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DIE AG gründet eigenen Asset Manager

Die DIE Deutsche Immobilien Entwicklungs AG hat eine neue Tochtergesellschaft gegründet. Mit der DIEAG Investment Management GmbH besitzt die Gesellschaft nun einen eigenen Asset-Manager. Geschäftsführer wird der zuletzt bei Warburg-HIH Invest tätige Felix Gold.

Die auf Projektentwicklung spezialisierte DIE Deutsche Immobilien Entwicklungs AG (DIE AG) gründet einen eigenen Asset Manager: die DIEAG Investment Management GmbH. Bisher als reiner Projektentwickler positioniert, wird die DIE AG zukünftig über die neue Tochtergesellschaft Dienstleistungen für institutionelle Investoren erbringen.

Die neue Gesellschaft im Profil

Die DIEAG Investment Management GmbH ist auf die Akquisition, frühzeitige Begleitung und Umsetzung von Projektentwicklungen für institutionelle Investoren mit dem Ziel langfristiger Bestandshaltung ausgerichtet. Der besondere Fokus wird hierbei auf großvolumige Mietwohnungsneubauten sowie Büro- und Hotelinvestments in Deutschland gelegt. Die Gesellschaft managt zum Start rund zwei Drittel des 1,8 Mrd. Euro umfassenden Projektvolumens der DIEAG-Unternehmensgruppe in der Metropolregion Berlin.

Felix Gold wird Geschäftsführer

Felix Gold wird als Geschäftsführer die Bereiche Portfoliomanagement, Strukturierung und Investor Relations verantworten. Aus seinen früheren Tätigkeiten als Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht, Steuerberater, Fondsmanager und CFO verfügt Felix Gold über mehr als 14 Jahre Erfahrung in den Bereichen Immobilienanlage und regulierte Investmentfonds. Nach Stationen bei Union Investment, HIH Global Invest, Dupuis Asset Management/Deutsche Asset One und zuletzt als Geschäftsführer bei der Warburg-HIH Invest. (mh)

Bild: © Felix Gold

 

So (un-)gesund sind Vermögensverwalter wie Flossbach von Storch, DJE & Co.

Wie gesund sind die unabhängigen Vermögensverwalter in Deutschland aufgestellt? Wie schlagen sich beispielsweise die bei Vermittlern beliebten Asset Manager wie DJE, Flossbach von Storch oder Sauren? Das hat App Audit zum fünften Mal in Folge analysiert. Dabei haben die Experten nicht nur die aktuelle Ertrags- und Kostenstruktur untersucht, sondern auch einen Stresstest durchgeführt.

Die unabhängigen Vermögenverwalter in Deutschland haben laut der Studie „Asset Manager 2019“ von App Audit ihre Provisionsüberschüsse erneut deutlich gesteigert. Vor allem die großen Branchenvertreter wie Flossbach von Storch, PEH, DJE und ACATIS haben sich positiv entwickelt und damit den Abstand zu den übrigen Vermögensverwaltern vergrößert. App Audit sieht darin ein Indiz, dass die bisher noch nicht in nennenswertem Umfang eingetretene Marktkonsolidierung unter den Unternehmen demnächst tatsächlich ansteht. Die aktuelle Untersuchung bezieht sich auf die Zahlen von 2017.

Provisionsüberschüsse legen kräftig zu

Nachdem die Provisionsüberschüsse im Vorjahr erstmals seit 2008 gefallen waren, sind sie im aktuellen Beobachtungsjahr wieder kräftig von 581 auf 792 Mio. Euro gestiegen. Das entspricht einem Plus von mehr als einem Drittel. Ein Anstieg der Provisionsüberschüsse wurde sowohl bei der Gruppe der Top Ten der größten deutschen Vermögensverwalter wie auch bei den weiteren Gruppen festgestellt. Innerhalb der 10 größten Unternehmen konnte sich mit Sauren nur ein Institut nicht verbessern.

