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Aktive oder passive Fonds: Was war 2018 besser?

Morningstar hat das Aktiv-Passiv-Barometer für das Anlagejahr 2018 veröffentlicht. Das Analysehaus zeigt darin auf, ob aktives Fondsmanagement sich in der volatilen Phase des vergangenen Jahres tatsächlich besser geschlagen hat, als passive Fonds wie ETFs.

Aktives Management soll sich gerade in volatilen Marktphasen wie 2018 auszahlen. Die Ergebnisse des Aktiv-Passiv-Barometers von Morningstar sprechen zumindest für das vergangene Jahr allerdings eine andere Sprach. Demnach waren aktive Fonds ihren vergleichbaren Indexfonds oder Exchange Traded Funds (ETFs) meist unterlegen.

Aktive Fonds zu deutlich weniger als 50% vorn

Zwar haben einige Fonds in der Tat ihre passiven Konkurrenten überboten. In den meisten Fondskategorien lag ihr Anteil aber deutlich unter 50%. Morningstar stellt zudem einige interessante Zusammenhänge heraus. So sinkt Erfolgsquote aktiver Fonds mit dem Anlagehorizont. Zudem seien ETFs vor allem in den Kategorien US-Aktien Large Caps, globale Aktien Large Caps und diversifizierte Euro-Anleihen überlegen. Darüber hinaus seien ETFs trotz einer in der Tat höheren Volatilität im vergangenen Jahr am Ende meistens doch vorne gelegen.

Passiv nicht grundsätzlich überlegen

Am erfolgreichsten waren aktive Fonds noch im Segment der deutschen Large Caps. Auch hier konnten aber nur 40% der aktiv gemanagten Produkte höhere Renditen als passive Investments erzielen. Ali Masarwah, Chefredakteur von Morningstar Deutschland, sieht in den Zahlen keinen Beleg dafür, dass passive Produkte grundsätzlich überlegen sind. Auf die Kosten sollten Anleger allerdings schon schauen, da gerade günstige aktive Fonds eine deutlich bessere Erfolgsprognose als vergleichbare teure Fonds haben. Insofern gehe es nicht um eine Diskussion aktiv vs. passiv sondern um günstig vs. teuer. (mh)

 

Solidvest kooperiert mit VON POLL FINANCE

Solidvest ist die digitale Vermögensverwaltung von DJE. Der Robo Advisor hat nun eine Kooperation mit VON POLL FINANCE abgeschlossen. Kunden des Immobilienmaklerhauses können Solidvest dadurch zukünftig über die FINANCE-Präsenzen oder direkt online nutzen.

Solidvest, die digitale Vermögensverwaltung der DJE Kapital AG (DJE), kooperiert ab sofort mit VON POLL FINANCE, der Finanzierungs- und Versicherungsberatung des Maklerunternehmens VON POLL IMMOBILIEN. Dadurch können VON POLL FINANCE-Kunden zukünftig entweder über FINANCE-Präsenzen des Maklerhauses oder direkt online ein Depot zum Vermögensaufbau bei Solidvest eröffnen.

Erschließung einer anspruchsvollen Kundengruppe

Wer eine Immobilie verkauft und Teile des Erlöses langfristig in Aktien und Anleihen investieren möchte, soll dieses Geld zum Beispiel bei Solidvest in ein aktiv betreutes und breit diversifiziertes Portfolio können – nach persönlichem Rendite-Risiko-Profil und eigenen Investment-Interessen. „Durch die Zusammenarbeit mit VON POLL FINANCE können wir unser Angebot einer weiteren anspruchsvollen Kundengruppe zur Verfügung stellen“, kommentiert Solidevest-Leiter Sebastian den Deal.

Unterstützung durch VON-POLL-Berater

Laut VON POLL FINANCE ist die Kooperation mit Solidvest eine logische Ergänzung für Kunden, die eine aktive Vermögensverwaltung auch von Einzeltiteln präferieren. Durch gezielte Fragen ermittelt Solidvest online eine individuell passende Anlagestrategie für Kunden. Die VON POLL FINANCE-Berater unterstützen dabei persönlich und informieren rund um diese Dienstleistung. Nach Abschluss kümmern sich dann die Experten von DJE um die Vermögensverwaltung mit Direktinvestments in Aktien und Anleihen. (mh)

 

ETF-Sparpläne: Diese Indizes sind besonders beliebt

Die Consorsbank hat die Sparpläne ihrer Kunden ausgewertet. Die Analyse zeigt, auf welche Aktien, Fonds und vor allem ETFs deutsche Sparplaninhaber besonders setzen – und welche Sparpläne in den vergangenen fünf Jahren die besten Ergebnisse erzielt haben.

