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8. Dezember 2023
Fokusgruppe im Fokus: Fondspolice vs. Fondsdepot?

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Fokusgruppe im Fokus: Fondspolice vs. Fondsdepot?

Wie hilft Ihr digitales Angebot konkret den Maklern? Und wie relevant sind diese für Ihr Geschäft?

Die f-fex Vermögensmanagementplattform unterstützt alle am Management- und Betreuungsprozess beteiligten Akteure, d. h. Versicherer, Vermögensverwalter, Finanzvertriebe, Makler und auch den Endkunden – und das sowohl beim Thema Fondspolicen als auch bei Fondsdepotlösungen. Für den Makler wird der Kundenbetreuungsprozess mit dieser Plattform denkbar einfach, denn sie unterstützt wahlweise hybride oder volldigitale Betreuungskonzepte. Dabei können sowohl von f-fex bereitgestellte als auch maklereigene Anlagestrategien eingesetzt werden.

Sämtliche Prozesse, beginnend beim digitalen Onboarding und der Geeignetheitsprüfung über automatische Anlage- und Optimierungsvorschläge bis hin zum regulatorisch konsistenten Reporting, werden digital von der Plattform gesteuert und entweder auf Initiative des betreuenden Maklers (hybrid) oder direkt (volldigitale Lösung) an den Kunden geliefert. Der Kunde akzeptiert, ändert oder verwirft die Anlagevorschläge direkt in der Plattform über einen Mausklick und erhält automatisch alle erforderlichen Dokumente. Letztere werden auch in der Plattform gespeichert und sind – je nach Berechtigungskonzept – vom Kunden, Makler und Versicherer abrufbar.

Das schafft regulatorische Sicherheit für alle Beteiligten. Sofern die Plattform zur Betreuung von Fondsdepots eingesetzt werden soll, erfolgt auch die Kontoeröffnung bei der Depotbank vollständig digital. Die Integration und die digitale Abbildung der Anlagestrategien stellen dabei sicher, dass das Kundenportfolio auch laufend bzgl. dieser Strategie überprüft wird. Das entlastet Makler und erfreut die Kunden, denn die laufende Optimierung des Portfolios ist der entscheidende Faktor für die Ablaufleistung zum Vertragsende.

Transparenz ist ein wichtiges Thema bei der Auswahl des richtigen Vorsorgeprodukts. Daher schlägt die Fokusgruppe eine zentrale, unabhängige Vergleichsplattform vor. Was halten Sie von diesem Vorschlag?

Eine unabhängige Vergleichsinstanz wäre sicherlich wünschenswert. Allerdings bin ich skeptisch, ob eine solche am Ende mehr Erkenntnisse bringt als die bereits bestehenden Vergleichsplattformen. Denn es gibt viele Wege und Kriterien, nach denen sich Anlage- bzw. Altersvorsorgeprodukte vergleichen lassen. Eine Reduktion der Analyse auf die Kosten eines Produktes – wie es leider immer noch häufig gemacht wird – reicht sicherlich nicht aus. Gerade wenn die für den Kunden zu erzielende Rendite als entscheidender Erfolgsfaktor akzeptiert wird, ist die Frage, welche Anlagestrategie hierfür die richtige ist, alles andere als einfach zu bewerten.

Man sollte sich daher von dem Glauben verabschieden, man könne den Kunden mit einer einfachen Vergleichsplattform ersparen, sich mit den Anlagekonzepten, die hinter den angebotenen Vorsorgeprodukten liegen, zu beschäftigen. Das ist bei klassischen Fonds- oder Geldanlageangeboten auch nicht anders. Daher sind Vielfalt und Wettbewerb auch bei den Bewertungs- und Vergleichsansätzen m. E. für den Kunden besser als ein für alle festgelegter Produktbewertungsstandard – mag er auch noch so unabhängig sein. Denn dieser Standard könnte den Anforderungen, für jeden bzw. jede das richtige Produkt zu finden, vermutlich niemals gerecht werden.

Sie bewerten auch Fonds und nutzen diese Expertise für die Bewertung der Fondspolicenanbieter. Lässt sich etwas über die Entwicklung der Qualität der in den Fondspolicen eingesetzten Fonds sagen?

In der Tat analysieren und bewerten wir einmal im Jahr die Fondspolicenanbieter bzgl. der Fondsqualität ihres Policenbestands und der aktuellen Fondslisten für das Neugeschäft. Basierend auf den Ergebnissen vergeben wir in diesem Kontext gemeinsam mit AssCompact im März 2024 auch wieder die Deutschen Fondspolicen Awards an die jeweils besten Anbieter. Generell ist bei dieser Analyse festzustellen, dass die Fondsqualität im Neugeschäft zwar zunimmt, im Bestandsgeschäft allerdings weiterhin ernüchternd niedrig bleibt. Das liegt in erster Linie daran, dass sich nach der ersten Fondszusammenstellung bei Vertragsabschluss niemand mehr so richtig um den Kunden und sein Portfolio kümmert.

Das ist vermutlich kein böser Wille oder Bequemlichkeit, sondern vor allem der Tatsache geschuldet, dass es weder für den Makler noch für den Versicherer ausreichend digitale Prozesse gibt, die das eigentlich Notwendige, d. h. die Überprüfung und ggf. unmittelbare Anpassung des Portfolios, schnell und effizient erledigen könnten. Und an dieser Stelle sind wir zurück bei der Notwendigkeit, das Fondspolicengeschäft durch den Einsatz intelligenter Plattformen zu digitalisieren und bzgl. der eingesetzten Investmentkompetenz zu stärken.

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Ein Interview mit
Dr. Tobias Schmidt