So (un-)gesund sind Flossbach von Storch, DJE & Co.
Starke Marktkonzentration

Der Großteil der Erträge und Ergebnisse wird weiter von einigen Wenigen realisiert. Die Analyse deutet darauf hin, dass im Wesentlichen die Verwaltung großer und institutioneller Vermögen die Ertragskraft je Mitarbeiter beeinflusst. Dass für die Betreuung großer Vermögen in der Praxis zum Teil erheblich geringere Provisionssätze am Markt erzielt werden können, wird durch den Effekt der höheren Volumina in der Regel deutlich überkompensiert.

Verbesserte Rentabilität

Bei einigen Kennzahlen wie etwa der Umsatzrentabilität zeigt sich zwar, dass auch einzelne kleine Anbieter teilweise überdurchschnittliche Werte erzielen können. Das unterstützt laut App Audit die These, dass gerade auch kleine Institute sehr effizient arbeiten können. Insgesamt nimmt aber auch die Rentabilität mit der Große in der Regel zu. So weisen die zehn größten deutschen Vermögensverwalter eine durchschnittliche Rentabilität von um die 50% aus, Unternehmen mit Provisionserträgen unter 1 Million Euro dagegen von weniger als 5%. Innerhalb der Spitzengruppe Top Ten ist das Bild hingegen sehr heterogen. Der typische Zusammenhang „je größer, desto besser“ gilt hier offenbar nicht.

So (un-)gesund sind Flossbach von Storch, DJE & Co.
Bestwert bei der CIR

Auch das Verhältnis von Kosten und Erlösen (CIR) hat sich überwiegend verbessert. Nachdem die CIR sich im Jahr 2016 verschlechtert hatte, hat sich die Kennzahl im betrachteten Jahr erneut verbessert, womit sie wieder an den Trend der Vorjahre anknüpft. Die CIR hat sich sowohl im Durchschnitt aller Unternehmen als auch bei den Top Ten in den vergangenen Jahren tendenziell stetig verbessert und erreichte mit rund 50% den bislang besten Wert.

Provisionserlöse ziehen stark an

Ursächlich sind laut App Audit die gestiegenen Provisionserlöse, die die ebenfalls höheren allgemeinen Verwaltungsaufwendungen deutlich überkompensieren. Die Kostenstrukturen der einzelnen Anbieter sind aber sehr heterogen. So beträgt zum Beispiel die Sachaufwandsquote zwischen 30% und 66%.

So stressresistent sind deutsche Vermögensverwalter

App Audit hat sich aber nicht nur mit Vergangenheitsdaten befasst, sondern auch mögliche Auswirkungen zukünftiger Extrem-Szenarien analysiert. Was passiert, wenn die Provisionserlöse um ein Fünftel bzw. ein Drittel sinken? Laut der Studie müssten dann knapp 70% bzw. 84% aller Unternehmen mit einem Jahresverlust rechnen.

Bis zu einem Viertel droht negatives Eigenkapital

Solche Szenarien haben naturgemäß auch Auswirkung auf die Eigenkapitalausstattung der Unternehmen. Bei einem Ertragsrückgang von 20% würde bei 8% der Anbieter das Eigenkapital komplett aufgezehrt werden. Bei einem Ertragsrückgang von 33% müsste sogar knapp ein Viertel der Unternehmen mit einem negativen Eigenkapital rechnen.

So (un-)gesund sind Flossbach von Storch, DJE & Co.
Mehrheit müsste Maßnahmen ergreifen

Unter den Extrem-Szenarien, dass sich die Provisionserlöse um ein Fünftel bzw. ein Drittel reduzieren, müssten mehr als die Hälfte bzw. mehr als zwei Drittel der Unternehmen Maßnahmen treffen, um die regulatorisch vorgegebenen Eigenkapitalquoten weiterhin einzuhalten. In der Gruppe der kleinen Unternehmen müssten sogar drei von vier Unternehmen handeln, um die vorgeschriebene Eigenmittelrelation von 25% aufrecht zu erhalten. (mh)

Bild: © megaflopp – stock.adobe.com

 

Die TSG lässt sich von Columbia Threadneedle sponsoren

Der Bundesligist TSG Hoffenheim hat in dem Vermögensverwalter Columbia Threadneedle Investments einen neuen Kooperationspartner gefunden. Mit diesem startet der Verein in die Spielzeit 2019/2020.

