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Franke & Bornberg Research GmbH

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BU: Viele Vorurteile halten der Realität nicht stand

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist eine der wichtigsten Versicherungen. Dennoch oder gerade deshalb steht sie regelmäßig in der Kritik. Franke und Bornberg ist der Kritik nachgegangen und hat erneut die Regulierungspraxis namhafter BU-Versicherer analysiert. Demnach sind viele gängige Vorwürfe gegenüber BU-Anbietern haltlos.

Versicherern wird bei der BU häufig unterstellt, ihren Pflichten nur ungern nachzukommen, zum Beispiel in Form von Gefälligkeitsgutachten, vorsätzlich verzögerter Bearbeitung und Zermürben durch ständiges Anfordern weiterer Informationen. Auch die Diskussion über vermeintliche Instrumentalisierungen „unbestimmter Rechtsbegriffe“ zur Leistungsverweigerung wird immer wieder aufs Neue entfacht. Franke und Bornberg geht den pauschalen Vorwürfen in den BU-Leistungspraxisstudien auf den Grund. Die Analyse- und Ratingagentur hat nun die aktuelle Ausgabe der Untersuchung veröffentlicht.

Keine systematische Leistungsverweigerung

Der aktuellen BU-Leistungspraxisstudie zufolge sind die Vorwürfe gegenüber den BU-Versicherern haltlos. „Von systematischer Leistungsverweigerung kann zumindest bei den teilnehmenden Gesellschaften keine Rede sein“, berichtet Michael Franke, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg. „Noch nicht einmal eine von fünf BU-Leistungsprüfungen endete mit einer Ablehnung; mehr als 80 % der untersuchten Regulierungen sind zu Gunsten der Versicherten ausgefallen. Verweigerung sieht anders aus.“ Gleichwohl könne die Studie bei mehr als 14.000 Regulierungen natürlich nicht jeden einzelnen Fall analysieren.

In aller Regel bedingungsgemäße Anerkennungen

Von den Anerkennungen im Jahr 2017 erfolgten 92,7% bedingungsgemäß. Das ist sogar eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Damals war der Wert bei 86,5% gelegen. Weitere 5,3% (Vorjahr: 10,9%) erfolgten auf Basis einer individuellen Vereinbarung. Nur 2,0% der Fälle mussten vor Gericht entschieden werden. Im Jahr zuvor waren es noch 2,6%.

Die häufigsten Gründe für BU-Ablehnungen
 Vorurteile halten der Realität nicht stand

Die meisten Ablehnungen gehen laut Franke und Bornberg darauf zurück, dass Leistungsvoraussetzungen nicht erfüllt waren wie etwa ein BU-Grad von mindestens 50% oder Anzeigepflichten verletzt wurden. Dabei handelte es sich meist um falsche oder fehlende Angaben zum Gesundheitszustand vor Vertragsabschluss. Anhaltspunkte für einen Zusammenhang von Rentenhöhe und Ablehnungsquote konnten die Analysten nicht finden.

Unterschiede in Bezug auf Alter und Krankheitsbilder
 Vorurteile halten der Realität nicht stand

Je nach Krankheitsbild schwankt der Anteil der Anerkennungen deutlich. Bei Krebs (bösartige Neubildungen) haben die Versicherer über 90 % der Anträge auf BU-Leistungen anerkannt. Bei psychischen Erkrankungen wurden hingegen mehr als ein Viertel aller Anträge abgelehnt. Die höchste BU Leistungsquote findet sich bei den 54-Jährigen, die niedrigste bei Menschen von 32 Jahren. Bis zu diesem Alter ist die Ablehnungsquote fast immer höher als die Zahl der Anerkennungen. Ablehnungen bei Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und Bindegewebes (27,0%) sowie Kreislauferkrankungen (15,2%) liegen zwischen diesen beiden Polen.

Regulierungsdauer verharrt bei 180 Tagen

Im Leistungsfall hoffen Versicherte nicht nur auf eine finanziell hohe, sondern auch auf eine schnelle Hilfe. Franke und Bornberg hat daher auch die Dauer vom Zeitpunkt der Meldung der vermuteten Berufsunfähigkeit bis zur Leistungsentscheidung des Versicherers analysiert. Die Bearbeitungszeiten ab Erstmeldung des Kunden sowie für die Auswertung des Fragebogens haben sich demnach verkürzt, nicht jedoch die gesamte Regulierungsdauer. Sie verharrt im Schnitt bei etwa 180 Tagen. Zwar gebe es auf der einen Seite Prozessverbesserungen, auf der anderen Seite aber auch negative Entwicklungen wie zum Beispiel beim durchschnittlichen Zeitaufwand von Gutachten. Psychiatrische Gutachten haben laut Franke und Bornberg zum Beispiel eine mittlere Durchlaufzeit von 105 Tagen.

Individuelle Prüfung erfordert naturgemäß mehr Zeit

„Der große Vorteil der Berufsunfähigkeitsversicherung, individuell auf den jeweiligen Beruf abgestellt zu sein, bringt einen zeitlichen Nachteil mit sich“, erläutert Michael Franke. Eine individuelle Prüfung erfordere jedoch deutlich mehr Zeit als ein schematisiertes Vorgehen wie beispielsweise zur gesetzlichen Erwerbsminderungsrente. „Über diesen Sachverhalt lohnt es sich zu sprechen. Höchstmögliche Transparenz ist das beste Mittel gegen pauschalisierte Vorwürfe.“ Daran mangele es jedoch noch deutlich. (mh)

Zur Studie

Der aktuellen Leistungspraxis-Studie zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) von Franke und Bornberg auf der Basis des BU-Unternehmens- bzw. Leistungspraxisratings liegen Daten der Allianz, AachenMünchener, ERGO, HDI, Nürnberger und Swiss Life zugrunde. Fast alle Gesellschaften sind schon seit dem Erstrating dabei. Mit rund 32.800 (2016: 24.600) Neuanmeldungen von BU-Leistungsfällen decken diese Versicherer gut die Hälfte aller Leistungsfälle des Jahres 2017 ab.

Detaillierte Ergebnisse der BU-Leistungsstudie 2019 werden in Kürze im fb>blog unter www.franke-bornberg.de/fb-blog veröffentlicht.

