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„Robo-Advisor sind eine Gefahr für den Kunden“

Aktive Fonds stehen vermehrt unter Druck. Immer mehr Anleger entscheiden sich aus Kostengründen für passive Investments, auf die auch viele Robo Advisor setzen. Eckhard Sauren, Vorstandsvorsitzender der Sauren Fonds-Service AG, sieht hingegen nach wie vor Platz für aktive Fonds und warnt vor ETFs und digitalen Vermögensverwaltungen.

Herr Sauren, Sie feiern in diesem Jahr 20 Jahre Sauren Global Growth. Wie fällt Ihre bisherige Bilanz aus?

Auf 20 Jahre konnten wir sowohl absolut als auch relativ zum Vanguard Stock Index Fonds eine überzeugende Wertentwicklung hinlegen und über 100% besser abschneiden als vergleichbare passive Investments. Darin sehen wir eine Bestätigung, dass aktives Management und insbesondere ein Dachfondskonzept, das über die Managerselektion Mehrwerte generieren will, auf lange Sicht nach Gebühren deutlich bessere Ergebnisse erzielen kann als ein passives Investment.

Dennoch überzeugen günstige Kosten immer mehr Kunden …

Die entscheidende Frage ist, ob man nach Kosten Mehrwerte generieren kann. Das haben wir in den letzten 20 Jahren eindeutig geschafft. Das ist ein statistisch signifikanter Zeitraum. Wenn man in diesem Zeitraum nach Kosten über 100% besser als ein passiver Indexfonds war, ist das ein schlagendes Argument für unser Dachfondskonzept.

80% der Fondsmanager schlagen ihren Index aber nicht …

Das Argument ist durchaus richtig. Die entscheidende Frage ist aber, ob man die restlichen 20% mit einem vernünftigen Prozess finden kann. Wenn man 1.000 Fonds zur Auswahl hat, bleiben immer noch 200 attraktive Fonds übrig. Wenn man daraus dann auch noch die 20 erfolgversprechendsten herausfiltert, kann man auch nach Kosten ein besseres Ergebnis als der Markt erzielen und zugleich noch eine bessere Diversifikation als ein ETF-Portfolio erreichen. Unsere Philosophie, auf den Fondsmanager zu setzen und dessen Philosophie genau verstehen zu wollen, versetzt uns in die Lage, genügend aktive Manager zu finden, die besser sind als die passive Fondsindustrie.

Kann auch ein Privatanleger die richtigen Fonds finden?

Für den Privatanleger ist das schwierig. Er müsste im Grunde auch wie eine Vermögensverwaltung denken. Er kauft schließlich selten einen ETF und ist dann mit seinem Depot fertig. Er muss also überlegen, wann er welchen Fonds in sein Depot kauft. Bei dieser Aufgabe kann man eine Menge richtig oder falsch machen. Ein Dachfonds kann ihm das alles in einem Produkt bieten. Wie eine Vermögensverwaltung nimmt er dem Kunden die komplette Fondsselektion und Portfoliostrukturierung ab.

Kommen dabei aber zu den Kosten für aktive Fonds nicht noch die Kosten für den Dachfonds obendrauf?

Im Markt werden die Kosten von Dachfonds überinterpretiert. Im Vergleich zu einem ETF oder Aktienfonds ist der Dachfonds natürlich teurer. Das aber ist ein Vergleich von Äpfeln und Birnen. Ein Dachfonds hat nicht nur zwei Kosten-, sondern auch zwei Leistungsebenen und kann deshalb auch auf zwei Ebenen Mehrwerte generieren. Einen Dachfonds müsste man eigentlich mit einer Fondsvermögensverwaltung vergleichen – und dann ist er in aller Regel günstiger und effizienter.

Gerade auf der Rentenseite sind die Renditemöglichkeiten aber deutlich gefallen. Inwiefern spielt das bei der Kostenfrage eine Rolle?

