NARH19 (Fonds)“ und „Strategieportfolio NARF19“ (Stand jeweils 04/2019)
  • SIGNAL IDUNA mit „SI Global Garant Invest Flexible Rente“ (Stand 12/2019)
  • die Stuttgarter mit „Stuttgarter FlexRente invest incl. GrüneRente“ und „Stuttgarter FlexRente invest Tarif 53oG“ (Stand jeweils 01/2020)
  • uniVersa mit „topinvest RENTE (individuelle Fondsauswahl) Tarif 7357“ (Stand 01/2017)
  • VOLKSWOHL BUND mit „FRV Tarif FR“ (Stand 01.2020)
  • Württembergische mit „FRV Genius (Fonds) Tarif FRH“ (Stand 08.2020) und „Genius Sachwert (Fonds) Tarif FRH“ (Stand 08.2020)
  • Zurich Deutscher Herold mit „Vorsorgeinvest Spezial individuelle Fondsanlage“ (Stand 01.2020)
Weitere Informationen

Die Bewertungsgrundlagen (Stand 2020) sowie sämtliche Ergebnisse zu allen drei Schichten der Altersvorsorge stellt Franke und Bornberg auf seiner Webseite kostenlos bereit. Die Übersichten liefern stets Momentaufnahmen und werden im Internetauftritt laufend aktualisiert und um neue Produkte ergänzt. (tk)

Bild: © bildwerfer – stock.adobe.com


 

So (un-)gesund sind die Bilanzen privater Krankenversicherungen

Der map-report hat in Ausgabe 916 die Bilanzkennzahlen privater Krankenversicherer umfassend analysiert. Vor dem Hintergrund anhaltend niedriger Zinsen, steigender Krankheitskosten und Lebenserwartungen sowie der Risiken durch die Corona-Pandemie spielt die wirtschaftliche Situation der Versicherer den Experten zufolge schließlich eine immer wichtigere Rolle.

Die Alte Oldenburger hat unter den privaten Krankenversicherern die besten Bilanzkennzahlen. Das geht aus dem map-report 916 hervor. In der Branchenanalyse wurden die Bilanzkennzahlen der privaten Krankenversicherer im Zeitraum von 2015 bis 2019 unter die Lupe genommen. Die Alte Oldenburger kam dabei auf eine Gesamtpunktezahl von 262. Platz 2 geht an die LVM mit 246 Punkte, Platz 3 an die R+V mit 242 Punkten.

Gesamtergebnis wichtiger als einzelne Kennzahlen

So (un-)gesund sind die Bilanzen privater Krankenversicherungen
Die Spitzenposition hat die Alte Oldenburger bei den einzelnen Kennzahlen zwar kein einziges Mal erreicht. Das Unternehmen ist laut dem map-report vielmehr ein Paradebeispiel dafür, dass man nicht auf einzelne Kennzahlen, sondern das Gesamtergebnis blicken sollte. 262 von 300 Punkten entspricht 87,3% der Gesamtpunktzahl. Damit erhält die Versicherung auch die höchste Bewertungsklasse „mmm“ für hervorragende Leistungen im Bilanztest. Sie wird ab 75% bzw. 225 Punkten vergeben.
Zehn Kennzahlen als Basis

Insgesamt zehn Kennzahlen bilden das Gerüst für die Bewertung im Bilanz-Rating: Bewertungsreservequote, Nettorendite, RfB-Quote, RfB-Zuführungsquote, versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote, Überschussverwendungsquote, Vorsorgequote, Verwaltungsquote, Abschlusskostenquote und Solvabilität. Die Ergebnisse der Bilanzkennzahlen wurden im map-report unterschiedlich gewichtet und zu einem Ergebnis verdichtet.

Wichtiges Qualitätsmerkmal

„Unternehmenskennzahlen sind neben Leistung und Preis ein wichtiges Qualitätsmerkmal, denn sie zeigen, ob der Versicherer in den letzten Jahren verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert gewirtschaftet hat“, kommentiert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und Herausgeber des map-reports, die Ergebnisse. „Gerade im aktuellen Umfeld, das durch besondere Herausforderungen für das Gesundheitswesen bei gleichzeitig niedrigen Zinsen gekennzeichnet ist, gewinnt die wirtschaftliche Situation des Versicherers als Auswahlkriterium an Bedeutung“, so Franke.