In einer umfassenden Analyse hat die Consorsbank ausgewertet, welche Fonds, Exchange Traded Funds (ETFs) und Aktien von den Kunden am meisten für Sparpläne genutzt werden. Das Ergebnis: ETF-Anteile stehen bei den Anlegern besonders hoch im Kurs. Von den 50 beliebtesten Sparplänen entfallen 32 auf die börsengehandelten Fonds, die einen Index nachbilden, 15 auf klassische Investmentfonds und drei auf Einzelaktien.

MSCI World und Dax ETFs besonders beliebt

Unter den Top 10 finden sich acht ETFs. Die ersten vier Plätze werden allesamt von an der Börse gehandelten Fonds auf den MSCI World Index belegt, erst auf Platz 5 folgt ein ETF auf den Dax mit den 30 größten deutschen Aktienunternehmen. Mit dem DWS Top Dividende landet der beliebteste gemanagte Fonds auf dem sechsten Rang. Bemerkenswert ist laut der Consorsbank, dass auf den Plätzen 18, 30 und 34 in der Liste der beliebtesten Sparpläne keine breit streuenden Fonds stehen, sondern mit Amazon, Apple und Berkshire Hathaway jeweils Einzelwerte aus den USA stehen.

MSCI-Indizes dominieren

Unter den 30 beliebtesten ETF-Sparplänen befinden sich sieben auf den MSCI World. Hinzu kommen vier ETFs auf den MSCI Emerging Markets sowie zwei ETFs auf den MSCI All Countries World Index, der entwickelte Märkte und Schwellenmärkte abbildet. Hinzu kommen zwei ETFs auf den MSCI World Information Technology Index, in dem IT-Unternehmen aus 23 entwickelten Ländern gelistet sind.

Deutsche Indizes am zweitbeliebtesten

Den 15 ETFs aus der MSCI-Familie stehen nur sieben Fonds gegenüber, die auf deutschen Indizes beruhen, vier auf den Dax, zwei auf den MDax und einer auf den TecDax. Weitere Indizes, die sich bei den Sparplaninhabern der Consorsbank hohem Zuspruch erfreuen, sind der NASDAQ 100, der drei Mal in den Top 50 ist, sowie der S&P 500 sowie der STOXX 600 Europe, die je zwei Mal in den Top 50 sind.

Börsengehandelte Indexfonds dominieren auch die Renditelisten

Die Studie zeigt zudem auf, wie sich kontinuierliches Sparen in Form eines Sparplans in den letzten fünf Jahren ausgezahlt hat. Wer von Januar 2014 bis Dezember 2018 monatlich 100 Euro in einen Sparplan investierte, konnte sich demnach trotz der schwachen Märkte Ende 2018 je nach gewähltem Papier über sehr gute Renditen freuen. Unter den 20 renditenstärksten Produkten der Top-50-Liste dominieren mit 13 Einträgen ebenfalls die ETFs. Aktiv verwaltete Fonds sind vier Mal vertreten.

Technologie-Sparpläne besonders erfolgreich

Besonders gut entwickelten sich die drei im Beliebtheitsranking enthaltenen Einzelaktien: Den größten Wertzuwachs verzeichnete der Sparplan auf Amazon. Aus den 6.000 Euro, die im Lauf der fünf Jahre eingezahlt wurden, wurden bis Ende 2018 nach Abzug der Kaufkosten insgesamt 15.305,73 Euro. Das bedeutet eine Steigerung um 155%. Auch Sparpläne auf die Aktien von Apple (40%, Platz 3) und Berkshire Hathaway (36%, Platz 6) bereiteten den Anlegern in den letzten fünf Jahren viel Freude. Auf Platz 2 liegt ein aktiver Fonds, der BlackRock World Technology Fund, mit einem Plus von 47%. Bester ETF war ein Produkt von Lyxor, das Wertentwicklung des Index MSCI World Information Technology abbildet. Er rangiert auf Platz 4 mit gut 36%. (mh)

 

Stabilitas richtet Goldfonds neu aus

Die Stabilitas GmbH benennt den Stabilitas Gold+Resourcen Fonds um. Er erhält zukünftig den Namen Electrum Fund. Zugleich soll der Goldfonds neu ausgerichtet werden und durch eine Partnerschaft mit der Fondsgesellschaft Baker Steel gepusht werden.