Die Turn- und Sportgemeinschaft Hoffenheim 1899 e. V. bekommt einen neuen Sponsoring-Partner. Der Vermögensverwalter Columbia Threadneedle wird für die Spielzeit 2019/2020 mit dem Bundesligisten kooperieren.

Partnerschaft geschlossen

Wie einer Pressemitteilung der TSG Hoffenheim am 22.08.2019 zu entnehmen war, haben der Fußballverein und das Investmentunternehmen mit Sitz im Vereinigten Königreich, eine Partnerschaft geschlossen. Columbia Threadneedle Investments, wird im Zuge dieses Sponsorings von der TSG Hoffenheim Werbeflächen auf der zweiten Bandenreihe vor der Südtribüne erhalten. Über diese bei Fernsehübertragungen sichtbaren Flächen der PreZero Arena hinaus, wird der Vermögensverwalter die Halbzeit- und Endergebnisse auf den Social-Media-Kanälen des Vereins präsentieren. Die Partnerschaft ist zunächst bis zum 30.06.2020 geschlossen.

Lokale Expansionsstrategie

Florian Uleer, der Country Head Deutschland bei Columbia Threadneedle Investments, begründete dieses Engagement damit, dass sein Unternehmen sich verstärkt auf dem deutschen Markt einbringen wolle und dieses Vorgehen ein weiterer Schritt bei der lokalen Expansionsstrategie des britisch-stämmigen Unternehmens sei.

Talentförderung und Diversifizierung als Erfolgsstrategie

Des Weiteren gab Uleer bei der Vertragsunterzeichnung an, dass er sein Unternehmen mit dem Fußballclub gut repräsentiert sehe, da es im Fußball, ebenso wie im Investment-Sektor auf Teamwork, hohe Disziplin und Nachhaltigkeit ankomme, wenn man wirklich erfolgreich sein wolle. Außerdem beanspruchte der Deutschlandchef des Vermögensverwalters für sein Unternehmen, dass Columbia Threadneedle – ebenso wie die TSG – gezielt Talente entwickle, die Diversität im Unternehmen ausbaue und dabei dafür sorge, dass der Erfolg verstetigt werde. (tku)

Bild: © sp4764 – stock.adobe.com

 

Gleich und gleich gesellt sich besser

Vermögensanlagen sind ins Visier der Politik geraten. Die Regeln für die Auflage und den Vertrieb sollen drastisch verschärft werden – und damit näher an die regulierte Welt der offenen Investmentfonds sowie der Alternativen Investmentfonds (AIFs) rücken. Ein richtiger Schritt, meint AssCompact-Redakteur Michael Herrmann.

Kommentar von Michael Herrmann, AssCompact

Frühjahr 2018. Eine Eiszeit für über 50.000 Anleger. Sie hatten ihr Geld der P&R-Gruppe anvertraut, dem führenden Anbieter von Containerinvestments in Deutschland. Ein Schneeballsystem, wie sich inzwischen herausgestellt hat. Es ist der bisher letzte große Anlageskandal in Deutschland. Rund anderthalb Jahre später zieht die Politik die Konsequenzen aus der Pleite der Containergesellschaft. Die Spielregeln für die Auflage und den Vertrieb von Investments in Vermögensanlagen werden durch ein „Maßnahmenpaket zur weiteren Stärkung des Anlegerschutzes“ drastisch verschärft.

Man kann über einzelne Punkte des Maßnahmenpakets sicherlich vortrefflich streiten. Was aber nicht bestritten werden kann, ist, dass auf der einen Seite die Anbieter und Vertriebe immer stärker reguliert werden – und teilweise vor lauter Disclaimern kaum noch verständliche Unterlagen und Präsentationen veröffentlichen können – und auf der anderen Seite die große Freiheit herrscht.