Krankenvollversicherung verliert weiter Versicherte

Sorgenkind ist und bleibt laut dem map-report die Krankenvollversicherung. Auch 2019 ist es der Marktuntersuchung zufolge den privaten Krankenversicherern nicht gelungen, den Bestandsabrieb zu stoppen. Den größten Bestandsabrieb mussten wie in den Vorjahren die DKV (-16.497), die Allianz (-10.167) und die Bayerische Beamtenkrankenkasse (-6.568) verkraften. 14 der 33 Anbieter mit Vollversicherten in den Büchern konnten die Bestände aber auch ausbauen. In absoluten Werten dominierte die Debeka das Feld mit einem Plus von 41.243 Kunden, gefolgt von HanseMerkur (7.728.) und AXA (3.933).

Abschlusskosten bleiben hoch

Die Abschlusskostenquote ist im Durchschnitt von 6,34 auf 6,52% gestiegen. Generell müsste in einer wachstumsschwachen Phase der Abschlusskostensatz sinken. Das war jedoch nur bei einigen Unternehmen der Fall, wie beispielsweise Alte Oldenburger, DKV, SDK, UniVersa, Continentale und UKV. Bei der Mehrzahl der Anbieter sind die Quoten jedoch gestiegen. „Trotz Deckelung der Abschlusskosten und offenbar schwachem Neugeschäft sind die Aufwendungen für Vertragsabschlüsse in den vergangenen Jahren kaum gesunken“, erklärt Reinhard Klages, Chefredakteur des map-reports. „Kein gutes Zeichen von einer Branche, die seit Jahren unter kritischer Beobachtung der Politik steht.“

Verwaltungskostenquote runter, Schadenquote rauf

Im Gegensatz zu den Abschlusskosten bewegen sich die Aufwände für die Verwaltung der Bestände auf Vorjahresniveau. Insgesamt gab die PKV dafür 895 Mio. Euro aus. Die Verwaltungskostenquote ist damit sogar leicht von 2,26 auf 2,23% gesunken. Die niedrigste Verwaltungskostenquote hatte erneut die HUK-COBURG mit 0,91%, gefolgt von der Debeka (1,38%). Die durchschnittliche Schadenquote ist aufgrund höherer Schadenaufwendungen von 77,8 auf 79,4% gestiegen.

Beitragseinnahmen legen wieder stärker zu

So (un-)gesund sind die Bilanzen privater Krankenversicherungen
Das Neugeschäft schwächelte derweil 2019 das zehnte Jahr in Folge. Die Beitragsentwicklung hat nach einem durchschnittlichen Plus von 1,9% im Vorjahr aber wieder etwas an Fahrt aufgenommen und legte zum Jahresende 2019 um 3,1% zu. Überdurchschnittliche Zuwächse der Beitragseinnahmen verbuchten Concordia (+10,5%), Mecklenburgische (+9,8%), Ergo (+6,9%) und DEVK (+5,9%). Von den Schwergewichten mit mehr als 1 Mrd. Euro Beitragseinnahmen sind vor allem HanseMerkur (+5,6%), Hallesche (+4,5%) sowie Continentale und AXA mit je +4,1% stark gewachsen. Marktführer Debeka steigerte die Beitragseinnahmen um 3,3%.
Corona-Auswirkungen noch unklar

Ob und in welchem Ausmaß die Corona-Krise auf die Bilanzen der Privatversicherer durchschlagen wird, lasse sich bisher kaum prognostizieren. Vorerst sehe es für die Branche nicht sehr kritisch aus, zumal ein Großteil der pandemiebedingten Gesundheitskosten vom Bund getragen wurde. Ob das Schlimmste bereits überstanden ist oder noch weitere Wellen folgen werden, sei bisher höchst spekulativ und nicht abschließend zu beantworten, so die Experten des map-reports.

Über den map-report 916

Der map-report Nr. 916 „Bilanzrating Private Krankenversicherung 2019“ ist ab sofort erhältlich. Das ePaper kann über die Bestellseite von Franke und Bornberg erworben werden. (mh)

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Wie (un-)zuverlässig regulieren die BU-Versicherer?

