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Schweizer Vermögensverwalter startet neuen Rentenfonds

Cape Capital hat in Kooperation mit Universal-Investment den UI Cape Credit Fonds aufgelegt. Das Investmentuniversum des Fonds besteht aus Anleihen größerer und solider europäischer Unternehmen. Reine Zinsrisiken sollen größtenteils abgesichert werden und die Rendite dadurch vor allem von Kreditrisiken abhängen.

Der Schweizer Vermögensverwalter Cape Capital und die deutsche Fondsservice-Plattform Universal-Investment lancieren einen neuen Rentenfonds, der Kreditrisiken von mehrheitlich europäischen bonitätsstarken Unternehmen aktiv steuert und dabei einen laufenden Ertrag von 200 Basispunkten p. a. über dem Drei-Monats-Euribor anstrebt.

Strategie seit über zehn Jahren im Einsatz

Der UI Cape Credit Fonds setzt auf eine Strategie, die Cape Capital seit über zehn Jahren in der Schweiz einsetzt. Diese soll nun Investoren in ganz Europa angeboten wird. Der Fonds steuert Kreditrisiken innerhalb eines Universums, welches aus größeren und soliden europäischen Firmen besteht, die von den international anerkannten Ratingagenturen als Investment Grade eingestuft werden.

Keine Kompromisse bei der Qualität der Emittenten

Reine Zinsrisiken werden größtenteils abgesichert, während Fremdwährungsrisiken vollständig eliminiert werden. Der Fonds geht bewusst Kapitalstrukturrisiken ein, um den laufenden Ertrag zu erhöhen. Dabei sollen aber keine Kompromisse bei der Qualität der Emittenten innerhalb des Anlageuniversums eingegangen, um das effektive Ausfallrisiko deutlich zu minimieren. Die Strategie kann auch auf liquide derivative Instrumente zurückgreifen, sofern diese das Risiko/Ertragsverhältnis verbessern.

Kreditrisiken statt Zinsrisiken

Das Zinsänderungsrisiko wird durch Zinsswaps generisch auf einen Korridor von ein bis zwei Jahren reduziert, um den Einfluss steigender oder sinkender Zinsen abzufedern. Bei einer angestrebten Kreditduration von drei bis fünf Jahren soll das zu einem Auszahlungsprofil führen, das viel stärker von den Kreditrisiken als von Zinsrisiken beeinflusst wird. Darüber hinaus sollen auch ESG-Kriterien eine wichtige Rolle spielen. (mh)

Bild: © brusinarn – stock.adobe.com

 

ODDO BHF AM startet neuen Laufzeitfonds

ODDO BHF AM hat einen neuen Laufzeitfonds aufgelegt. Der ODDO BHF Global Target 2026 ist der elfte Laufzeitfonds der Gesellschaft und investiert in Anleihen mit einem Rating zwischen BB+ und B, insbesondere in Hochzinsanleihen.

ODDO BHF AM schreibt seine Laufzeitfonds-Serie fort. Die Gesellschaft hat mit dem ODDO BHF Global Target 2026 ihren insgesamt elften Laufzeitfonds aufgelegt. Der Fonds ist bis zum 30.12.2020 zur Zeichnung offen. Der Vorgängerfonds ODDO BHF Haut Rendement 2025 mit einem Nettovermögen von über 1 Mrd. Euro wurde hingegen am 30.09.2019 für Zeichnungen geschlossen.

Fokus auf Hochzinsanleihen

ODDO BHF Asset Management legt seit 2009 Fonds dieser Art aufgelegt. Aktuell verwaltet ODDO BHF Asset Management ein Volumen von mehr als 2,3 Mrd. Euro in Laufzeitstrategien. Der neue ODDO BHF Global Target 2026 investiert in Anleihen mit einem Rating zwischen BB+ und B-. Der Anlageschwerpunkt liegt auf spekulativen Titeln wie Hochzinsanleihen, die spätestens am 01.07.2027 fällig werden. Der Fonds soll regional breit diversifiziert sein und bis zu 40% außerhalb der OECD-Länder investieren.