Regulierung ist anstrengend. Teilweise ist sie in den letzten Jahren auch über das Ziel hinaus geschossen. Dennoch ist sie richtig und wichtig. So hat das KAGB einen grundlegenden Wandel bei den Anbietern von Sachwerten und geschlossenen Fonds herbeigeführt, was nicht zuletzt im Begriff der Alternativen Investmentfonds, kurz AIFs, zum Ausdruck kommt. Sie sind nicht nur namentlich, sondern in fast allen Aspekten viel näher an der Welt der offenen Investmentfonds als an der Welt der Vermögensanlagen. Doch wenn man Anlegerschutz ernst nimmt, müssen für alle Marktteilnehmer zumindest ähnliche Regeln gelten. Nur wenn alle über die gleichen Waffen bei der Auflage sowie dem Be- und Vertrieb ihrer Produkte verfügen, ist ein fairer Wettbewerb der unterschiedlichen Anlageformen möglich. Das „Maßnahmenpaket zur weiteren Stärkung des Anlegerschutzes“ ist daher ein Schritt in die richtige Richtung.

 
Ein Artikel von
Michael Herrmann

Dividendenzahlungen in Deutschland geraten ins Stocken

Die Höhe der weltweiten Dividendenzahlungen hat im zweiten Quartal 2019 einen neuen Rekordstand erreicht. Das zeigt der aktuelle Janus Henderson Global Dividend Index. In Deutschland sind die Ausschüttungen allerdings um mehr als ein Zehntel gesunken.

Trotz einer Abschwächung der Weltwirtschaft haben Unternehmen im zweiten Quartal 2019 weltweit 513,8 Mrd. Dollar an ihre Anleger ausgeschüttet. Damit sind die globalen Dividendenzahlungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,1% gestiegen. Der Janus Henderson Global Dividend Index erreichte folgerichtig mit 191,0 Punkten einen neuen Rekordstand. Das bereinigte Wachstum lag bei 4,6% und damit leicht unter dem langfristigen Durchschnitt.

Europa schwächelt

In Europa ist das zweite Quartal besonders wichtig. 70% der jährlichen Ausschüttungen entfallen fallen hier von April bis Juni an. Mit einem bereinigten Dividendenwachstum von 2,6% zu, war Europa im 2. Quartal mit Abstand das Schlusslicht unter den Regionen. Mit 5,3% fiel das Wachstum in den USA mehr als doppelt so hoch aus. In Japan lag das bereinigte Dividendenwachstum sogar bei 6,8%.

Deutliches Minus in Deutschland

Besonders enttäuschend verlief die Entwicklung in Deutschland. Zwar schafften es mit Allianz und Daimler zwei Unternehmen in die weltweite Top 10 der Dividendenzahler. Insgesamt haben deutsche Unternehmen im Vergleich in absoluten Zahlen aber 10,7% weniger ausgeschüttet als im Vorjahresquartal. Insbesondere die Automobilindustrie hat die Dividendenzahlungen gekürzt. Das um die Wechselkurseffekte bereinigte Wachstum lag zumindest in etwa auf europäischem Niveau.

Globale Prognose für 2019 bleibt unverändert

Trotz einiger regionaler Schwächen wie etwa in Deutschland bleibt Janus Henderson für das Gesamtjahr zuversichtlich. Die Experten prognostizieren für 2019 unverändert Dividendenzahlungen von 1,43 Bio. Dollar. Das würde einem absolutem Plus von 4,2% im Vergleich zu 2018 entsprechen. Auf bereinigter Basis würden die weltweiten Dividendenausschüttungen damit sogar um 5,5% steigen. (mh)

Bild: © Torbz – stock.adobe.com

 

Bundesregierung nimmt Vermögensanlagen an die Kandare

Nach dem Skandal um die Containergesellschaft P&R will die Bundesregierung den grauen Kapitalmarkt neu regulieren. Dazu hat sie nun ein umfassendes Maßnahmenbündel vorgestellt, mit dem vor allem die Auflage und der Vertrieb Vermögensanlagen verschärft werden sollen.