Wenn man die Rentenseite über die passive Industrie abdeckt, hat man klassischerweise einen ETF auf Staatsanleihen. Diese werden in Deutschland negativ und europaweit mit unter 1% verzinst. Oder man hat einen Unternehmensanleihen-ETF, bei dem man im Falle von Investment Grade eine Verzinsung von ungefähr 1% erhält – vor Kosten. Bei einem Renten-ETF liegt die Ertragserwartung somit in einem sehr günstigen Fall bei 1% pro Jahr. Sollten die Zinsen auch nur leicht steigen, liegt sie bei null oder im negativen Bereich. Das Ertrag-Risiko-Verhältnis bei An­leihe-ETFs ist somit verheerend. Viele ausgewogene Depots, die ETF-Strategien nutzen, haben aber genau diese ETFs im Portfolio, weil sie in der Vergangenheit sehr gut gelaufen sind, weil die Zinsen immer weiter gesunken sind. Gerade Robo-Advisor setzen stark auf diesen Ansatz.

Welche Gefahr sind digitale Vermögensverwaltungen für einen Dachfondsmanager?

Robo-Advisor und ETF-Vermögensverwaltungen versuchen die Vergangenheitsrenditen auf die Zukunft zu übertragen. Das ist kompletter Nonsens, weil die Zinsen nicht noch einmal von 5 auf 0% sinken können. Robo-Advisor sind eine Gefahr für den Kunden und nicht für den Dachfondsmanager. Sie sind ein „disaster waiting to happen“. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Katastrophe passiert. Das vierte Quartal 2018 hat bereits gezeigt, dass Unternehmensanleihen und Aktien gleichzeitig fallen, wenn es an den Börsen volatil wird. Mit Aktien und Anleihen hat man keine vernünftige Diversifikation mehr. Deshalb sind viele Robo-Advisor, ETF- und Smart-Beta-Vermögensverwaltungen keine sinnvolle Anlage.

Welche alternativen Lösungen gibt es?

Ein aktiver Dachfondsmanager kann moderne Multi-Asset-Fonds nutzen und so viel breiter investieren. Gerade im defensiven Bereich ergeben sich damit deutlich interessantere Ertrag-­Risiko-Verhältnisse als mit den nur noch scheinbar defensiven Anleihen.

Was befindet sich in solchen Fonds?

Aktuell sind es überwiegend Absolute-Return-Strategien. Das können zum Beispiel Long-Short-Aktienstrategien sein, die sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen. Das Gleiche gibt es auch für die Kreditmärkte. Andere Fonds setzen auf Makrotrends oder Übernahmekandidaten, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Es gibt genügend Auswahl an attraktiven Absolute-Return-Strategien, die kein großes Zins- und Aktienmarktrisiko haben und zugleich eine breite Streuung des Anlagevermögens ermöglichen.

Kommt es in diesen Bereichen ganz besonders auf den Fondsmanager an?

Das ist richtig. Wenn ein Absolute-Return-Fondsmanager kein Alpha generiert, dann macht er auch keinen Ertrag. Er kann schließlich nicht mit einem Markt mitschwimmen. Er muss rein durch die gezielte Auswahl einzelner Titel Alpha generieren. Das ist die besonders hohe Schule der Fonds­manager. Ein Aktienfondsmanager kann sich noch eher durchwursteln. Im Absolute-Return-Bereich überleben nur die wirklich Guten. Oft wagen sich daher auch nur die wirklich guten Fondsmanager überhaupt in diesen Bereich. Von diesen sortieren wir dann noch die erfolgversprechendsten heraus.

Ist es schwieriger geworden, gute Fondsmanager zu finden?

Im Vergleich zu vor 20 Jahren ist es eher etwas leichter geworden, da damals das Angebot dünner als heute war. Ansonsten gibt es immer noch genügend attraktive Fondsmanager und es ist auch immer noch so, dass es eine Menge guter Fondsmanager gibt, die im Markt noch nicht bekannt sind. Unsere besondere Spezialität ist es, Fondsmanager zu finden, die noch keine allzu großen Volumen haben.

Warum der Fokus auf kleinere Fonds?