Die Stabilitas GmbH hat Maßnahmen beschlossen, um den Stabilitas Gold+Resourcen Fonds zu stärken. In diesem Zuge erhält er auch einen neuen Namen: Electrum Fund. Electrum steht für eine natürlich vorkommende Legierung aus Gold und Silber. Bisher hat der Stabilitas Gold + Resourcen lediglich ein Volumen von rund 11 Mio. Euro. Um diesen Wert schnell zügig zu steigern, hat die Fondsgesellschaft einen neuen Partner an Bord geholt.

Stabilitas bleibt an Bord

Die britisch-australische Boutique Fondsgesellschaft Baker Steel Capital Managers wird zukünftig eng an den Fonds gebunden und nicht nur den Vertrieb, sondern auch die Portfoliozusammenstellung maßgeblich übernehmen. An dem Anlageziel, der Anlagephilosophie und der generellen Portfoliostruktur wird sich laut Stabilitas auch unter der Ägide von Baker Steel nichts ändern. Ein hoher Anteil des Portfolios wird weiterhin in Edelmetallaktien investiert bleiben. Die Stabilitas GmbH wird zudem Mitglied im Anlageausschuss des Electrum Fund sein und damit einen Einfluss auf die bisherigen Anlagegelder behalten. Sparpläne laufen auch unter dem Namen Electrum Fund weiter.

Ergänzung um elektrische Metalle

Baker Stell soll allerdings seine Expertise bei elektrischen Metalle in den Anlageprozess einbringen, was im Hinblick auf die Zukunft erneuerbarer Energien und Elektromobilität von Vorteil für die Performance sei. So werden zukünftig neben Edelmetallen auch die dafür notwendigen Metalle wie Kupfer oder Nickel eine Rolle im Fondsportfolio spielen. Die sonstigen Stabilitas-Fonds Pacific Gold + Metals, Silber + Weißmetalle sowie Gold + Resourcen Special Situations sollen derweil unter der alleinigen Kontrolle von Stabilitas bleiben. (mh)

 

DWS stellt neuartige Xtracker-ETFs vor

Die DWS hat zwei neue Xtrackers Thematic ETFs an der Deutschen Börse gelistet. Sie setzen auf eine neuartige Methode der Aktienauswahl. Ein Fonds ist dabei auf die Investmentchancen der Mobilität der Zukunft fokussiert, der andere auf Big Data und Künstliche Intelligenz (KI).

Bei der DWS sind ab sofort zwei neue Xtrackers ETFs erhältlich, die auf Basis speziell entwickelter Indizes in zwei große Zukunftsthemen investieren. Bei der eingesetzten Filtermethodik wird KI-Technologie verwendet. Mit einem neuartigen Verfahren werden Aktien ausgewählt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit am stärksten am gerade beginnenden technologischen Fortschritt partizipieren. Im Kern werden Unternehmen identifiziert, die Patente besitzen, die den Unternehmen höchstwahrscheinlich zu bedeutenden Umsätzen in zukunftsträchtigen Bereichen verhelfen werden.

Mobilität der Zukunft

Der Xtrackers Future Mobility UCITS ETF ermöglicht Anlegern den Zugang zu Unternehmen, die besonders stark in Trends im Mobilitätssektor engagiert sind. Dazu zählen autonom fahrende Fahrzeuge, die Umstellung auf Elektro- und Hybridfahrzeuge und damit verbundene Trends wie die Entwicklung von Lithium-Batterien.

Big Data und KI

Der Xtrackers Artificial Intelligence and Big Data UCITS ETF zielt auf Unternehmen ab, die mit hoher Wahrscheinlichkeit steigende Gewinne aus Entwicklungen wie Deep Learning, Cloud-Computing, Bilderkennung, Spracherkennung und Chatbots sowie verwandten Themen wie natürlicher Sprachverarbeitung erzielen werden. Beide neuen ETFs bilden ihre Indizes physisch ab und haben eine jährliche Pauschalgebühr von 0,35%. (mh)

 

Candriam legt Krebs-Investmentfonds auf

Candriam hat pünktlich zum Weltkrebstag einen neuen Themenfonds vorgestellt. Der Candriam Equities L Oncology Impact investiert in Aktien von Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen zur Diagnose und Behandlung von Krebs anbieten und entwickeln.