Bild: © MQ-Illustrations – stock.adobe.com

 

map-report-Bilanzanalyse: So ist es um die PKV bestellt

Der map-report 910 „Bilanzanalyse Private Krankenversicherung 2009 bis 2018“ hat die Branchenentwicklungen unter die Lupe genommen und konstatiert: Nur wenig steigende Beitragseinnahmen und mäßiges Neugeschäft sowie weiterhin schrumpfende Bestände in der Krankenvollversicherung. Lediglich die Alterungsrückstellungen konnten 2018 massiv ausgebaut werden.

map-report-Bilanzanalyse: So ist es um die PKV bestellt

Im Rahmen ihres aktuellen map-report 910 „Bilanzanalyse Private Krankenversicherung 2009 bis 2018“ stellen die Analysten fest, dass die privaten Krankenversicherer ihre Beiträge 2018 weitgehend stabil gehalten haben und die Beitragseinnahmen 2018 in der Folge insgesamt nur wenig gewachsen sind. Den Gesamtmarkt nach verdienten Beiträgen über alle Tarife hinweg (Vollversicherung, Pflegeversicherung, Zusatzversicherungen) führt demnach die Debeka mit weitem Abstand an, gefolgt von DKV, Allianz, AXA und SIGNAL IDUNA. Von den Gesellschaften mit über 1 Mrd. Euro Beitragseinnahmen waren neben der HanseMerkur (5,1 %) HUK COBURG (4,7 %), Allianz (3,2 %) und AXA (2,4 %) auf Wachstumskurs. Letztere konnte innerhalb der vergangenen zehn Jahre ihre Beitragseinnahmen um 42,60% steigern.

Für das Neugeschäft verbuchte die Branche Aufwendungen in Höhe von 2,51 Mrd. Euro. Damit liegen die Abschlusskosten 2,79% über dem Vorjahresniveau. Die durchschnittliche Quote ist von 6,28% auf 6,34% gestiegen. map-report-Chefredakteur Reinhard Klages sieht diese Entwicklung kritisch: „Theoretisch gehen Abschlusskostensätze in wachstumsschwachen Phasen zurück. Aber trotz Deckelung und mäßigem Neugeschäft sind die Aufwendungen für Vertragsabschlüsse in den vergangenen fünf Jahren gestiegen. Anscheinend wird weniger Neugeschäft zu höheren Kosten eingekauft.“ Abschlusskostenquoten unter 2% erreichten dem map-report zufolge nur die Landeslebenshilfe und FAMK.

Die Verwaltungskosten betrugen im letzten Jahr mit 894,5 Mio. Euro 1,84% mehr als im Vorjahr (878,3 Mio. Euro). Da die Beitragseinnahmen gleichzeitig um 1,87% gestiegen sind, stagnierte die Quote unverändert bei 2,26%. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre hatte sie nach Berechnungen von map-report 2,38% betragen. Die niedrigste Verwaltungskostenquote weist die HUK COBURG aus (0,89%), gefolgt von Debeka (1,43%), Landeskrankenhilfe (1,49%) und R+V (1,56%). Die Schadenaufwendungen (Aufwendungen für Versicherungsfälle und Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle) stiegen um 3,2% auf 28,6 Mrd. Euro. Die Schadenquote kletterte 2018 branchenweit von 77,4% auf 78,0%. Zwei von drei Gesellschaften mussten höhere Schadenquoten ausweisen als im Jahr zuvor.

Alterungsrückstellungen angewachsen

Während die Bestände weiter schrumpfen, sind die Kapitalanlagen innerhalb des letzten Jahres von 274,3 Mrd. Euro um 4,94% auf 287,8 Mrd. Euro gestiegen. Die Alterungsrückstellungen wuchsen sogar um 5,20%. Mittlerweile hat die PKV stolze 259,9 Mrd. Euro angesammelt, die dafür sorgen sollen, dass die Beiträge für Versicherte auch im Alter bezahlbar bleiben. Neben der Größe bestimme die Bestandszusammensetzung eines Unternehmens den Rückstellungsbedarf, erläutert Chefredakteur Klages. Deshalb weisen mitunter Gesellschaften mit höherem Beitragsvolumen weniger Alterungsrückstellungen aus als kleinere. Spitzenreiter ist Marktführer Debeka mit einer Reserve von 40,2 Mrd. Euro, gefolgt von der DKV mit 39,2 Mrd. Euro. Kein einziger Versicherer verzeichnete dem map-report zufolge einen Rückgang der Alterungsrückstellung.

Bestände: Krankenvollversicherung bleibt Sorgenkind

Was die Bestände angeht, bleibt die Krankenvollversicherung das Sorgenkind: Die privaten Krankenversicherer konnten hier auch im Jahr 2018 den Bestandsabrieb nicht stoppen. Der Verlust von 17.100 Versicherten lag nur unwesentlich unter dem Wert für 2017 (hier waren es minus 19.300 Vollversicherte gewesen). Ihren Zenit hatte die private Krankenversicherung (PKV) mit 8.976.400 Vollversicherten im Jahr 2011 erreicht. Seitdem sind ihr 240.100 Vollversicherte abhandengekommen.

Über den map-report

Der map-report „Bilanzanalyse Private Krankenversicherung 2009 bis 2018“ hat die Entwicklung der Branche mit insgesamt 32 Kennzahlen und Einzelauswertungen für 37 Unternehmen transparent und tabellarisch aufbereitet ist ab sofort als map-report 910 im PDF-Format lieferbar. Mehr Informationen gibt es hier. (ad)

Bild: © Marco2811 – stock.adobe.com

Lesen Sie auch: Private Krankenversicherung: Diese Anbieter sind top

 

Franke und Bornberg und BANKSapi werden Partner

Die neue Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 ermöglicht Drittanbietern den Zugriff auf Bankkonten und damit auf Daten. Das FinTech BANKSapi bietet hierfür eine Integrationstechnologie. In einer Partnerschaft mit Franke und Bornberg sollen nun die Bancassurance-Aktivitäten ausgebaut werden.

Das FinTech BANKSapi erweitert seinen Investorenkreis um Franke und Bornberg Investment. Die Minderheitsbeteiligung der Beteiligungsgesellschaft des Analysehauses Franke und Bornberg sei bereits vollzogen, heißt es in einem Pressestatement. BANKSapi will mit der neuen Unterstützung zum führenden Banking-as-a-Service-Provider bei bankfremden und banknahen Finanzdienstleistungsanbietern werden. Basis dafür ist die BANKSapi-Technologie, die im Rahmen der PSD2-Regulatorik die Integration von Banking-Angeboten in durch Dritte betriebene Leistungsspektren ermöglicht.