Die Insolvenz des Containergesellschaft P&R hat den grauen Kapitalmarkt wieder auf die politische Agenda gerückt. Bundesfinanz- und Bundesjustizministerium haben nun ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgestellt, dass den Anlegerschutz in Deutschland verbessern soll. Es enthält insgesamt neun Maßnahmen.

Die neun Maßnahmen im Überblick:
  • Abschaffung unvollständiger Verkaufsprospekte
  • Verbot von Blindpool-Konstruktionen bei Vermögensanlagen
  • Beschränkung des Vertriebs von Vermögensanlagen auf beaufsichtigte Vermittler
  • Bessere Prüfungsmöglichkeit der Rechnungslegung von Vermögensanlagenemittenten
  • Verpflichtende Mittelverwendungskontrolle durch unabhängigen Dritten im Fall von Direktinvestments
  • Konsequente Nutzung der Produktinterventionsbefugnis bei Vermögensanlagen
  • Abschaffung der bloßen Registrierungsmöglichkeit bei geschlossenen Publikumsfonds
  • Übertragung der Aufsicht über freie Finanzanlagenvermittler auf BaFin
  • Verstärkte BaFin-Aktivitäten zur Verbraucherbildung im Bereich Vermögensanlagen
Fokus auf Vermögensanlagen

Zwar betreffen einzelne Maßnahmen auch geschlossene Fonds und den Finanzlagenvertrieb im Allgemeinen. Die Mehrzahl zielt aber auf den grauen Kapitalmarkt ab. „Wir trocknen den Sumpf des grauen Kapitalmarktes weiter aus”, sagte Justiz-Staatssekretär Gerd Billen am Donnerstag bei der Vorstellung der Pläne. Besonders im Fokus der Regierungspläne stehen Vermögensanlagen. Diese sollen nicht verboten, aber deutlich stärker reguliert werden. „Die Menschen sollen weiter Vermögensanlagen kaufen, aber es soll einen klareren und anspruchsvolleren Rahmen dafür geben“, so Finanz-Staatssekretär Jörg Kukies.

Verbot von Blindpools

In Zukunft sollen Direktinvestments beispielsweise durch unabhängige Anwälte oder Wirtschaftsprüfer verpflichtend kontrolliert werden. Sie sollen prüfen, ob die Sachwerte wie etwa Container tatsächlich existieren. Auf der Produktebene sollen Blindpool-Konstruktionen verboten werden, da Anleger dort nicht genau erfahren, wofür das Geld eingesetzt wird. Anbieter hätten das in der Vergangenheit genutzt, um Anleger zu täuschen.

Unvollständige Verkaufsprospekte nicht mehr zulässig

Auch unvollständige Verkaufsprospekte sind zukünftig nicht mehr zulässig. Bisher war es möglich, einzelne Angebotsbedingungen wie etwa die Höhe der Zinszahlungen nicht bei der Prospektbilligung durch die BaFin anzugeben und erst bei Angebotsbeginn nachzutragen. Diese Möglichkeit besteht in Zukunft nicht mehr. Das Bundesfinanzministerium begründet diesen Schritt damit, dass die Kalkulation von Prognosen ohne die Angabe von Angebotsbedingungen wie Zinszahlung, Kaufpreis und Rückkaufpreis gerade bei Direktinvestments kaum sinnvoll zu treffen sei.

Bessere Kontrolle durch die BaFin

Für mehr Sicherheit und Vertrauen soll darüber hinaus sorgen, dass die BaFin bei Verdachtsmomenten mehr Eingriffsmöglichkeiten erhält. Die Befugnis zur Anordnung von Sonderprüfungen der Rechnungslegung wird daher ergänzt durch das Recht, Auskünfte und die Vorlage von Unterlagen verlangen zu können – und zwar nicht erst zum Zweck der Durchführung der Sonderprüfung, sondern bereits zur Klärung im Vorfeld. Bei erheblichen Bedenken für den Anlegerschutz soll die Aufsichtsbehörde sogar die Vermarktung, den Vertrieb und den Verkauf der Vermögensanlagen beschränken oder verbieten können.