Im Rahmen einer aktuellen Studie beleuchtet das Analysehaus Franke und Bornberg, wie es um die Leistungspraxis der BU-Anbieter steht. Bei keiner der untersuchten Gesellschaften gebe es – wie hin und wieder in der Öffentlichkeit diskutiert – Anhaltspunkte für Leistungsverweigerung mit System, so die Analysten.

Im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) steht die Leistungspraxis der Gesellschaften immer wieder unter besonderer Beobachtung. Das ist auch gut so, denn hinter jedem Fall, der in der Leistungsabteilung eines Versicherers zu bearbeiten ist, steckt immer auch ein menschliches Schicksal. Es geht um nichts weniger als die Existenz des Versicherten. In die Öffentlichkeit kommt ein Fall immer dann, wenn es zu Problemen bei der Regulierung kommt. Dann wird auch öfter mal spekuliert, dass Versicherer Leistungen systematisch verweigern würden. Die aktuelle BU-Leistungspraxisstudie 2020 des Analysehauses Franke und Bornberg will deshalb Fakten zur Regulierung der Versicherer liefern. Sie basiert auf Daten für das Geschäftsjahr 2018, die durch Stichproben vor Ort validiert wurden, die im November 2019 erfolgten. An der Studie haben sich die folgenden BU-Versicherer beteiligt: Generali Deutschland (ehemals AachenMünchener), ERGO Vorsorge, HDI, Nürnberger und Zurich. Deren Bestand beläuft sich zusammen auf 3,9 Millionen BU-Versicherte.

Keine Leistungsverweigerung mit System

Wie die Analysten unterstreichen, zeigen sich bei keiner der untersuchten Gesellschaften Anhaltspunkte für eine „Leistungsverweigerung mit System“. Denn fast 80% aller abgeschlossenen Regulierungen endeten mit einer Anerkennung der Leistungspflicht. Betrachtet man nur Fälle mit einer versicherten Monatsrate von mindestens 300 Euro, beträgt die Leistungsquote 76,4%. 

Wie (un-)zuverlässig regulieren die BU-Versicherer?

 

 

Die detaillierte Analyse der Leistungsquoten nach Rentenhöhe zeigt, dass Versicherer nicht geiziger werden, wenn die Rente einen bestimmten Wert erreicht. Laut Franke und Bornberg findet sich eine Monatsrente über 2.700 Euro aber selten.

Aus diesem Grund wird am häufigsten abgelehnt

Zu den meisten Ablehnungen kommt es, weil der vertraglich vereinbarte BU-Grad (in der Regel 50%) nicht erreicht wird. Dies trifft für mehr als die Hälfte aller negativen Entscheidungen (55%) zu. Während BU-Renten häufig für Versicherte zwischen dem 46. und 58. Lebensjahr bewilligt werden, sieht es bei jungen Erwachsenen zwischen 17 und 35 Jahren etwas anders aus. Hier liege die Ablehnungsquote deutlich über dem Durchschnitt, so die Analysten. Dies sei insbesondere auf die Wirkung der vorvertraglichen Anzeigepflicht zurückzuführen. 

Wie (un-)zuverlässig regulieren die BU-Versicherer?

Fast die Hälfte aller Ablehnungen (47%) wegen Verletzung der Anzeigepflicht ergeben sich für diese Altersgruppe.

Psychische Leiden Leistungsauslöser Nummer 1

Wie die Auswertung weiter zeigt, führten psychische Krankheiten und Verhaltensstörungen auch 2018 die Rangliste der Leistungsauslöser an. Sie machen ein Viertel aller Anerkennungen aus (26,6%). Auf Platz 2 folgen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems vor Krebsleiden. 

Als „unsicher“ stuft Franke und Bornberg die Datenlage für Unfälle ein, da es nicht immer eine eindeutige Abgrenzung zu Krankheiten gebe, die aus einem Unfall resultieren.

