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20. Juli 2023
Versicherer erwarten geringere Renditen bei Immobilien

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Versicherer erwarten geringere Renditen bei Immobilien

Die Immobilienquote in der Versicherungswirtschaft ist auf ein Rekordhoch gestiegen. Doch die Renditeerwartungen sind gesunken, weswegen nur noch 14% der Versicherer planen, ihre Investments zu erhöhen. Das belegt das aktuelle EY Trendbarometer über Immobilienanlagen in der Assekuranz.

Die Immobilienquote in der Versicherungswirtschaft ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. So liegt der Anteil von Immobilien in den Portfolios der Versicherungsunternehmen mittlerweile bei 13%. Gleichzeitig aber sinken unter den deutschen Versicherern, Pensionskassen und Rückversicherern die Renditeerwartungen spürbar, sowohl für die direkt gehaltenen Bestände als auch die indirekten Immobilienanlagen. Das belegen die Ergebnisse des aktuellen „Trendbarometers Immobilienanlagen der Assekuranz“, das die Prüfungs- und Beratungsorganisation EY Real Estate mittels einer Umfrage unter 32 Versicherungsgesellschaften nun veröffentlicht hat. Befragungszeitraum war Mai und Juni 2023.

Immobilienquote vor Trendwende?

Der Anstieg der Immobilienquote hält damit nun seit bereits 14 Jahren an, könnte allerdings laut den EY-Analysten vor einer Trendwende stehen: Denn derzeit wollen nur noch etwa 14% der befragten Versicherer ihre Immobilienquote weiter erhöhen. 2022 hatte das noch die Hälfte geplant. Mit 68% will die klare Mehrheit der Gesellschaften hingegen ihre Immobilienquote stabil halten, während 26% ihre Immobilieninvestments aus den Gründen von Portfoliobereinigungen und -veränderungen sowie zur Liquiditätssicherung nun reduzieren möchten. Dies reflektiert die zunehmenden Unsicherheiten auf den Immobilienmärkten, die sich durch die komplexe Gemengelage aus Zinsanstieg, Marktwertkorrekturen sowie den Fragen rund um Energieeffizienz und Nachhaltigkeitsanforderungen ergeben haben.

Risikoneigung in der Assekuranz verringert sich deutlich

Nichtsdestotrotz tritt die Versicherungswirtschaft weiterhin als Käufer auf den Immobilienmärkten auf, meint Jan Ohligs, Partner bei EY Real Estate und Autor der Studie. Motive dafür sind die Ausnutzung von Marktchancen, die sich bereits durch erste Preiskorrekturen ergeben, sowie die Diversifizierung des Portfolios. Als attraktive Assetklassen gesellen sich zu den Wohngebäuden – die im Vergleich zum Vorjahr aber an Bedeutung verlieren – vermehrt die Bereiche „Infrastruktur“ und „Erneuerbare Energien“ dazu.

Allerdings investieren die Versicherer mit deutlich gebremster Risikobereitschaft. Anstelle von „Core+“-Investments werden nun vermehrt „Core“-Investments getätigt – die Risikoklasse mit der geringsten Ausfallwahrscheinlichkeit. Sogenannte „Opportunistic“-Investments, bei der die Rendite nahezu ausschließlich durch Wertsteigerungsmaßnahmen erzielt wird, büßen ebenfalls an Zustimmung zugunsten von „Value-Add“-Immobilien, wo nur der Großteil der Rendite durch Wertsteigerungsstrategien realisiert wird, ein.

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