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1. März 2024
Baufi: Höherer Beleihungsauslauf, weniger KfW-Darlehen
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Baufi: Höherer Beleihungsauslauf, weniger KfW-Darlehen

Laut einer Analyse des Kreditvermittlers Dr. Klein hat der Beleihungsauslauf bei Baufinanzierungen zu Jahresbeginn ein Rekordhoch von 86,58% erreicht. Gesunken ist dagegen der Anteil der KfW-Darlehen am Baufinanzierungsvolumen. Die Standardrate und die Darlehenshöhe bleiben stabil. 

Das vergangene Jahr stellte den Markt für private Immobilienfinanzierungen vor große Herausforderungen. Es bleibt abzuwarten, was das Jahr 2024 bringen wird. Die Entwicklung bei Baufinanzierungen in Deutschland hat der Kreditvermittler Dr. Klein beleuchtet. Wie Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, anhand des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) berichtet, ist der Beleihungsauslauf zu Jahresbeginn auf ein Rekordhoch von 86,58% gestiegen. Das sind 1,28 Prozentpunkte mehr als im Dezember 2023 (85,3%). Wie der Vergleich mit dem Vorjahresmonat zeigt, lag der Wert, der das prozentuale Verhältnis zwischen der benötigten Kreditsumme und dem Beleihungswert der Immobilie angibt, im Januar 2023 nur bei 83% – also 3,58 Prozentpunkte niedriger als momentan. Zum Jahresauftakt bringen Käufer somit weniger Eigenkapital in die Finanzierung ihrer Immobilie ein.

„Da ein größerer fremdfinanzierter Anteil mehr Finanzierungsrisiko für das Kreditinstitut bedeutet, müssen Darlehensnehmer mit schlechteren Konditionen, sprich höheren Zinsen rechnen“, wie Michael Neumann schreibt. Da die Vergabe von Immobilienkrediten in Deutschland sehr restriktiv ist, steht die Eigenheimfinanzierung aber auch bei einem hohen Beleihungsauslauf auf sicherem Boden.

Anteil an KfW-Darlehen verringert sich

Der Anteil der Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) am gesamtem Baufinanzierungsvolumen betrug im Dezember 2023 noch etwas über 10%. Wie Michael Neumann mitteilt, ist der Anteil der KfW-Darlehen im Januar nun aber aufgrund der Sperre des Bundeshaushalts im Dezember um 3,24 Prozentpunkte auf 7,37% zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat bleibt aber ein Plus von 2,46 Prozentpunkten.

Standardrate und Darlehenshöhe bleiben stabil

Bei der sogenannten Standardrate für ein beispielhaftes Darlehen von 300.000 Euro Kreditsumme bei 2% Tilgung, 80% Beleihungsauslauf sowie zehn Jahren Zinsbindung zeigt sich im Januar gegenüber Dezember wenig Veränderung: Sie weist mit 1.425 Euro ein Minus von lediglich 10 Euro auf (1.435 Euro im Dezember 2023). Im Januar 2023 lag die Standardrate bei 1.498 Euro. Somit entscheiden sich Immobilienkäufer im Januar 2024 für eine finanziell geringere monatliche Belastung, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen.

Darlehenshöhe leicht gesunken

Zum Jahresende 2023 hatte die durchschnittliche Darlehenshöhe noch ein Hoch von 297.000 Euro erklommen. Nun ist sie laut Michael Neumann wieder etwas gesunken, und zwar um 3.000 Euro auf 294.000 Euro. Dieser Wert liegt aber höher als im Januar 2023, da waren es mit 272.000 Euro insgesamt 22.000 Euro weniger.

Tilgung und Zinsbindung gehen leicht zurück

Der anfängliche Tilgungssatz war zum Jahresende etwas gestiegen. Im Januar verharrt er nur fast konstant bei 1,84%. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist ein Rückgang zu beobachten: Im Januar 2023 betrug die durchschnittliche Anfangstilgung, die Kreditnehmer bei ihrer Finanzierung wählen, noch 1,95%.

Auch bei der durchschnittlichen Zinsbindung lässt sich ein Rückgang feststellen, wenn auch nur minimal gegenüber dem Vormonat. Deutlicher zeigt sich die Veränderung im Vergleich zum Vorjahresmonat: Im Januar 2024 sicherten sich Darlehensnehmer ähnlich wie im Dezember 2023 die Zinsen für rund elf Jahre und zwei Monate. Ein Jahr zuvor lag die Zinsbindung bei rund zwölf Jahren und acht Monaten. (tik)

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