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8. Dezember 2023
Fokusgruppe im Fokus: Fondspolice vs. Fondsdepot?

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Fokusgruppe im Fokus: Fondspolice vs. Fondsdepot?

Welche Kriterien spielen bei Ihren Bewertungen eine besondere Rolle?

Beim f-fex Fondsrating, das wir für solche Qualitätsanalysen und -bewertungen einsetzen, werden sowohl zurückblickende (d. h. historische) als auch mittels Szenariotechnik abgeleitete vorausschauende Rendite- und Risikoindikatoren verwendet. Dabei werden die Fonds in ihrer Vergleichsgruppe jeweils relativ zueinander bewertet. Von den knapp 10.000 Fonds, die in Deutschland zum Publikumsvertrieb zugelassen sind, erfüllt etwas mehr als die Hälfte die erforderlichen Homogenitäts- und Datenvoraussetzungen, um ein Rating zu erhalten. Auf Basis der Einzelfondsratings prüfen wir dann im Kontext der Bewertung und Auszeichnung der Fondspolicenanbieter den gesamten Policenbestand eines Versicherers bzgl. Qualität und Anlageerfolg. Darüber hinaus analysieren wir die effektive Kostenbelastung und die Nachhaltigkeit der aktuellen Neugeschäftstarife.

Apropos Digitalisierung: Verwenden Sie für Ihre Ratings auch künstliche Intelligenz?

In der Tat setzen wir für die Optimierung unseres Ratingansatzes sogenannte „Machine Learning“-­Techniken ein. Die Grenzen zwischen KI und klassischen ökonometrischen bzw. statistischen Verfahren sind allerdings fließend, weshalb wir mit dem KI-Begriff eher vorsichtig umgehen. In jedem Fall kann man aber unsere Rating- und Allokationsverfahren und ihre algorithmische Umsetzung als „intelligent“ bezeichnen, da sie eine Vielzahl von Bewertungs- und Entscheidungsprozessen im Rahmen eines ganzheitlich formulierten Optimierungsproblems mittels komplexer numerischer Verfahren lösen.

Bei den aktuell so hohen Zinsen stellt sich auch gelegentlich die Frage, ob man nicht die Sicherheit von Tages- und Festgeld genießen und die Finger vom Kapitalmarkt (vorerst) lassen könnte. Wie sehen Sie das?

Nun, auch beim aktuellen Zinsniveau bleibt es schwierig, mit Tages- oder Festgeld nach Kosten einen Inflationsausgleich zu erzielen. Selbstverständlich sind beide Instrumente für hochliquide Portfolios und/oder als Beimischung zur Risikoreduktion wichtige Bausteine. Wer allerdings langfristig Vermögen aufbauen oder vermehren will, kommt auch weiterhin nicht um risikoreichere Anlagen wie höherverzinste Anleihen, Aktien, Immobilien oder liquide Alternativen herum, sei es als aktiv gemanagte Fonds, als ETFs bzw. ETPs oder in Form von Einzeltiteln

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 12/2023 und in unserem ePaper.

Bild: © Dr. Tobias Schmidt, f-fex

 
Ein Interview mit
Dr. Tobias Schmidt