Es ist schon interessant, wie sehr sich die Zuflüsse auf sehr wenige Fonds konzentrieren. Das ist kein neues Phänomen. Allein in den letzten 20 Jahren wurden einige Fonds stark gehypt. Von den meisten dieser Hypes ist heute nichts mehr übrig. Fondsboutiquen, die nicht jeder Anleger kennt, bieten meist die besten Möglichkeiten, einen Investmentansatz konsequent und flexibel umzusetzen. Bei der Selektion der Fondsmanager helfen uns natürlich die mittlerweile mehr als 6.000 Gespräche, die wir mit Fondsmanagern geführt haben. Viele Fondsmanager kennen wir mittlerweile schon sehr gut persönlich. Das ist eine nicht kopierbare Erkenntnisbasis. Dennoch ist die Auswahl eine genauso intensive und detaillierte Arbeit wie vor 20 Jahren. Diese Mühe lohnt sich, denn in 20 Jahren war die Anzahl der größeren Fehlgriffe bei der Auswahl der Fonds­manager extrem niedrig. Das ist das, was auf Sicht von 20 Jahren zählt und eine hohe langfristige Outperformance ermöglicht. Und daran dürfte sich auch in den nächsten 20 Jahren nichts ändern. (mh)

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 05/2019, Seite 66 f. oder in unserem E-Paper.

Bild: © denisismagilov – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Eckhard Sauren

Riester-Rente: Union Investment bietet erstmals nachhaltigen Aktienfonds an

Union Investment ist der Marktführer bei Riester-Renten. Im Rahmen der „UniProfiRente Select“ können Anleger bei der genossenschaftlichen Fondsgesellschaft zukünftig erstmals einen nachhaltigen Aktienfonds auswählen: den „UniNachhaltig Aktien Global“.

Im Rahmen der Riester-Rente integriert Union Investment ab dem 01.07.2019 einen nachhaltigen Aktienfonds in sein Produktangebot. Bei der „UniProfiRente Select“ können Anleger dann wählen, ob sie den „UniNachhaltig Aktien Global“ als Chancenkomponente haben möchten oder ob sie weiterhin in den „UniGlobal Vorsorge“ beziehungsweise den „UniGlobal II“ investieren wollen. Ein Wechsel zwischen den Fonds ist jederzeit kostenlos möglich.

Nachhaltige Altersvorsorgemöglichkeit

„Die Bedeutung der nachhaltigen Geldanlage nimmt immer mehr zu. Daher wollen wir unseren Kunden die Möglichkeit geben, auch ihre Altersvorsorge nach nachhaltigen Kriterien auszurichten“, erläutert Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment, die neue Wahlmöglichkeit. Der UniNachhaltig Aktien Global ist ein weltweit ausgerichteter Aktienfonds, der bei der Auswahl der Emittenten ethische, soziale sowie ökologische Kriterien berücksichtigt. Zusätzlich wird der Fokus auf Unternehmen mit nachhaltigem Kerngeschäft und verantwortungsvoller Unternehmensführung gelegt.

Hauseigenen Nachhaltigkeits-Rating

Bei der Titelselektion bewertet das Fondsmanagement in einem ersten Schritt die Unternehmen anhand eines hauseigenen Nachhaltigkeits-Ratings. Dabei wird untersucht, wie gut die Aspekte Umwelt und Soziales gemanagt werden und wie die Managementqualitäten im Unternehmen sind. Zudem wird analysiert wie das Geschäftsmodell des Unternehmens nachhaltige Geschäftsfelder im Sinne der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung unterstützt und ob das Unternehmen in Kontroversen wie Korruptionsvorwürfe oder Umweltskandale verwickelt ist.