Vertrieb nur noch über Vermittler und Finanzinstitute

Auch Vermittler spielen bei den neuen Regeln eine zentrale Rolle. Wie bereits bekannt sollen die rund 38.000 freien Finanzvermittler in Deutschland unter die Aufsicht der BaFin gestellt werden. Damit soll eine „einheitliche und qualitativ hochwertige Finanzaufsicht im Bereich der Finanzanlagenvermittlung“ erreicht werden.

Die BaFin-Aufsicht wird dann auch auf den Vertrieb von Vermögensanlagen zutreffen, denn das Maßnahmenpaket zum Anlegerschutz sieht ebenfalls vor, dass nur noch laufend beaufsichtigte Vermittler und Finanzinstitute Vermögensanlagen verkaufen dürfen. Dadurch soll die Aufklärung der Anleger verbessert und zugleich der Vertrieb von offenen Investmentfonds, Alternativen Investmentfonds und Vermögensanlagen vereinheitlicht werden.

BaFin soll aktiver aufklären

Nicht nur Vermittlern, sondern auch der BaFin lässt die Bundesregierung eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Verbraucherbildung zukommen. Die Finanzaufsicht soll ihre Aktivitäten zur Verbraucheraufklärung in den Bereichen Bankgeschäfte und Kredite, Geldanlage und Wertpapiere sowie Versicherungen und Altersvorsorge intensivieren, indem der Aufklärungsbedarf zielgerichtet identifiziert wird und Aufklärungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dazu werden verstärkt Verbrauchererhebungen durchgeführt, die auch die Bereiche der Vermögensanlagen und der geschlossenen Publikumsfonds umfassen. (mh)

Das gesamte und ausführliche Maßnahmenpaket zur weiteren Stärkung des Anlegerschutzes ist zu finden unter: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Internationales_Finanzmarkt/2019–08–15-massnahmenpaket-anlegerschutz.html

Bild: © Gajus stock.adobe.com

 

Schroders baut deutsches Portfoliomanagement auf

Schroders hat für seine Frankfurter Niederlassung die Portfoliomanagement-Lizenz erhalten und verwaltet ab sofort auch von Deutschland aus aktiv Investmentfonds und Mandate. Zum Start hat der britische Investment-Manager bereits zwei Multi-Asset-Fondsmanager eingestellt.

Die Frankfurter Niederlassung des britischen Investment-Managers Schroders verwaltet mit der Genehmigung der Aufsichtsbehörden ab sofort aktiv in Deutschland Investmentfonds und Mandate. Das von Achim Küssner, geschäftsführender Direktor Deutschland, Österreich und CEEMED geleitete Büro baut zunächst das Portfoliomanagement im Bereich Multi-Asset auf.

Fondsmanagerduo zum Start

Zum Start hat Schroders Fondsmanager Ingmar Przewlocka nach Frankfurt geholt, der vor gut einem Jahr das global tätige Multi-Asset-Team von Schroders in London verstärkt hatte. Przewlocka verfügt über mehr als 20 Jahre Anlageerfahrung und einen hervorragenden Track Record. Er war unter anderem als Portfoliomanager bei MEAG Munich Ergo Asset Management zuständig für den MEAG EuroErtrag und darüber hinaus Gründungsmitglied und Chief Investment Officer bei der Multi-Asset-Boutique Skalis.