Candriam gibt zum Weltkrebstag die Auflage des thematischen Aktienfonds Candriam Equities L Oncology Impact bekannt. Der Fonds investiert in börsennotierte Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen zur Diagnose und Behandlung von Krebs entwickeln. Der Bereich ist ein riesiger Markt. Statistisch gesehen erhalten 40% aller Männer und Frauen irgendwann in ihrem Leben eine Krebsdiagnose. Bis 2030 dürfte die Zahl der Krebstoten weltweit um 60% auf dann 13 Millionen jährlich steigen.

Breite Einsatzgebiete

Immuntherapie, zielgerichtete Therapie, Liquid Biopsy, Tumor-Genom-Sequenzierung, Nanotechnologie, robotergestützte chirurgische Eingriffe, Künstliche Intelligenz und Big Data – jeden Tag geben medizinische Fortschritte laut Candriam den Krebspatienten und ihren Familien neue Hoffnung. Die Innovationen in der Krebsbehandlung haben aber auch Auswirkungen auf viele andere Sektoren, wie Biotechnologie, Pharmazie, Künstliche Intelligenz und Forschung sowie auf Unternehmen aus aller Welt. Ziel des Fonds sind vor allem Unternehmen aus diesen Bereichen mit starkem Wachstumspotenzial.

10% der Gebühren fließen in die Krebsforschung

Der Candriam Equities L Oncology Impact unterstützt die Entwicklung zahlreicher neuer Ansätze für die Diagnose und Behandlung von Krebs. Ziel sind Anlagen in bahnbrechende Innovationen, durch die sich die Behandlung der Krankheit entscheidend verbessert. 10% der Managementgebühren des Fonds spendet Candriam zudem an führende europäische Krebsforschungsorganisationen. (mh)

 

Crash der Kryptowährungen: Eine gesunde Marktbereinigung

Bei Kryptowährungen wie Bitcoin ist die Volatilität zurück – und der Abwärtstrend ist noch nicht gestoppt. Manche Kryptowährungen gaben sogar 30 bis 50% ab. Das zeigt, dass die Asset-Klasse gerade erst am Beginn ihres „Erwachsenwerdens“ steht, erläutert Leonard Zobel, Gründer und Geschäftsführer der bitmeister GmbH.

Kryptowährungen haben sich vor etwa drei Jahren als Anlageklasse etabliert. Bitcoin, Ether, Ripple, Litecoin und weitere Währungen werden seither aufmerksam verfolgt. Auch der ein oder andere herkömmliche Vermögensverwalter setzte die neuen Assets in bestehenden Produkten oder zumindest im Kundenauftrag ein. Hendrik Leber etwa, Chef des Vermögensverwalters Acatis, der Ende 2017 eine deutliche Outperformance auch dank seiner Investments in Bitcoin erreichte.

Noch nicht im Reifestadium angekommen

Damit ist ein Value-Investor wie Leber sehr früh dabei. Denn noch ist die gesamte Asset-Klasse Kryptowährungen nicht in einem Reifestadium angekommen. Noch sind es vor allem private oder auch wenig risikoscheue professionelle Investoren, die in Bitcoin & Co. investieren. Ein Beispiel für die Unreife des Marktes: Kryptowährungen leben im Wesentlichen durch Vereinbarungen über anzuwendende Algorithmen. Arbeiten ausreichend Menschen oder Firmen an einer Blockchain mit, ist sie leistungsfähig und funktioniert. Manchmal gibt es aber auch Streit, wie die Systeme weiterzuentwickeln sind. So spaltete sich bereits aus der Ur-Idee Bitcoin das Projekt Bitcoin Cash ab, unter deren Anhängern es jüngst Streit gab. Ein Streit, der die gesamte Branche nach unten zog.

Der Streit um Bitcoin Cash eskalierte im November mit der Aufspaltung der Kryptowährung. Der sogenannte Fork in zwei getrennt weiterarbeitende Protokolle führte dazu, dass jetzt zwei Bitcoin-Cash-Nachfolger um Vertrauen ringen: Bitcoin Cash ABC und Bitcoin SV. Beides sind also in etwa die Enkel des Bitcoin. Nun gilt der Bitcoin Cash Fork vom 15.11.2018 vielen Insidern als Auslöser des massiven Preiseinbruchs aller Kryptowährungen. Das ist zwar eine mögliche, aber lange nicht die einzige Erklärung, denn bislang war mit Forks, die tatsächlich häufiger vorkommen, durchaus Geld zu verdienen.