Strikte Ausschlusskriterien

Im zweiten Schritt der Titelauswahl werden strikte Ausschlusskriterien angewendet. Dazu gehören beispielsweise Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung, Herstellung von ABC-Waffen, Landminen oder Streubomben. Im letzten Schritt prüft das Fondsmanagement, ob die Anlage nicht nur nachhaltigen, sondern auch wirtschaftlichen Anforderungen genügt. Nur wenn alle Bewertungen positiv ausfallen, ist eine Investition in ein Unternehmen möglich. (mh)

Bild: © Thomas Reimer – stock.adobe.com

 

Bank für Vermögen will unabhängige Finanzberatung stärken

Die Bank für Vermögen AG (BfV) richtet sich strategisch neu aus. Ziel der Neuausrichtung der BCA-Tochter ist eine Stärkung der individuellen und unabhängigen Finanzberatung in Zeiten zunehmender Regulierung, Digitalisierung und Schwankungen an den Kapitalmärkten.

Die BfV stellt sich neu auf, um ihre Partner mit regulatorisch konformen Abwicklungsleistungen, zusätzlicher Orientierung an den Finanzmärkten und leistungsfähigen Produkten für den Endkunden zu unterstützen. Hintergrund ist der Wandel der Finanzdienstleistungsbranche. Die zunehmende Regulierung erhöht den administrativen Aufwand und an den Kapitalmärkten dominieren Volatilität und Niedrigzinsen. „Wir wollen die aktuelle Entwicklung nutzen, um die individuelle und unabhängige Finanzberatung in Deutschland zu stärken und zukunftsfähig aufzustellen“, erklärt Karsten Kehl, Vorstand der BfV.

Haftungsdach und Office-Lösungen

Die Neupositionierung der BfV geht auch mit einem neuen Erscheinungsbild einher. Unternehmenslogo und Internetauftritt (www.bfv-ag.de) präsentieren sich im neuen Design. Unter dem Bereich Operational Excellence stellt die BfV Vermögensverwaltern nach § 32 KWG (Kreditwesengesetz), Finanz- oder Honorarberatern nach § 34f oder § 34h GewO (Gewerbeordnung) und auch Private Bankern ein Haftungsdach sowie eine professionelle Backoffice-Lösung inklusive Abwicklungstechnologien zur Verfügung. Berater können zudem die Berater-Software DIVA nutzen und von den Unterstützungsleistungen zur Wertpapierberatung inklusive Compliance Gebrauch machen. Das Outsourcing dieser Leistungen soll nicht nur Zeit- und Kosten sparen, sondern Berater auch immer auf dem aktuellen Stand der Regulierung halten.

Umfassende Investmentlösungen

Im Investment Excellence bündelt BfV die Vermögensverwaltung und das Investment Research. Je nach Art der Vermögensanlage haben die Partner Zugriff auf strategische Produktkonzepte, institutionelle Investmentstrategien, White-Label-Lösungen sowie auf Vermögensverwaltungslösungen auf Robo-Advisor Basis. Diese Lösungen bieten unabhängigen Finanzexperten die Möglichkeit, traditionelle Formen der Beratung mit modernen Abwicklungsstrecken und zugleich kostengünstigen Finanzinstrumenten wie zum Beispiel den ETFs zu kombinieren und diese in ihre Beratungsansätze zu integrieren.

Investmentexpertise

Für professionelle Unterstützung in der Beratung sorgt zudem der Bereich Investment Research. Das interne Investment- und Research Team der BfV erstellt monatliche Marktanalysen, Fondsanalysen sowie die Publikationen CIO View und Investment Radar, die wertvolle Informationen für die Beratung liefern. „Ein besonderer Service ist die Bereitstellung spezieller Zielmarktportfolios für verschiedene Anlegertypen. Wir passen unsere gemanagten Musterportfolios fortwährend an die aktuelle Finanzmarktsituation an. Finanzberater können damit unsere Investment-Expertise nutzen und ihre Kunden professionell und zugleich effizient beraten“, erklärt Dr. Frank Ulbricht, Vorstand der BfV.