Kombination der Daten

Zusammen mit dem Gründerteam und dem Company Builder bzw. Ankeraktionär Finconomy wird Franke und Bornberg das FinTech dabei unterstützen, das aus den Kontoumsätzen identifizierte „finanzielle Blutbild“ mit den Analysedaten der Franke-und-Bornberg-Produktdatenbank und den Vergleichsrechnern zu kombinieren. Im Anschluss an die durch BANKSapi bereits umgesetzte automatische Erkennung von Versicherungen sollen mit Hilfe der Datenbank von Franke und Bornberg bestehende Verträge inhaltlich bewertet und Deckungslücken identifiziert werden können.

„Mit der Kombination von Banking, dem ‚finanziellen Blutbild‘ und den Services von Franke und Bornberg unterstützen wir unsere Mandanten dabei, neue Services mit ‚Smart Money‘ anzubieten, die das finanzielle Leben ihrer Endkunden verbessern werden,“ erklärt Jan Wichmann, Co-Founder und Geschäftsleitungsmitglied der BANKSapi, das Vorhaben. (bh)

Bild: © NicoElNino – stock.adobe.com

 

Franke und Bornberg: So sehen Vermittler die BU-Regulierung

Der BU-Regulierungsprozess aus Sicht der Vermittler: Wie lange dürfte die Leistungsprüfung höchstens dauern? Wer sind die größten Verzögerer innerhalb des Prozesses und was könnten Versicherer ändern, um Kunden besser zu unterstützen? Die Vermittlerantworten auf diese Fragen hat Franke und Bornberg mit Ergebnissen einer aktuellen BU-Leistungspraxisstudie verglichen.

Die Rating-Agentur Franke und Bornberg hat in ihrer aktuellen Frühjahrsumfrage die Meinung der Versicherungsvermittler rund um die Arbeitskraftsicherung (AKS), insbesondere die BU-Regulierungspraxis, abgefragt und mit dem Ist-Zustand verglichen: Wie lange sollte eine Leistungsprüfung nach Maklermeinung dauern, wie lange dauert sie tatsächlich? Wer verzögert den Prozess in den Augen der Befragten am meisten? Wo gibt es Verbesserungspotenzial? Die Ergebnisse, die Aufschluss darüber geben, wie es um den BU-Regulierungsprozess tatsächlich bestellt ist, kommen dabei aus der BU-Leistungspraxisstudie 2019 von Franke und Bornberg, die in Kürze erscheint.

Bitte nicht länger als 42 Tage prüfen

Die BU-Leistungsprüfung sollte nach Aussagen der befragten Vermittler nicht länger als 42 Tage dauern, die Hälfte der Befragten plädiert sogar für nur 30 Tage. Lediglich wenn es um psychische Erkrankungen geht, dürften sich die Versicherer in den Augen der Makler etwas mehr Zeit lassen, nämlich durchschnittlich 57 Tage. Soweit die Wunschvorstellung der Vermittler. Und die Realität? Laut Franke und Bornberg dauerte die Leistungsprüfung im Jahr 2017 durchschnittlich ganze 183 Tage, allerdings seien bei diesem Wert alle Zeiten enthalten, also auch die Wartezeiten auf ärztliche Unterlagen oder Gutachten. Die Netto-Bearbeitungszeiten der Versicherer lägen deutlich unterhalb dieser von Franke und Bornberg gemessenen Gesamtregulierungsdauer.

Lägen erst einmal alle erforderlichen Unterlagen vor, dauere es in der Praxis bis zur endgültigen Entscheidung noch gut drei Wochen (durchschnittlich 23,8 Tage bei Ablehnungen, durchschnittlich 17,2 Tage bei Anerkennungen).

Gutachter und Ärzte verzögern den Prozess am meisten

Und bei wem sehen die befragten Vermittler die Hauptschuld, wenn erforderliche Unterlagen viel zu lange auf sich warten lassen? Knapp die Hälfte sieht in den Ärzten die größten Verzögerer innerhalb der Leistungsprüfung, gut zwei Fünftel geben die Hauptverantwortung eher den Gutachtern. In der Praxis verzögern laut der Rating-Agentur tatsächlich die Gutachter den Prozess am meisten: Im Durchschnitt beträgt die Durchlaufzeit von der Beauftragung des Gutachtens bis zum Eingang beim Versicherer nämlich 104 Tage. Die meiste Zeit nehmen mit 105 psychiatrische Gutachten in Anspruch. Allerdings gibt die Rating-Agentur in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass in lediglich 7% der untersuchten Leistungsfälle tatsächlich ein Gutachter hinzugezogen worden sei. Arztrückfragen dauern nach Beobachtungen von Franke und Bornberg mehrere Wochen.

Vermittler wollen einbezogen werden, scheuen aber Haftungsrisiken

Um die Kunden beim Ausfüllen des BU-Leistungsantrags noch besser zu unterstützen, könnten Versicherer der Vermittlermeinung zufolge vor allem an einer Stellschraube drehen: Sie könnten den Versicherungsvermittler benachrichtigen und in den Prozess involvieren. Knapp drei Viertel der Befragten äußern damit ihre Bereitschaft, ihre Kunden in dieser schwierigen Phase zu begleiten. Dass sich – wie Franke und Bornberg ermittelt hat – die Vermittler in der Praxis aber recht selten tatsächlich einbringen, selbst dann nicht, wenn sie vom Versicherer benachrichtigt werden, das liegt dem Großteil der Befragten zufolge vor allem an den Haftungsrisiken. Diese und eine fehlende erforderliche Fachkenntnis aufseiten der Vermittler sind die größten Hinderungsgründe für eine aktive Mitarbeit der befragten Vermittler. Allerdings zeigen die Stichproben von Franke und Bornberg, dass die Regulierung mit persönlichem Kontakt überhaupt nur in durchschnittlich 3% der Leistungsfälle eingesetzt wurde und dass die Versicherer in diesen Fällen von positiven Feedbacks der Antragsteller und von beschleunigten Verfahren berichtet hätten.