„Buy-and-Maintain“-Ansatz

Verantwortlich für die Titelauswahl ist ein zweiköpfiges Fondsmanagement-Team unter der Leitung von Olivier Becker. Unterstützt werden sie dabei von einem achtköpfigen Analystenteam. Grundlage hierfür bilden ein stringenter Investmentprozess und eingehende Fundamentalanalysen. Verfolgt wird ein „Buy-and-Maintain“-Ansatz, bei dem jeder im Portfolio vertretene Emittent kontinuierlich beobachtet wird. (mh)

Bild: © Thomas Reimer – stock.adobe.com

 

UBP startet Long/Short-Technologiefonds

Union Bancaire Privée (UBP) hat einen neuen Fonds vorgestellt. U Access (IRL) Shannon River UCITS investiert dynamisch und opportunistisch in kleine und mittlere Technologieunternehmen. Im Fokus stehen unter anderem auf technologische Innovationen und Konsumverhalten.

Union Bancaire Privée (UBP) hat einen neuen Fonds auf ihrer alternativen UCITS-Plattform aufgelegt. Der U Access (IRL) Shannon River UCITS ist auf Technologie im weiten Sinne fokussiert und verfolgt eine Long/Short Aktienstrategie. Der Fonds wurde in Zusammenarbeit mit Shannon River Capital aus New York entwickelt. Gemanagt wird der U Access (IRL) Shannon River UCITS wird von Spencer Waxman, CIO und Gründungspartner von Shannon River.

Kleine und mittlere Unternehmen im Fokus

Der neue Fonds im UCITS-Format investiert nach einem dynamischen und opportunistischen Ansatz in kleine und mittlere Unternehmen in der Technologiebranche und den damit verbundenen Sparten, um Preisineffizienzen dieser SMID Caps zu nutzen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Bereichen, die technologiebasierte disruptive Veränderungen durchlaufen, wie geistiges Eigentum, Software, Medien, Unterhaltungsindustrie, Ausrüster, Konnektivität und Logistik.

Technologische Innovation und Konsumverhalten

Neben einer Analyse der Fundamentaldaten konzentriert sich das Research auf die Faktoren technologische Innovation und Konsumverhalten. „Technologie im weiten Sinne bietet unseres Erachtens ein fruchtbares Ökosystem und zahlreiche, langfristige Anlagechancen in Wachstumsaktien im SMID Cap Bereich, die vom Markt falsch eingepreist wurden“, kommentiert Nicolas Faller, Co-CEO Asset Management der UBP die Auflage des Fonds. Zudem würden Spencer Waxman und sein Team zu den beeindruckendsten Firmen dieser Branche zählen. (mh)

Bild: © Looker_Studio – stock.adobe.com

 

Nachhaltige Finanzberatung: Zeit zu handeln

Die EU macht Ernst. Um die Klimaziele zu erfüllen und künftig ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erreichen, sollen die Kapitalströme umgelenkt werden. Das Ziel sind verstärkte Investitionen in Unternehmen, die nachhaltig aufgestellt sind. Das hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsalltag von Finanzberatern.

Von Steffen Merker, Leiter Nachhaltige Investments und Fondsmanager bei der LBBW Asset Management

Es ist offensichtlich: Die Menschheit lebt derzeit über ihre Verhältnisse. Bereits am 29.07. dieses Jahres hatte die Weltbevölkerung all jene natürlichen Ressourcen verbraucht, welche die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren und somit nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Das hat die Organisation Global Footprint Network berechnet. Der entsprechende Earth Overshoot Day beziehungsweise Weltüberlastungstag ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer weiter nach vorne gerückt. Insbesondere der Lebensstil der Menschen in den reichen Industrienationen trägt zum raschen Verbrauch der natürlichen Ressourcen bei. So waren beispielsweise die Ressourcen in Deutschland bereits am 03.05. dieses Jahres aufgebraucht.