Marketingunterstützung

Im Bereich Marketing unterstützt die BfV ihre Partner dabei, eine eigene Marke für die individuelle Beratung anspruchsvoller Privatkunden aufzubauen und weiterzuentwickeln. Diese Unterstützung reicht über alle Kommunikationskanäle hinweg und umfasst Maßnahmen wie den Internetauftritt, Publikationen sowie individuelle Kampagnen über soziale Netzwerke und das lokale Sponsoring im jeweiligen Geschäftsgebiet. (mh)

Bild: © ra2 studio – stock.adobe.com

 

FondsKonzept und Invers bieten Auffanglösung für Metzler-Depots

Die Invers GmbH und die FondsKonzept AG bieten Anlagevermittlern, die vom beschlossenen Verkauf der Fondshandelsplattform Metzler Fund Xchange (MFX) betroffen sind, eine Auffanglösung an. Grund ist die Verunsicherung betroffener Makler aufgrund es Plattformverkaufs.

Wenige Tage nachdem Metzler den Verkauf der Fondshandelsplattform MFX bekannt gegeben hat, haben FondsKonzept und Invers auf diesen Schritt reagiert und eine gemeinsame Auffanglösung präsentiert. Das ist das Ergebnis einer Vereinbarung zwischen Invers-Geschäftsführer Michael Buth und FondsKonzept-Vorstand Hans-Jürgen Bretzke. Beide Unternehmen reagieren damit auf die Verunsicherung vieler betroffener Makler zur weiteren Entwicklung ihrer Fondsbestände aufgrund des bevorstehenden Plattformverkaufes durch das Bankhaus Metzler.

Drohende Reibungsverluste beim Depotübertrag

Neben der psychologischen Komponente sprechen den beiden Unternehmen zufolge auch rationale Fakten dafür, sich als Makler bereits heute proaktiv mit der Thematik zu beschäftigen und mögliche Alternativen gegenüber der passiven Variante auszuloten, auf mögliche Käufer der Plattform mit dann neuen Gegebenheiten zu warten. Ähnliche Übernahmen hätten bei der Übertragung der Depotbestände häufig Reibungsverluste zur Folge gehabt. Laut Buth und Bretzke ist die Überlieferung der Anschaffungs- und Transaktionsdaten eine neuralgische Schwachstelle bei einem Systemwechsel.

Vermittler sollten sich rechtzeitig informieren

Ein Fehlen oder die unvollständige Darstellung der Daten können einerseits zu einer nicht korrekten Darstellung der Wertentwicklung und andererseits zu Fehlern bei den steuerlichen Angaben führen. Dies geschehe insbesondere dann, wenn es sich um vor dem 01.01.2009 erworbene Anteile handelt. Daraus ergeben sich FondsKonzept und Invers zufolge ein erheblicher Korrekturbedarf sowie zeitaufwendige Rückfragen von Kunden, die den Berater mit einem nur schwer abschätzbaren Zeitaufwand binden und darüber hinaus die Kundenbeziehung belasten können. Betroffene Vermittler sollten daher rechtzeitig nach einer Lösung suchen, die den individuellen Gegebenheiten von Kunde und Makler am besten entspricht. (mh)

Bild: © Arpad Nagy-Bagoly – stock.adobe.com

 

Neuer Nachhaltigkeitsfonds von Janus Henderson

Janus Henderson Investors hat den Global Sustainable Equity Fund aufgelegt. Der Fonds setzt auf zehn langfristige Anlagethemen in vier Megatrends. Er verfolgt dabei einen Low-Carbon-Ansatz zur Reduzierung der CO2-Emissionen.

Eine verantwortungsvolle Kapitalanlage gewinnt für immer mehr Anleger an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund hat Janus Henderson Investors den Horizon Global Sustainable Equity Fund mit Sitz in Luxemburg aufgelegt. Dem neuen Fonds liegt der gleiche Investmentansatz zugrunde wie einem gleichnamigen OEIC-Fonds mit Sitz in Großbritannien. Der Fonds orientiert sich an den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung und verfolgt explizit einen Low-Carbon-Ansatz zur Reduzierung der CO2-Emissionen.