Bild: © Daniel Krasoń – stock.adobe.com

Mehr dazu im Blog von Franke und Bornberg: https://www.franke-bornberg.de/blog/vermittlerumfrage-arbeitskraftabsicherung-2019-bu-regulierung-faktencheck

Lesen Sie auch: So sieht die kundenorientierte BU-Leistungsabwicklung 2.0 aus

 

Lebensversicherer bauen Kapitalausstattung aus

Die Aussagekraft von Solvenzquoten ist umstritten. Für Versicherungsmakler und Kunden ist sie dennoch eine von mehreren Kennzahlen, die Aufschluss über die finanzielle Lage und Risikotragfähigkeit der Versicherungsunternehmen geben. Bei den Lebensversicherern hat sich die Solvenzquote nun erneut verbessert. Ein Direkt- und ein Maklerversicherer erzielen die höchsten Werte bei einer Bewertung ohne Inanspruchnahme von Hilfsmaßnahmen. Am unteren Ende stehen Versicherer, deren LV-Geschäft sich im Run-off befindet.

Die Solvenzquote (SCR-Quote) zeigt vereinfacht dargestellt auf, ob Versicherer über genügend Kapital verfügen, um auch in Extremszenarien ihre Risiken bedecken zu können. Die Quote ist Teil des Solvency-II-Regimes und kann auf verschiedene Arten berechnet werden – etwa mit dem sogenannten Standard-Modell oder einem individuellen gesellschaftsinternen Modell. Gleichermaßen können Versicherer Hilfsmaßnahmen in Anspruch nehmen. Dazu zählen die Volatilitätsanpassung und Übergangsmaßnahmen. Allein diese beiden Faktoren zeigen, dass eine Vergleichbarkeit der Quoten schwierig ist.

Der aktuelle map-report 909 hat die Solvenzquoten von Lebensversicherern und privaten Krankenversicherungen nun unter der Lupe betrachtet und dabei bewusst die genannten Faktoren beachtet.

Positive Entwicklungen in der Lebensversicherung

Von insgesamt 83 untersuchten Lebensversicherern nutzten 72 Gesellschaften die Standardberechnung, die übrigen elf ein internes System. 46 Versicherer machten von Übergangsmaßnahmen für versicherungstechnische Rückstellung und Volatilitätsanpassung Gebrauch. Zehn Lebensversicherer nutzten ausschließlich die Übergangsmaßnahmen, weitere zehn Unternehmen setzten ausschließlich auf Volatilitätsanpassung. Die WWK nutzte die Übergangsmaßnahme für risikofreie Zinssätze gemäß § 351 VAG in Kombination mit der Volatilitätsanpassung. So weit die Ausgangslage der Untersuchung im Bereich Leben.

Die Untersuchung zeigt, dass sich im Gesamtmarkt der Lebensversicherung die Solvenzquote in den vergangenen zwölf Monaten positiv entwickelt hat, was auch auf die Erleichterungen bei der Zinszusatzreserve (ZZR) zurückzuführen ist. Ohne Übergangsmaßnahmen beträgt sie demnach 234,6% (Vorjahr 227,4%). Die höchsten Quoten erreichen hier EUROPA mit 912,1%, Dialog mit 769,1%, ERGO Direkt mit 703,0%, DLVAG mit 612,8%, Condor mit 550,4%, Dortmunder mit 523,1% und Continentale mit 513,7%.

Am unteren Ende der Skala verfehlen aktuell ein Dutzend Versicherer die 100%-Marke. Vor der Insolvenz stünden sie damit aber noch lange nicht, erklären die map-report-Analysten. Es mangele ihnen nicht an Eigenmitteln, sondern an Risikotragfähigkeit. Gemessen an ihrer aktuellen Bestandsmischung würden sie nicht über ausreichend Kapital verfügen, um eine Situation zu überstehen, die rechnerisch in einem von 200 Jahren eintrete. Die Schlusslichter Rheinland mit 22,6% und Frankfurt Münchener mit 4,8% befinden sich beide im Run-off. Der map-Report zeigt daneben aber auch detailliert auf, wie sich die Quoten bei Inanspruchnahme von Hilfsmaßnahmen darstellen.

Krankenversicherer für Solvency II gut gerüstet

Etwas weniger steht die Solvenzquote bei den privaten Krankenversicherern im Blickfeld, da die Gesellschaften bei Bedarf ihre Beiträge erhöhen können. Auf diese Weise schultern nicht sie selbst, sondern ihre Versicherten einen Großteil des Risikos, heißt es im map-report. Das schlage sich in hohen SCR-Quoten nieder. Dabei liegt die Bandbreite zwischen 988,8% (Freie Arzt- und Medizinkasse) und 179,4% (ERGO Direkt). Marktneuling ottonova erreicht sogar eine Quote von 2.039%. Im Gesamtmarkt sank die SCR-Bedeckung ohne Volatilitätsanpassung und Übergangsmaßnahmen leicht von 478,7% (2017) auf 455,7% (2018).

Von 37 Krankenversicherern ermitteln vier Unternehmen ihre SCR-Quote nach einem internen Verfahren. Fünf setzen auf Volatilitätsanpassung, eines auf Übergangsmaßnahmen für versicherungstechnische Rückstellungen und ein weiteres Unternehmen auf beide Maßnahmen.

Der map-report Nr. 909 – „Solvabilität im Vergleich“ kann gegen Gebühr bei service@fb-research.de bezogen werden. Eine Kurzzusammenfassung gibt es hier. (bh)

 

So sieht die kundenorientierte BU-Leistungsabwicklung 2.0 aus

Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung kommt es für Kunden vor allem darauf an, wie Versicherer den BU-Leistungsfall regulieren. In Sachen Kundenorientierung hat sich bei BU-Versicherern einiges getan, wie die Rating-Agentur Franke und Bornberg unterstreicht. In einem Blog-Beitrag zeigen die Analysten fünf Trends auf, wie eine moderne BU-Leistungsabwicklung in Zeiten der Digitalisierung funktionieren kann.

Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung zählt für den Kunden vor allem die Regulierungspraxis des Versicherers im BU-Leistungsfall. Fair, schnell und professionell sollte sie sein. Auch wenn manche Medienberichte und Verbraucherschützer es anders darstellen: Bei den BU-Versicherern hat sich in Bezug auf die Kundenorientierung in den vergangenen Jahren viel getan, wie die Rating-Agentur Franke und Bornberg unterstreicht. Die Analysten stellen klar, dass das Bild der Leistungsregulierung der von ihnen untersuchten BU-Versicherer weitestgehend positiv ausfällt. Von einer Entwicklung hin zur Leistungsregulierung 2.0 ist die Rede. In einem Blog-Beitrag zeigt Christian Monke, Bereichsleiter Analyse von Franke und Bornberg, beispielhaft anhand fünf aktueller Trends auf, wie eine solche schnelle, transparente und damit faire Leistungsabwicklung in Zeiten der Digitalisierung aussehen kann.