Bekanntes Fallmuster

Auch in diesem Fall lief manches nach dem bislang bekannten Muster. Das ursprüngliche Bitcoin Cash stieg vor dem Fork um mehr als 20% und notierte zwei Tage nach dem Fork zwischen 380 und 400 US-Dollar. Wer kurz vor der Trennung noch gekauft hatte, zahlte zwischen 600 und 430 US-Dollar. Die gewonnenen Bitcoin SV notierten nach dem Fork zwischen 90 und 120 US-Dollar, je nach Einstiegspreis wäre dieser Trade also im besten Fall mit einem zwanzigprozentigen Gewinn ausgegangen. Wahrscheinlicher allerdings wären ein Break-even oder ein leichter Verlust von 5 bis 10% gewesen. Angesichts des Risikos ist das selbst bei einem Plus von 20% nicht sonderlich lukrativ. Das sahen wohl auch viele Anleger so und verkauften lieber – in einen fallenden Markt hinein, was die Kurse einmal mehr unter Druck brachte.

Verkäufe von Kryptowährungen in einen schwachen Markt sind einer der wesentlichen Auslöser für den jüngsten Kurssturz. Solche Verkäufe wurden wohl auch von der US-Börsenaufsicht SEC ausgelöst. Diese hatte den Druck auf Initial Coin Offerings (ICO) zuletzt stark erhöht. ICO-Projekte verkauften innerhalb von 30 Tagen mehr als 140.000 Ether. Ethereum ist das Netzwerk, auf dem die meisten der neuen ICOs aufsetzten – und Ether war nach Marktkapitalisierung lange die Nummer zwei hinter Bitcoin. Im Zuge der jüngsten Kursverluste musste dieser Platz jedoch abgegeben werden.

Kleine Gruppe, große Wirkung

Der starke Verkaufsdruck in Verbindung mit weiteren Negativnachrichten konnte im Markt nicht aufgefangen werden. So schaffte es eine recht kleine Gruppe, den Markt nach unten zu treiben. Nicht mit Absicht, aber unter Inkaufnahme aller negativen Folgen. Unreifes Verhalten, könnte man sagen. Es ist aber vor allem der Tatsache geschuldet, dass Kryptowährungen dezentral organisiert sind und eine Art innewohnende Demokratie anstreben. Schließlich entscheiden alle Besitzer, Miner oder andere Rechteinhaber gemeinsam über Updates oder Aufspaltungen.

Klare Strukturen notwendig

Das wird sich auch so schnell nicht ändern, denn hier liegen ein Wesenselement und ein großer Vorteil der Kryptowährungen. Umso wichtiger ist es, den Handel mit den Kryptos klarer zu strukturieren und an die Regulierung anderer Asset-Klassen heranzuführen. Noch wird vor allem auf Plattformen in weit entfernten Ländern und Steuerparadiesen gehandelt. Das ist nicht sehr attraktiv für eher konservative institutionelle Anleger. In Deutschland entsteht mit bitmeister daher gerade eine vollständig regulierte Börse für Kryptowährungen und Security Token.

Nächste Stufe: Security Token

Hier kommt der nächste große Schritt: Kryptowährungen sind eines der sichtbarsten Elemente der Blockchain-Technologie. Security Token sind ihnen vom technologischen Prinzip her ähnlich, hinter ihnen stehen aber reale Werte. Durch die dezentrale Struktur der Blockchain sind die Token fälschungssicher. Jede Transaktion ist nachvollziehbar und die Token sind ständig handelbar. Dadurch entsteht eine hohe Transparenz. Verkörperte Rechte lassen sich in sehr vielfältiger Form finden. So können etwa Unternehmensanteile tokenisiert werden, das entspräche dann Aktien. Es ist aber auch möglich, nur Anrechte auf Dividenden zu tokenisieren – oder ganze Flugzeuge, Container, Schiffe und Immobilien. Die Verkörperung von Rechten ist bei der Definition der Security Token der große Unterschied zum rechtelosen Utility Token. Je nach Ausgestaltung der Rechte kann es sich bei einem Token um ein Wertpapier, ein Finanzinstrument, einen Anteil an einem Investmentvermögen oder eine Vermögensanlage handeln.