Vier Megatrends

Leitender Portfoliomanager ist Hamish Chamberlayne, der seit Dezember 2011 für die Strategie verantwortlich ist, die bereits im Jahr 1991 aufgelegt wurde. Der Fonds ist als Mehrthemenfonds konzipiert und basiert auf zehn langfristigen Anlagethemen in vier Megatrends, die das Fondsmanagement-Team als wesentlich für die zukünftige Entwicklung der Weltwirtschaft und -gesellschaft ansieht: Klimawandel, Ressourcenknappheit, Bevölkerungswachstum und demografischer Wandel.

Beste Ideen im Nachhaltigkeitsbereich

Die Strategie soll den Aufbau eines gut diversifizierten Portfolios bei völlig flexibler Sektor-Aufteilung ermöglichen. Ziel des Fondsmanagements ist eine langfristige Outperformance des Markts durch Aufbau eines differenzierten globalen Aktienportfolios, bestehend aus den „besten Ideen“ im Nachhaltigkeitsbereich. Durch Berücksichtigung von ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) wird ein Portfolio mit günstigem Risikoprofil angestrebt. (mh)

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Marktwächter warnen vor unseriösen Aktienangeboten

Die Marktwächter-Experten der Verbraucherzentrale Hessen warnen vor dubiosen Aktienhändlern. Diese würden mit soliden Namen, aber fragwürdige Methoden auf Kundenfang gehen. Verbraucher haben nach der Überweisung keinen Zugriff auf Aktien und Depots.

Die Marktwächter-Experten der Verbraucherzentrale Hessen warnen vor unerwünschten Werbeanrufen, bei denen Verbraucher Wertpapiere kaufen sollen. Verbraucher berichten, dass ihnen unter anderem Aktien von Lufthansa, Siemens, Tesla oder Amazon zum Kauf angeboten wurden, die sie nach Zahlung nicht erhielten.

Aktienhandel nur vorgetäuscht

„Mit den bekannten Unternehmensnamen werben diese Anbieter um das Vertrauen der Verbraucher“, sagt Wolf Brandes, Teamleiter Grauer Kapitalmarkt beim Marktwächter Finanzen der Verbraucherzentrale Hessen. „Sie täuschten den Aktienhandel aber offensichtlich nur vor und haben die Verbraucher schlicht um ihr Geld betrogen.“

Überweisung auf ausländische Konten

In den vorliegenden Fällen aus dem Frühwarnnetzwerk der Verbraucherzentralen sollten Verbraucher meist Geld auf ein Konto im Ausland überweisen. Dafür wollte man ein Depot für sie anlegen und die gewünschten Aktien kaufen. Verbraucher berichten, dass nach Zahlung in ihrem Online-Depot aber keine entsprechenden Aktien auftauchten und der geforderte Übertrag auf ein bestehendes anderes Depot nie erfolgte. Die Anbieter tauchen in der Folge schlichtweg ab. Die Internetseiten und Depots sind nicht mehr aufrufbar und auch sonst haben Verbraucher keine Möglichkeit mehr, Kontakt aufzunehmen.

Nicht unter Zeitdruck setzen lassen

„Diese Maschen sind uns bekannt. Ob vielversprechender Handel mit Kryptowährungen, binären Optionen oder Fremdwährungen – es gibt Anbieter, die – wenn das Geld erst einmal überwiesen ist – nicht mehr zu erreichen sind. Sitzen Anbieter im Ausland, ist es sowieso schwer, seine Rechte durchzusetzen. Vor einem Kauf sollte man deshalb in jedem Fall die Seriosität des Anbieters überprüfen und sich keinesfalls unter Zeitdruck setzen lassen“, warnt Brandes. Für Aufklärung sorgen die nationalen Finanzaufsichtsbehörden und die Europäische Aufsichtsbehörde ESMA, die auf ihren Internetseiten vor Anbietern warnen, die bereits auffällig wurden. (mh)

Bild: © peterschreiber.media – stock.adobe.com

 

Starinvestor George Soros steigt bei Vermögensverwalter GAM ein

George Soros hat sich mit einem meldepflichtigen Anteil an GAM beteiligt. Der Starinvestor nutzt offenbar den Kurssturz nach der Affäre um den Ex-Starfondsmanager Tim Haywood, um günstig bei dem Schweizer Vermögensverwalter einzusteigen.