Auch wenn man die Berechnungsmethoden des Earth Overshoot Days in Teilen hinterfragen kann, steht eines fest: Die Menschheit verbraucht die vorhandenen Ressourcen in überproportionaler Weise und beeinflusst damit auch massiv das Klima. Experten des UN-Weltklimarates IPCC weisen darauf hin, dass menschliche Aktivitäten bereits zu einer Erderwärmung von 1,0 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter beigetragen haben. In einem Bericht haben die Forscher vor Kurzem darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen, weil die Folgen der Klimaveränderungen ansonsten noch drastischer wären.

EU definiert Handlungsempfehlungen

Zeit zu handeln also. Das hat auch die EU-Kommission erkannt. Im März 2018 hat sie einen Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums vorgelegt, der seitdem kontinuierlich weiterverfolgt und ausgearbeitet wurde. Die Kommission verfolgt damit im Grunde drei Ziele: Sie will innerhalb der EU die Transparenz und die Langfristigkeit der Finanz- und Wirtschaftstätigkeit fördern, sich für finanzielle Risiken wappnen, die sich aus dem Klimawandel, der Ressourcenknappheit, der Umweltzerstörung und sozialen Problemen ergeben, und die Kapitalflüsse hin zu nachhaltigen Investments lenken. Letzteres ist nach Ansicht von Experten auch nötig, um die Erderwärmung einzudämmen.

Die ökonomisch größte Gefahr

Ökonomisch betrachtet besteht die größte Gefahr für das Klima darin, dass zu viel Geld in CO2-intensive und zu wenig Geld in CO2-arme Technologien und Branchen fließt. In diesem Fall wären die Klimaziele der EU in Gefahr. Und die will die neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen weiter verschärfen. Vor ihrer Wahl hatte sie vorgeschlagen, die Treibhausgasemissionen in der EU bis zum Jahr 2030 nicht nur, wie bislang vorgesehen, um 40%, sondern um 50% gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 zu senken und bis 2050 eine Klimaneutralität in der EU herzustellen.

Auswirkungen für Finanzberater

Die Pläne der EU haben auch Auswirkungen für Finanzberater, denn was auf den ersten Blick vielleicht etwas vage klingen mag, wird in Form von Gesetzesvorschlägen immer konkreter. So sollen Finanzberater in Zukunft zum Beispiel verpflichtet werden, die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden zu erfragen. Diese Verpflichtung soll in die Richtlinien MiFID II und IDD eingearbeitet werden und spätestens ab 2020 gelten. Die Antworten ihrer Kunden sollen die Finanzberater dann in Empfehlungen für passende Finanzinstrumente umsetzen. Die EU ist dabei, dafür eine sogenannte Taxonomie zu entwickeln, mit der sich klassifizieren lässt, wie nachhaltig ein Finanzprodukt ausgerichtet ist. Bei Aktien- oder Rentenfonds etwa soll offengelegt werden können, wie hoch der prozentuale Anteil der Wertpapiere im Fonds ist, der die Vorgaben der EU-Taxonomie als nachhaltiges Investment erfüllt.

Nachfrage nach nachhaltigen Investmentlösungen steigt

Finanzberater können davon ausgehen, dass sich in der Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden ein steigender Wunsch nach nachhaltigen Investments niederschlagen wird. 2018 ist das Volumen der nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 28% auf insgesamt 219,1 Mrd. Euro angewachsen und hat damit ein Rekordniveau erreicht. Und die Nachfrage wird in den kommenden Jahren weiter wachsen. In der Finanzberatung ist das Thema Nachhaltigkeit damit längst kein Nischenthema mehr, sondern wird immer mehr zum „Mainstream“.

