Die Stimmung unter den Immobilienfinanzierern verbessert sich weiter, wie die Auswertung des BF.Quartalsbarometers für das zweite Quartal 2025 zeigt. Der Sentiment-Index ist von –10,94 auf –9,58 Zähler gestiegen und erklimmt somit seinen höchsten Stand seit dem zweiten Quartal 2022.
Der Index wird im Auftrag der BF.direkt AG durch das Analyseunternehmen bulwiengesa AG erstellt und misst die Stimmungslage und das Geschäftsklima unter den deutschen Immobilienfinanzierern.
Lage bei Gewerbeimmobilien aber weiter nicht stabil
„Für bessere Stimmung unter den Immobilienfinanzierern könnte unter anderem die Bildung der neuen Regierung sorgen, auch wenn es angesichts des Koalitionsvertrags und der Ressortverteilung für die Immobilienwirtschaft wenig Anlass zu Euphorie gibt. Außerdem hat die BaFin den Systemrisikopuffer für Wohnimmobilien gesenkt. Gleichzeitig schätzt die Bankenaufsicht die Situation bei Gewerbeimmobilien weiterhin als nicht stabil ein. Diese Einschätzung wird wohl von den meisten Immobilienfinanzierern geteilt und dürfte der wesentliche Grund sein, warum die Stimmung weiterhin nicht gut ist“, erklärt Dr. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der IREBS und wissenschaftlicher Berater des BF.Quartalsbarometers.
Wachsendes Neugeschäft
Mehrere Faktoren haben sich den Experten zufolge positiv auf die Stimmung ausgewirkt: Nur noch rund 37% der Teilnehmer meldeten restriktivere Finanzierungsbedingungen, das sind rund 8 Prozentpunkte weniger als im Vergleich zum ersten Quartal 2025. Rund 53% berichten von unveränderten Bedingungen und damit rund 11 Prozentpunkte mehr. Von progressiveren Bedingungen ist bei 10,5% die Rede (–2,0 pp).
Zudem bezeichnen 50% der Panelteilnehmer ihr Neugeschäft als neuerdings oder unverändert ansteigend. Im ersten Quartal waren es nur 32,5%.
Weiter begrenzte Finanzierungsbereitschaft der Kreditinstitute
„Zwar bessert sich die Stimmung unter den Immobilienfinanzierern langsam. Allerdings haben wir weiterhin eine seit 2022 anhaltende eingeschränkte Finanzierungsbereitschaft der Banken. Auch wenn das Neugeschäft zunimmt, ist das immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau,“ erklärt Fabio Carrozza, Geschäftsführer der BF.real estate finance GmbH, einer Tochtergesellschaft der BF.direkt AG. Die Gründe für die zurückhaltende Kreditvergabe seien vielfältig. Das Volumen und die Anzahl leistungsgestörter Immobilienkredite in den Bankbilanzen sei nach wie vor hoch. Hinzu komme eine verschärfte Regulatorik, die auch dazu führe, dass die Neukreditvergabe nicht die oberste Priorität bei den Banken genieße, so Carrozza weiter. (tik)
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