Zunächst das telefonische Gespräch suchen

Den wichtigsten Trend sehen Franke und Bornberg in einem ersten mündlichen Kontakt, etwa in Form eines Telefongesprächs. Anstatt einen standardisieren Fragebogen per Post zu versenden, sollten Versicherer erst einmal das telefonische Gespräch suchen. So würden Sachbearbeiter in kundenorientierten Unternehmen zunächst zum Telefonhörer greifen, um mit dem Kunden zu sprechen und dabei die erforderlichen Informationen anzufordern. Ein solches Vorgehen verkürzt die Durchlaufzeiten. Franke und Bornberg räumen aber auch ein, dass solche Telefoninterviews mit Kunden im BU-Fall mitunter auch sehr belastend sein können. Sie empfehlen daher, die Mitarbeiter umfangreich zu schulen.

Individualisierte Fragebögen

Als zweiten Trend nennt das Analysehaus das Thema Individualisierung, um die Informationsbeschaffung für Versicherer und Kunden zu vereinfachen. Sind bei traditionell arbeitenden Gesellschaften die Fragen zur Einschätzung der Kundensituation unabhängig von Beruf und BU-Ursache meist immer gleich, gehen moderne Versicherer einen anderen Weg: Mit technischer Hilfe gestalten sie die Fragebögen individuell auf den Kunden zugeschnitten und damit für diesen einfacher und weniger komplex.

Die BU-Leistungsfälle kategorisieren: einfach, normal oder komplex?

Bei einer modernen BU-Regulierungspraxis erfolgt eine Einteilung der BU-Leistungsfälle nach einem Telefonat mit dem Kunden in die drei Kategorien „einfach“, „normal“ und „komplex“. Die Kategorien beziehen sich auf die Komplexität des Prozesses, nicht auf den Schweregrad der Erkrankung, und das Telefoninterview hat einen festgelegten Ablauf. So landen die jeweiligen Fälle direkt bei darauf spezialisierten Teams und einfache Fälle werden sofort ausbezahlt. Auf der anderen Seite geht es bei den komplizierten Fällen häufig um Selbstständige und Unternehmer, bei denen auch die betrieblichen Hintergründe untersucht werden müssen. Auch eine solche Kategorisierung führt zu kürzeren Bearbeitungszeiten.

Informationen von spezialisierten Dienstleistern einholen lassen

Manche BU-Versicherer setzen spezialisierte Dienstleister ein, die Leistungsantragsteller auf Wunsch besuchen, um vor Ort alle Fragen zu Gesundheitszustand und beruflichem Hintergrund zu besprechen und Informationen wie Arztberichte und Atteste zusammenzutragen. Wie Franke und Bornberg unterstreichen, kann ein solches Vorgehen ein oft langwieriges Einholen der erforderlichen Dokumente beschleunigen bzw. ersetzen. Die Entscheidungen trifft dabei letztendlich der Sachbearbeiter des Versicherers und nicht der Mitarbeiter des Dienstleisters vor Ort – so zumindest bei den Fällen, die Franke und Bornberg untersuchte.

Status des BU-Leistungsfalls online verfolgbar machen

Schließlich geht die Entwicklung der modernen BU-Leistungsregulierung hin zu mehr Transparenz und Service. Erste Versicherer ermöglichen es ihren Kunden laut Franke und Bornberg bereits, den BU-Leistungsantrag über spezielle Portale online zu verfolgen. Per Chat lassen sich Nach- und Rückfragen abwickeln und die Kunden sind stets über den Status ihrer Fallbearbeitung informiert. Aufseiten der Versicherer steigt der Leistungsdruck: Bleibt ein Vorgang länger liegen, wird der Kunde nachfragen.

Den Blog-Beitrag von Christian Monke, Bereichsleiter Analyse von Franke und Bornberg, finden Sie unter https://www.franke-bornberg.de. (tk)

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Leistungen der Klassik im Vergleich: Assekuranz muss sich eigentlich nicht verstecken

Die Leistungen von Sofortrenten, Aufschubrenten und Kapitallebensversicherungen über die vergangenen 30 Jahre stehen im Fokus des aktuellen map-report 908. So wenige Versicherer wie noch nie haben dafür ihre Zahlen bereitgestellt, wie die map-report-Herausgeber mit Bedauern feststellen. Denn eigentlich haben Kapitalversicherungen im Vergleich zum EZB-Leitzins der Untersuchung zufolge immer noch ordentliche Renditen abgeliefert.

Nur noch wenige Gesellschaften haben ihre Daten beigesteuert zum aktuellen map-report 908, der die tatsächlichen Leistungen von Sofortrenten, Aufschubrenten und Kapitallebensversicherungen über die letzten 30 Jahre vergleicht. Gerade einmal 19 Gesellschaften legen ihre Vergangenheitswerte offen, viele große Lebensversicherer sucht man vergeblich, bedauern die map-report-Herausgeber. Die Klassik hat viel von ihrer vergangenen Beliebtheit eingebüßt und in der Folge bei den meisten Gesellschaften ausgedient. Auf der Suche nach Neugeschäft tüftle die Branche anstatt dessen an neuen, kaum noch vergleichbaren Tarifen.

Ordentliche Renditen im Vergleich zum EZB-Leitzins

Dabei müsse sich die Assekuranz mit ihren Leistungen eigentlich gar nicht verstecken, so map-report-Chefredakteur Reinhard Klages. Verglichen mit dem EZB-Leitzins, der schon seit 2009 mehr oder weniger vor sich hindümpele, hätten sich Kapitalversicherungen wacker geschlagen und immer noch ordentliche Renditen geliefert.

Sofortrenten: Debeka erreicht Rentensumme von über 80.000 Euro

So bekommt laut map-report 908 beispielsweise ein 63-jähriger Mann, der im Jahr 1999 in eine sofortbeginnende Rentenversicherung mit dynamischem Überschusssystem die Summe von 50.000 Euro eingezahlt hat, seit Januar 2019 eine durchschnittliche Monatsrente von 318 Euro. Ursprünglich garantiert waren 272 Euro. Ins Verdienen kam der Vertrag im Oktober 2012, also nach 13 Jahren und zehn Monaten: Die Summe der Rentenzahlungen überstieg erstmals den Einmalbetrag. In den 20 Jahren seit Rentenbeginn haben sich die Rentenzahlungen durchschnittlich auf 73.902 Euro summiert. Unter den im Rahmen des map-report untersuchten Gesellschaften erreichte die Debeka als einzige eine Rentensumme von über 80.000 Euro. Die Spanne reicht hier von 64.732 Euro bis zu den von der Debeka erreichten 80.785 Euro.