Nachhaltigkeit muss keine Rendite kosten

Ein gutes Argument für den Privatanleger sind dabei neben der emotionalen Rendite – nämlich der Gewissheit, gemäß den eigenen Werten zu investieren und zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen – auch die tatsächlichen Renditechancen. Nachhaltiges Investieren muss schließlich nicht zulasten der Rendite gehen. Zahlreiche Studien zeigen, dass sich nachhaltige Fonds in puncto Performance nicht hinter herkömmlichen Fonds verstecken müssen. So hat etwa der LBBW Global Warming in den vergangenen zehn Jahren eine Rendite von 185% erzielt. Der Fonds ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass Anleger mit Fonds­lösungen bereits gezielt auf bestimmte Nachhaltigkeitsaspekte setzen können. Der Aktienfonds investiert über­wiegend in Aktien von Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die der globalen Erderwärmung entgegenwirken oder deren Folgen abmildern. Anleger, die eher eine einer Vermögensverwaltung ähnlichen Anlagemöglichkeit suchen, können auf Mischfonds wie den LBBW Multi Global Plus Nachhaltigkeit zurückgreifen. Der Fonds kombiniert die langjährige Erfahrung in der Asset-Allokation mit der Nach­haltigkeitsexpertise der LBBW Asset Management.

Nachhaltige Investments können Portfoliorisiken senken

Doch ganz gleich, für welche nachhaltige Investmentlösung sich die Anleger entscheiden. Ein Umdenken und eine Überprüfung des Portfolios sind in jedem Fall ratsam. So können sie Risiken vermeiden – zum Beispiel die Gefahr von „stranded assets“ („gestrandete Vermögenswerte“), die durch die Begrenzung der Förderung fossiler Reserven im Zuge der Erreichung der UN-Klimaziele entstehen können. Das hat folgenden Hintergrund: Um die CO2-Emissionen in die Atmosphäre zu verringern, müssen Unternehmen in der EU für den Ausstoß von Kohlendioxid CO2-Zertifikate erwerben. Im Sinne der Klimaziele werden diese Zug um Zug verknappt und verteuert.

Anlagegefahr einer „Carbon Bubble“

Ein im April 2018 von Carbon Trackers veröffentlichter Bericht prognostiziert, dass sich die CO2-Preise in der EU bis 2021 verdoppeln, bis 2030 sogar vervierfachen werden. Unternehmen, die fossile Brennstoffe anbieten oder verbrauchen, müssen daher ihre Geschäftsmodelle überdenken. Für Anleger ergibt sich damit die Gefahr einer „Carbon Bubble“, also einer nicht mehr den Risiken angemessenen Bewertung von Unternehmen, die fossile Brennstoffe herstellen oder verkaufen. Große Investoren wie etwa der Norwegische Pensionsfonds, der ein Vermögen von rund 895 Mrd. Euro verwaltet, haben daraus bereits Konsequenzen gezogen und ihre Beteiligungen an Kohleunternehmen abgestoßen. Weitere institutionelle Investoren wie zum Beispiel die Versicherer Allianz und AXA sind diesem Beispiel eines „Divestments“ gefolgt. Ein Wertpapierdepot, das dem Klimaschutz dient, liegt damit unter Rendite- und Risikogesichtspunkten zunehmend auch im Interesse von Privatanlegern – und ihrer Finanzberater.

Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 09/2019, Seite 70f und in unserem ePaper.

Bild: © farizun amrod – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Steffen_Merker

Investmentfonds sind ein Verkaufsschlager

Trotz einer schwankenden Marktentwicklung sind Investmentfonds derzeit ein Absatzrenner. Das zeigt das aktuelle ebase Fondsbarometer. Demnach haben die Fondskäufe die Verkäufe im dritten Quartal 2019 deutlich überstiegen. Die gefragtesten Asset-Klassen waren Aktien- und Mischfonds.