Digitale Unterstützung: Versicherer hinter ihren Möglichkeiten

In puncto Digitalisierung setzen die Versicherer die Schwerpunkte eher auf die Steigerung der Effizienz bei internen Prozessen und Vertriebsaspekte. Dagegen sei die digitale Unterstützung im BU-Leistungsfall in der Regulierung noch ein knappes Gut, so Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg. So habe sich das Telefoninterview zwischen Sachbearbeiter und Anspruchsteller etabliert, doch in Bezug auf Video-Chat, Desktop-Sharing oder Telefonkonferenz würden die Versicherer hinter ihren technischen Möglichkeiten zurückbleiben.

Online-Tracking ein erster Anfang

Als Schritt nach vorne bezeichnet Franke das bereits angewendete Online-Tracking des Leistungsfalles, bei dem der Kunde im besten Fall den konkreten Bearbeitungsstand sehe, mitunter aber auch nur den Posteingang. „Die Versicherer haben die Chancen der Digitalisierung für den Leistungsfall zwar erkannt“, erklärt Franke. „Sie müssen aber zunächst die oft betagten Bearbeitungssysteme modernisieren, um überhaupt für neue Techniken offen zu sein. Kostbare Zeit, die jetzt fehle“, so Franke weiter. Seit Corona sei beispielsweise die traditionelle Außenregulierung kaum noch möglich. Digitale Werkezuge wie Videochatfunktionen seien für eine kundenorientierte BU-Leistungsprüfung aber unabdingbar. (tk)

 

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Privathaftpflicht: Franke und Bornberg nimmt 562 Tarife unter die Lupe

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat erneut die Angebote zur privaten Haftpflichtversicherung einer Prüfung unterzogen. Insgesamt 562 Tarife wurden im Rahmen des aktuellen Ratings bewertet. Dabei haben die Analysten auch einige interessante Trends ausgemacht. So kalkulieren erste Versicherer ihre Haftpflichtprämien abhängig vom Wohnort.

Ein privater Haftpflichtschutz gilt als wichtigste freiwillige Versicherung. Mehr als 80% der deutschen Haushalte verfügen über eine entsprechende Absicherung. Das Analyse- und Ratingunternehmen Franke und Bornberg analysiert die Angebote zur Privathaftpflichtversicherung (PHV) seit 2015 mit seinem umfassenden Bedingungsrating. Für das aktuelle PHV-Rating 2020 haben die Analysten insgesamt 562 Tarife nach 55 Kriterien je Produktvariante untersucht – und ziehen Bilanz. Dabei berichten sie auch von einigen interessanten Trends auf dem Markt.

Mehr Transparenz und nachvollziehbare Leistungen

Seit dem ersten Rating hat sich die Tarifqualität spürbar verändert, wie Christian Monke unterstreicht, Leiter Versicherungsanalyse bei Franke und Bornberg. Heute gehen die Leistungen einer privaten Haftpflichtversicherung häufig deutlich über die gesetzliche Haftung hinaus. Neue Tarifgenerationen schneiden fast immer besser ab als ihre Vorgänger. Was die Bedingungen betrifft, achten die Versicherer auf Transparenz und wollen mit nachvollziehbaren Leistungen punkten. Tarifliche Regelungen sind heute präzise gestaltet und viel detaillierter beschrieben als noch vor einigen Jahren, so das Fazit der Analysten.

Drohnen in der Regel nicht mehr außen vor

Als Beispiel für die Verbesserungen führt Franke und Bornberg den Einschluss von Luftfahrzeugen wie Drohnen und Copter in die PHV an. So haben die meisten Versicherer ihre restriktive Haltung inzwischen aufgegeben, Gewichtsbeschränkungen gelockert und verzichten auf den Ausschluss von Luftfahrzeugen mit Motor. Nur noch wenige Gesellschaften würden laut Monke für Drohnen einen Extrabeitrag erheben.

Deckungssummen erklimmen neue Höhen

Außerdem zeigt sich ein Anstieg der Deckungssummen. Versicherer wie die WGV und SIGNAL IDUNA bieten im Top-Tarif inzwischen bis zu 75 Mio. Euro. Bei der Allianz beträgt die Deckungssumme im Premium-Tarif sogar bis zu 100 Mio. Euro.

Wohnortabhängige Haftpflichtprämien als neuer Trend?