Wertpapiere statt Spekulationen

Für die BaFin sind Token als Wertpapiere einzuordnen, wenn sie übertragbar sind, am Finanz- beziehungsweise Kapitalmarkt gehandelt werden können und Rechte verkörpern. Übertragbar sind sie über die Blockchain, Peer-to-Peer und ohne Umweg über Mittler. Handelbarkeit werden neben dem direkten Austausch auch Security-Token-Börsen wie bitmeister herstellen, die vor allem für Liquidität und Preisfindung wichtig sind.

Voll regulierte Produkte

Emission und Handel erfolgen voll reguliert. Security Token fallen unter die gleichen Regeln wie Aktien. Es ist durchaus denkbar, dass sie die Aktie als Hauptform der Unternehmensbeteiligung ablösen. Zudem können Security Token als Vehikel der Geldanlage den grauen Kapitalmarkt schnell austrocknen. Warum sollten Anleger Immobilien oder Schiffe als kompliziert konstruierte Beteiligungen kaufen, von denen sie sich nicht oder nur schwer trennen können? Per Security Token lassen sich Assets in kleine Einheiten zerlegen und sehr einfach handeln. Skandale wie bei P&R wären dann nicht mehr möglich.

Den Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 01/2019, Seite 54 f., und in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Leonard Zobel

Neuer Allianz-Fonds investiert in den Megatrend Haustiere

Haustiere sind Begleiter, Beschützer, treueste Freunde und oft sogar Familienmitglieder. Fast jeder zweite deutsche Haushalt hat daher einen tierischen Mitbewohner. Und auch international boomen Haustiere. Das will sich ein neuer Fonds von Allianz Global Investors zunutze machen.

Allianz Global Investors hat den ersten Themenfonds in Deutschland aufgelegt, der sich auf die Chancen des globalen Haustiermarkts konzentriert. Hintergrund ist, dass die Zahlungsbereitschaft für Güter des tierischen Bedarfs wie Ernährung und Gesundheitsversorgung hoch und weitgehend unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld ist. Schätzungen von Grand View Research zufolge wird der globale Markt für Haustierpflege, der 2016 ein Volumen von gut 130 Mrd. Dollar hatte, bis 2025 im Schnitt um knapp 5% pro Jahr auf über 200 Mrd. Dollar wachsen. Damit sind Haustiere in den Augen von Allianz Global Investors ein globaler Megatrend.

Erster deutscher Themenfonds seiner Art

Von diesem Wachstum können Anleger –mit dem neu aufgelegten Allianz Pet an Animal Wellbeing profitierten. Als erster Fonds seiner Art in Deutschland investiert er weltweit in Aktien von Unternehmen, deren Geschäftsmodell auf Haustiere und Nutztiere ausgerichtet ist. Dazu zählen untere anderem Futtermittelhersteller, Onlinehändler für Haustiergüter, Tierversicherungen sowie das komplette Gesundheitswesen für Tiere.

Konzentration auf rund 30 Aktien

Die infrage kommenden Unternehmen sind laut Allianz Global Investors üblicherweise kleine oder mittelgroße Aktiengesellschaften. Aus diesem Universum stellt das Fondsmanagement, Bianca Schnieder, Portfolio-Managerin und Analystin im europäischen Aktienteam von Allianz Global Investors ein konzentriertes und aktiv verwaltetes Portfolio von rund 30 Aktien zusammen. (mh)

 

Vermögensverwaltende Fonds mussten 2018 Federn lassen

Nach fast zehn Jahren im Rallyemodus ging es an den Aktienmärkten 2018 turbulent zu. Die Heftigkeit der Korrektur hat auch einige Asset Manager kalt erwischt. Asset Standard hat daher nun analysiert, wie sich die Masse der vermögensverwaltenden Fonds in diesem Umfeld geschlagen haben.

2018 war das Jahr, an dem die Volatilität an zurückgekehrt und die Aktienmärkte teils zweistellige Verluste hinnehmen mussten. Die Weltaktienindex MSCI World lief dabei mit einem Minus von 3,6% noch deutlich stabiler als die europäischen Märkte, die um –12,0% nachgaben. Besonders schlecht lief es für deutsche Aktien. Der Dax gab um 18,3% nach.