Im dritten Quartal 2019 haben die Kunden der European Bank for Financial Services (ebase), ungeachtet einer eher volatilen Marktentwicklung, ihre Fondsbestände erneut deutlich ausgebaut. „Für 2019 kann man eine sehr robuste Nachfrage nach Investmentfonds konstatieren. Auch im dritten Quartal haben die Kunden der ebase wieder deutlich mehr Fondsanteile gekauft als verkauft“, kommentiert Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase.

Nicht nur Fondsbesitzer kaufen zu

Geyer zufolge haben nicht nur Fondsbesitzer ihre Bestände weiter ausgebaut, sondern mehr und mehr Menschen auf Investmentfonds gesetzt. „Ein wichtiger Faktor für diese Entwicklung ist sicherlich das Niedrigzinsumfeld“, so Geyer weiter. Die Handelshäufigkeit bewegte sich im Dreimonatsdurchschnitt in etwa auf dem mittleren Niveau des letzten Jahres.

Die Tops und Flops der Fonds

Die gefragtesten Asset-Klassen waren Aktien- und Mischfonds. Die Kaufquotienten lagen hier bei 1,04 bzw. 1,32. Im Bereich der Aktienfonds wurden dabei insbesondere global sowie in den USA investierende Fonds gesucht. Fonds, die in erster Linie in Unternehmen in Europa und speziell Deutschland anlegen, wurden dagegen überwiegend verkauft. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Mischfonds, auch hier waren weltweit anlegende sowie auf die USA fokussierte Fonds am gefragtesten. Rentenfonds wurden dagegen im dritten Quartal in Summe etwas häufiger verkauft als gekauft. Der Kaufquotient lag hier bei 0,93. Dabei trennten sich die ebase Kunden vor allem von auf Europa fokussierten Fonds. Besonders beliebt waren zudem ETFs. Sie wurden im dritten Quartal rund dreieinhalb Mal so viel gekauft wie verkauft. (mh)

Bild: © Monster Ztudio – stock.adobe.com

 

Signal-Iduna-Tochter kauft Geschäft mit Vermögensverwaltern von Berenberg

Die Privatbank Berenberg trennt sich von ihrem Geschäft mit unabhängigen Vermögensverwaltern. Käufer ist das Bankhaus Donner & Reuschel. Die Hamburger Tochter der Signal Iduna erhält damit Zugriff auf rund 160 unabhängige Vermögensverwalter, die für ihre Kunden rund 8 Mrd. Euro verantworten.

Berenberg betreut derzeit etwa 160 unabhängige Vermögensverwalter mit einem Volumen von 8 Mrd. Euro. Diese werden zukünftig von der Signal-Iduna-Tochter Donner & Reuschel betreut. Wie beide Hamburger Bankhäuser mitteilen, haben sie einen entsprechenden Vertrag über den Verkauf des Vermögensverwaltergeschäfts von Berenberg unterzeichnet.

Depotbank und Verwahrstelle

Der Verkauf steht zwar noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Aufsichtsbehörden, soll aber schon Anfang 2020 erfolgen. Über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Die Privatbank Berenberg fungiert in diesem Geschäftsfeld als Depotbank für die Kunden der unabhängigen Vermögensverwalter. Darüber hinaus ist Berenberg als Verwahrstelle für die Fonds der unabhängigen Vermögensverwalter bei fünf Kapitalverwaltungsgesellschaften tätig. Sie begleitet die Anbieter unter anderem beim Auflegen von Fonds und unterstützt bei Marketing und Vertrieb.

Konzentration auf das Kerngeschäft

Das Geschäftsfeld Vermögensverwalter Office umfasst insgesamt 32 Mitarbeiter an den Standorten Hamburg, Luxemburg, München und Frankfurt. Sie alle sollen ein Angebot von Donner & Reuschel erhalten, ihre Tätigkeit unter dem neuen Inhaber fortzusetzen. „Wir wollen das Wachstum in unseren Kerngeschäftsfeldern […] forcieren und regulatorische Komplexität reduzieren. Daher haben wir uns in letzter Zeit von Nicht-Kernaktivitäten getrennt. Dieser Prozess ist nun abgeschlossen“, begründet Dr. Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter von Berenberg, den Verkauf. Keine Auswirkungen soll der Verkauf derweil auf das Wealth Management haben. Berenberg will es stattdessen sogar weiter ausbauen. (mh)