Stärkung des Standorts Deutschland

Darüber hinaus wechselt Fondsmanager Philippe Bertschi von der Züricher Schroders-Dependance nach Frankfurt und stärkt damit die zugehörigen Kompetenzen. Bertschi ist bereits seit 2014 im Multi-Asset-Team von Schroders tätig. Zuvor war er bei Credit Suisse und Towers Watson. „Das Multi-Asset-Team mit Ingmar Przewlocka und Philippe Bertschi markiert den Start unseres Portfoliomanagements in Deutschland“, kommentiert Achim Küssner, Geschäftsführer der Schroder Investment Management GmbH. Im Laufe des Jahres sollen zusätzliche Fondsmanager in weiteren Anlageklassen folgen. Der Aufbau des Portfoliomanagements in Frankfurt ist laut Küssner ein wichtiger Schritt zur Stärkung des Standorts. (mh)

Bild: © Nikolay N. Antonov - stock.adobe.com

 

Immobilienfonds verdoppeln Absatz innerhalb eines Jahres

Der deutschen Fondswirtschaft sind im ersten halben Jahr 42 Mrd. Euro zugeflossen. Das geht aus Zahlen des Fondsverbands BVI hervor. Besonders gut hat sich das Geschäft mit Immobilienfonds entwickelt. Ihr Absatz hat sich in etwa verdoppelt.

Die deutsche Fondswirtschaft erzielte im ersten Halbjahr ein Neugeschäft von netto 41,9 Mrd. Euro. Das ist sogar noch etwas mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres, als ihr 40,6 Mrd. Euro zuflossen. Das Neugeschäft stammt überwiegend von offenen Spezialfonds, die 38,3 Mrd. Euro einsammelten. In offene Publikumsfonds flossen netto 1,8 Mrd. Euro, in geschlossene Fonds rund 1,7 Mrd. Euro. Freie Mandate verzeichneten dagegen unter dem Strich keine neuen Gelder.

3,23 Bio. Euro verwaltetes Vermögen

Seit Jahresanfang ist das von den Fondsgesellschaften verwaltete Vermögen von 2,95 auf 3,23 Bio. Euro gestiegen. Das entspricht einem Anstieg um 9%. Von dem Gesamtvermögen entfallen 1.772 Mrd. Euro auf offene Spezialfonds, 1.053 Mrd. Euro auf offene Publikumsfonds, 390 Mrd. Euro auf freie Mandate und 11 Mrd. Euro auf geschlossene Fonds.

Immobilienfonds führen Absatzliste der Publikumsfonds an

Bei den offenen Publikumsfonds waren Immobilienfonds mit Abstand am begehrtesten. Von Anfang Januar bis Ende Juni 2019 verbuchten sie Nettfozuflüsse von 6,1 Mrd. Euro. Damit haben sie ihr starkes Vorjahresergebnis von 2,8 Mrd. Euro mehr als doppelt. Insgesamt ist das von Immobilienfonds verwaltete Nettovermögen in den letzten zwölf Monaten um 11% auf 104 Mrd. Euro gewachsen.

Abflüsse bei Renten- und Geldmarktfonds

Aktienfonds erhielten im ersten Halbjahr hingegen netto nur 0,7 Mrd. Euro neue Gelder. Insgesamt verwalten sie mit 385 Mrd. Euro aber weiter das meiste Vermögen innerhalb der offenen Publikumsfonds. Mischfonds verzeichneten 0,3 Mrd. Euro neue Gelder. Rentenfonds und Geldmarktfonds belasteten mit insgesamt 3 Mrd. Euro Abflüssen den Absatz der Publikumsfonds. Allein aus Euro-Kurzläufer-Rentenfonds flossen 7,2 Mrd. Euro. (mh)

Bild: © zephyr_p – stock.adobe.com
 

Wie problematisch sind Aktienrückkäufe?

5 Bio. Dollar haben allein die Unternehmen des S&P 500 in den vergangenen zehn Jahren in Aktienrückkäufe gesteckt. Das zeigt eine Analyse von Flossbach von Storch. Die Experten geben darin auch eine Einschätzung dazu, wie problematisch Aktienrückkäufe in einer solchen Höhe sind.