George Soros ist einer der umstrittensten und zugleich einflussreichsten Investoren der Welt. Der Starinvestor hat sich nun am Schweizer Verrmögensverwalter GAM beteiligt, der im vergangenen Jahr nach Unregelmäßigkeiten mehrere Fonds liquidieren musste. Die Beteiligung erfolgt über die Investmentfirma SFM UK Management, einer Tochter des Family Offices Soros Fund Management.

Aktie nach Affäre unter Druck

Bekannt wurde die Beteiligung durch eine Meldung des Schweizer Börsenbetreiber SIX, wobach Soros Anteil am Unternehmen die meldepflichtige Schwelle von 3% überschritten hat. Die Aktie von GAM war nach einer Affäre um den geschassten Ex-Starfondsmanager Tim Haywood unter Druck geraten. Innerhalb eines Jahres verlor sie fast drei Viertel ihres Wertes. Nach dem Einstieg des Starinvestors zog der Kurs dagegen deutlich an. (mh)

Bild: © pixs:sell – stock.adobe.com

 

Acatis: BaFin warnt vor Fake-Fondsgesellschaft

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt vor einer Verwechslungsgefahr. Diese betrifft die Fondsgesellschaft Acatis um Starfondsmanager Hendrik Leber. Diese dürfe nicht mit Acatis Investment und Acatrades.com verwechselt werden.

Die BaFin hat bereits am 26.03.2019 darauf hingewiesen, dass bei dem Unternehmen Acatis Investment bzw. Acatis Investition die Gefahr einer Verwechslung mit dem erlaubten Unternehmen Acatis Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH besteht. Acatis Investment tritt inzwischen auch unter dem Namen Acatrades.com auf und behauptet auf der Handelsplattform acatrades.com wahrheitswidrig, über eine Erlaubnis der BaFin zu verfügen.

Verbindung nur vorgegaukelt

Das Unternehmen nutzt dabei die Geschäftsdaten des Unternehmens Acatis Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH und vermittelt damit den falschen Eindruck, dass eine Verbindung zur Acatis Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH bestehe. Tatsächlich besteht aber keine Verbindung zwischen den beiden Unternehmen.

Keine BaFin-Lizenz

Nur die Acatis Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH darf in Deutschland Dienstleistungen und Nebendienstleistungen nach dem Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) anbieten. Sie ist eine Kapitalverwaltungsgesellschaft, die über eine entsprechende Erlaubnis der BaFin verfügt. Acatis Investment bzw. Acatrades.com hat hingegen keinerlei solche Erlaubnis der BaFin. (mh)

Bild: © andranik123 – stock.adobe.com

 

Das Ende des zahnlosen Tigers

Die Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin, wurde lange Zeit belächelt. Die Behörde musste sich nicht selten den Vorwurf des zahnlosen Tigers vorwerfen lassen. Doch diese Zeiten sind vorbei. Die BaFin beißt heute fleißig zu – und das ist auch gut so. Ein Kommentar von AssCompact-Redakteur Michael Herrmann.

Kommentar von Michael Herrmann, AssCompact

Was wurden die Finanzaufseher in Deutschland nicht belächelt. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin, galt bei ihrer Gründung im Mai 2002 als Musterbeispiel eines zahnlosen Tigers. Zu klein und zu wenige Kompetenzen – das waren auch Jahre später die Hauptattribute, die der Behörde zugeschrieben wurden. Dass sie gleich mehrere Anlageskandale nicht verhindern konnte, tat hierzu sein Übriges.

Doch heimlich, still und leise hat die Finanzaufsicht Zähne bekommen. Ob Kleinanlegerschutzgesetz oder Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) – die BaFin hat heute umfassende Kompetenzen. Ob 2.700 Mitarbeiter dafür ausreichen, ist zwar fraglich. Und gerade zu Beginn des KAGB liefen die Genehmigungsprozesse oft nicht reibungslos. Dennoch hat es zweifellos zu einer gesunden Marktbereinigung unter den Sachwerteanbietern geführt, die gerade nach Infinus und S&K notwendig war. Die deutsche Finanzaufsicht hat die Zähne zudem nicht nur bekommen, sondern nutzt ihr neues Arsenal mittlerweile auch sehr aktiv.