Bild: © mikefoto58 – stock.adobe.com

 

Geld anlegen wie Greta: Vermögensverwalter startet neues Anlagekonzept

Der Leipziger Vermögensverwalter Klingenberg & Cie. hat eine neues Anlagekonzept namens Gretas Choice vorgestellt. Es setzt auf nachhaltige, klimafreundliche, verantwortungsbewusste Investments und soll zudem mit niedrigen Kosten, Flexibilität und Bequemlichkeit punkten.

Geld Anlage wie Greta. Unter diesem Motto bietet der Leipziger Vermögensverwalter Klingenberg & Cie. ein neues nachhaltiges Anlagekonzept an. Die Gretas Choice Vermögensverwaltung investiert in klima- und umweltfreundliche, nachhaltige, sozialverträgliche Geldanlagen sowie Anlagen die strengen ESG-Kriterien entsprechen oder die SDG-Ziele der UNO verfolgen. Dazu zählen unter anderem die Bekämpfung von Hunger und Krankheiten und die Verbesserung der Trinkwasserversorgung sowie eine bessere Bildung.

Für Junge, Kinder und Enkelkinder

Die Vermögensverwaltung verzichtet zudem auf Investments in Waffen- und Rüstungsunternehmen. Gretas Choice soll Anlegern neben der finanziellen Rendite auch eine Nachhaltigkeitsrendite bieten und richtet sich insbesondere an die junge Generation und Berufsanfänger, sowie Eltern und Großeltern, die nachhaltig für ihre Kinder und Enkelkinder etwas Geld beiseitelegen möchten und ein Vermögen für die Zukunft aufbauen wollen.

Niedrige Mindestbeträge

Um möglichst viele Sparer an der grünen Geldanlage teilhaben zu lassen, wurde die Mindestanlage mit 1000 Euro niedrig angesetzt. Bei einem regelmäßigen Sparplan ist eine Anlage bereits ab 50 Euro pro Monat möglich. Die digitale Vermögensverwaltung völlig papierlos am heimischen PC, Tablet oder Smartphone über die Webseite www.gretas-choice.de abgeschlossen werden. Diese Digitalisierung soll nicht nur umweltfreundlich Papier sparen, sondern auch die Kosten sehr niedrig halten. Auf Ausgabeaufschläge, Transaktionskosten und Depotgebühren verzichtet Klingenberg & Cie. (mh)

Bild: © Nicola – stock.adobe.com

 

Neues FinTech Scorable will Finanzkrisen voraussagen

Das neue Berliner FinTech Scorable will mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) Finanzkrisen voraussagen und Anlegern dadurch dabei helfen die nächste Krise zu meistern. Als Investor ist unter anderem der Versicherungskonzern Talanx mit an Board.

Mit Scorable ist ein neues FinTech aus Berlin an den Start gegangen. Das Start-up will das Kreditrisiko von Anleihen mit KI analysieren. Scorable nutzt hierzu verschiedene Datenquellen, wie zum Beispiel Finanznachrichten, Geschäftszahlen, Marktpreise und Kredit-Ratings und ermittelt deren Einfluss auf die Bonität eines Unternehmens. Das Geschäftsmodell soll zentrale Entwicklungen aufgreifen, die sich seit der Finanzkrise 2008 in der Finanzindustrie vollziehen: Höhere Transparenzanforderungen und verbesserte Datenanalysemethoden, um künftig ähnliche Krisen früher voraussehen zu können.

Talanx als Investor an Bord

An der Seite des jungen Unternehmens steht der Versicherungskonzern Talanx mit seiner Tochtergesellschaft Ampega Asset Management GmbH als Investor. Darüber hinaus begleitet Deloitte das FinTech als Company Builder. Zum Start richtet sich Scorable an Kunden in ganz Europa mit dem Fokus auf Deutschland, Großbritannien, Österreich, Schweiz und Frankreich.