Aufschubrenten: Je länger, desto besser

Für eine aufgeschobene Rentenversicherung mit zwölf Jahren Aufschubzeit beträgt die Kapitalabfindung dem aktuellen map-report zufolge zum 01.01.2019 im Musterfall durchschnittlich 16.640 Euro. Bei 14.400 Euro Einzahlung ergibt dies eine Beitragsrendite von 2,21%. Der Kunde hat bei einer Laufzeit von 20 Jahren 24.000 Euro eingezahlt. Ausbezahlt bekam er, was den Durchschnitt der am map-report teilnehmenden Versicherer betrifft, 35.481 Euro (3,59% Rendite).

Ein Kunde, der in den vergangenen 30 Jahren jährlich 1.200 Euro in seine kapitalbildende Lebensversicherung eingezahlt, also 36.000 Euro investiert hat, konnte laut map-report-Beispiel zur Fälligkeit am Jahresende 2018 mit einer durchschnittlichen Ablaufleistung von 71.937 Euro und einer Beitragsrendite von 4,16% rechnen. Sein eingesetztes Kapital hat sich also fast verdoppelt. Auch hier steht die Debeka im map-report an der Tabellenspitze und meldet mit 84.113 Euro die höchste Ablaufleistung bei einer Rendite von 5,03%.

Durchschnittliche Ablaufleistung sinkt zwischen 2007 und 2018 um 1,50 Prozentpunkte

In diesem Zusammenhang legen die map-report-Herausgeber dar, dass die durchschnittliche Ablaufleistung für 30-jährige Verträge in den Jahren 2007 bis 2018 von 92.343 Euro auf 71.937 Euro und damit um 1,50 Prozentpunkte gefallen sei. Über die Laufzeit von 20 Jahren habe die Auszahlung im Jahr 2007 noch bei 42.331 Euro gelegen, sei damit also um 7.115 Euro bzw. 1,62 Prozentpunkte geschrumpft. Der Kurzläufer über zwölf Jahre Laufzeit habe mit 18.797 Euro Ende 2018 im Schnitt 2.245 Euro weniger erzielt als zum Jahresultimo 2007. Dies entspreche einem Rückgang der Beitragsrendite um 2,23 Prozentpunkte. (ad)

 

Private Krankenversicherung: Diese Anbieter sind top

Die Anbieter privater Krankenversicherungen stehen im Fokus des aktuellen map-reports (Nr. 907). Die Beiträge der untersuchten Versicherer sollen demzufolge 2019 nur moderat ansteigen. Ratingbester ist der jahrelange Seriensieger des map-PKV-Reports. Im Zusammenhang mit den untersuchten Kennzahlen bedauern die map-report-Herausgeber die Zurückhaltung und „Transparenzverweigerung“ einiger Versicherungsgesellschaften.

Der map-report, der Beratern und Verbrauchern eine verlässliche Faktensammlung zur eigenständigen Meinungsbildung an die Hand geben möchte, hat sich in seiner aktuellen Ausgabe (Nr. 907 „Rating Private Krankenversicherung“) mit den Anbietern von privaten Krankenversicherungen befasst. Dabei haben die Herausgeber, das Analysehaus Franke und Bornberg, klargestellt, dass es „die beste Krankenversicherung“ nicht gebe – sondern immer nur den jeweils am besten geeigneten Tarif eines leistungsfähigen Versicherers.

Dennoch wurden die Anbieter genau unter die Lupe genommen und in den drei Bereichen Bilanz (maximal 30 Punkte), Service (maximal 30 Punkte) sowie Vertrag (maximal 30 Punkte plus 10 Punkte für Flexibilität) untersucht. Die maximal erreichbare Gesamtpunktzahl von 100 Punkten konnte kein getesteter Anbieter im aktuellen map-report verbuchen. 14 Gesellschaften mit knapp 48% Marktanteil (verdiente Beiträge) haben die für das Rating erforderlichen Daten geliefert, zu den weiteren 16 Gesellschaften, die keine Antworten abgegeben haben, haben die Herausgeber des map-reports die öffentlich zugänglichen Bilanzkennzahlen ausgewertet. Konkret ging es um die Bilanzdaten und Servicekennzahlen der Jahre 2013 bis 2017 sowie die Bestandsbeiträge im Zeitraum 2000 bis 2019.

Dauersieger Debeka auch diesmal vorne

Das Ergebnis: Die Debeka, die sich mit Ausnahme des Jahres 2017 seit 2001 Seriensieger im map-PKV-Rating nennen kann, verteidigt auch diesmal ihre Top-Position in Sachen private Krankenversicherung. Mit 83,85 von maximal 100 Punkten knackte die Debeka als einziges Unternehmen die 80-Punkte-Grenze. Die Gesellschaft überzeugte dabei in allen drei Teilbereichen des Ratings, besonders bei der Servicebewertung erreichte sie mit 26,65 von 30 Punkten ebenso wie bei Vertragsdaten mit 35,20 von maximal 40 Punkten die Spitzenposition.

Private Krankenversicherung: Diese Anbieter sind top

Der zweite Platz ging an die Provinzial Hannover. Ihre hervorragende Bewertung im Vertragsteil konnte sie vor allem durch stabile Beiträge erzielen. Aber auch in den Teilbereichen Bilanz und Service überzeugte die Gesellschaft mehrfach. Ihr Gesamtergebnis: 78,85 Punkte.

Dahinter konnten SIGNAL IDUNA, R+V, LVM und Alte Oldenburger wie im Vorjahr ihren Platz in der Spitzengruppe behaupten. Neu dazugekommen ist diesmal noch die Allianz Krankenversicherung, gemessen an den 2017 verdienten Beiträgen Deutschlands drittgrößter Privatversicherer. Alle genannten Gesellschaften erhielten mit ihrer Punktzahl die Bewertung „mmm“.

Transparenz hat Schattenseiten

In Sachen Beitragsentwicklung geben die map-report-Herausgeber für dieses Jahr Entwarnung: Die untersuchten Versicherer haben 2019 ihre Beiträge durchschnittlich um 2,87% angehoben, was einer ähnlichen Größenordnung entspricht wie im Vorjahr.