Durchschnittliches Minus von 7,9%

Gerade in solch unruhigen Zeiten sollen sich aktives Management und speziell vermögensverwaltende Fonds (VV-Fonds) bewähren. Wie sich VV-Fonds im vergangenen Jahr geschlagen haben, hat nun Asset Standard ausgewertet. Unterm Strich konnten sich VV-Fonds den Marktturbulenzen nicht entziehen. 2018 entwickelte sich kein Index der MMD-Indexfamilie positiv. Im Mittel lag die Jahresbilanz bei –7,9%, bei einem Maximum DrawDown von –9,4% und einer Volatilität in Höhe von 3,9%.

Aktienmarktrisiken zumindest abgefedert

Vermögensverwaltende Fonds mussten 2018 Federn lassen
Die absoluten Zahlen dürften für viele Anleger zwar nicht befriedigend sein. Ihr Ziel, die Risiken im Vergleich zum Gesamtmarkt zu reduzieren, haben VV-Fonds aber erreicht. Vor allem die maximalen Verluste lagen deutlich unter denen der Aktienmarktindizes (siehe Grafik). Und auch die unterschiedlichen Ausrichtungen von defensiv bis offensiv haben sich entsprechend ihrer Vorgaben entwickelt. Defensive Fonds verbuchten nur ein Minus von 4,7%, bei einem Maximalverlust von 5,5%. Der Index für ausgewogene Fonds büßte mit –7,2 bzw. –8,7% deutlich stärker ein, gab aber deutlich weniger nach als der MMD-Index Offensiv und der MMD-Index Flexibel. (mh)
 

Diese Chancen und Herausforderungen warten 2019 auf Finanzanlagenvermittler

Trotz eines schwierigen Jahres an den Kapitalmärkten verbuchte der Vertrieb von Investmentfonds 2018 erneut hohe Zuflüsse. Welche Chancen und Herausforderungen 2019 auf Finanzanlagenvermittler warten, erläutern drei Experte der Produktanbieter im Gespräch mit AssCompact.

Wo sehen Sie 2019 die größten Chancen und Herausforderungen für Finanzanlagenvermittler?
Diese Chancen und Herausforderungen warten 2019 auf FinanzanlagenvermittlerRainer Kenner (Geschäftsführer, Gothaer Invest- und FinanzService GmbH) Herausforderungen für die Vermittler sind die Umsetzung der neuen FinVermV und, das Vertrauen der Kunden in Investments zurückzugewinnen. Chancen: wer schon in 2018 im aktiven Dialog mit seinen Kunden war, wird in 2019 die Erholung nutzen können.
 
 
 
 
Diese Chancen und Herausforderungen warten 2019 auf FinanzanlagenvermittlerCharles Neus (Leiter Vertrieb Versicherungen, Schroders Investment Management) Der Vermittler soll die nächsten drei Monate in sich selbst gehen und die Weichen für die nächsten fünf bis zehn Jahre stellen. Dabei sollte er das Thema Ruhestandsplanung der Generation 50+ ins Auge nehmen und sich in diesem Bereich eine Nische aufbauen. Daneben bietet auch die betriebliche Altersvorsorge noch sehr große Wachstumsmöglichkeiten. Also reichlich Herausforderungen und Chancen.
 
 
 
Diese Chancen und Herausforderungen warten 2019 auf FinanzanlagenvermittlerThorsten Schrieber (Vertriebsvorstand der DJE Kapital AG) Die aktuelle Marktlage sowie die steigenden regulatorischen Anforderungen stellen die Branche vor Herausforderungen. Kompetente Berater können aber gerade dann ihre Erfahrung und Kompetenz ausspielen und Synergien bündeln. Davon profitieren insbesondere professionell aufgestellte Pools. Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung – und bietet vielen Vermittlern die Möglichkeit, neue Kundengruppen zu erschließen. Wünschenswert wäre, wenn sich Branchenverbände wie der Bundesverband Finanzdienstleistung (AfW), der Verband unabhängiger Vermögensverwalter (VuV) und der deutsche Fondsverband (BVI) stärker vernetzen, insbesondere auf politischer Ebene. Somit würden die kapitalmarktbasierte Altersvorsorge und die Finanzbranche generell stärkere Aufmerksamkeit erfahren. (mh)
 

Lesen Sie auch: Das erwarten Produktanbieter 2019 an den Kapitalmärkten