Unterstützung bei der Risikobewertung

„Asset-Manager verwalten allein in Deutschland Summen in Milliardenhöhe und tragen eine entsprechende Verantwortung bei der Risikobewertung. Künstliche Intelligenz kann hier mit der Analyse relevanter Daten einen echten Mehrwert bei der täglichen und langfristigen Entscheidungsfindung bieten“, begründet Philippe Padrock, CFO und COO von Scorable, begründet die Notwendigkeit des eigenen Angebots.

So funktioniert Scorable

Scorable ist eine Web-Applikation, die Daten analysiert und die daraus gewonnenen Informationen in einen Score umwandelt, der aktive Asset Manager bei der Risikobewertung von Anleihe-Investments unterstützt. Quantitative und qualitative Daten werden dabei im Rahmen einer durch KI gesteuerten Analyse miteinander kombiniert.

Umfassende Datenbasis

Die herangezogenen Datenquellen reichen von Kredit-Ratings und Marktdaten bis hin zu Geschäftszahlen und tagesaktuellen Unternehmensnachrichten über die weltweit wichtigsten Emittenten von Anleihen. Auf Basis dieser Daten modelliert Scorable die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Verschlechterung der Kreditwürdigkeit kommt.

Auch qualitative Daten werden ausgewertet

Damit neben quantitativen auch qualitative Daten ausgewertet werden können, arbeitet die Applikation zudem mit der Methode des Natural Language Processing (NLP), die die Analyse von textbasierten Quellen ermöglicht. Durch die Methode der explainable AI schafft Scorable Transparenz und ermöglicht es den Anwendern, Modellinformationen zu verfolgen und zu verstehen (White Boxing). So ist für Anwender jederzeit nachvollziehbar, auf welcher Grundlage Veränderungen im Score entstanden sind. (mh)

Bild: © BigBlueStudio – stock.adobe.com

 

Goldman Sachs steigt in das europäische ETF-Geschäft ein

Goldman Sachs Asset Management (GSAM) steigt in den europäischen ETF-Markt ein. Auftaktprodukt ist ein US-Large-Cap ETF. In den kommenden Monaten soll das ETF-Angebot erweitert werden und alle wichtigen Anlageklassen und Regionen abdecken.

GSAM betritt mit der Auflage des Goldman Sachs ActiveBeta U.S. Large Cap Equity ETF den europäischen ETF-Markt. Der neu aufgelegte Fonds ist das europäische Pendant zu Goldmans US-amerikanischem Flaggschiff-ETF, dem weltweit größten multifaktoriellen Aktien-ETF mit einem verwalteten Vermögen von über 6,5 Mrd. Dollar. In den USA bietet GSAM seit September 2015 ETFs an. Mittlerweile umfasst das dortige Geschäft 19 ETFs mit einem verwalteten Vermögen von über 14 Mrd. US-Dollar.

Weitere ETFs in den nächsten Monaten

Der Goldman Sachs ActiveBeta U.S. Large Cap Equity ETF notiert zunächst an der Londoner Börse, soll aber in Kürze an weiteren europäischen Handelsplätzen zugelassen werden. Der ETF ist darauf ausgelegt, ein besseres Rendite-Risiko-Profil über einen Anlagezyklus zu bieten als traditionelle, nur nach Marktkapitalisierung gewichtete Indizes. In den nächsten sechs Monaten plant GSAM, weitere ETFs einzuführen, die einen Zugang zu zahlreichen Märkten, Assetklassen und Anlagestilen bieten.

