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30. November 2023
Gen Z: Mehr Fehltage wegen psychischer Belastungen

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Gen Z: Mehr Fehltage wegen psychischer Belastungen

Psychische Leiden nehmen zu

Jeder Krankenschein galt im Jahr 2022 durchschnittlich über eine Zeit von 6,8 Kalendertagen. Die jungen Berufstätigen fehlten im Schnitt rund 19 Kalendertage am Arbeitsplatz. 2022 waren es vor allem Atemwegs-, Magen-Darm-Erkrankungen, Corona und Rückenschmerzen, die viele Arbeitsunfähigkeiten nach sich zogen. Insgesamt gab es bei diesen Diagnosen aber wenig Veränderungen zwischen 2013 und 2021.

Was allerdings psychische Leiden angeht, ist ein nahezu stetiger Anstieg zu verzeichnen: In den letzten zehn Jahren hat sich laut AOK und BGF-Institut der Anteil bei den Fehltagen jüngerer Beschäftigter um fast 50% erhöht.

Folge einer Veränderung der Lebensrealität?

Sabine Deutscher, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg, nennt dies einen „alarmierenden Trend, der es notwendig macht, sich auch die dahinterliegenden Diagnosen genauer anzuschauen.“ Und sie ergänzt: „Wir stellen fest, dass bei der jüngeren Generation vor allem Angststörungen, Belastungsstörungen und depressive Störungen signifikant zunehmen. Möglicherweise als Folge davon, dass sich für die Generation Z die Lebensrealität elementar verändert hat. Zukunftsängste, Leistungsdruck und eine permanente Erreichbarkeit können zu hohen Belastungen führen und psychische Erkrankungen begünstigen.“

„Das Thema ist kein Tabu mehr“

Michael Wenninghoff, Geschäftsführer des BGF-Instituts, weist allerdings in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass die Generation Z der Thematik gegenüber aufgeschlossener sei als jede andere Generation zuvor. „Das Thema ist kein Tabu mehr und die Bereitschaft, über psychische Probleme zu sprechen und sich Unterstützung zu suchen, ist bei jungen Menschen sehr hoch“, sagt er und fügt hinzu: „In Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtig, als Arbeitgeber bei jungen Menschen zu punkten, um so Nachwuchskräfte zu gewinnen und diese an das Unternehmen zu binden. Ein Baustein dafür ist ein auf diese Zielgruppe zugeschnittenes Gesundheitsmanagement.“ (lg)

Bild: © ARMMY PICCA – stock.adobe.com