Allein im bisherigen Jahresverlauf hat die BaFin vor 27 Unternehmen gewarnt, die unrechtmäßig Bank- oder Finanzdienstleistungsgeschäfte nach § 32 des Kreditwesengesetzes (KWG) betreiben, und sie gezwungen, ihre Geschäfte in Deutschland aufzugeben und zum Teil sogar erhaltene Gelder zurückzuzahlen. Von diesen Maßnahmen profitieren unterm Strich nicht nur die betroffenen Kunden, sondern vor allem auch die seriösen Investmentgesellschaften. Denn so lästig der neue Finanztiger für sie zwischendurch auch sein mag, so unerlässlich ist er auch im Kampf um ein besseres Image. Und ohne ein solches wird aus der Nation der Sparer nie eine Nation der Anleger. Ob deswegen auch Finanz- und Versicherungsvermittler direkt unter die Aufsicht gestellt werden sollten, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

© kamasigns – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Michael Herrmann

Franklin Templeton startet grünen Laufzeitfonds

Mit dem Franklin Green Target Income 2024 Fund hat Franklin Templeton einen neuen Laufzeitfonds im Angebot. Die Fondsgesellschaft setzt dabei auf höher verzinsliche Euro-Schuldverschreibungen und eine sogenannte Engagement-Strategie für ESG-Kriterien.

Franklin Templeton hat die Auflegung des Franklin Green Target Income 2024 Fund bekannt gegeben. Der Fonds ist zum Vertrieb in Deutschland und Österreich zugelassen und ein weiterer „Buy and Hold“-Fonds mit fester Laufzeit. In der zweimonatigen Zeichnungsfrist zwischen Februar und April haben Anleger dem Franklin Target Income 2024 Fund bereits über 557 Mio. Euro anvertraut.

Laufzeit von fünf Jahren

Der neue Fonds soll vor allem in höher verzinsliche Euro-Schuldverschreibungen von Unternehmen mit einer vorgegebenen Rendite und Endfälligkeit zum Zeitpunkt der Anlage über einen Zeitraum von fünf Jahren investieren. Die Zeichnungsfrist des Franklin Target Income 2024 Fund endet am 11.11.2019. Danach wird der Fonds für weitere Zeichnungen bis zur Fälligkeit im Jahr 2024 geschlossen. Anleger können ihre Anteile zwar während der Laufzeit zurückgeben. Die Fondsstrategie ist aber auf die Haltedauer von fünf Jahren ausgelegt.

„Engagement“-Strategie

Das neue Investment verfolgt eine Engagement-Strategie. Das Fondsmanagementteam ist der Ansicht, dass die mit der Energiewende und Wasserknappheit verbundenen Einflussfaktoren über die Laufzeit des Fonds besonders an Bedeutung gewinnen werden. Es wird daher mit Unternehmen diskutieren, welche Risiken diese Herausforderungen mit sich führen können und aufzeigen, welche Maßnahmen das Unternehmen ergreifen muss, um besser für die Zukunft gewappnet zu sein.

Jährliche Berichte über ESG-Aktivitäten

Im Idealfall können diese Firmen mithilfe Franklin Templeton ihre wichtigsten ESG-Kennzahlen steigern. Schwerpunkt des Engagements von Franklin Templeton liegt auf operativem Management, Effizienzstrategie und Rechenschaftspflicht. Der Fonds wird jedes Jahr über diese spezifischen „Engagement“-Aktivitäten berichten. Darüber hinaus wird Franklin Templeton für je 100.000 Euro an Kundengeldern zusammen mit PLANT-MY-TREE einen Baum in Deutschland pflanzen. (mh)

Bild: © Thomas Reimer – stock.adobe.com