Im Zusammenhang mit der Zurückhaltung vieler Versicherer was die Datenlieferung angeht, äußert sich Reinhardt Klages, Chefredakteur des map-report, enttäuscht. Bei manchen Anbietern sinke die Motivation zur Teilnahme schon allein dadurch, dass jeder Versicherer bereits vor der Datenlieferung einschätzen könne, ob seine Leistungen für eine gute Bewertung ausreichten – denn schließlich lege man vonseiten der Herausgeber sämtliche Bewertungskriterien samt Werteskala offen. So habe die Transparenz eben auch ihre Schattenseiten.

Im Hinblick auf den seit 2018 vom map-report untersuchten Gesamtbestand nach Monatssollbeiträgen und den diesbezüglichen Beitragsanpassungen, die zwischen 2012 und 2017 durchschnittlich 2,6% pro Jahr betragen haben, spricht auch Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter des Analysehauses Franke und Bornberg, von Transparenzverweigerung einiger Versicherer. Manche Gesellschaften meldeten gar keine Daten, obwohl es mit dem BaFin-Nachweis 230 eine verbindliche Vorgabe für die Ermittlung der Beitragserhöhungen gebe. Franke äußert ein gewisses Verständnis für die Vorgehensweise der betreffenden Gesellschaften, merkt jedoch auch an: „Öffentliche Transparenz zeigt neben den Stärken auch mögliche Schwachstellen der Versicherer auf. Man darf aber nicht vergessen, dass eine Nicht-Teilnahme auch eine Aussagekraft für sich hat. Die Erfahrung zeigt, dass Verbraucher eher durch fehlende Informationen als durch die Sichtbarkeit einzelner Schwächen verunsichert werden. Mauern birgt also durchaus auch Risiken für die Reputation.“ (ad)

 

Franke und Bornberg: Das sind die stärksten BU- und EU-Tarife nach neuen Kriterien

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat das Bewertungssystem seines BU-/EU-Ratings relauncht. So entfällt nun die Einteilung in mehrere Kategorien, dafür wird die Regulierungspraxis mit in die Bewertung aufgenommen und das Benotungssystem um eine Ratingklasse ergänzt. Nach den neuen Bewertungsgrundlagen erreichen 68 BU-Tarife und ein EU-Tarif die Höchstbewertung FFF+.

Ratings sind dazu da, die Marktveränderungen nicht nur zu beobachten und zu analysieren, sondern sie sollten auch sachgerecht darauf reagieren. Der ansteigenden Qualität von Versicherungen gegen Berufsunfähigkeit (BU) und Erwerbsunfähigkeit (EU) folgend, hat das Analysehaus Franke und Bornberg daher sein BU-/EU-Rating einem umfassenden Relaunch unterzogen.

Einteilung in viele Kategorien entfällt

Im bisherigen Rating wurde nach den drei Kategorien Basis, Komfort und Komfort plus unterschieden. Mittlerweile können Kunden ihren BU-Schutz aber modular und bedarfsgerecht zusammenstellen. Der klassische BU-Schutz wird ergänzt von Leistungen bei Pflegebedürftigkeit oder einer schweren Krankheit sowie von Renten- oder Übergangsleistungen nach längerer Arbeitsunfähigkeit. Diese für den Kunden positive Entwicklung führt laut Franke und Bornberg dazu, dass eine Einteilung in Kategorien im Rahmen des Ratings überflüssig wird. Das Analysehaus unterscheidet daher nur noch nach BU- und EU-Tarifen sowie den Schichten im Rahmen des Dreischichtenmodells.

Regulierungsqualität fließt in die Bewertung mit ein

Des Weiteren spielte die Messung der Regulierungsqualität in Tarifratings bisher keine Rolle. Da sich nach Worten von Michael Franke, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg, die wahre Qualität einer BU- oder EU-Versicherung erst im Leistungsfall zeige, zieht das Analysehaus für sein überarbeitetes Rating nun erstmals die Leistungspraxis als zusätzlichen Beurteilungsmaßstab heran.: Reagiert der Versicherer im Bedarfsfall schnell und professionell? Begleitet er den Versicherten in der emotional belastenden Situation partnerschaftlich? Die Bewertungsgrundlage für die Leistungspraxis bilden Stichproben und Messungen, die Franke und Bornberg bei Versicherern vor Ort durchgeführt hat. Allerdings gibt das Analysehaus in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass sich bisher nur ein Teil der Anbieter dieser Prüfung unterzieht.

Benotungssystem verfeinert

Auch die Benotungspraxis hat sich im Zuge des Relaunchs geändert: Der starke Wettbewerbsdruck am Markt hat laut Franke und Bornberg Spitzenleistungen bei BU-Tarifen nach sich gezogen. Daher hat das Analysehaus nun mit „FFF+“ (hervorragend) eine zusätzliche, siebte, Ratingklasse für Spitzenprodukte geschaffen. Das bisherige Höchstrating FFF steht weiterhin für sehr gute Qualität. Außerdem vergibt Franke und Bornberg nun ergänzend eine Schulnote von 0,5 bis 6,0, die die Positionierung eines Tarifs auf die Nachkommastelle genau anzeigt und somit auch die Leistungsunterschiede der verschiedenen Tarife innerhalb einer Ratingklasse ausdrückt. Zudem zieht das Analysehaus für die höchsten Bewertungsklassen zusätzliche Mindeststandards heran, die erreicht werden müssen.

BU: 68 Tarife erreichen FFF+

Franke und Bornberg: Das sind die stärksten BU- und EU-Tarife nach neuen Kriterien

Für das aktuelle erste BU-Rating nach den neuen Bewertungsgrundlagen wurden 234 SBU-Tarife von 58 Versicherungsgesellschaften nach 70 Kriterien untersucht. Trotz nun verschärfter Anforderungen konnten 68 Tarife (29,1%) die neue Spitzenbewertung FFF+ erreichen. In den unteren Bewertungsstufen F+, F und F- finden sich nur neun Tarife wieder.

EU: VOLKSWOHL BUND mit FFF+

Franke und Bornberg: Das sind die stärksten BU- und EU-Tarife nach neuen Kriterien

Im aktuellen Produktrating zur EU hat das Analysehaus Franke und Bornberg 31 SEU-Tarife von 19 Gesellschaften nach 53 Kriterien unter die Lupe genommen. Hier erreicht nur ein Tarif die neue Höchstnote FFF+, er kommt vom VOLKSWOHL BUND. Rund 80% der untersuchten SEU-Tarife folgen mit einer FFF-Bewertung.