Ergänzung des aktiven Fondsangebots

Die ETFs sollen das aktive Fondsangebot von GSAM gezielt ergänzen. „Weltweit wünschen sich unsere Kunden eine größere Auswahl für ihre Portfolios. Wir freuen uns, unsere bestehende Fondspalette mit ETFs ergänzen zu können. Wir sind überzeugt, dass sie die Portfoliokonstruktion vereinfachen und risikobereinigt überdurchschnittlich hohe Renditen liefern”, kommentiert Marie Cardoen, Leiterin des Privatkundengeschäfts in Deutschland und Österreich bei GSAM. Die Fonds sollen für Privatkunden wie institutionelle Anleger gleichermaßen relevant sein. (mh)

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Vermögensverwalter blicken mit viel Optimismus in die Zukunft

Die unabhängigen Vermögensverwalter in Deutschland blicken optimistisch in die Zukunft. Mehr als die Hälfte der Finanzprofis erwartet, dass die Geschäfte 2019/20 gut oder sehr gut laufen werden. Der Rest rechnet immerhin mit solidem Wachstum.

Eine Untersuchung des Instituts für Vermögensverwaltung (InVV) an der Technischen Hochschule Aschaffenburg unter gut 150 der 400 unabhängigen Vermögensverwalter hierzulande zeigt, dass gut jedes zweite Unternehmen davon ausgeht, dass die Geschäfte 2019/20 „gut“ oder „sehr gut“ laufen werden. Bezogen auf das abgelaufene Jahr 2018 vergaben nur rund 40% der bankenunabhängigen Finanzprofis diese beiden Bewertungen.

Stabilität bei großen Häusern

Vermögensverwalter mit Assets under Management (AuM) von mehr als 500 Mio. Euro erwarten keine deutliche Verbesserung der Geschäfte. „Das mag daran liegen, dass große Häuser die Lage in 2018 zu fast zwei Dritteln als gut oder sehr gut beurteilt haben und daher dort wenig Steigerungspotenzial vorhanden ist“, erklärt Prof. Dr. Hartwig Webersinke, Leiter des InVV.

Verbesserung bei kleinen Vermögensverwaltern

Anders sieht es bei kleineren Anbietern aus: Je geringer das verwaltete Vermögen, desto zurückhaltender die Aussichten. Dennoch erwarten gut 30 Prozent der Häuser mit AuM unter 50 Millionen Euro für die Folgejahre gute oder sehr gute Geschäfte. „Das ist ein doppelt so hoher Wert wie bei der Beurteilung von 2018“, so Webersinke, der auch Dekan für Wirtschaft und Recht an der Technischen Hochschule Aschaffenburg ist.

Branche hat noch großes Wachstumspotenzial

Chancen sieht die Branche vor allem dank des anhaltenden Personalabbaus bei den Banken, der zur Gewinnung von qualifizierten Fachkräften mit deren Kontakten führen kann, so die Studie des InVV. Zudem sorge der Umbruch in der Finanzwelt dafür, dass sich Kunden von Banken enttäuscht abwenden und stattdessen den Weg zu Vermögensverwaltern finden. Weiteres Wachstumspotenzial für die Branche liegt laut der Studie in der umfassenden Finanzplanung für Kunden, bei Immobilienthemen sowie in Erbschafts- und Nachfolgefragen. Die Digitalisierung treiben die Unternehmen derweil aktiv voran sodass sie FinTechs wie Robo-Advisors gelassen entgegen sehen.

Rentables Geschäftsmodell

Bisher ist die Vermögensverwaltung ein rentables Geschäft. Rund zwei Drittel der unabhängigen Vermögensverwaltungen erwirtschafteten 2018 eine Rendite aufs Eigenkapital von mehr als 10%. Insbesondere große Unternehmen erzielen teilweise sogar Renditen von 20% und mehr. Doch auch kleine Unternehmen mit weniger als 50 Mio. Euro AuM haben laut der Studie das Geld ihrer Kunden sehr erfolgreich verwaltet und größere Häuser in mehreren Jahren abgehängt. Die Performance für die Kunden sei daher nicht zwingend an die Größe der Vermögensverwaltung gebunden. (mh)

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