Thomas Lehr, Kapitalmarktstratege bei Flossbach von Storch, hat sich in einer aktuellen Analyse mit den in der Kritik stehenden Aktienrückkäufen großer Konzerne beschäftigt. Dem Experten zufolge haben die Unternehmen des amerikanischen S&P 500 in den vergangenen zehn Jahren fast 5.000 Mrd. Dollar in Aktienrückkäufe gesteckt. Diese Programme stoßen bei einigen Marktbeobachtern auf Kritik, da sie den Markt verzerren und die Aktienkurse künstlich in die Höhe treiben würden.

Haltlose Vorwürfe

Lehr hält Kritik oder gar Panikmachen aufgrund der massiven Aktienrückkäufe jedoch weitestgehend für unbegründet. Sie seien vielmehr eine absolut legitime Unternehmensstrategie. Von einem konstruierten Börsenboom, könne keine Rede sein. Vielmehr sei die hohe Zahl der Aktienrückkäufe eine logische Folge der US-Steuerreform. Hatten viele Unternehmen ihre Gewinne zuvor im Ausland geparkt, würden sie diese nun in die USA zurückholen und nicht zuletzt mangels lohnender Investitionsprojekte in Aktienrückkäufe investieren.

Amerikanische Besonderheit

Wenn die Unternehmen keine lohnendere Verwendung für ihre Barmittel fänden, ist es laut Lehr legitim, sie an die Eigentümer, sprich Aktionäre, zurückzugeben. Das könne zwar auch in Form einer Dividende geschehen wie es in Europa üblich ist, sei aber in der USA unüblich und für Anleger zudem steuertechnisch oft nachteiliger als Aktienrückkäufe. Aktienrückkäufe wegen dieser nationalen Eigenheit zu verdammen, ist in Lehrs Augen nicht gerechtfertigt. Der Vorwurf der Schuldenfinanzierung sei ohnehin haltlos, da der Anteil, den Unternehmen von ihren Gewinnen in Aktienrückkäufe stecken, seit der Jahrtausendwende in etwa stabil sei. (mh)

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ETF-Nachfrage springt in die Höhe

ebase hat aktuelle Zahlen zur Nachfrage nach ETFs veröffentlicht. Demnach haben die Kunden der B2B-Direktbank in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres die ETF-Nachfrage auf ein neues Rekordhoch getrieben. Vor allem im Juli waren die passiven Indexfonds gefragt.

Die Kunden der European Bank for Financial Services (ebase) haben zwischen Januar und Ende Juli im Schnitt mehr als drei Mal so viele ETF-Anteile gekauft wie verkauft. Darüber hinaus bewegte sich auch die Handelsaktivität auf Rekordniveau. Die passiven Investmentfonds befinden sich bei deutschen Anleger somit weiter klar auf dem Vormarsch. ebase will auf diese Tatsache mit einem weiteren Ausbau des ETF-Angebotes von aktuell etwa 800 auf 1.300 ETFs reagieren.

ETF-Rekordmonat Juli

 

ETF-Nachfrage springt in die Höhe

Besonders im Juli waren ETFs beliebt. Über den gesamten Monat hinweg haben die Mittelzuflüsse die Mittelabflüsse um mehr als das Fünffache übertroffen (siehe Grafik). „Der bereits seit Jahren bestehende Trend zu Anlagen in Exchange Traded Funds (ETFs) hat sich in letzter Zeit noch einmal merklich beschleunigt. Bei den ebase Kunden bewegt sich die Nachfrage auf Rekordniveau, im Juli wurden beispielsweise mehr als fünf Mal so viele ETF-Anteile gekauft wie verkauft“, kommentiert Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase.

 

Mehr als nur noch Standardindizes

Innerhalb der ETF-Landschaft macht ebase einen Wandel aus. Konzentrierte sich die Nachfrage vor einigen Jahren noch stark auf wenige sehr bekannte Indizes wie Dax und MSCI World, greifen die Kunden heut vermehrt auf ein breites Spektrum an Indizes zurück. „Beispielsweise war der MSCI World Minimum Volatility Index nach dem klassischen MSCI World der 2019 bisher am häufigsten gehandelte Index. Auch dies belegt die Reife des Marktes und das gestiegene Informationsniveau der Anleger“, so Geyer. (mh)

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