In der Tarifkalkulation für die Privathaftpflicht ist derzeit ein Trend zu beobachten, den die Analysten als bemerkenswert beschreiben. So kalkulieren erste Gesellschaften ihre Haftpflichtprämien abhängig vom Wohnort bzw. der Postleitzahl. Eine solche PLZ-Differenzierung gibt es bei Interlloyd, der AXA und bei HDI. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Versicherer diesem Trend folgen. Auch über die Datengrundlage dieser Kalkulation sei noch wenig bekannt. Was den Nutzen angeht, gibt sich Monke skeptisch: „Auf den ersten Blick erscheint der Wunsch nach bedarfsgerechter Tarifierung nachvollziehbar. Doch jede Differenzierung führt zu kleineren Kollektiven. Wo es Gewinner gibt, sind auch Verlierer. Und was einige Kunden mit günstiger Postleitzahl bei ihrer PHV sparen können, müssen in Zukunft andere drauflegen. Das erinnert mich an die inflationäre Entwicklung der Berufsgruppen in der BU-Versicherung.“

So schneiden die Tarife der InsurTechs ab

Für das PHV-Rating 2020 hat Franke und Bornberg auch Tarife von Start-ups wie Adam Riese, Getsafe, helden.de, Lemonade, Neodigital und ONE beleuchtet. Diese Unternehmen zielen meist auf jüngere Kundengruppen ab, wollen ihre Produkte an deren Bedürfnisse anpassen und mit schlanken PHV-Tarifen überzeugen. Doch wie steht es um die Leistungsfähigkeit solcher Tarife? „Ein schlanker Tarif bedient vor allem den Wunsch nach weniger Komplexität. Das schafft Vertrauen, aber noch lange keinen Top-Tarif. Einige PHV-Tarife von InsurTechs landen am unteren Ende unserer Bewertungsskala.“ Jedoch gibt es durchaus auch Start-ups, die mit ihren Top-Tarifen den Vergleich mit etablierten Gesellschaften nicht zu scheuen brauchen. Verbraucherfreundlich ist die Entwicklung hin zu mehr Flexibilität, dazu zählt auch eine tägliche Kündigungsfrist, wie sie InsurTechs wie helden.de oder Getsafe anbieten.

44% der Top-Tarife für Familie mit höchster Bewertung

Im Rating unterscheidet Franke und Bornberg zwischen Top- und Grundschutz sowie den Lebenssituationen Familien und Single. Bei den Top-Tarifen gelten als Mindestanforderungen eine Deckungssumme von 10 Mio. Euro für Personen- und Sachschäden sowie 100.000 Euro bei Vermögensschäden und Versicherungsschutz für deliktunfähige Kinder (außer im Single-Tarif), Forderungsausfall, Gefälligkeitshandlungen und beruflicher Schlüsselverlust. Seit dem Erstrating 2015 hat die Qualität im Bereich Topschutz noch einmal zugenommen. Die höchste Bewertung „FFF“ erhalten knapp 44% der Familientarife. Zum Vergleich: 2015 waren es lediglich 17%. Bei den PHV-Tarifen für Singles schneiden nahezu 38% mit Bestwertung ab, 2015 waren es 17%.

Die Bewertungen für Tarife mit Grundschutz

Bei den Tarifen mit Grundschutz ist die Mindestanforderung eine Deckungssumme von mindestens 3 Mio. Euro für Personen- und Sachschäden sowie 50.000 Euro für Vermögensschäden. Auch hier zeigt sich laut Franke und Bornberg eine deutliche Qualitätssteigerung. Die höchste Bewertungsstufe FFF erreichen knapp 13% der Familientarife mit Grundschutz. Im Jahr 2015 gab es diese Wertung nur für 2% der Tarife. Bei den PHV-Single-Tarifen mit Grundschutz schneiden ebenfalls rund 13% mit „FFF“ ab. Auch hier waren es 2015 nur 2%, die die beste Bewertung erzielen konnte. (tk)

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So steht es um die PKV-Unternehmenskennzahlen

Zum 20. Mal gibt das PKV-Rating des map-report Auskunft über den Stand der Dinge, was Bilanzdaten und Servicekennzahlen der PKV-Versicherer sowie die Beitragsentwicklung in der PKV betrifft. Acht Gesellschaften tun sich dabei besonders hervor. Zudem thematisiert der map-report die allgegenwärtige Corona-Krise und wie die PKV damit umgeht.