Laut Franke und Bornberg haben sich die BU- und EU-Verträge zumindest bedingungsseitig zu Hochleistungsprodukten entwickelt. Die Kehrseite der Medaille: „Die Top-BU bleibt vielen Verbrauchern verwehrt. Sie erhalten keinen Zugang oder können sich den Schutz nicht leisten, weil sie nicht gesund genug oder zu alt sind oder schlicht im falschen Beruf arbeiten. Wenn sich der Versorgungsgrad bei Berufs- und Erwerbsunfähigkeit bzw. Erwerbsminderung spürbar verbessern soll, sind innovative und intelligente Lösungen gefragt. Die Versicherungswirtschaft ist gefordert, ihren Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderung zu leisten,“ so Michael Franke. (ad)

Die vollständigen Ergebnisse des BU-/EU-Ratings stehen unter www.franke-bornberg.de/ratings zur Verfügung.

 

So sieht es auf dem Markt der Rentenversicherungen aus

Über 1.000 Rentenversicherungstarife aus allen drei Altersvorsorgeschichten hat die Ratingagentur Franke und Bornberg jüngst unter die Lupe genommen. 11,5% der Tarife erreichen dabei die Höchstnote „hervorragend“, 39,38% werden mit „sehr gut“ bewertet. Die Ratingagentur konstatiert zudem eine große Vielfalt bei den privaten Rentenversicherungen der 3. Schicht.

Je länger das Leben, umso größer die Herausforderungen in Sachen Altersvorsorge. An den Kundenbedarf anpassbare Lösungen gegen eine immer größer werdende Versorgungslücke bietet die private kapitalgedeckte Rentenversicherung an. Die Ratingagentur Franke und Bornberg hat aktuell insgesamt 1.026 Rentenversicherungstarife aus allen drei Altersvorsorgeschichten (Basis-Renten, Riester-Renten, private Rentenversicherungen) unter die Lupe genommen und anhand von 49 Kriterien untersucht. Im Fokus standen dabei insbesondere die Flexibilität (Möglichkeiten zur Vertragsanpassung), die Transparenz (verständliche und kundenorientierte Formulierung der Versicherungsbedingungen) und das Produktkonzept (Funktionsweise) der Tarife.

Die Analyse hat die Ratingagentur ausschließlich auf die Versicherungsbedingungen und gegebenenfalls verbindliche Verbraucherinformationen, Antragsformulare, den Versicherungsschein und Geschäftsberichte gestützt. Unterteilt wurden die Tarife in die fünf Produktkategorien Klassik (mit garantiertem Rechnungszins), Neue Klassik (ohne garantierten Rechnungszins), Fonds (fondsgebundene Rentenversicherungen, nicht in der 2. Schicht), Hybrid Garantie (u. a. dynamische 3-Topf-Hybride mit Sicherungsfonds) und Hybrid Beitrag (u. a. statische 2-Topf-Hybride).

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 11,5% der Tarife erreichten die höchste Bewertungsstufe FFF+ (hervorragend), 39,38% der Tarife wurden mit FFF (sehr gut) bewertet.

3. Schicht: Klassik mit abfallender Produktqualität

Besonders bei den untersuchten privaten Rentenversicherungen der 3. Schicht herrscht laut Franke und Bornberg eine große Vielfalt: 328 Grundtarife wurden allein hier analysiert. Dabei konstatiert die Ratingagentur eine im Mittel abfallende Produktqualität der Klassik-Tarife im Vergleich zu den anderen Produktkategorien, was laut Michael Franke, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Ratingagentur Franke und Bornberg, daran liegen könnte, dass die Klassik-Tarife bereits länger am Markt sind, als die anderen Kategorien: Von 81 untersuchten Klassik-Tarifen der 3. Schicht konnten fünf die Bestnote FFF+ (hervorragend) erreichen, die Durchschnittsnote beträgt allerdings 2,5. In der Kategorie „Neue Klassik“ wurden 52 Tarife der 3. Schicht untersucht, acht erhielten die Höchstnote, der Durchschnitt bewegt sich bei einer 1,5. In der Kategorie „Fonds“ konnten von 106 untersuchten 3. Schicht-Privatrente-Tarifen sieben ein FFF+ erzielen, die Durchschnittsnote liegt bei 1,6. 67 Privatrententarife wurden in der Kategorie „Hybrid Garantie“ untersucht, drei davon wurden mit FFF+ bewertet, die Durchschnittsnote ist eine 1,7. In der Kategorie „Hybrid Beitrag“, in der 22 Tarife aus der 3. Schicht analysiert wurden, erreichten ebenfalls drei die Höchstbewertung, die Durchschnittsnote liegt bei 1,5.

Mehrere Höchstnoten u. a. für Allianz und Continentale

Privatrenten der 3. Schicht, die Franke und Bornberg in der Kategorie „Klassik“ mit der Höchstnote FFF+ (hervorragend) ausgezeichnet hat, kommen aus dem Haus der Continentale Leben, der EUROPA, der myLife und der Württembergische Leben. Die Siegertarife unter den Privatrenten in der Kategorie „Neue Klassik“ kommen von der Allianz, der Bayern-Versicherung, der Continentale, der PB Leben und der Württembergische Leben. In der Kategorie „Fonds“ konnten Tarife der 3. Schicht von Allianz, ALTE LEIPZIGER, Continentale, EUROPA, myLife und SIGNAL IDUNA die Höchstwertung erringen. Von Allianz und SIGNAL IDUNA kommen die bestplatzierten Privatrententarife in der Kategorie „Hybrid Garantie“ und in der Kategorie „Hybrid Beitrag“ liefern Continentale, HUK-COBURG Leben und myLife die mit der Höchstnote bewerteten Privatrententarife. Die Namen der bestbewerteten Tarife in der 3. Schicht sowie die Ratingergebnisse für die 1. und 2. Schicht finden sich hier: https://www.franke-bornberg.de/ratings/

Produktentwicklung: Option auf fondsgebundene Verrentungsphase

Für die Zukunft rechnet Franke und Bornberg damit, dass die Produktentwicklung wieder Fahrt aufnimmt, nachdem zuletzt aufgrund der Zinsentwicklung und Regulatorik kaum noch Zeit für neue Trends und Ideen geblieben sei. Die Entwicklung gehe nun hin zu Produkten mit der Option auf eine fondsgebundene Verrentungsphase, so die Ratingagentur. (ad)