Der map-report aus dem Haus der Franke und Bornberg GmbH hat im Rahmen seines PKV-Ratings die PKV-Bilanzdaten und -Servicekennzahlen der Jahre 2014 bis 2018 sowie die Bestandsbeiträge im Zeitraum 2000 bis 2020 unter die Lupe genommen. Untersucht wurden die Anbieter von Krankenvollversicherungen (substitutive Krankenversicherung) in den Bereichen Bilanz, Service und Vertrag nach klar definierten Kriterien. Jedem Kriterium wurde dabei eine maximal erreichbare Punktzahl zugeordnet (jeweils maximal 30 Punkte pro Bereich plus maximal 10 Punkte für Flexibilität im Bereich Vertrag). Zwölf Gesellschaften mit 45% Marktanteil, was die verdienten Beiträge betrifft, lieferten in diesem Jahr die für das Rating erforderlichen Daten. Zu den weiteren 18 Gesellschaften, die keine Antworten beigesteuert haben, hat der map-report nur die öffentlich zugänglichen Bilanzkennzahlen ausgewertet.

Acht Unternehmen mit höchster Bewertung „mmm“

Und so sehen die Ergebnisse aus: Acht Unternehmen erhalten die Top-Bewertung „mmm“. Die Debeka ist mit Ausnahme des Jahres 2017 seit 2001 Serien-Sieger im map-PKV-Rating und konnte auch im Jahr 2020 ihre Top-Position wieder verteidigen. Die Gesellschaft überzeugte in allen drei Teilbereichen des Ratings. Während es bei den Bilanzkennzahlen mit 23,90 von maximal 30 Punkten zum sechsten Rang reichte, erzielte sie bei der Servicebewertung mit 27,60 von 30 Punkten ebenso wie bei den Vertragsdaten mit 36,80 von maximal 40 Punkten die Spitzenposition.

Der zweite Platz ging an die Provinzial Hannover (Gesamtergebnis: 80,26 Punkte). Die Krankenversicherer SIGNAL IDUNA (80,00), LVM (77,50), R+V (77,45), Allianz (75,00) und ALTE OLDENBURGER (75,00) haben wie im Vorjahr ihren Platz in der Spitzengruppe behauptet. Wieder in die Riege der vom map-report top-bewerteten Anbieter aufgestiegen ist die SDK mit einem Gesamtergebnis von 76,60 Punkten.

In Sachen Beitragsentwicklung meldet der map-report für dieses Jahr Entwarnung: Die untersuchten Versicherer haben zum Jahresbeginn 2020 ihre Beiträge im Durchschnitt um 3,21% angehoben, was einer ähnlichen Größenordnung entspricht wie im Vorjahr.

PKV und Corona-Krise

Was das Top-Thema Coronavirus angeht, müssen sich die PKV-Versicherten laut map-report zumindest in finanzieller Hinsicht nach jetzigem Informationsstand nicht allzu sehr sorgen. Zwar steigt die Zahl der an COVID-19 Erkrankten in Deutschland täglich an und das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland Stand Mitte März als „hoch“ ein.

Doch für unvorhersehbare Ereignisse wie die derzeitige Corona-Pandemie ist in der PKV-Kalkulation ein Sicherheitszuschlag von mindestens 5% vorhanden, der nicht bereits in anderen Rechnungsgrundlagen enthalten sein darf. Und auch im Rahmen der Solvency-II-Berichterstattung wird in verschiedenen Stresstests die finanzielle Risikotragfähigkeit infolge schwerer Pandemien einkalkuliert. Nach Aussage des PKV-Verbands wirken sich solche Epidemien nach den bisherigen Erfahrungen, etwa mit der Vogelgrippe oder mit SARS, aber auch mit großen und schweren Grippewellen früherer Jahre, kaum auf die Beiträge in der Privaten Krankenversicherung aus (AssCompact berichtete). Aktuelle Informationen zum Stand der Dinge für Privatversicherte gibt es zudem unter www.pkv.de. (ad)

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